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41 894396944444 12 469623055556 Koordinaten 41 53 39 8 N 12 28 10 6 OSanta Maria dell Orazione e MorteKonfession Romisch katholischPatrozinium Maria Mutter Jesu Weihejahr 1586Orden Confraternita dell Orazione e MortePfarrgemeinde San Lorenzo in DamasoAnschrift Via Giulia 26200168 RomaSanta Maria dell Orazione e Morte ist eine der Erzbruderschaft der Anbetung und des Todes zugehorige Kirche Sie liegt im romischen Stadtviertel Regola an der Via Giulia schrag gegenuber dem Palazzo Farnese und unmittelbar neben dem Palazzetto di Odoardo Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Der Bau 2 1 Fassade 2 2 Das Innere 2 2 1 Das Gewolbe 2 2 2 Der Chor 2 3 Die Seitenkapellen 2 3 1 Kapelle der Heiligen Katharina 2 3 2 Kapelle des Erzengels Michael 2 3 3 Kapelle der Heiligen Juliane 2 3 4 Kapelle der Heilige Familie 2 4 Sakristei 2 5 Hypogaum 3 Galerie 4 Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1538 wurde im Rahmen des Pfarrsprengels San Lorenzo in Damaso eine Vereinigung von Laien mit dem Namen Compagnia della Morte begrundet Sie hatte die Aufgabe ausserhalb der Stadt abgelegte anonyme Verstorbene und im Tiber Ertrunkene in wurdiger Weise zu bestatten 1552 wandelte Papst Julius III die Vereinigung in eine fromme Bruderschaft um Diese hatte den Auftrag die anonymen Leichen nicht nur zu bestatten sondern auch fur ihr Seelenheil zu beten Daher anderte er den Namen der Vereinigung in Confraternita dell Orazione e Morte Bruderschaft des Gebetes und des Todes 1572 erwarb die Bruderschaft ein Areal zwischen dem Palazzo Farnese und dem Tiberufer und errichtete dort zwischen 1575 und 1576 eine kleine Kirche mit Begrabnisrechten obgleich sie keine Pfarrkirche war Die Kirche genugte im 17 Jahrhundert den Anforderungen nicht mehr 1732 errichtete der Architekt Ferdinando Fuga das heute bestehende Kirchengebaude ein Oratorium und einen grossen teils unterirdisch und teils am Flussufer gelegenen Friedhof Wahrend der franzosischen Besetzung Roms ab 1808 wurden Bestattungen wegen des Gesundheitsrisikos innerhalb der Stadt verboten Nach der Wiederherstellung des Kirchenstaates wurde das Verbot zwar wieder aufgehoben eine Choleraepidemie 1837 fuhrte aber zum definitiven Ende der bis dahin gangigen Praxis Das Oratorium und der Friedhof verschwanden ab 1886 im Zuge der Tiber Regulierung nahezu vollstandig Der Bau BearbeitenDer Grundriss der Kirche hat die Form einer langlichen Ellipse Es gibt weder ein Vestibul noch Aussenkapellen Der Kirchenraum hat anstelle einer Kuppel eine gewolbte Decke Das Dach ist aussen nur leicht gewolbt zwolf mit Ziegel gedeckte dreieckige Sektoren laufen in einer niedrigen elliptischen Laterne zusammen Die Laterne beleuchtet das Kircheninnere durch sechs Rundbogenfenster und wird mit einer mit Ziegeln gedeckten Kappe abgeschlossen Der Campanile an der linken Seite der Fassade besteht lediglich in einem mit Bleiplatten gedeckten Glockengehause Fassade Bearbeiten Die eindrucksvolle Barockfassade zur Via Giulia ist horizontal in zwei Stockwerke mit doppeltem Tympanon und vertikal durch Pilaster und Saulen gegliedert Auffallig ist die Vielzahl der verschieden geformten Giebel die sowohl die beiden Stockwerke als auch das Hauptportal und das zentrale Fenster in der zweiten Etage abschliessen Das untere Stockwerk ist an den beiden Seiten des Hauptportals durch je zwei Pilaster und zwischen