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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das Schloss Herzford ist eine Wasserburg in der Nahe der Stadt Lingen im sudlichen Emsland Sie wurde 1337 als Burg thor Slipse am linken Emsufer erbaut Gut HerzfordSeitenansichtUnter dem munsterischen Hofrat und Pachter Anton Helweg und der Familie von Schorlemer entstand zwischen den Jahren 1717 und 1723 das barocke Herrenhaus dessen Architekt der munsterische Baumeister Gottfried Laurenz Pictorius 1663 1729 war Die Bruckenanlage die Vorburg und die Gartenanlagen wurden vom Baumeister des Spatbarocks Johann Conrad Schlaun geplant Schloss Herzford wechselte vielfach den Besitzer Der Herzog von Arenberg erwarb es 1853 der seinen emslandischen Besitz 1928 in die Arenberg Meppen GmbH einbrachte Bis 1970 verkam die Schlossanlage immer weiter Dann kaufte sie ein Lingener Fabrikant und setzte sie wieder instand Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage und Verkehr 1 2 Natur und Gutsbezirk 2 Geschichte 2 1 Namensgebung 2 2 Burg thor Slips und Erbauung von Schloss Herzford 2 3 Burg und Schlossbesitzer 2 4 Zweiter Weltkrieg 2 5 Politische Zugehorigkeit 2 6 Kirchenzugehorigkeit 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage und Verkehr Bearbeiten Das Gut Herzford liegt im Lingener Stadtteil Schepsdorf am linken Emsufer 3 Kilometer sudlich des Dorfes Schepsdorf 1 Das Gut wird im Volksmund Vorgarten genannt Es befindet sich am Rand der Lingener Hohe Durch den Gutsbezirk Herzford fuhrt die Herzforder Strasse in Richtung Schepsdorf im Norden und in Richtung Elbergen im Suden und die Strasse Schottelhof Richtung Lohne im Westen Herzford liegt in der Nahe der Bundesautobahn 31 und unweit des Schnittpunktes der Bundesstrassen 70 213 und 214 die als Umgehungsstrassen um die Stadt Lingen herum fuhren Natur und Gutsbezirk Bearbeiten Ursprunglich hatte Herzford bei der Errichtung der Gemarkung und der Burg nur ein geringes eigenstandiges Gutsgebiet Aus Berichten ist bekannt dass noch im 18 Jahrhundert das Elberger Weidevieh aus dem Schlossgraben getrankt wurde Das Gut wuchs unter dem Besitz von Schorlemer dem von den Elberger Markgenossen fur die Zuwendung Turmbau die dortige Kapelle gemacht hatte dafur grossere Markgrunde uberlassen wurden Am Rand des Herzforder Waldes stand zwischen 1700 und 1939 eine Bockwindmuhle Als Gerechtigkeiten des Gutes werden im Jahre 1847 wie folgt aufgefuhrt Landtagsfahigkeit d h ein eigenstandiges Gutsbezirk mit Vertretung im Landtag private Jagd auf dem Gut Koppeljagd d h gemeinschaftliches Jagen in den Kirchspielen Schepsdorf Emsburen und Salzbergen und den munsterischen Enklaven auf dem rechten Emsufer mit der Befugnis einen bebrodeten Jager halten und ausserdem zwei Jagdschilder Jagderlaubnis ausgeben zu konnen Das Fischen an der Ems war nur auf der Herzforder Seite entlang der Gutsgrenze von ungefahr einer Meile 1 61 km erlaubt Im Jahre 1852 betrug die Grosse des Gutes aus 617 Morgen 2 497 km Hofsaat 800 Morgen Grund im grossen Moor 14 Morgen Holzgrund und 22 Morgen Wiesen in der Elberger Mark sowie 100 Morgen in den Fuhrenkampen der Lohner Mark Durch Landzukauf und weiteren Aufforderungen vergrosserte sich die Flache Herzford auf etwa 467 ha Waldarbeiter haben im Herzforder Wald ein Wegekreuz 