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Kurt Leuchs 14 September 1881 in Nurnberg 7 September 1949 in Wien war ein deutscher Geologe und Palaontologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLeuchs der Sohn eines Fabrikbesitzers besuchte das Realgymnasium in Nurnberg das er 1900 mit dem Abitur abschloss und studierte Naturwissenschaften und speziell Geologie und Palaontologie an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen wobei Karl Alfred von Zittel zu seinen Lehrern zahlte Er nahm nach der Promotion 1906 Die geologische Zusammensetzung und Geschichte des Kaisergebirges 1 an der Expedition von Gottfried Merzbacher in den Tianshan teil und unternahm danach mehrere Forschungsreisen im Mittelmeerraum 1908 Spanien und Italien 1911 12 Libyen Agypten Palastina 1912 habilitierte er sich in Munchen uber die geologischen Ergebnisse der Tianshan Expedition Im Ersten Weltkrieg war er ab 1915 als Wehrgeologe in Frankreich Belgien und Mazedonien vom Wehrdienst war er zuvor wegen starker Kurzsichtigkeit befreit 1919 erhielt er den Titel ausserordentlicher Professor und lehrte an seiner Alma Mater der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1925 wurde er Professor fur Geologie in Frankfurt am Main unternahm 1928 seine zweite Reise nach Zentralasien West Turkestan Sud Sibirien und wurde 1936 Professor in Ankara wo er 1938 39 Dekan der naturwissenschaftlichen Fakultat war Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs verliess er die Turkei da er dort starken Reiseeinschrankungen unterworfen war er durfte wie auch andere Auslander Ankara nicht verlassen 1939 wurde er ordentlicher Professor an der Universitat Wien und Vorstand des Geologischen Instituts 2 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er zunachst amtsenthoben da er 1933 der NSDAP beigetreten Mitgliedsnummer 1 811 429 3 sowie von 1934 bis 1936 Mitglied der SA und ab Februar 1934 Mitarbeiter im SS Ahnenerbe war 4 Leuchs Haus in Gersthof wurde 1945 von den Alliierten beschlagnahmt seine Mitgliedschaft bei der Akademie der Wissenschaften ruhendgestellt In weiterer Folge gab Leuchs in den Entregistrierungsakten an von 1934 bis 1940 auch Mitglied des Nationalsozialistischen Lehrerbunds gewesen zu sein seinen Beitritt zur NSDAP bezeichnete er als blosse Formalitat Positive Referenzen bekam Leuchs in dieser Sache von Hugo Hassinger Leo Waldmann Josef Keil und Hans Leitmeier 2 Im Rahmen des Amnestiegesetzes im April 1948 konnte Leuchs seinen Lehrstuhl fur Palaontologie in Wien in Form einer Vertretungsprofessur wieder besetzen Die Wiedereinsetzung wurde von der Philosophischen Fakultat damit begrundet dass die einzigen beiden Palaontologen von Format viel schwerer als Leuchs durch den Nationalsozialismus beschadigt gewesen sein sollen sodass sie von der Fakultat von vornherein abgelehnt wurden Auch die Mitgliedschaft in der Akademie der Wissenschaften wurde 1948 reaktiviert 2 1949 starb Leuchs an den Folgen eines Gehirntumors Wirken BearbeitenEr befasste sich mit den Nordlichen Kalkalpen Kaiser und Wettersteingebirge Bayerische Alpen sowie der Geologie Zentralasiens und des ostlichen Mittelmeerraumes Turkei In seinen tektonischen Untersuchungen im Kaisergebirge stand er teilweise in Opposition zu Otto Ampferer Zuletzt befasste er sich vor allem mit der Entstehung von Gesteinsformationen Lithogenese besonders von Riffkalken aus der Trias Seine Untersuchungen von Schichtlucken und Breccien Bildung fuhrten ihn zu der Erkenntnis dass die Sedimentablagerung in der Tethys in Trias und Jura in den Alpen nicht so ruhig ablief wie bis dahin uberwiegend angenommen Er war seit seiner Jugend ein ausgezeichneter Bergsteiger wie sein funf Jahre alterer Bruder Georg der um die Jahrhundertwende einen grossen Ruf als Bergsteiger in Munchen hatte mit dem er schwierige Routen im Kaisergebirge erschloss Unter anderem fuhrten sie die zweite Begehung der Marmolata Sudwand durch Er schrieb den geologischen Teil in Georg Leuchs 1922 erschienenem Fuhrer durch das Kaisergebirge Er war seit 1943 korrespondierendes Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 1940 bis 1942 war er Vorsitzender der Geologischen Gesellschaft in Wien 1908 heiratete er Eleonore von Bezold die Tochter des Direktors des Germanischen Nationalmuseums in Nurnberg Gustav von Bezold Die Ehe blieb kinderlos Ehrungen BearbeitenIm Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf wurde 1954 der Leuchsweg nach Kurt Leuchs benannt Schriften BearbeitenGeologischer Fuhrer durch die Kalkalpen vom Bodensee bis Salzburg und ihr Vorland Munchen 1921 Geologie von Asien 2 Bande Geologie der Erde Berlin 1935 1937 Geologische Untersuchungen im Chalyktau Temurlyktau Dsungarischen Alatau Tian Schan aus den wissenschaftlichen Ergebnissen der Merzbacherschen Tian Schan Expedition Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1912 Zentralasien Handbuch der regionalen Geologie V 7 Heidelberg 1916 Bayerische Alpen in Ernst Krenkel Hrsg Handbuch der Geologie und Bodenschatze Deutschlands Abteilung 2 Band 3 Bayern Borntraeger 1927 Anleitung zu geologischen Beobachtungen Quelle und Meyer Leipzig 1931Literatur BearbeitenHans Peter Cornelius Kurt Leuchs In Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien Band 42 43 1949 50 265 276 zobodat at PDF Nachruf mit Publikationsverzeichnis Weblinks BearbeitenOsterreichisches Biographisches Lexikon Kurt Leuchs im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten Die Dissertation beantwortete eine Preisaufgabe der Universitat und wurde in der Z Ferdinandeum 3 Folge Band 51 1907 S 53 133 veroffentlicht a b c Strassennamen Wiens seit 1860 als Politische Erinnerungsorte PDF 4 2 MB S 285ff Forschungsprojektendbericht Wien Juli 2013 Bundesarchiv R 9361 II 634141 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 369Normdaten Person GND 116957875 lobid OGND AKS VIAF 263413994 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leuchs KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Geologe und PalaontologeGEBURTSDATUM 14 September 1881GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 7 September 1949STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Leuchs amp oldid 226324065