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Der Gasthof Sandkrug war im 18 und 19 Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel vor den Toren der preussischen Haupt und Residenzstadt Berlin An dieser Stelle liegt ein unbebautes Gelande nordlich des Humboldthafens auf der westlichen Seite der Sandkrugbrucke Der Gasthof Sandkrug am Fuss des Hohen Weinbergs war im 18 und 19 Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel vor den Toren Berlins Zeichnung von Friedrich August Calau 1795 Inhaltsverzeichnis 1 Lage des Sandkrugs 2 Ausflugsziel 3 Die Sandkrugbrucke 4 Der Humboldthafen 5 EinzelnachweiseLage des Sandkrugs Bearbeiten nbsp Der Gasthof Sandkrug im Hintergrund links lag am Schonhauser Graben unweit des Koniglichen Invalidenhauses im Vordergrund Ausschnitt aus einer Grafik von G B Probst 1748Der Sandkrug lag auf der westlichen Seite des Schonhauser Grabens am Fusse des Hohen Weinbergs unweit des weitlaufigen Gelandes des damaligen Koniglichen Invalidenhauses Invalidenpark nordlich der Invalidenstrasse Im 18 Jahrhundert gehorte dieses Gebiet die Jungfernheide noch nicht zur Stadt Berlin sondern zum niederbarnimschen Kreis der brandenburgischen Mittelmark Grafiken von Friedrich August Calau vermitteln einen Eindruck von dem damaligen Aussehen der Umgebung Ausflugsziel BearbeitenDer Sandkrug gehorte der Kammerei Finanzverwaltung von Berlin 1 Der Gasthof verfugte uber einen Garten in dem die Kunden die Bewirtung im Freien geniessen konnten Vom Sandkrug aus konnte eine Wanderung auf den benachbarten Hohen Weinberg unternommen werden von dessen Gipfel aus sich dem Spazierganger ein weiter Rundblick uber die gesamte Umgebung eroffnete Uber die Spree hinweg war vor allem der Tiergarten und das Stadtbild der Residenzstadt Berlin gut zu sehen Ausserdem war das Pulvermagazin zu uberblicken das sich auf der sudlichen Seite des Hohen Weinbergs bis zur Spree erstreckte Das weibliche Bedienungspersonal regte manchen Besucher zu poetischen Gedanken und sogar literarischen Werken an Carl August Gorner verfasste mit Blick auf den Gasthof einen Soloscherz fur eine Dame mit Gesang und Tanz in einem Akt als Lustspiel Gustchen vom Sandkrug 2 Die Sandkrugbrucke Bearbeiten nbsp Unmittelbar am Sandkrug fuhrte die Sandkrugbrucke uber den Schonhauser Graben Im Hintergrund Links das Konigliche Invalidenhaus rechts die Rauchfahne der Koniglichen Eisengiesserei Grafik von Friedrich August Calau 1815Der preussische Konig Friedrich I hatte den Schonhauser Graben Fertigstellung 1713 anlegen lassen um mit dem Schiff von seinem Schloss in Schonhausen zum Schloss Charlottenburg fahren zu konnen Am Sandkrug fuhrte die steinerne Sandkrugbrucke uber den Kanal 3 Jugendliche konnten im Sommer im Wasser des Schonhauser Grabens ein Bad nehmen Die Sandkrugbrucke ist eine stahlerne Strassenbrucke uber den Berlin Spandauer Schifffahrtskanal die im Verlauf der Invalidenstrasse die Grenze zwischen den ehemaligen Berliner Bezirken Mitte und Tiergarten bildet Wahrend der Zeit der Teilung Berlins in den Jahren 1961 1990 war an der Sandkrugbrucke ein Ubergang vom britischen in den sowjetischen Sektor Eine Gedenktafel am sudwestlichen Ende der Brucke erinnerte an Gunter Litfin das erste Todesopfer an der Berliner Mauer der in der Nahe der Sandkrugbrucke ums Leben kam Heute befindet sich die Tafel rund 100 Meter weiter sudlich gegenuber am Alexanderufer Der Humboldthafen Bearbeiten nbsp Im 18 und 19 Jahrhundert lag der Gasthof Sandkrug noch ausserhalb der Berliner Stadtgrenzen Ausschnitt aus dem Berlin Plan von Selter 1809Durch die gewerbliche und industrielle Entwicklung Moabits verschwanden die landschaftlich idyllischen Verhaltnisse in der Jungfernheide nach und nach Bereits am Anfang des 19 Jahrhunderts entstanden die ersten Industrieanlagen in und bei Moabit So wurde 1804 in der Invalidenstrasse damals noch zu Moabit gehorend die Konigliche Eisengiesserei nach Planen des Ministers Graf Reden gebaut 4 In den 1840er Jahren wurde das gesamte Gebiet durch tiefgreifende Infrastrukturmassnahmen umgestaltet 1846 bis 1847 wurde nordlich des Sandkrugs der Hamburger Bahnhof der Berlin Hamburger Eisenbahngesellschaft gebaut 1848 wurde der Hohe Weinberg vollstandig abgetragen und an seiner Stelle der Boden fur den Humboldthafen ausgehoben Auch der Gasthof Sandkrug fiel diesen stadtebaulichen Massnahmen zum Opfer Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Band 2 S 214 Blatter fur literarische Unterhaltung Jahrgang 1854 Band 2 Verlag F A Brockhaus Leipzig S 786 und 793 f Das Stuck ist abgedruckt als Heft Nr 63 der Dilettanten Buhne Friedrich Nicolai Beschreibung der Koniglichen Residenzstadte Berlin und Potsdam aller daselbst befindlicher Merkwurdigkeiten und der umliegenden Gegend Band 1 Berlin 1786 S 57 Rosemarie Baudisch Michael S Cullen Tiergarten Colloquium Verlag 1991 S 39 52 527414 13 373545 Koordinaten 52 31 38 7 N 13 22 24 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sandkrug Berlin amp oldid 208033598