1879 aus eigenen Mitteln aufgestellt In den 1970er Jahren siedelten die Heuerlingsfamilien Bertling Lambers Menger Rickling Schomaker und Wenning zu Schepsdorf uber Im fruheren Gutsbezirk liegen ausserdem die Hofstellen Schottelhof jetzt Familie Berling Bekel spater Bickers und Hofschlag Die Walder des umliegenden Forstgutes Herzford befinden sich im Eigentum der Arenberg Meppen GmbH Seit 1989 ist die nach dem letzten Inhaberehepaar benannte gemeinnutzige Stiftung Herzog Engelbert Charles und Herzogin Mathildis von Arenberg Alleingesellschafterin Das Forstgut verlor in den 1980er Jahren im Norden durch den Bau der Bundesstrasse 213 und in den 1990er Jahren im Westen durch den Bau der Autobahn A 31 grossere Waldflachen die durch Zukauf bis 2010 hauptsachlich im Nordwesten zuletzt auch durch Grundtausch wieder die vorherige Grosse wieder erreichte Der Grundbesitz Herzford umfasst heutzutage Wald und landwirtschaftliche Flachen von rund 467 ha 4 67 km Der Herzforder Wald ist ein Mischwald und besteht uberwiegend aus Kiefern Eichen Fichten Larchen Buchen und Douglasien Geschichte BearbeitenNamensgebung Bearbeiten Im Jahre 890 wird erstmals der Name Hriesforda Hirschfurt im Werdener Heberegister schriftlich erwahnt In der Region Lingen zog die Ems mehrere Slipse auch Schlipse und bezeichnet einen kleinen Landstreifen An der Ems waren damals ausgedehnte Laubwaldungen mit lehmigem Boden vorhanden wo sich viele Hirsche aufgehalten haben Heute werden in der Ems stellenweise noch meterdicke Laubablagerungen gefunden z B vor einigen Jahren ein Sensationsfund im Emsbett gut erhaltener Hirschgeweihe Der Name Herzford hat sich aus dem ursprunglichen Namen Hirschfurt entwickelt Manche Quellen Register Karten Dokumente geben verschiedene Schreibweisen an u a Herzeforth Herzenfurth Herseforth Hersenword Herssevoerde und Herzfurt h Burg thor Slips und Erbauung von Schloss Herzford Bearbeiten Bischof Ludwig II von Munster 1310 1357 hatte wichtige Grunde im Jahre 1336 die Burg thor Slips bey Herzeforth zu errichten Das Bollwerk sollte gegen den Grafen Nikolaus I genannt Claus von Tecklenburg und gegen die rauberischen Bentheimer Grafschaft Bentheim und Ottensteiner Grafschaft Ahaus gerichtet sein Damit wollte der Bischof seine emslandischen Besitzungen schutzen und die wichtige Verbindung uber die Landstrasse von Rheine uber Meppen zu seinen nordlichen emslandischen Gebieten dem Hummling und Ostfriesland sichern die an die linksemsischen Gemarkung Elbergen fuhrte Vom Nordteil bis zum Sudteil des Bistums Munster war das Verbindungsstuck Herzford zwischen den Grafschaften Bentheim im Westen und Tecklenburg im Osten an der schmalsten Stelle funf Kilometer lang Nachweislich wird ein Freiherr von Langen der erste Burgmann mit den Worten uppe dat hus dat he tymmern denket thor slipse benannt Kurz vor Fertigstellung im Jahre 1337 wurde die Burg von den beiden Grafen Nikolaus I von Tecklenburg und Graf Simon von Bentheim zerstort Erst 1346 wurde die Burg auf Betreiben vom munsteranischen Bischof Ludwig II wieder aufgebaut Gleichzeitig musste er dem Grafen Otto III von Bentheim grosse Zugestandnisse machen u a ihn zum neuen Burgmann annehmen 1363 setzt Bischof Johann I von Munster Freiherr Cord von Langen als Burgmann ein Graf Otto VI von Tecklenburg uberfiel die