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Schloss Grub auch Grueb oder Grubhof genannt war ein Schloss in der heutigen Stadtgemeinde Koflach im Bezirk Voitsberg in der Steiermark Seine Geschichte lasst sich bis in das 13 Jahrhundert zuruckverfolgen Wahrend seines Bestehens war das Schloss im Besitz mehrerer Adelsfamilien ehe es nach 1800 abgetragen wurde An der Stelle des ehemaligen Schlosses befindet sich heute ein Wohnhaus das so genannte Soldatenhaus fur die Mannschaft des Bundesgestutes Piber Das Schloss Grub nach Georg Matthaus Vischer 1681 in Topographia Ducatus Stiriae Inhaltsverzeichnis 1 Standort 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseStandort BearbeitenDas Schloss befand sich laut Robert Baravalle sudliche des Dorfes Piber auf der niedrigen Anhohe eines Hohenruckens der zwischen den Talern des Gradnerbaches und des Gailbaches verlauft Laut der Josephinischen Landesaufnahme aus dem Jahr 1787 und des GIS Steiermark befand es am nordostlichen Hang des Krugkogels ungefahr am Standort des neuzeitlichen Hauses mit der Adresse Am Grubkogel Nr 1 Dieses neuzeitliche Wohnhaus wird auch Soldatenhaus genannt und gehort mitsamt einem benachbarten Pferdestall zum Bundesgestut Piber 1 Geschichte BearbeitenDer Grund auf dem das spatere Schloss erbaut wurde gehorte ursprunglich dem Stift St Lambrecht Wahrscheinlich im 13 Jahrhundert errichteten die Freisinger mit dem Stift als Lehnsherren hier einen Wehrbau als Verwaltungssitz den sie im 14 Jahrhundert an eine Seitenlinie der Hollenegger versetzten Im Jahr 1227 wird erstmals ein vineolam in Gruobe urkundlich erwahnt So ist fur das Jahr 1373 bekannt dass Hans von Hollenegg auf diesem Anwesen sass Die Freisinger kauften den Ansitz zu Beginn des 15 Jahrhunderts wieder zuruck und verkauften in an Thomas Gossman von Weitra den Pfarrer von Passau welcher Grub dem Stift St Lambrecht schenkte Das Stift belehnte wiederum 1437 die Hollenegger mit dem Besitz 1 2 Andree von Hollenegg grundete in der Mitte des 15 Jahrhunderts eine Stiftung zur Erhaltung eines Kaplans fur die Kapelle des Anwesens Zu jener Zeit durften die Wehranlagen von Grub ausgebaut und ein Graben angelegt worden sein da das Gut als Feste genannt wird Reinprecht von Hollenegg verkaufte 1482 die Feste schliesslich an Sigaun von Saurau von dem sie 1492 an seinen Sohn Jorg ging Nachdem Jorg von Saurau im Jahr 1508 verstarb kam es zu Erbstreitigkeiten welche erst 1518 zugunsten von Wolf von Saurau entschieden wurden Von Wolf kam Grub 1538 an Elena von Saurau welche mit Siegmund von Herberstein verheiratet war Zu jener Zeit umfasste der Grundbesitz neben dem eigentlichen Ansitz auch noch einen Meierhof zwei kleine Teiche sowie einen Weingarten Nach dem Tod von Elena ging Grub an Wolf von Saurau welcher zum Anwesen von seinem Cousin Franz auch noch einen Geldbetrag als Entschadigung erhielt da Grub im Vergleich zu von Franz geerbten Burg Ligist weniger wohnlich gewesen ist Im Jahr 1593 wohnte neben Wolf auch noch dessen Cousin Georg von Saurau auf dem Schloss Da beide Protestanten waren wurde zu jener Zeit auch die Schlosskapelle profaniert 1 3 Das Schloss brande zu einem unbekannten Zeitpunkt zwischen den Jahren 1587 2 und 1595 3 aufgrund eines Feuers aus Lorenz und Christoph Weser kauften am 23 Oktober 1602 2 das ausgebrannte Gebaude mitsamt den geringen Grundbesitz verkauften es aber im Jahr 1610 3 an das Stift St Lambrecht Da die genauen Grundbesitzverhaltnisse aber unklar waren konnte der Kauf erst 1618 2 oder 1619 3 abgeschlossen werden Das Stift liess das Schloss ab 1638 wieder aufbauen die freistehende Schlosskapelle galt aber 1648 bereits als verfallen In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts verlieh St Lambrecht das Schloss als Lehen an Johann Brenner und im Anschluss an Ursula von Thannhausen Gegen Ende des 17 Jahrhunderts liess das Stift das Schloss vom Schloss Piber aus verwalten Kolumban der Pfarrer von Piber liess 1737 die Schlosskapelle renovieren Im Jahr 1800 wurde das Anwesen als baufallig bezeichnet und bald danach wurden das Schloss und die Kapelle abgerissen 3 2 Am Standort des alten Schlosses wurde spater mit dem so genannten Soldatenhaus ein Wohnhaus fur die Mannschaft des Bundesgestutes Piber errichtet 2 Beschreibung BearbeitenGeorg Matthaus Vischer stellte das Schloss in seinem im Jahr 1681 veroffentlichten Werk Topographia Ducatus Stiriae als zweiteiligen und zweigeschossigen Bau mit Walmdach und Zinnenmauer dar Vorgelagert vor dem Schloss befand sich der Meierhof mit den Stallungen 2 Die ursprunglichen Befestigungsanlagen waren damals nicht mehr vorhanden Die dem heiligen Bartholomaus geweihte freistehende Schlosskapelle befand sich vermutlich an der Stelle des abgebrochenen Torbaues Bis die zweite Halfte des 17 Jahrhunderts fanden am Osterdienstag Wallfahrten aus Piber und Koflach zu dieser Kapelle statt 1 3 Im Talboden sind noch Reste eines Dammes erkennbar der zu einem der Fischteiche des Schlosses gehorte 2 Literatur BearbeitenRobert Baravalle Burgen und Schlosser der Steiermark Leykam Buchverlagsgesellschaft m b H Graz 1961 ISBN 3 7011 7323 0 S 546 547 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Robert Baravalle Burgen und Schlosser der Steiermark Leykam Buchverlagsgesellschaft m b H Graz 1961 ISBN 3 7011 7323 0 S 546 a b c d e f g h Walter Brunner Hrsg Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg Band 2 Steiermarkisches Landesarchiv Graz 2011 S 83 a b c d e f Robert Baravalle Burgen und Schlosser der Steiermark Leykam Buchverlagsgesellschaft m b H Graz 1961 ISBN 3 7011 7323 0 S 547 47 06933 15 102807 Koordinaten 47 4 9 6 N 15 6 10 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Grub Koflach amp oldid 232836221