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Das Schloss Friedrichsruh in Drage im Kreis Steinburg war das grosste Barockschloss im westlichen Schleswig Holstein Hervorgegangen aus dem Adeligen Gut Drage wurde es durch Markgraf Friedrich Ernst aus dem Haus Brandenburg Kulmbach im 18 Jahrhundert zur Residenz ausgebaut und bereits 1787 wieder abgebrochen Schloss Friedrichsruh auf einem Stich von Laurids de Thurahs Den danske Vitruvius 1748Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Schlossgelandes 1 1 Das Gut Drage 1 2 Das Schloss Friedrichsruh 1 3 Das Ende des Schlosses 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte des Schlossgelandes BearbeitenDas Gelande befindet sich an der Bekau gegenuber der Einmundung der Rolloher Bek Das Gut Drage Bearbeiten Das einstige Gut Drage wurde seit dem Mittelalter bewirtschaftet Von der Familie Krummendiek die 1306 das erste Mal mit dem Ort in Verbindung gebracht wurde ging es nacheinander an die Familien Sehestedt Ahlefeldt und schliesslich an die Familie Rantzau Die Rantzaus gehorten zu den reichsten und einflussreichsten Familien Schleswig Holsteins und im 16 und 17 Jahrhundert besassen sie bis zu 70 Guter im Land Drage war zu dieser Zeit ein typischer befestigter Herrensitz mit Gutswirtschaft und einem Herrenhaus Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges diente es als Ruckzugsort der Breitenburger Linie der Familie deren Schloss 1627 gesturmt und geplundert wurde 1636 erhielt der Breitenburger Christian zu Rantzau das Gut das seine Frau Dorothea aus der pankerschen Linie der Familie als Mitgift in die Ehe brachte Der gemeinsame Sohn Detlev bestimmte Drage neben dem Schloss Rantzau in Barmstedt zu seinem Hauptwohnsitz da die Breitenburg infolge des Krieges einer grosseren Hofhaltung nicht mehr genugte 1721 wurde Graf Detlevs Sohn Christian Detlev zu Rantzau in der Nahe des Barmstedter Schlosses ermordet Fur die Tat wurde dessen jungerer Bruder Wilhelm Adolf verantwortlich gemacht und infolge der Ereignisse der grafliche Besitz vom danischen Konig Friedrich IV konfisziert und Drage von holsteinischen Soldaten besetzt Das Schloss Friedrichsruh Bearbeiten Der danische Konig Christian VI war mit Sophie Magdalene von Brandenburg Kulmbach verheiratet deren Bruder Friedrich Ernst er das Gut Drage zum Hochzeitsgeschenk machte Friedrich Ernst war vom Konig als Statthalter in Schleswig Holstein auf Schloss Gottorf eingesetzt und baute das Gut zu einem reprasentativen Schloss aus dem er seinen Namen gab Nach zeitgenossischen Berichten entwickelte sich Friedrichsruh von 1744 bis 1751 zum grossten Schloss im westlichen Schleswig Holstein Der ausfuhrende Architekt war der danische Hofbaumeister Nicolai Eigtved Das Schloss belegte eine Grundflache von ca 70 mal 80 Metern bestand aus drei vierstockigen Flugeln samt Turm und beinhaltete 99 Zimmer Dem Schloss vorgelagert war ein barocker Garten Drage und das Schloss Friedrichsruh erlebten eine kurze Blutezeit wahrend der das Schloss als einer der glanzvollsten Hofe im Lande galt Zur Einweihung reiste sogar der danische Konig an Der benachbarte Flecken Weddeldorp wurde 1745 zu Ehren der Gemahlin des Markgrafen Christine Sophie in Christinenthal umbenannt Dort wurde ihr auch ein kleiner Sommersitz namens Solitude errichtet Markgraf Friedrich Ernst und seine Gemahlin hinterliessen keine Erben aber einen