Burg und zerstorte sie Bischof Heidenreich von Munster liess eine neue Burg 1385 in der Nahe der alten Burg an der Slipse errichten Er verbundete sich mit Bischof Dietrich von Osnabruck und zog gemeinsam und siegreich gegen Graf Otto VI von Tecklenburg vor Burg thor Slips stand danach unter munsterischen Ministerialen Verwaltung Im Jahre 1400 entsagte Graf Nikolaus II von Tecklenburg allen Rechten an der Burg mit dem Ausspruch an dem Slote van Herssevorede by der Slypse Diese wurde bedeutungslos und geschleift 1432 ging das Gut an Graf Hermann von Munster aus dem Geschlecht Meinhovel und Botzlar uber Von 1732 bis 1734 wurde auf den Grundmauern der abgetragenen Burg das heutige Schloss Herzford erbaut Die Kreuzgewolbe im Keller der einstigen Burg sind bis heute erhalten geblieben Burg und Schlossbesitzer Bearbeiten Nach den vergeblichen Versuchen des Bischofs Ludwig II von Munster mit der Burg thor Slips gegen Lingen zu errichten fuhrte sein Nachfolger Bischof Heidenreich von Munster den Kampf gegen Graf Nikolaus II von Tecklenburg weiter Geschwacht durch eine lange und fur ihn ungunstige Fehde mit Osnabruck suchte daraufhin zunachst den Frieden Die bald wieder aufflackernden Kampfhandlungen fanden nach der Gefangennahme des Grafen einen fur ihn sehr verlustreichen Abschluss So musste er am 20 Juni 1400 allen Rechte am Gut Herzford und an der linksemsischen Landesstrasse zwischen Rheine und Meppen entsagen Nach der Brechung der tecklenburgischen Macht verliert Herzford an militarischer Bedeutung und die Burg wird abgebrochen Der Gutsbezirk Herzford kommt im Jahre 1400 unter munsterischen Verwaltung 1432 war sie im Besitz Graf Hermann von Munster aus dem Geschlecht Meinhovel und Botzlar der als er in diesem Jahre mit dem vor der Burg Bentheim gelegenen Burglehn seiner Familie belehnt wurde und wird als Herr zu Herzford bezeichnet Er vermahlte sich 1442 in zweiter Ehe mit Gertrud von Langen mit den Rauten im Wappen Die Ehe blieb kinderlos Herzford ging an seinen Neffen Graf Heinreich Sohn Hermanns Bruder Graf Bernhard seine Frau Johanna von Ruinen der Erbin der Herrlichkeit Ruinen uber Graf Heinrich von Munster war mit Agnes de Vos van Steenwijk vermahlt Dessen Sohn Rolof von Munster war verheiratet mit Bawina Heemstra von Haus Duirsum Dan Ham nahe Loppersum NL Er wurde Drost des niederlandischen Amt Coevorden und der Provinz Drenthe Er wurde 1515 mit dem Bentheimer Burglehn belehnt und somit Herr zu Herzford bis zu seinem Tod ca 1520 Ihren Sohn Roelof van Munster 1558 heiratete 1535 Maria von Selbach ca 1510 1576 Sie wohnten bald auf Duirsum beide sind in der Kirche zu Loppersum zu Ruhe gelegt Grabsteine 2 Der Enkel Roloff von Munster 1531 1600 1563 belehnt mit Herzford war vermahlt mit Ida von Onsta zu Sauwerd Beide sind heutzutage als grosse Portrats in Olgemalden im Emslandmuseum in Lingen zu bestaunen Ihr Sohn Graf Roleff von Munster erscheint von 1591 bis 1654 dem Jahr seines Todes wegen Herzford in den munsterschen Landtagslisten Die Belehnung mit dem Bentheimer Burglehn wurde ihm im Jahre 1606 erteilt Seine Ehe mit Ela von Monnich zu Eickhof blieb kinderlos Eine seiner Schwestern Theodora war mit Casper von Loen zu Borgenstede verheiratet Auf deren Sohn den Rittmeister Franz Roland von Loen ging nun das Gut Herzford uber Im Jahr 