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Das Schonberg Hohlensystem im Toten Gebirge ist mit einer derzeit bekannten Lange von uber 155 018 m 1 die langste Hohle Osterreichs Es erhielt seinen Namen nachdem 2007 der Zusammenhang des ungefahr 33 km langen Feuertal Hohlensystems mit der rund 86 km langen Raucherkarhohle entdeckt wurde Der daruber liegende Schonberg 2093 m gab dem System seinen Namen Schonberg HohlensystemDie Feuertal Eishohle ist ein Zugang zum HohlensystemDie Feuertal Eishohle ist ein Zugang zum HohlensystemLage zwischen Oberosterreich und SteiermarkGeographischeLage 47 43 3 9 N 13 47 14 8 O 47 7177604 13 7874445 Koordinaten 47 43 3 9 N 13 47 14 8 OSchonberg Hohlensystem Steiermark Katasternummer 1626 300Geologie DachsteinkalkSchauhohle seit NeinGesamtlange 155 637 m 1 Niveaudifferenz 1061 m 2 Besonderheiten Langste Hohle Osterreichs funftlangste Hohle EuropasWebsite www hoehlenforschung atDie weitverzweigte Hohle mit 35 Eingangen liegt bei Bad Ischl im Grenzgebiet zwischen Oberosterreich und der Steiermark Das Gebiet um das Schonberg Hohlensystem wird vom Landesverein fur Hohlenkunde Oberosterreich erforscht vermessen und kartographiert Das Schonberg Hohlensystem liegt an Platz 14 der Liste der langsten Hohlen der Welt 3 Innerhalb Europas befinden sich auf dem Gebiet der Ukraine Optymistytschna Petschera der Schweiz Holloch Siebenhengste Hohgant Hohle und Spaniens Sistema del Alto langere Systeme Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geologie 3 Erforschungsgeschichte 3 1 Raucherkarhohle 3 2 Feuertal System 3 3 Zusammenschluss von Raucherkarhohle und Feuertal System 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Aufrissdarstellung Schonberg HohlensystemDas Schonberg Hohlensystem liegt im Gebiet des Schonbergs 2093 m im westlichen Toten Gebirge Die Gipfel des Vorderen 1786 m und Hinteren Raucher 1734 m sind die Hauptgipfel uber dem sudlichen Teil Raucherkarhohle Die meisten Eingange befinden sich am Raucherplateau westlich der Rauchergipfel bzw im nordlich davon gelegenen Raucherkar das auch namensgebend fur die Hohle ist Die zentralen Teile liegen unter dem Gipfel des Schonbergs Die nordlichsten Auslaufer unterlagern das Feuertal und reichen bis zum Hangenden Kogel 1895 m unter dem sich auch die Endhalle Another Day In Paradise befindet Einer der bekanntesten Einstiege ins Schonberg Hohlensystem ist die Feuertal Eishohle die vom Ebenseer Hochkogelhaus aus leicht zu erreichen ist Diese Eishohle ist ein beliebtes Ausflugsziel Uber einen steilen Firnkegel gelangt man in die erste grosse noch vom Tag erhellte Halle mit zwei Tagesschloten Am sudlichen Ende dieser Halle befindet sich die Fortsetzung in eine weitere Halle an deren Ende das eigentliche Hohlensystem mit einem tiefen Schacht beginnt Meist ist diese Fortsetzung komplett zugeeist sodass oft tagelang auf ein Schmelzen gewartet werden muss das nur im Sommer auftritt Taut der Verschluss jedoch auf so gelangt man in die so genannte Gustave Abel Halle und anschliessend ins Hauptsystem welches von der Eishohle aus jedoch schwierig zu befahren ist Ein anderer vollig neu entdeckter Eingang ist der so genannte Separatistenschacht Damit konnen nun auch vorher abgelegene Teile der Hohle relativ leicht befahren werden Geologie BearbeitenDas Schonberg Hohlensystem liegt in einem grossen Block des Dachsteinkalks der Nordlichen Kalkalpen Diese wurden bei der alpidischen Gebirgsbildung in mehreren tektonischen Teildecken nach Norden uber die Gesteine des europaischen Kontinentalrandes uberschoben Die Gesteine wurden dabei stark beansprucht zum Teil gefaltet und gekluftet Entlang dieser Kluftung drang Niederschlagswasser in das Gestein und fuhrte zur Ausbildung von Hohlen als typische Karsterscheinungen Die bevorzugte Orientierung der Kluftung im Gestein verlauft von Sudwesten nach Nordosten so dass auch die entstehenden Hohlensysteme diese Orientierung aufweisen 2 Erforschungsgeschichte BearbeitenRaucherkarhohle Bearbeiten Die Forschung im Raucherkar begann als 1961 in der Barenhohle 1626 55b ein sehr gut erhaltener Hohlenbarenschadel gefunden wurde Die benachrichtigten Forscher des Landesvereins fur Hohlenkunde in Oberosterreich entdeckten daraufhin in der Umgebung mehrere Hohleneingange die zu einem gemeinsamen Labyrinth fuhrten In den darauf folgenden Touren konnten bereits die zentralen Hohlenteile rund um den Gigantendom