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50 880736111111 12 063022222222 Koordinaten 50 52 50 7 N 12 3 46 9 O Schloss Osterstein um 1900 AnsichtskarteReste von Schloss Osterstein 2008Draufsicht auf das SchlossgelandeSchloss Osterstein auf dem Hainberg oberhalb des Geraer Stadtteils Untermhaus war das Residenzschloss des Furstentums Reuss jungere Linie Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss bei einem Luftangriff am 6 April 1945 zerstort Die Ruinen wurden 1962 gesprengt Heute sind von der ursprunglichen Bausubstanz nur noch der ehemalige Bergfried aus dem 12 Jahrhundert die zum Schloss fuhrende Wolfsbrucke von 1857 sowie Reste von Wirtschaftsgebauden und Schlosshof erhalten Geschichte Bearbeiten nbsp Bergfried 2008An der Stelle einer bronzezeitlichen Wallanlage sowie einer spateren erst seit 1997 nachgewiesenen slawischen Burg auf dem Hainberg wurde von den Vogten von Weida im 12 13 Jahrhundert eine Burganlage errichtet Aus dem mittleren 13 Jahrhundert stammt mit dem Bergfried einer der wenigen noch erhaltenen Teile des Schlosses Unklar ist ob die Anlage von Anfang an der hauptsachliche Wohn und Herrschaftssitz der Linie der Vogte von Weida war die sich seit den 1230er Jahren nach Gera benannte der traditionellen Auffassung die Vogte und Herren hatten bis zum Sachsischen Bruderkrieg in der Stadtburg in der Geraer Altstadt residiert und den Osterstein nur als Nebensitz genutzt wurde 2012 von Christine Muller widersprochen 1 Die Vogte besassen die Burg zunachst als Lehen des Stifts Quedlinburg mussten sie aber infolge der Ereignisse des vogtlandischen Krieges 1358 dem Markgrafen von Meissen als Afterlehen auftragen Seitdem besassen die Wettiner die Lehnshoheit uber Burg und Stadt Gera 1550 starb die Linie der Herren von Gera aus das Gebiet fiel an die verwandte Linie der Reuss von Plauen zu Greiz Im 16 und 17 Jahrhundert beginnend mit Heinrich dem Jungeren dem Vater von Heinrich Posthumus Reuss in den 1560er Jahren wurde die Burg zu einem herrschaftlichen Renaissanceschloss umgebaut 1581 erfolgte die erste Erwahnung des Namens Osterstein durch Petrus Albinus Bis zu ihrem Aussterben 1802 war das Schloss Sitz der Linie Reuss Gera nbsp Hochzeit auf Schloss Osterstein 1917Seit 1863 war Osterstein die Residenz des Furstentums Reuss jungere Linie Am 1 Marz 1908 wurde auf dem Schloss die Ehe zwischen dem bulgarischen Zaren Ferdinand I und Eleonore Reuss zu Kostritz geschlossen Es handelte sich hierbei um eine protestantische Zeremonie nachdem das Paar sich schon zwei Tage zuvor in Coburg katholisch hatte trauen lassen 2 Am 24 April 1917 fand die letzte Furstenhochzeit auf Schloss Osterstein 3 statt in der Feodora Reuss jungere Linie Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg heiratete In Folge der Novemberrevolution unterschrieb Heinrich XXVII als letzter regierender Furst Reuss am 10 November 1918 seine Abdankungsurkunde auf Schloss Osterstein 4 welches nach dem Ende der Monarchien im Deutschen Reich bis 1945 Eigentum und Wohnsitz der Furstenfamilie blieb In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss beim schwersten Bombenangriff der United States Army Air Forces auf Gera am 6 April 1945 zerstort und brannte vollkommen aus Letzter Eigentumer war seit 1928 Heinrich XLV dessen gesamtes Vermogen bei Kriegsende auf Befehl der Sowjetischen Militaradministration beschlagnahmt und 1948 enteignet wurde Er selbst wurde im August 1945 von sowjetischem Militar verschleppt und gilt seitdem als vermisst nbsp Das Terrassencafe 1964 nbsp Wolfsbrucke zum SchlossDie ausgebrannten Ruinen von Schloss Osterstein wurden weitgehend dem Verfall uberlassen lediglich der Bergfried wurde restauriert und erhielt seine heutige kegelformige Turmhaube Im Rahmen eines NAW Projektes wurden die baufalligen Ruinen am 9 Dezember 1962 gesprengt Auf dem Plateau der ehemaligen Hauptburg entstand eine Ausflugsgaststatte das Terrassencafe Osterstein zu dem auch eine kleine Freilichtbuhne sowie ein Kinderspielplatz gehoren Gemeinsam mit dem nun als Aussichtsturm genutzten 21 Meter hohen Bergfried ist das Cafe heute ein beliebtes Ausflugsziel Einzelnachweise Bearbeiten Christine Muller Gera hus und stat Wo stand die Burg der Vogte von Gera In 775 Jahre Stadt Gera Beitrage zur mittelalterlichen und neuzeitlichen Geschichte Geraer Hefte zur Geschichte Archaologie und Volkskunde Band 5 Gera 2017 S 56 84 Ferdinand I of Bulgaria Tsar of Bulgaria auf thepeerage com abgerufen am 10 September 2016 Andreas Ropcke Herzog Adolf Friedrich und Prinzessin Feodora die letzte Furstenhochzeit auf Schloss Osterstein In Altestes bewahrt mit Treue freundlich aufgefasstes Neue Festschrift fur Volker Wahl zum 65 Geburtstag Thuringer Archivarverband Rudolstadt 2008 S 491 503 ISBN 978 3 00 024781 1 Hans Riehl Der Geburtstag Das Ende Heinrichs XXVII und der beiden Furstentumer Reuss In Als die deutschen Fursten fielen Verlag Franz Schneekluth Munchen 1979 S 304 305 ISBN 978 3 7951 0588 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Osterstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte des Geraer Schloss Osterstein Schloss Osterstein auf den offiziellen Seiten der Stadt Gera Eintrag zu Osterstein in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsNormdaten Geografikum GND 4784543 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Osterstein Gera amp oldid 235856254