1657 schenkte Rittmeister Franz Roland von Loen der Kirche in Schepsdorf einen neuen Altar Er kommt noch 1675 auf Herzford vor Vermahlt war er mit Marie Sophie von Loe zu Overdycke Deren Sohn Johann Casper Rotger von Loen der 1700 mit Herzford belehnt wurde starb am 13 November 1702 Mit seiner Gattin Wilhelmine Johanna von Walfeld zu Klinke hinterliess er eine Tochter Rotgera die mit Freiherrn van Dongen verheiratet war Ihr wurde 1703 und 1708 die Belehnung mit Gut Herzford erteilt Anschliessend verausserte sie dem Furstbischof von Munster Franz Arnold von Wolff Metternich am 30 Oktober 1714 Herzford durch den munsterschen Hof und Kammerrat Anton Helweg Am 24 Dezember 1718 verkauft der Furstbischof Franz Arnold von Munster das Gut fur 8 000 Reichstaler an Obersten Hermann Werner Joseph von Schorlemer aus der Linie Overhagen und bezog das Gutshaus in Herzford Die Familie Schorlemer gehorte zu den bedeutendsten Geschlechtern des westfalischen Uradels In den Jahren 1717 bis 1723 entstand das Schloss auf den Grundmauern der Burg thor Slipse nach dem Entwurf des beruhmten munsterischen Baumeisters Gottfried Laurenz Pictorius Er war Architekt u a vom Wasserschloss Nordkirchen Schloss Dankern und zahlreiche Adelshofe im Munsterland Erst im Jahr 2011 wurde die Bauhistorie des Schlosses neu definiert es wurden Proben der Bauholzer entnommen und durch das dendrochronologische Verfahren wird das Falldatum bestimmt Bis dahin wurde stets angenommen dass die Bauzeit zwischen 1732 und 1734 betrug Hier muss eine geschichtliche Korrektur vorgenommen werden Uber dem Schlossportal und im Giebelfeld der Ruckseite ist das Allianzwappen des Paares angebracht Hermann Werner Joseph von Schorlemer wurde spater Generalleutnant und Kommandeur der munsterschen Truppen Mit seiner ersten Gemahlin Freiin Antoinette Christine von Brabeck wohnte er auf Gut Herzford in dem er auch eine Kapelle einrichtete und einen Hausgeistlichen einstellte Im Jahre 1740 vereinbarte Hermann Werner Joseph von Schorlemer mit der Gemeinde Elbergen dass der Hausgeistliche in der dortigen Kapelle an den Wochentagen Gottesdienst von Emsburen abhalten durfte Schorlemer baute an der Elbergener Kapelle einen Turm und veranstaltete ein grosses Fest dass noch heute in einer grossen Prozession gefeiert wird Antoinette Christine von Schorlemer geborene Freiin von Brabeck starb am 12 Juni 1735 Hermann Werner Joseph von Schorlemer schritt daraufhin zur zweiten Ehe mit Maria Alexandrine von Korff Schmising zu Tatenhausen Clemens August von Bayern Furstbischof von Munster und Kurfurst von Koln bewilligt dass Hermann Werner Joseph von Schorlemer seiner zweiten Frau das Gut vererben darf Auf Herzford befindet sich noch eine Statue an deren Sockel beider Wappen mit der Jahreszahl 1742 angebracht sind Um 1750 lebte hier fur einige Zeit der wohl bedeutendste Baumeister des westfalischen Barock Johann Conrad Schlaun der sein Planum von Herseforth umsetzen wollte Dieser sollte die Leichtigkeit niederlandischer Broderie Parterre rund um ein Fontanenbecken mit der exakt geometrischen dann aber flachenmassig massiven Durchdringung von Graften und Bassins verbunden werden Am Ende des Gartens zur Mittelachse sollte ein Pavillon stehen Ein weiterer Planentwurf zwischen 1775 und 1780 von Schlaun zeigt die Anlegung