erforscht werden Langer Gang Sudgang Nordgang Gigantenkluft Seither finden regelmassige Forschungs Expeditionen statt Ein wichtiger Meilenstein war die Erstbefahrung des Kantenschachtes einem 110 Meter tiefen Direktschacht uber den die Teile der Unterwelt erreichbar sind Die Via Gloriosa in der Unterwelt ist ein Gangsystem auf etwa 900 Metern Seehohe und fuhrt in nordostliche Richtung Eine weitere wichtige Entdeckung konnte 1996 gemacht werden als der Highway NNO Nord Nord Ost und damit ein weit verzweigtes System im Norden der Hohle gefunden wurde Von diesen Teilen aus wurde auch immer wieder eine mogliche Verbindung zum nordlich gelegenen Feuertal Hohlensystem gesucht Feuertal System Bearbeiten Entdeckt wurde das Feuertal System 1976 durch franzosische Hohlenforscher Sie entdeckten die ersten tiefen Schachte und das erste von drei riesigen Horizontalsystemen Kurze Zeit spater erreichte man auch den anfangs tiefsten Punkt der Hohle 913 m unter dem Eingang zu welchem man dann jahrzehntelang nicht mehr zuruckkehrte Anfangs wurden die Entdeckungen nur sehr mangelhaft dokumentiert die Hohle hatte zu diesem Zeitpunkt nur eine Lange von rund 6 km Fruh wurde bemerkt dass ein Hauptgang der Hohle in Richtung Raucherkarhohle fuhrte der Zusammenschluss wurde aber erst viel spater entdeckt Vor der Erforschung dieses Zusammenhangs wurde der Zusammenschluss mit der Altarkogerl Hohle entdeckt ebenfalls der Eishohle im Feuertal nordlich des Schonbergs selbst Weitere Forschungen bis 1990 liessen die Hohle schnell auf eine Gesamtlange von etwa 20 km anwachsen 2006 erfolgte dann eine Expedition zum tiefsten und damit tagfernsten Punkt der Hohle auf 1 061 m unter dem Eingang Zusammenschluss von Raucherkarhohle und Feuertal System Bearbeiten Alljahrlich etwa in der ersten Augustwoche findet auf der Ischler Hutte eine Forschungswoche statt Im Rahmen der Forschungswoche 2007 gelang es den teilnehmenden Hohlenforschern den lange gesuchten Durchgang zwischen den beiden Hohlensystemen zu finden Diesen Zusammenschluss der beiden Hohlensysteme machten einige vorangegangene Touren moglich So fuhrten mehrere zwei bis dreitagige Biwaktouren im Feuertal Hohlensystem in ein neues System das parallel zum grossen Horizontalgang immer naher an die Raucherkarhohle fuhrte In drei grossen Touren wurden 1 500 1 800 und 2 300 m vermessen und die Uberdeckung also der Abstand zwischen Fels und Oberflache immer geringer Wahrend der gesamten Forschungswoche wurden Versuche gestartet die Verbindung zu finden jedoch stellten sich die meisten Gange in Richtung Raucherkar als Sackgassen heraus Am vorletzten Tag wurde noch ein vielversprechender Gang Feuchter Tropfsteingang gefunden und vermessen Am 3 August 2007 wurde noch einmal ein letzter Versuch in diesem Gang unternommen um die zwei unerforschten Gange noch zu untersuchen Der erste Gang stellte sich wiederum als Sackgasse heraus Der zweite ein 20 m tiefer Schacht fuhrte durch ein eng verzweigtes Gangsystem Konstante Inhumanitat direkt Richtung Raucherkarhohle wo schliesslich der Zusammenschluss durch die Hohlenforscher Gerhard Wimmer Clemens Tenreiter und Gabriel Wimmer stattfand Literatur BearbeitenHarald Zeitlhofer Gerald Knobloch Die Raucherkarhohle 1626 55 als Teil des Schonberg Hohlensystems In Die Hohle Zeitschrift fur Karst und Hohlenkunde Band 59 Verband Osterreichischer Hohlenforscher Wien 2008 zobodat at PDF abgerufen am 11 Juni 2020 Wolfgang Jansky Clemens Tenreiter Ludwig Purmayr Das Feuertal Hohlensystem als Teil des Schonberg Hohlensystems 1626 300 In Die Hohle Zeitschrift fur Karst und Hohlenkunde Band 59 Verband Osterreichischer Hohlenforscher Wien 2008 zobodat at PDF abgerufen am 11 Juni 2020 Weblinks BearbeitenLangste Hohle der EU entdeckt In ooe orf at 11 August 2007 abgerufen am 11 Juni 2020 Schonberg Hohlensystem Ausfuhrliche Beschreibung des Systems mit Hohlenkarte und profil Landesverein fur Hohlenkunde Oberosterreich Landesverein fur Hohlenkunde in OberosterreichEinzelnachweise Bearbeiten a b Die langsten Hohlen des Dachsteins und des Toten Gebirges steirischer Teil hoehle at abgerufen am 25 Januar 2023 a b Schonberg Hohlensystem Landesverein fur Hohlenkunde in OO LVH abgerufen am 9 September 2022 Paul Burger World long caves In Cave Exploring Com 10 Februar 2023 abgerufen am 16 Oktober 2023 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schonberg Hohlensystem amp oldid 239156253