diesen zwei korinthische Saulen gegliedert Das Portal ist von einem mehrfachen von Kragsteinen in Form von Totenkopfen getragenen Fries und einem Rundgiebel uberragt Der Fries tragt die Inschrift IND PLEN QUOT PERPETUA PRO VIVIS ET DEFUNCTIS 1 Ein durchbrochener Rundgiebel bildet den Ubergang zum zweiten Stockwerk Dieses ist gleicherweise durch Pilaster und Saulen horizontal gegliedert Das grosse Mittelfenster wird durch einen durchbrochenen Dreiecksgiebel abgeschlossen Ein Fries trennt das Stockwerk von dem Tympanon mit einem weiteren Rundgiebel Den oberen Abschluss der Fassade bildet ein barocker Aufbau mit flammenden Urnen und einer Tafel mit einem geflugelten Stundenglas Rechts und links des unteren Geschosses sind zwei kleinere Baukorper mit Seitenportalen und daruber liegenden ovalen Fenstern angebaut Rechts an der Fassade am Nebeneingang befindet sich eine Marmortafel mit der Darstellung eines Skelettes mit Stundenglas und eines Sterbenden Abb Sie dient als Almosenbox fur die Beerdigung der Toten 2 Das Innere Bearbeiten Das barocke Hauptschiff hat einen elliptischen nach Sudwesten ausgerichteten Grundriss Die Innenwande sind mit polychromer Marmorimitation und mit Gold verziert Je zwei Nischen an den gegenuberliegenden Seiten bilden die viereckige Seitenkapellen An den Wanden zwischen den Kapellen sind einige aus dem benachbarten Palazzetto des Kardinals Odoardo Farnese abgelosten Fresken von Giovanni Lanfranco angebracht Eine rechteckige Apsis schliesst das Schiff vorne ab Die Seitenkapellen die Apsis und das Portal der Gegenfassade sind von insgesamt zwolf blaugrauen Saulen mit korinthischen Kapitellen flankiert Die Saulen stutzen ein rund um das Kirchenschiff laufendes Gebalk An den Seiten oben neben dem Chor befindet sich je eine Empore fur den Kirchenchor In der Gegenfassade ist eine grosse Orgelempore eingebaut Uber der Orgel zeigt eine barocke Tafel die an die Widmung der Kirche erinnernde Inschrift 3 Das Gewolbe Bearbeiten Das kuppelahnliche elliptische Gewolbe beherrscht den Innenraum Es ruht auf einer Attika uber dem Gesims Zwolf Rippen laufen am Oculus der elliptischen Laterne zusammen Die Lunetten uber dem Chor dem Eingang und uber den Seitenkapellen haben Rundbogenfenster durch die Licht in das Innere eindringt In der Laterne ist der Heilige Geist als Taube zwischen Putti dargestellt Der Chor Bearbeiten Den Eingang zum Chor flankieren zwei korinthische Pilaster in gelber Marmorimitation zwischen zwei grauen Saulen Uber dem Hochaltar ist die Altartafel Christus am Kreuz von Ciro Ferri 1680 zu sehen Die Seitenkapellen Bearbeiten Kapelle der Heiligen Katharina Bearbeiten Die erste Kapelle rechts ist der Heiligen Katharina von Alexandrien geweiht Die Altartafel zeigt Die mystische Hochzeit der Heiligen Katharina Das Werk wird Palma il Vecchio zugeschrieben Das kleine Rundportrait auf dem Altar zeigt den Heiligen Karl Borromaus An der Wand zwischen dieser Kapelle und der nachsten ist das aus dem Palazzetto des Kardinals Odoardo Farnese gerettete Fresko Der Heilige Antonius von Agypten trifft den Heiligen Paulus von Theben den ersten Eremiten des Giovanni Lanfranco zu sehen Kapelle des Erzengels Michael Bearbeiten Die zweite Kapelle rechts ist dem Erzengel Michael geweiht Die Kapelle wurde 1751 von Paolo Posi entworfen Die Altartafel ist eine Kopie des beruhmten Gemaldes Santa Maria della Concezione dei Cappuccini von Guido Reni