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San Pietro da Verona in Sant Anastasia allgemein bekannt als Sant Anastasia oder Santa Anastasia ist eine gotische Backsteinbasilika und zugleich das grosste kirchliche Bauwerk in der oberitalienischen Stadt Verona Sant Anastasia von aussenFassadeSant Anastasia Langhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aussenbau 3 Inneres 4 Ausstattung 4 1 Rechtes sudliches Seitenschiff 4 2 Linkes nordliches Seitenschiff 4 3 Chor und Querhauskapellen 4 3 1 Pisanellos Aufbruch des hl Georg zum Kampf mit dem Drachen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer ostgotische Konig Theoderich liess an dieser Stelle wo in der Romerzeit die Via Postumia endete zwei kleine Kirchen errichten die den Heiligen Anastasia und Remigius geweiht waren 1261 wurden sie Dominikanern ubergeben die 1290 beschlossen dort eine Kirche zu errichten die einem ihrer eigenen Martyrer Petrus von Verona geweiht war In der Bevolkerung wurde jedoch der Name Sant Anastasia weiter verwendet Bis 1323 waren die Chorkapellen das Querhaus und das erste Langhausjoch fertig gewolbt Danach ging es nur verzogert weiter Um 1335 war das Portal in Arbeit um die Mitte des 15 Jahrhunderts wird der Campanile errichtet 1481 das Langhaus fertiggestellt 1878 bis 1881 und 1945 bis 1947 wurde die Kirche umfangreich restauriert Aussenbau BearbeitenIm Vergleich etwa zur norddeutschen Backsteingotik fallt hier die flachige Geschlossenheit der Aussenhaut auf An der Fassade ist das mit der nicht ausgefuhrten Verkleidung zu erklaren Nur das Portal selbst und unteren Zonen der Strebepfeiler sind mit Marmor bedeckt Das doppeltorige Portal nimmt die ganze Breite des Mittelschiffs ein Die Schichtung verschiedenfarbigen Marmors in den Gewandestufen setzt sich in den Archivolten fort Der Tursturz ist mit Reliefdarstellungen aus dem Neuen Testament versehen Die drei Felder des Tympanons enthalten verblasste Fresken der Hl Dreifaltigkeit des Hl Dominikus und der Burger von Verona Die Reliefs auf den seitlichen Strebepfeilern geben Predigt und Martyrium des Dominikanerheiligen Petrus Martyr wieder Inneres BearbeitenRundpfeiler teilen das Langhaus in drei Schiffe An das ausgedehnte Querhaus sind im Osten Chorkapellen angeschlossen die im Gegensatz zur Tradition deutscher Bettelordenskirchen nicht gerade sondern polygonal geschlossen sind ein Grundrisstyp den die Zisterzienser aus Frankreich nach Italien vermittelt hatten Die fur Verona typische Farbigkeit mit der Schichtung von warmen rot gelb Tonen kontrastiert mit der starkfarbigen Gewolbemalerei des 19 Jahrhunderts Ausstattung BearbeitenAn den ersten Langauspfeilern stehen zwei Weihwasserbecken die von buckligen Zwergen gestutzt werden das rechte ist 1591 datiert das linke wird dem Bildhauer Gabriele Caliari dem Vater von Paolo Veronese zugeschrieben nbsp Innenraum von Sant Anastasia nbsp Weihwasserbecken nbsp GiustikapelleRechtes sudliches Seitenschiff Bearbeiten Altar und Grablege in der ersten Seitenkapelle rechts wurden fur den venezianischen Condottiere Diano Fregoso 1525 errichtet Der Arco dei Gavi in Verona gab wohl das Vorbild fur den Aufbau ab Danese Cattaneo ein Schuler von Jacopo Sansovino schuf das triumphbogenartige Grabmal mit der Figur des Erlosers laut Inschrift 1565 Der folgende Seitenaltar in einer von Pietro da Porlezza fein dekorierten Nische aus dem spaten 15 Jahrhundert ist dem Dominikanerheiligen Vinzenz Ferrer gewidmet Altargemalde aus dem 18 Jahrhundert In der 1490 errichteten dritten Seitenkapelle steht heute eine Immaculata des Bildhauers Orazio Marinali 1643 1720 aus Vicenza Die Architektur des 4 Altars ist von 1541 Der vierte Altar zeigt den Hl Martin von Giovanni Francesco Caroto 1480 1546 Das Mazzoleni Altarbild in der letzten Kapelle rechts besteht aus einem rundbogig geschlossenen Rahmen mit den Darstellungen der Heiligen Maria Magdalena Katharina und Toscana von Liberale da Verona Ein spatgotisches Portal in der Stirnwand des Nordquerhauses fuhrt in die 1453 gestiftete Sakristei Linkes nordliches Seitenschiff Bearbeiten Das Retabel in der ersten linken Seitenkapelle enthalt Figuren der Hll Sebastian und Rochus zu Seiten des Hl Petrus von Verona Besonders aufwandig gestaltet ist im nachsten Joch der Altar der Familie Manischalchi Der Veroneser Niccolo Giolfino malte 1518 das Mittelbild Pfingstwunder das flankiert wird von Nischenfiguren des spaten 15 Jahrhunderts Nach