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Der Schopffasan oder Wallichfasan Catreus wallichii ist eine Huhnervogelart aus der Familie der Fasanenartigen Er kommt verstreut im westlichen Himalaya vor wo er gras und gestruppbewachsene felsige Hange in mittleren Berglagen bewohnt Der Schopffasan wird von der IUCN als gefahrdet vulnerable eingestuft Er ist der einzige Vertreter der Gattung Catreus Der Gattungsname geht auf den griechischen Geschichtsschreiber Strabon zuruck der damit einen nicht naher bestimmten pfauenahnlichen Vogel bezeichnete Das Artepitheton ehrt den danischen Naturforscher Nathaniel Wallich der ab 1814 Direktor des indischen Museums in Kalkutta war 1 SchopffasanSchopffasan Catreus wallichii SystematikOrdnung Huhnervogel Galliformes Familie Fasanenartige Phasianidae Unterfamilie PhasianinaeTribus PhasianiniGattung CatreusArt SchopffasanWissenschaftlicher Name der GattungCatreusCabanis 1851Wissenschaftlicher Name der ArtCatreus wallichii Hardwicke 1827 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Stimme 3 Verbreitung und Bestand 4 Lebensweise 5 Externe Systematik 6 Belege 6 1 Literatur 6 2 Einzelbelege 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Hahn des Schopffasans nbsp Kopfportrat einer HenneDer Hahn des Schopffasans erreicht eine Korperlange von 90 bis 118 cm wovon der Schwanz zwischen 45 und 58 cm ausmacht Die Flugellange betragt 235 270 mm das Gewicht zwischen 1 5 und 1 7 kg Die Henne ist mit 61 76 cm von denen 32 47 cm auf den Schwanz entfallen deutlich kleiner Die Flugellange liegt zwischen 225 und 245 mm das Gewicht zwischen 0 9 und 1 4 kg Ein Sexualdimorphismus ist vorhanden aber nicht so ausgepragt wie bei anderen Fasanen Beide Geschlechter weisen einen auffalligen Federschopf auf der beim Hahn deutlich langer ist Die Schopffedern sind haarartig und beim Hahn an der Spitze leicht aufwarts gebogen Die unbefiederte Haut der Augenpartie ist rot und beim Weibchen etwas matter gefarbt Die Iris ist goldbraun Die Flugel sind gerundet die erste Handschwinge kurzer als die zehnte die funfte die langste Der lange spitze Schwanz besteht aus 18 Steuerfedern von denen das mittlere Paar 4 bis 5 mal langer als die ubrigen ist die wiederum deutlich gestuft sind Der kraftige Schnabel ist gelblich bis blaulich hornfarben Die verhaltnismassig kurzen kraftigen Beine sind graubraun bis fleischfarben und tragen beim Hahn einen langen Sporn der bei der Henne hochstens andeutungsweise vorhanden ist Beim Hahn sind die Kopfseiten und der Oberkopf inklusive der Haube schwarzbraun Die Federn tragen hellbraune Saume die langsten weisse Spitzen Kinn Kehle und Halsseiten wirken durch schmutzig weisse Federsaume hell Ein Grossteil der Korperfedern ist auf hellem Grund schwarz graubeige oder rostgelb quergebandert und gefleckt Ein subterminales schwarzes Band glanzt metallisch grun Vor allem die Oberseite wirkt dadurch kraftig und unregelmassig schwarz quergebandert Je nach Grundfarbe der hellen Saume wirken die verschiedenen Korperpartien schmutzig weiss bis beige oder rostbraun Auf Nacken und Vorderrucken ist die Grundfarbung blassgrau und geht auf der unteren Brust und an den Flanken in ein Beigebraun uber Die Bauchmitte ist schwarzlich Die Korperoberseite ist hellbraunlich Burzel und Oberschwanzdecken zeigen einen rostfarbenen Ton Die langeren Oberschwanzdecken sind heller rostfarben und nur fleckig unterbrochen quergebandert nicht fleckig gemustert Die Steuerfedern sind gelblich beige und in einigem Abstand mit fleckigen breiten schwarz braunen Querbinden versehen Der braune Teil zeigt dabei jeweils zur Schwanzspitze Auf den ausseren Steuerfedern werden die Binden zunehmend einfarbig kastanienbraun Die aussersten Schwanzfedern sind rostgelb mit dunkler rostfarbenen Binden Die Oberflugeldecken sind auf hell rostfarbenem Grund schwarz gefleckt und durchbrochen gebandert die dunkelbraunen Schwingen heller rostfarben quergezeichnet Bei der Henne sind die schwarzbraunen Federn des Oberkopfes rostgelb gesaumt der Oberkopf ist dadurch heller als beim Hahn Kinn und Kehle sind weissbeige Die schwarzen Federn an Brust und Nacken tragen breite weisse Saume Die der Oberseite sind rotbraun schwarz bekritzelt tragen hellbeige Schaftstreifen ein schwarzes Subterminalband und helle Endsaume Untere Brust und Flanken sind rostrot und tragen schmale rostgelbe Saume sowie eine schwarze Querbanderung und fleckung Die Bauchmitte ist weisslich Dem Burzel und den Oberschwanzdecken fehlen die Querstreifen die fur das Mannchen charakteristisch sind Die Steuerfedern sind kurzer als beim Hahn stark bekritzelt und schmal beige gebandert Jungvogel sind wie Hennen gefarbt allerdings etwas blasser Ihnen fehlt noch die Federhaube Stimme BearbeitenDie stimmlichen Ausserungen ahneln denen der Ohrfasanen Ein haufiger Ruf ist eine heisere schneller werdende Rufreihe die