der Tor und Wirtschaftsgebaude und auch der Verlauf der Grafte im Garten Der Plan wurde nicht umgesetzt weil der Nutzen vorrangig war Erganzend zum Schloss wurden folgende Plane realisiert die anmutigen Torpavillons mit Mansarddach neben den hohen Bruckenpfeilern die 1950 wegen Baufalligkeit abgetragen werden mussten Hinzu kamen die Gestaltung des Vorplatzes die Bruckenanlage die beiden Pfeiler am Eingang zum Schloss die Stallungen und die besagte Gartenanlage Das eingeschossige mit hohem Walmdach versehene Herrenhaus ist aus kleinformigen Ziegeln erbaut Eckverzahnungen Fenster Turgewande sind aus Sandstein An der Ruckseite sind zwei kleine Flugelanbauten hinausgeschoben Das hohe Kellergeschoss ist mit Bausteinkreuzgewolben uberdeckt Es enthalt eine geraumige Kuche mit Vorratsraumen und eine kleine Hauskapelle Von den die Front des Hauses flankierenden Wirtschaftsgebauden ist nur noch das sudliche vorhanden Beide Ehen des Hermann Werner Joseph von Schorlemer blieben kinderlos Bei seinem Tode im Jahre 1766 erhoben die Verwandten seiner zweiten Gemahlin Maria Alexandrine von Korff Schmising zu Tatenhausen Anspruch auf das Gut Herzford Freiherr Franz Otto von Korff gen Schmising wurde 1767 mit dem Gut belehnt unterlag aber in dem sich entspinnenden Rechtsstreit So ging das Gut Herzford vielmehr auf den Sohn von Schorlemers Schwester Maria Anna Theresa Sophie 1670 1716 Graf Carl Franz von Nesselrode uber Maria Anna Theresa Sophie von Schorlemer war mit dem Freiherrn Franz Carl von Nesselrode zu Ereshofen verheiratet Ihr gemeinsamer Sohn und nun Herr zu Herzford Graf Carl Franz von Nesselrode war mit Anna von Loe zu Wissen vermahlt Graf Franz Carl beanspruchte ein Drittel der Mooracker der Elberger Mark was ihm nach einem langen Prozess mit den Markgenossen auch zugestanden wurde Nach seinem Tod erbte der Sohn Graf Carl Franz Alexander von Nesselrode das Gut Herzford Er war mit Grafin Josepha von Hatzfeld Wildenburg verheiratet und hatte nur ein Kind die Tochter Auguste Caroline Sie wurde nach dem Tod ihres Vaters 1780 als Erbin Herrin von Herzford Im Alter von 15 Jahren wurde sie ihrem Vetter Graf Johann Wilhelm Carl von Nesselrode Reichenstein versprochen um sich mit ihm zu vermahlen Da ein Ehehindernis bestand wurde die Ehe nicht vollzogen Auguste Caroline lebte bei ihrer Mutter Josepha in Ereshofen Der fruhere hannoversche Offizier Gustav von Muller entfuhrte sie von dort Nach der Ungultigkeitserklarung seiner ersten Ehe wurde das Paar in Herzford getraut Er war in der franzosischen Zeit Maire Burgermeister von Emsburen Salzbergen und Schepsdorf Im Jahre 1810 erhielt Gustav von Muller fur die Unterhaltung des sonntaglichen Gottesdienstes in der Elberger Kapelle ein auf 1000 hollandische Florene damalige Wahrung geschatzte Markenland Bei der Markenteilung wurde dem Gut Herzford ein Drittel des Waldbestandes der Ellberger Mark zugewiesen Weitere grosse Zuschlage erhielt das Gut bei der Teilung der Schepsdorfer und Lohner Mark in denen er ebenfalls berechtigt war Gustav von Muller wohnt auf dem Gut Herzford bis 1832 wechselte seinen Wohnsitz auf das Gut Vresdorf bei der Stadt Bardowick in der Nahe von Luneburg das seinem Sohn dem Justizrat und spateren Vizeprasidenten von Luneburg Karl Wilhelm Viktor von Muller durch Erbschaft zugefallen