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Der barocke Bau der Schlosskirche St Aegidien gehort zu den pragnanten Bauwerken der Stadt Bernburg Saale Zugleich erinnern die auch ausserlich noch sichtbaren Bauteile der romanischen Vorgangerkirche der Vierungsturm und die als Furstengruft genutzte Apsis auf eine vielleicht 1000 jahrige Bau Kirchen und Gemeindegeschichte an diesem Platz Schlosskirche von SudenInnenraum Panorama Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Das Kunstprojekt 3 Orgel 4 Ansichten 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und FussnotenGeschichte BearbeitenAnhand der einzelnen Reste romanischer Baukunst wie Apsis Vierung und Resten des Querschiffs ist die Anlage in das 12 Jahrhundert zu datieren 14C Datierungen im Rahmen einer Grabung auf dem Gebiet des Friedhofes der Aegidienkirche im Sommer 2011 erbrachten den Nachweis der altesten Nutzung um 1200 und der jungsten Belegung um das Jahr 1600 1 Starke Ahnlichkeiten mit dem Mauerwerk und der Fassadengliederung der Bernburger Burgkapelle St Pankratius lassen den Schluss zu dass beide Bauwerke gleichzeitig errichtet wurden Die Erwahnung einer ecclesia nostre in Berneburg durch Heinrich I im Jahr 1228 2 kann mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Aegidienkirche bezogen werden und zeichnet diese als askanische Eigenkirche aus 3 Wahrend die Burgkapelle St Pankratius nur jenem Personenkreis zuganglich war welcher auch die Bernburger Kernburg betreten durfte diente St Aegidien als Pfarrkirche des Burgbezirkes und der Vorburg 4 Im Jahr 1375 wird die Burgpfarrkirche St Aegidien erstmals mit ihrem Patrozinium erwahnt 5 Aus verschiedenen Quellen wird deutlich dass der Pfarrer der St Aegidienkirche vermutlich die herausgehobene Stellung eines Archipresbyters besass 6 Bis zur Verlegung der Superintendentur zur Altstadter Marienkirche im Jahr 1537 7 bildete die Aegidienkirche als furstliche Hofpfarrkirche das Zentrum einer fruhen die Bistumsgrenzen uberschreitenden askanischen Landeskirche im Bernburger Raum Der Turm wurde 1608 erhoht und dabei mit einem Zeltdach und einer Laterne versehen St Aegidien wurde 1623 Schlosskirche der Pfarrer Hofprediger Die Apsis wurde 1625 unter Christian I zur Furstengruft der bernburgischen Askanier umgebaut Die alte Kirche wurde 1751 an der Abendseite erweitert Anfang Marz wurde das Schiff der alten romanischen Kirche bis unter die Fenster abgebrochen und als Barockkirche neu aufgebaut Am 3 Dezember 1752 fand die Einweihung der neuen Kirche statt Der Kirchenraum wurde 1888 umgestaltet Dabei wurde der Furstenstuhl abgerissen und die Emporen reduziert Der Altarraum wurde durch den Einbau einer Konche neu gestaltet Der Hochaltar mit Kruzifix und die Wandbemalung erfolgten nach dem neogotisierenden Geschmack lutherischer Pragung des 19 Jahrhunderts Die Firma Gustav Kuntzsch Anstalt fur kirchliche Kunst Wernigerode schuf den Altar die Kanzel das Orgelgehause das Gestuhl die Emporen und die sonstige Einrichtung sowie die Ausstattung der Sakristei und der Taufkapelle sie war zudem zustandig fur die Malerei 8 Das Wandbild wurde 1902 nochmals verandert Im Jahr 1936 kam es erneut zu umfangreichen Arbeiten an der Kirche Diese umfassten Gruft Fenster und Aussenrenovierungen Es wurden die Fronten des Hauptschiffs und der Querschiffe sowie des Glockenturms und der Laternenturmchen renoviert nbsp Orgel und EmporenDer Innenraum wurde 1970 erneut umgestaltet Alle neugotischen Ausstattungsteile wurden entfernt und grosstenteils zerstort 9 die Anzahl der Banke reduziert die Konche geschlossen die Altarwand verputzt und ein Fliesenmosaikkreuz eingefugt Der alte Beichtraum wurde 1986 zur Winterkirche umgebaut Da der Dachstuhl mit Hausschwamm befallen war musste er von 1992 bis 1996 saniert werden Das Dach wurde neu eingedeckt und das Aussere der Kirche wurde saniert Die Bankheizung wurde 2005 erneuert und zeitgleich ein neuer Taufstein bestehend aus Bernburger Salz aufgestellt 2008 wurde die Apsis wieder geoffnet und dabei das Fliesenmosaikkreuz gesichert und eingelagert Die Apsis wurde neu verputzt und die gesamte Altarwand malermassig instand gesetzt sowie das bis dahin im Nordeingang aufbewahrte Kruzifix neu befestigt Das Kunstprojekt Bearbeiten nbsp Blick zum Altar mit KunstprojektIm