Kapelle der Heiligen Juliane Bearbeiten Die zweite Kapelle links ist der Heiligen Juliana von Falconieri der Grunderin des Ordens der Serviten geweiht Die Altartafel von Pier Leone Ghezzi 1737 zeigt Die Heilige Juliana nimmt den Schleier An der Wand zwischen dieser und der nachsten Kapelle ist das ebenfalls aus dem Palazzetto Farnese geretteten Fresko mit der Darstellung des Saulenheiligen Simeon von Giovanni Lanfranco angebracht Kapelle der Heilige Familie Bearbeiten Die erste Kapelle links ist der Heiligen Familie geweiht In der Adikula umrahmen zwei Alabaster Pilaster die Altartafel von Lorenzo Masucci Sakristei Bearbeiten In der Sakristei werden einige interessante Gemalde aufbewahrt Der Erzengel Michael bezwingt den Satan zugeschrieben Raffaellino da Reggio sowie Der Erzengel Michael und der Satan an einem Totenbett und Der Heilige Michael rettet eine Seele aus dem Fegefeuer von Giacinto Brandi Hypogaum Bearbeiten Von den unterirdischen Begrabniskammern in denen im Laufe von 300 Jahren an die 8 000 Tote beigesetzt waren ist nach den Boschungsarbeiten am Tiber ab 1886 nur mehr ein Hypogaum geblieben In dieses gelangt man durch eine Tur links im Chor uber eine Treppe Es besteht aus einem Vorraum und einer Kapelle Die Dekoration der beiden Raume erinnert an ihre ursprungliche Bestimmung Sowohl die Lampenhalter im Vorraum als auch der Kandelaber in der Kapelle bestehen aus Gebeinen Uber dem Weihwasserbecken rechts am Eingang zur Kapelle zeigt ein Marmorrelief ein halbes Skelett Abb In einer Vitrine im Vorraum sind Schadel mit den Namen der Verstorbenen aufbewahrt Auch auf dem Altar liegen Schadel und Skelettteile Das grosse Kreuz an der Wand gegenuber dem Eingang besteht ebenfalls aus Schadeln Zwei Almosen Boxen Abb fordern die Besucher auf fur Messen bzw das Ewige Licht des Friedhofes zu spenden 4 Galerie Bearbeiten nbsp Fassade nbsp Tempesta Prospectus Ausschnitt 1645 nbsp Inneres nbsp Kreuzigung von Ciro Ferri nbsp Hauptportal nbsp Portal Giebel nbsp Fassade Almosenbox nbsp Fassade Almosenbox nbsp Krypta Weihwasserbecken nbsp Architekturzeichnung 1680 1730Quellen BearbeitenArmellini Mariano Le chiese di Roma dal secolo IV al XIX 1891 Edizione Internet S 425 Claudio Rendina Le Chiese di Roma Newton amp Compton Rom 2007 ISBN 978 88 541 0931 5 S 218 Guida d Italia Roma Touring Club Italiano Milano 2007 ISBN 88 365 4134 8 S 375Weblinks BearbeitenChurches of Rome engl Vicariatus Urbis ital Ausschnitt aus dem Stadtplan von Nolli 1748 Arciconfraternita di Santa Maria dell Orazione e Morte ital Roma SPQR ital InfoRoma ital RomeArtlover engl Einzelnachweise Bearbeiten Indulgetia plenaria quotidiana perpetua pro vivis et defunctis Vollstandiger tagtaglicher Ablass fur die Lebenden und die Toten ELEMOSIN e per I POVERI MORTI CHE SI PIGLIANO IN CAMPAGNA MDCXCIV Almosen fur die armen Toten die am Lande aufgelesen werden 1694 Quando orabas cum lacrymis et sepeliebas mortuos et derelinquebas prandium tuum ego obtuli orationem tuam Domino Als du unter Tranen betetest die Toten begrubst und dein Essen stehen liessest da habe ich dein Gebet vor den Herrn gebracht Buch Tobit 12 12 ff Ein geflugeltes Skelett zeigt die Inschrift HODIE MIHI CRAS TIBI Heute mir morgen dir Darunter ELEMOSINA PER LA LAMPADA PERPETUA DEL CIMITERO Normdaten Geografikum GND 7613332 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Santa Maria dell Orazione e Morte Rom amp oldid 224987807