war Er verpachtete das Gut an den Freiherrn von Litzog der es um 1835 an den Baron von Busch ubertrug Dieser setzte als Pachter den brandenburgischen Herrn von Gruneweg ein Karl Wilhelm Viktor von Muller verkaufte das Gut Herzford am 10 Dezember 1847 fur 38 000 Taler an den Hauptmann Freiherr Baron Ferdinand von Morsey gen Picard Edelherr aus dem Hause Krebsburg der das Gut schon vorher in Pacht hatte Im Jahre 1852 betragt die Grosse des Gutes ungefahr 467 ha Morsey gen Picard ubertrug es am 23 November 1849 auf seinen Sohn Konstantin Freiherr Ferdinand von Morsey gen Piccard verkauft das Gut Herzford ca 2 600 Morgen am 14 Juli 1853 an den Herzog Prosper August von Arenberg 1824 1875 fur 28 000 Taler Auf seine Nachkommen wurde das Gut weiter vererbt Auf Anordnung des Herzogs wurde das Gut Herzford von seiner Domanenkammer in Meppen als Pachtgut verwaltet Zum Gut gehorten Acker Wiesen Moor und Wald und umfasste ein Gebiet von 363 ha Das Adelsgeschlecht Arenberg war Mitglied des europaischen Hochadels Diese Adelsfamilie hatte 1803 als Entschadigung fur ihre verlorenen linksrheinischen Gebiete u a das bis dahin munstersche Amt Meppen erhalten In den Jahren um 1830 und vornehmlich zwischen 1860 und 1910 kaufte der Herzog aus den geteilten Marken grosse Heide und Wehsandflachen und forstete diese erfolgreich wieder auf Seinen im deutschen Reich gelegene Grundbesitz brachte der Herzogs von Arenberg von 1928 bis 1933 in regionale GmbHs ein Das Forstgut Herzford gelangte so an die Arenberg Meppen GmbH ansassig bis 1967 in Nordkirchen seitdem in Meppen Das Schloss Herzford ist lange als Forstdienstgehoft fur den umliegenden Schutzforstbezirk bzw Forstdienstbezirk genutzt worden Von ca 1877 bis 1903 sass hier der Waldwarter Johann Hermann Altmeppen Anschliessend war hier sein Sohn Hermann Altmeppen als Waldwarter ansassig danach dessen Neffe Bernhard Hermann Altmeppen als Oberforstwart bis 1976 tatig bis 1969 wohnhaft auf Schloss Herzford Im Jahre 1970 verkaufte die Arenberg Meppen GmbH Schloss Herzford an den Lingener Kaufmann und Geschaftsfuhrer einer Holding Textilunternehmen Bernhard Merswolke der Gebaude und Anlage von Grund auf sanieren liess Dabei war es dem Schlossherr Merswolke wichtig sich an die Originalplane zu halten und den Urzustand wiederherzustellen Im Sommer 2011 wurden die beiden Pavillons links und rechts der Brucke am Zugang des Schlosses originalgetreu wiederhergestellt Der Aufwand vergrosserte sich da die spezielle Dachbedeckung aus Turmbiberschwanzen Ziegeln bestehen muss und im Ausland per Hand uber 6 000 Stuck angefertigt werden mussten Die Besichtigung der Anlage von der Strasse aus wird geduldet Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg von 1941 bis 1945 befand sich im benachbarten Lohne ein Kriegsgefangenenlager das nach dem etwa 1800 m sudostlich gelegenen Schloss Herzford benannt war In dem Lager einem alten Fachwerkhaus waren bis zu 80 franzosische Kriegsgefangene untergebracht Die Soldaten mussten Zwangsarbeit in Chemiefabriken und in der Landwirtschaft in den Orten Lohne und Schepsdorf verrichten Vom Lager ist heutzutage nichts mehr erhalten Nur ein Gedenkstein mit Tafel erinnern daran Auch wenn britische Truppen die Stadt Lingen stark bombardiert und belagert haben blieb der Vorgarten Herzford davon