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Ferdinand Trusheim 24 April 1906 in Frankfurt am Main 28 Juni 1997 in Hannover war ein deutscher Geologe und Palaontologe Als Pionier der deutschen Erdolgeologie und Vater der Halokinese leistete er einen bedeutenden Beitrag zum Verstandnis der strukturellen Entwicklung von Sedimentbecken Inhaltsverzeichnis 1 Leben und berufliche Laufbahn 2 Wissenschaftliche Leistungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und berufliche Laufbahn BearbeitenTrusheim besuchte in Frankfurt die Schule und begann auch dort sein Geologie Studium Nach seinem Wechsel an die Julius Maximilians Universitat Wurzburg promovierte er 1929 bei Kurt Leuchs 1881 1949 Der Titel seiner Dissertation lautete Die Mittenwalder Karwendelmulde Nach einer kurzen Zeit bei Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven wurde er 1930 wissenschaftlicher Assistent am Mineralogisch Geologischen Institut der Universitat Wurzburg Im Jahre 1936 habilitierte er bei Adolf Wurm zum Thema Die geologische Geschichte Sudostdeutschlands wahrend der Unterkreide und des Cenomans 1 Er blieb danach in Wurzburg und wurde 1942 ausserordentlicher Professor fur Geologie und Palaontologie Im Zweiten Weltkrieg war Trusheim als Wehrgeologe in verschiedenen vom Deutschen Reich besetzten Landern Europas tatig Gegen Ende des Krieges geriet er in sowjetische Gefangenschaft aus der er 1950 entlassen wurde Statt zu Forschung und Lehre zuruckzukehren arbeitete er ab 1951 bei der Gewerkschaft Brigitta fur die er den Erdolforderbetrieb in Steimbke leitete Im Jahr 1957 avancierte er zum Leiter der fur Exploration zustandigen Abteilung des Unternehmens die ihren Sitz in Hannover hatte Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen 1970 wurden unter seiner Fuhrung zahlreiche Erdol und Erdgasfelder im Nordwestdeutschen Becken im Oberrheingraben und im Alpenvorland entdeckt und erschlossen Trusheim war mit der deutschen Geologin Irene Trusheim geb Wappenschmitt verheiratet die er um zwei Jahre uberlebte Aus der Ehe ging ein Sohn hervor Wissenschaftliche Leistungen BearbeitenIm Jahr 1957 publizierte Trusheim seine wohl wichtigste Arbeit die Hypothese zur Wanderung von Steinsalz im Untergrund und der Entstehung von Salzstocken 2 Mit dieser These die er bereits im Vorjahr auf einer Tagung in Hannover unter anderem dem bedeutenden Geologen Hans Stille vorgetragen hatte pragte er den Begriff Halokinese Im Jahre 1960 erschien die Halokinese Theorie die bis heute in wesentlichen Punkten Bestand hat auf Englisch in einer US amerikanischen Fachzeitschrift fur Erdolgeologie 3 Eine besondere Leistung auf dem Gebiet der Palaontologie gelang ihm als er im Coburger Sandstein des Steigerwaldes Fossilien der heute noch existenten Urzeitkrebs Spezies Triops cancriformis entdeckte die er 1938 als neue Unterart T cancriformis minor beschrieb 4 Nur wenige Jahre vorher war er an fast der gleichen Stelle auf rezente T cancriformis gestossen woraufhin er eine aktualistische Arbeit zur Taphonomie und Ichnologie dieser Tiere veroffentlichte 5 Der Coburger Sandstein ist ein Schichtglied des Mittleren Keupers Sein Alter wird auf mehr als 220 Millionen Jahre spates Karn geschatzt 6 Zumindest bis Anfang der 1970er Jahre als fossile T cancriformis aus ca 245 Millionen Jahre alten Schichten des Oberen Buntsandsteins der Vogesen bekannt wurden 7 reprasentierte Trusheims Entdeckung sowohl die altesten bekannten Fossilien der Art T cancriformis als auch die altesten bekannten Fossilien einer noch heute lebenden Spezies Literatur BearbeitenKlaus Peter Kelber Triops cancriformis Crustacea Notostraca Ein bemerkenswertes Fossil aus der Trias Mitteleuropas In Norbert Hauschke Volker Wilde Hrsg Trias Eine ganz andere Welt Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen 1999 ISBN 978 3 931516 55 0 S 383 394 Digitalisat PDF 13 9 MB Eberhard Plein Prof Dr Ferdinand Trusheim 24 04 1906 28 06 1997 Nachrichten Deutsche Geologische Gesellschaft Nr 62 1997 S 31 32 DOC 223 kB komplettes Heft Einzelnachweise Bearbeiten Publiziert in Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geologie und Palaontologie Beilagen Band B 75 S 1 109 Ferdinand Trusheim Uber Halokinese und ihre Bedeutung fur die strukturelle Entwicklung Norddeutschlands Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Bd 109 1957 S 111 158 Abstract Ferdinand Trusheim Mechanism of salt migration in Northern Germany AAPG Bulletin Bd 44 1960 S 1519 1540 Abstract Ferdinand Trusheim Triopsiden Crust Phyll aus dem Keuper Frankens Palaontologische Zeitschrift Bd 19 Nr 3 4 1938 S 198 216 doi 10 1007 BF03042241 Ferdinand Trusheim Aktuo palaontologische Beobachtungen anTriops cancriformisSchaeffer Crust Phyll Senckenbergiana Bd 13 1931 S 234 243 Deutsche Stratigraphische Kommission Hrsg Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002 Potsdam 2002 ISBN 3 00 010197 7 PDF der grossen Version 6 57 MB Kelber Triops cancriformis Crustacea Notostraca aus der Trias Mitteleuropas 1999 siehe Literatur S 388 f Normdaten Person GND 117427454 lobid OGND AKS LCCN n91091012 VIAF 32379161 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trusheim FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher Geologe und PalaontologeGEBURTSDATUM 24 April 1906GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 28 Juni 1997STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Trusheim amp oldid 233274299