hochverschuldeten Besitz da der Neubau des Schlosses und fast die gesamte Ausstattung mit Krediten finanziert war nbsp Der Rathausgarten in Wilster die dort aufgestellten Statuen stammen aus dem Friedrichsruher SchlossparkDas Ende des Schlosses Bearbeiten Um die enormen Schulden zu decken wurde der gesamte Besitz Friedrichsruh nach dem Tod des Markgrafen und seiner Frau veraussert Die Landereien wurden parzelliert und verkauft ebenso die bewegliche Ausstattung des Schlosses Das Schloss verfiel und musste 1787 abgebrochen werden womit die kurze Epoche hofischen Lebens in Drage beendet war Vom Schloss selbst sind in Drage keine Spuren mehr vorhanden doch Luftbilder lassen auch heute noch eine Lokalisierung des Gebietes zu das von den Rudimenten der ehemaligen Gartenanlage und des Hofwegs eingefasst wird Die einstige Auffahrt zu Friedrichsruh wird noch immer als Schlossweg bezeichnet den Standort des Schlosses selbst nimmt heute ein Schwimmbad ein Die Ausstattung mit verschiedenen Mobeln Gemalden und Skulpturen ist bereits im 18 Jahrhundert zu einem Teil nach Wilster verkauft worden wo der Kanzleirat Johann Hinrich Doos sein Palais das heutige Neue Rathaus der Stadt damit ausstattete An das markgrafliche Paar erinnert auch noch der Patronatsstuhl eine furstliche Loge in der Kirche von Hohenaspe Dort in der Gruft sind der 1762 verstorbene Friedrich Ernst und seine Frau auch bestattet Die Orgel der Schlosskapelle kaufte Johann Ludwig von Jugert 1725 1793 der damalige Besitzer von Gut Winning fur die kleine St Jakobus Kirche in Moldenit Literatur BearbeitenPeter Hirschfeld Herrenhauser und Schlosser in Schleswig Holstein Deutscher Kunstverlag Munchen 1980 ISBN 978 3 422 00712 3 Otto Holm Die adeligen Guter Krummendiek Mehlbek und Drage und ihre Herren In Heimatbuch Kommission Hrsg Heimatbuch des Kreises Steinburg Bd 2 Augustin Gluckstadt 1925 S 47 58 Rudolf Irmisch Schloss Drage und sein Besitzer Markgraf Friedrich Ernst von Brandenburg Kulmbach In Heimatverband Kreis Steinburg Hrsg Steinburger Jahrbuch 1973 Itzehoe 1972 S 6 17 Hedde Jurgens Das Gut Drage und die dazu gehorigen Dorfschaften nach Niederlegung des Hoffeldes und Verteilung der Dorfgemeinheiten 1787 1820 Ein Beitrag zur Landeskunde Kiel 1897 Deert Lafrenz Gutshofe und Herrenhauser in Schleswig Holstein Petersberg 2 Aufl 2015 S 139 142 Bernd Langmaack Aus der Geschichte des Gutes Drage Friedrichsruh In Heimatverband Kreis Steinburg Hrsg Steinburger Jahrbuch 1983 Itzehoe 1982 S 211 219 Bernd Langmaack Rentabilitatsberechnung fur das adelige Gut Drage in Mittelholstein im 18 Jahrhundert vor der grossen Landreform In Heimatverband Kreis Steinburg Hrsg Steinburger Jahrbuch 1988 Itzehoe 1987 S 277 285 Otto Neumann Ein Marchenschloss in Holstein Friedrichsruh und das Burgermeisterhaus in Wilster Neue Forschungsergebnisse In Heimatverband Kreis Steinburg Hrsg Steinburger Jahrbuch 1957 Itzehoe 1956 S 91 95 Otto Neumann Uber das Besitztum eines Verwalters des Gutes Drage 1733 In Heimatverband Kreis Steinburg Hrsg Steinburger Jahrbuch 1960 Itzehoe 1959 S 67 69 Henning von Rumohr Schlosser und Herrenhauser im westlichen Schleswig Holstein Verlag Weidlich Wurzburg 1988 Weblinks BearbeitenGeschichte der Familie Rantzau54 001944444444 9 5194444444444 Koordinaten 54 0 7 N 9 31 10 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Friedrichsruh Drage amp oldid 233917661