verschont Politische Zugehorigkeit Bearbeiten Der Gutsbezirk Herzford zahlte im Jahre 1850 17 Familien mit 110 Einwohnern Zu jener Zeit hatten vergleichbare Guter weit weniger Bewohner Im Jahre 1920 verlor der Gutsbezirk Herzford den Status der Selbststandigkeit Als ursprunglich kleiner Grundbesitz wurde durch Teilung der Gemarkungen Elbergen und Schepsdorf Lohne der aufgeloste Gutsbezirk Herzford diesen Gemeinden zugeordnet Durch die Kreisreform 1977 ging der zu Schepsdorf gehorige Teil des Gutsbezirkes an die Gemeinde Wietmarschen zum Landkreis Grafschaft Bentheim uber Knapp ein Jahr spater sorgte eine Niedersachsische Neugliederung der Landkreise Grafschaft Bentheim und Emsland fur eine Verschiebung der Kreisgrenzen so wird Schepsdorf mit Herzford der Stadt Lingen Ems zugeordnet und damit zum Landkreis Emsland Das Schloss Herzford gehort heute zum Lingener Ortsteil Schepsdorf Kirchenzugehorigkeit Bearbeiten Bereits bei der urkundlichen Erwahnung im Jahre 890 gehorte Herzford zum Bistum Munster Im Jahre 1740 vereinbarte Hermann Werner Joseph von Schorlemer mit der Gemeinde Elbergen dass der Hausgeistliche in der dortigen Kapelle an den Tagen Gottesdienst von Emsburen der fur die kirchlichen Verrichtungen zustandig war aber nicht amtierte Schorlemer baute an der Elbergener Kapelle einen Turm und stiftete fur das Fest des heiligen Johannes von Nepomuk am 16 Mai 1740 eine Messe die noch heute in einer grossen Prozession gefeiert wird Papst Benedikt XIII bewilligte der Kapelle fur diesen Tag einen allgemeinen Ablass Einen Kirchensitz hatte das Gut Herzford in der Kapelle zu Elbergen und in der Kirche zu Schepsdorf Auf dem Schepsdorfer Friedhof hatten die Gutsbesitzer ein Erbbegrabnis Im Jahre 1810 erhielt Gustav von Muller fur die Unterhaltung des sonntaglichen Gottesdienstes in der Elberger Kapelle ein auf 1000 hollandische Florene damalige Wahrung geschatztes Markenland Bei der Markenteilung wurde dem Gut Herzford ein Drittel des Waldbestandes der Elberger Mark zugewiesen Weitere grosse Zuschlage erhielt das Gut bei der Teilung der Schepsdorfer und Lohner Mark in denen er ebenfalls berechtigt war Der Herzforder Gutsherr musste nach den letzten Vereinbarungen mit den Elbergern auch eine Fruhmesse halten lassen Der letzte Schlosskaplan war Hochwurden D Berg Als er 1888 Pfarrer von Beesten wurde hat sich der Herzog von Arenberg am 5 Juli 1892 durch die Einmalzahlung in Hohe von 20 000 Mark die gesamten kirchlichen Verpflichtungen des Gutsbesitzers abgelost Durch die Grundung der Bundesrepublik Deutschland und Errichtung des Bundeslandes Niedersachsen 1949 und des Kreises Lingen gehort Herzford zum Bistum Osnabruck Weblinks BearbeitenEintrag von Stefan Eismann zu Schloss Herzford in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Schloss Herzford auf der Internetseite der Gemeinde Wietmarschen Nahere Beschreibung und Bild auf lingen deEinzelnachweise Bearbeiten Karte der Lingener Stadtteile abgerufen am 25 April 2023 E G Graf zu Munster Die Grafen zu Munster familienkundliche Notizen 1100 1980 Schwabisch Gmund 1981 zitiert in Emslandische und Bentheimer Familienforschung 1992 Heft 18 S 626ff 52 476277777778 7 2853611111111 Koordinaten 52 28 34 6 N 7 17 7 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Herzford amp oldid 233217723