Mai 2013 wurde mit der Neugestaltung der Kirche begonnen Zusammen mit den sakralen Gegenstanden der Kirche musste auch die Orgel mit ihren rund 3200 Pfeifen ausgeraumt werden Anschliessend wurde die Kirche vom Boden bis zu Decke eingerustet und neu gestrichen Mit Fertigstellung der Decke begann das eigentliche Kunstprojekt welches durch den Hallenser Kunstler Moritz Gotze von der Kunsthochschule Burg Giebichenstein gestaltet wurde Auf der blauen Deckenfarbe wurden zunachst im Juli 2013 orange Wolken und gelbe Sterne aus Emaille montiert Ein Jahr spater im Juli 2014 wurden ebenfalls Emaillen an der Sudwand montiert Die Umgestaltung der Nordwand folgte im Dezember desselben Jahres Den Abschluss der Neugestaltung der Raumschale bildete im Dezember 2015 die kunstlerische Neugestaltung der Altarwand Im Festgottesdienst zum Ostersonntag 2016 wurde auch der neue Altar eingeweiht Vom Anfang des Projekts bis zu dessen Ende sind gute drei Jahre vergangen in denen sich die Kirche von Grund auf verwandelt hat Zu allen Etappen des Kunstprojektes kann man Bilddokumentationen auf der Internetseite der Kirche finden 10 Orgel Bearbeiten nbsp Fleischer amp Kindermann Orgel nbsp Spieltisch mit RegisterwalzeAuf der zweiten Empore thront die Orgel die 1914 durch die Orgelbaufirma Fleischer und Kindermann Dessau erbaut und 1956 1959 durch Hermann Lahmann Leipzig umdisponiert wurde Das Instrument hat 42 Register auf drei Manualen und Pedal Die Orgel hat eine komplett pneumatische Traktur Sie hat folgende Disposition 11 I Hauptwerk C 1 Bordun 16 2 Prinzipal 8 3 Grobgedackt 8 4 Gemshorn 8 5 Oktave 4 6 Koppelflote 4 7 Quinte 2 2 3 8 Oktave 2 9 Terz 1 3 5 10 Mixtur V 2 11 Zimbel IV 1 2 12 Fagott 16 13 Trompete 8 II Schwellwerk C 14 Pommer 16 15 Oktave 8 16 Rohrgedackt 8 17 Salizional 8 18 Prinzipal 4 19 Nachthorn 4 20 Nasat 2 2 3 21 Prinzipal 2 22 Sifflote 1 23 Scharf IV 1 1 3 24 Oboe 8 III Brustwerk C 25 Copula 8 26 Quintade 8 27 Prestant 4 28 Rohrflote 4 29 Waldflote 2 30 Larigot 1 2 3 31 Sesquialtera II 4 5 2 3 32 Zimbel IV 2 3 33 Krummhorn 8 Tremulant Pedal C 34 Prinzipalbass 16 35 Subbass 16 36 Oktavbass 8 37 Bassflote 8 38 Choralbass 4 39 Hintersatz V 4 40 Sordun 32 41 Posaune 16 42 Trompete 8 Koppeln II I III I III II I P II P III P Spielhilfen eine freie Kombination Crescendowalze Piano PedalAnsichten Bearbeiten nbsp Sudostansicht nbsp Nordansicht nbsp Der Sternenhimmel mit Sonne im Altarraum nbsp Taufstein aus Bernburger Salz nbsp WetterfahneWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlosskirche Bernburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Schlosskirche St Aegidien zu Bernburg abgerufen am 4 Januar 2021Einzelnachweise und Fussnoten Bearbeiten Ulf Petzschmann Eine karolingisch ottonische Befestigung und der Friedhof der St Aegidiengemeinde auf dem Schlossberg von Bernburg In Mitteilungen des Vereins fur Anhaltische Landeskunde Jg 21 2012 S 144 146 Codex diplomaticus Anhaltinus CDA II hrsg von Otto von Heinemann Dessau 1875 Nr 95 Olaf Bohlk Auf den Spuren der Gotik Die Stadt Bernburg im Mittelalter Begleitband zum Kolloquium Stadtgeschichte im Spannungsfeld Bernburgs Weg zur fruhneuzeitlichen Residenzstadt der Fursten von Anhalt Bernburg Saale 2011 S 70 Ulrich Stevens Zugange und Emporen in Burgkapellen Tagungsbericht Raumstrukturen und Raumausstattung auf Burgen in Mittelalter und fruher Neuzeit Krems 2010 S 5 Codex diplomaticus Anhaltinus CDA IV hrsg von Otto von Heinemann Dessau 1879 Nr 460 Olaf Bohlk Auf den Spuren der Gotik Die Stadt Bernburg im Mittelalter Begleitband zum Kolloquium Stadtgeschichte im Spannungsfeld Bernburgs Weg zur fruhneuzeitlichen Residenzstadt der Fursten von Anhalt Bernburg Saale 2011 S 73 Hermann Suhle Beitrage zur Pfarrchronik von Anhalt In Mitteilungen des Vereins fur Anhaltische Geschichte und Altertumskunde 1904 H 9 S 399 446 S 400 Soproni Muzeum Sopron Ungarn Invent Nr S 2425 E 251 Storno konyvtar Gustav Kuntzsch Mappe nicht paginiert Erhalten sind lediglich das Altar Kruzifix und die geschnitzten Bilder der Kanzel Bilddokumentationen des Kunstprojektes Informationen zur Orgel der Schlosskirche51 793888888889 11 738333333333 Koordinaten 51 47 38 N 11 44 18 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlosskirche Bernburg amp oldid 223294321