beispielsweise mit tschirrapir tschirrapir tschirr tschirr tschirta tschirra beschrieben wird 2 An den Schlafplatzen hort man in der Morgen und Abenddammerung von beiden Geschlechtern ein hohes pfeifendes und gereihtes tschiwi wu das von kurzen stakkatoahnlichen Rufen unterbrochen wird 3 Der Alarmruf ist ein scharfes tok tok tok bisweilen ist ein zufriedenes waaak ak waak waak zu vernehmen 4 Verbreitung und Bestand Bearbeiten nbsp Verbreitung des SchopffasansDas Verbreitungsgebiet des Schopffasans ist der westliche Himalaya Fruher reichten die schon immer sehr zerstreuten Vorkommen vom Nordwesten Pakistans uber den Nordwesten Indiens bis nach Nepal Mittlerweile ist der Schopffasan in Pakistan vermutlich ausgestorben lediglich im Tal des Jhelam konnte es noch Restvorkommen geben In Nepal kommt die Art nur noch lokal zwischen dem Baitadi Distrikt im Westen und dem Kali Gandaki vor In Indien war sie einem starken Ruckgang unterworfen und die Hauptvorkommen konzentrieren sich heute auf die Bundesstaaten Himachal Pradesh und Uttarakhand Zudem ist ein grosseres Vorkommen aus dem Kaschmir bekannt Der Gesamtbestand wird auf unter 6000 Vogel geschatzt und die Art von der IUCN als gefahrdet vulnerable angesehen 5 Lebensweise BearbeitenDer Schopffasan besiedelt Berghange mit eingestreuten Felsklippen Schluchten und Steilwanden in Hohen zwischen 1200 und 3350 m 5 Die bevorzugte Vegetation besteht dabei aus hohem Gras Gestrupp und Kruppelgeholzen Es handelt sich meist um fruhe Sukzessionsstadien mit aufkommendem Bewuchs aus Nadel und Laubbaumen Wacholder oder Rhododendren sowie um beweidete und extensiv bewirtschaftete Standorte Da sich letztere meist in Siedlungsnahe befinden ist die Art oft der Gefahr einer Bejagung ausgesetzt 5 Die Art lebt paarweise oder in kleinen Familienverbanden bisweilen wurden bis zu 15 Vogel beobachtet Die Nahrung wird meist in den Morgenstunden auf offenen Flachen gesucht Wie Ohr oder Glanzfasanen durchgraben Schopffasanen den Boden nach Knollen oder Wurzeln so dass teils tiefe Locher entstehen Sie ubernachten auf Felsklippen in Kruppelgeholzen oder auch auf dem Boden Schopffasanen leben in Monogamie Die Brutzeit liegt zwischen April und Juni 3 Das Nest liegt am Fusse von Felsen in der Vegetation und wird meist in Grasbuschel geformt Das Gelege besteht aus 9 10 manchmal bis zu 14 beigen Eiern die 54 39 mm gross und meist ungezeichnet bisweilen aber am stumpfen Ende rotbraun gepunktet sind Sie werden von der Henne 26 Tage lang bebrutet 4 Der Hahn halt sich dabei in der Nahe auf und beteiligt sich spater auch an der Aufzucht der Jungen 3 Externe Systematik BearbeitenDer Schopffasan unterscheidet sich von anderen Fasanen mit denen er zweifelsohne verwandt ist dennoch so deutlich dass man ihm eine eigene Gattung zubilligt Von den Bindenschwanzfasanen Syrmaticus und den Edelfasanen Phasianus unterscheidet er sich durch die Haube und den geringfugig ausgepragten Sexualdimorphismus von letzterer Gattung zudem durch das Burzelgefieder das nicht weich und zerschlissen ist Weitere Alleinstellungsmerkmale sind sein allgemeiner Habitus und das stimmliche Repertoire Beide vorgenannten Merkmale der geringfugige Unterschied zwischen den Geschlechtern die kraftigen Fusse und das Verhalten bei der Nahrungssuche lassen vermuten dass er ein Bindeglied zu den Ohrfasanen darstellt 6 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Peter H Barthel Christine Barthel Einhard Bezzel Pascal Eckhoff Renate van den Elzen Christoph Hinkelmann Frank Dieter Steinheimer Die Vogel der Erde Arten Unterarten Verbreitung und deutsche Namen 3 Auflage Deutsche Ornithologen Gesellschaft Radolfzell 2002 do g de PDF Charles William Beebe A monograph of the pheasants New York Zoological Society 1918 1922 Bd 3 S 49f Steve Madge Phil McGowan Pheasants Partridges amp Grouse Helm Identification Guides Christopher Helm London 2002 ISBN 0 7136 3966 0 Heinz Sigurd Raethel Huhnervogel der Welt Verlag J Neumann Neudamm GmbH amp Co KG Melsungen 1988 ISBN 3 7888 0440 8 Einzelbelege Bearbeiten C W Beebe s Literatur Raethel S 605 sowie Madge S 316 s Literatur a b c Madge S 316 s Literatur a b Raethel S 605 s Literatur a b c BirdLife species factsheet s Weblinks Beebe S 49 Raethel S 602 sowie Madge S 40 s LiteraturWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schopffasan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Catreus wallichii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2004 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 7 Oktober 2010 Factsheet auf BirdLife International Schopffasan Catreus wallichii bei Avibase Schopffasan Catreus wallichii auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Schopffasan Catreus wallichii Cheer Pheasant Catreus wallichii in der Encyclopedia of Life englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schopffasan amp oldid 239423502