der fruhbarocken Orgelempore im dritten Joch vom Eingang gezahlt offnet sich der Zugang zur Cappella del Rosario mit ihrer barocken Ausstattung Nur das Altarbild besteht aus einem auf Leinwand ubertragenen Fresko des 14 Jahrhunderts es stellt die Muttergottes dar der die Hll Dominikus und Petrus von Verona die knienden Stifter aus der Familie der della Scala empfehlen In der Nordwand des Querhauses fuhrt ein spatgotisches Portal in die kapellenartige Sakristei von 1453 mit den etwa zeitgleichen Glasgemalden einem Gestuhl von 1493 und Gemalden des 17 Jahrhunderts Chor und Querhauskapellen Bearbeiten Die im 20 Jahrhundert umgebaute Hauptchorkapelle beherbergt an der Wand links das Grabdenkmal des Condottiere Cortesia Serego eines Heerfuhrers des letzten Della Scala 1424 1429 Der Bildhauer dieses Reiterdenkmals war Nanni di Bartolo ein Schuler Donatellos Gegenuber ein Fresko des Jungsten Gerichts aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts Die nachste Kapelle rechts ist die der Familie Pellegrini sie ist anstatt mit Fresken mit einem Bildzyklus zum Leben Jesu aus grossformatigen Terrakotta Reliefs ausgekleidet es ist das Hauptwerk Michele da Firenzes einem Schuler Lorenzo Ghibertis gefertigt 1435 Die Kapelle der Familie Cavalli rechts aussen enthalt an der rechten Seitenwand das Spatwerk des veroneser Malers Altichiero da Zevio Der thronenden Madonna werden drei kniende Ritter der Familie Cavalli von ihren Hl Patronen Martin Georg und Jacobus empfohlen Das Fresko muss vor der Errichtung des Grabmals fur Federico Cavalli 1390 vielleicht schon 1375 entstanden sein Pisanellos Aufbruch des hl Georg zum Kampf mit dem Drachen Bearbeiten nbsp Pisanello Aufbruch des Hl Georg 1438Hoch uber dem Eingangsbogen dieser Chorkapelle befindet sich eine Wandmalerei die von Antonio Pisanello von 1433 bis 1438 gemalt wurde und den Aufbruch des Hl Georg zum Kampf mit dem Drachen darstellt Dieses Fresko gilt als der Hohepunkt und Endpunkt der hofischen Gotik in Oberitalien bevor die Renaissance die malerischen Ideale veranderte Hier wird von Pisanello noch das Edel Verhaltene der Personen betont die Pracht von Rustung und Gewandern die geheimnisvoll fantastischen Prunkfassaden der gotischen Stadt im Hintergrund das makaberrealistische Detail des Galgens mit seinen Gehenkten uber der vornehmen Ratsversammlung eine idealisierte Zusammenschau von Macht und Herrlichkeit der Welt des gerade untergehenden Mittelalters 1 Dargestellt ist wie der Hl Georg sich in den Sattel schwingt um den Drachen zu bezwingen und die Prinzessin von Trapezunt zu retten Die Szene ist randvoll mit Motiven aus dem Ritterleben mit naturalistischen Themen die beiden Gehenkten am Galgen mit Landschaftsveduten und architektonischen Elementen Die Prinzessin ist die Person im Vordergrund Typisch fur die hofische Gotik ist dass nicht der bereits unzahlige Male gestaltete Augenblick des Kampfes und des Sieges festgehalten ist sondern der stille Augenblick des Abschieds von der Prinzessin Interessant ist das Motiv des Pferderuckens zwischen den beiden Personen und dem Kopf mit den beiden Ohren daruber hier haben wir schon in einer eigentlich noch gotischen Malerei eine starke perspektivische Verkurzung und eine Schaffung von Raumtiefe durchgefuhrt an einem der Lieblingsmotive der Fruhrenaissance dem Pferd Eine Videoprasentation bringt den Besuchern die Details der mit blossem Auge kaum zu erkennenden Details nahe Literatur BearbeitenGianfranco Benini Le chiese di Verona guida storico artistica Arte e Natura Libri Florenz 1988 Giuseppe Franco Viviani Chiese di Verona Societa cattolica di assicurazione Verona 2002 Manfred Wundram Hrsg Oberitalien Ost Reclams Kunstfuhrer Italien Band 2 Reclam Stuttgart 1965 S 1037 1043 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sant Anastasia Sammlung von Bildern Basilica di Santa Anastasia auf chieseverona it italienisch englisch Chiesa di San Pietro da Verona in Sant Anastasia auf beweb chiesacattolica it italienisch Chiesa di San Pietro da Verona in Sant Anastasia Verona auf chieseitaliane chiesacattolica it italienisch Einzelnachweise Bearbeiten Walter Pippke Ida Pallhuber Gardasee Verona Trentino Koln 1986 4 Auflage 1989 S 287 Normdaten Geografikum GND 4588585 0 lobid OGND AKS LCCN nr97005211 VIAF 129465822 45 445278 10 999722 Koordinaten 45 26 43 N 10 59 59 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sant Anastasia Verona amp oldid 232582931