www.wikidata.de-de.nina.az
Das konigliche Salzmagazin auf der Berliner Museumsinsel war ein dem preussischen Konig gehorendes Lagerhaus fur Pokel und Speisesalz Es wurde 1834 am Ende eines Stichkanals errichtet und musste 1897 dem Ausbau des Museumsareals weichen 1 Das Salzmagazin auf der Berliner Museumsinsel lag am Ende des Salzgrabens Rechts der funfgeschossige grosse Speicher des Neuen Packhofs Gemalde von Friedrich Wilhelm Klose 1835 Inhaltsverzeichnis 1 Der Salzhandel in Preussen ein konigliches Monopol 2 Die fruhe Museumsinsel ein Gewerbegebiet 3 Erschliessung auf dem Wasserweg der Salzgraben 4 Bauweise des Salzmagazins 5 Abriss des Salzmagazins 6 Literatur 7 EinzelnachweiseDer Salzhandel in Preussen ein konigliches Monopol BearbeitenDie Salzproduktion und der Salzhandel gehorten in Preussen zu den koniglichen Vorrechten Regalien das heisst der preussische Konig hatte das Monopol auf diese Wirtschaftstatigkeit Da die Bevolkerung taglich fur verschiedene Zwecke Schmackhaftmachung der Speisen Konservierung von Lebensmitteln Salz benotigte gewahrleistete dieses Monopol dem Konig eine sichere Einnahmequelle Mit der Androhung drastischer Strafen Galgen setzte der Konig die Beachtung des Monopols durch und zwang die Bevolkerung auf diese Weise nur Salz aus der koniglichen Salzproduktion zu konsumieren 2 Zur Lagerung des Salzes verfugte der Staat in Berlin uber verschiedene Salzhauser bzw Salzmagazine so beispielsweise den grossen Salzhof in Neukolln 3 Die fruhe Museumsinsel ein Gewerbegebiet BearbeitenDas Gelande der Berliner Museumsinsel wurde vor und parallel zu der Errichtung der heute dort vorhandenen Museumsbauten lange Zeit in starkem Masse gewerblich genutzt Dort befand sich im alten Orangerie Haus der sogenannte Neue Packhof in dem Exportwaren gelagert wurden In der unmittelbaren Nachbarschaft wurde auch ein Mehllagerhaus der Berliner Backerinnung sowie das Welpersche Badehaus errichtet Ausserdem bestanden hier Werkstatten unter anderem das Atelier des Bildhauers August Kiss Fur gewerbliche Zwecke waren ferner mehrere Speicher und Remisen auf dem Gelande vorhanden 1832 wurden der Alte und der Neue Packhof auf einer einzigen Flache auf der Museumsinsel zusammengelegt und durch Karl Friedrich Schinkel mit neuen grosseren Gebauden ausgestattet In diesem Kontext ist auch die Errichtung des Salzmagazins auf der Museumsinsel zu sehen das der Packhofverwaltung angegliedert war Erschliessung auf dem Wasserweg der Salzgraben Bearbeiten nbsp Das Salzmagazin auf der Berliner Museumsinsel lag im Inneren der Museumsinsel und musste durch einen Stichkanal erschlossen werden Karte von Olfers 1841Zur besseren verkehrsmassigen Erschliessung des Inneren der Museumsinsel liess der preussische Konig Friedrich Wilhelm III 1833 auf einem Zimmerplatz der neben einem Holzlager lag einen Stichkanal anlegen auf dem Schiffe von der Spree aus bis zum Mittelpunkt der Museumsinsel gelangen konnten den sogenannten Salzgraben 4 Am Ende dieses Stichkanals auf dem Salzlieferungen erfolgen konnten lag das Salzmagazin dessen Ansicht der Berliner Maler Friedrich Wilhelm Klose kurz nach seiner Fertigstellung 1835 in einem Gemalde festgehalten hat vgl Abbildung Bauweise des Salzmagazins BearbeitenSalzmagazine waren Lagerhauser fur Salzvorrate Sie mussten so gebaut sein dass das eingelagerte Salz vor Verunreinigungen und vor Feuchtigkeit geschutzt war Nach Krunitz 5 sollten Salzmagazine innen moglichst vollstandig mit Holz verkleidet sein 6 Es musste dafur gesorgt sein dass Feuchtigkeit auch feuchte Luft moglichst nicht in das Salzlager eindringen konnte Zugleich musste dafur gesorgt werden dass eventuell eingedrungene Feuchtigkeit wieder abfliessen konnte Dies versuchte man dadurch zu erreichen dass unter dem Holzboden des Salzlagers ein Luftraum freiblieb In die Bodendielen wurden in Abstanden kleine Locher gebohrt damit Wasser das sich im Salz angesammelt hatte durch diese Locher wieder in den Leerraum unter dem Boden abfliessen konnte Verunreinigungen sollte dadurch vermieden werden dass die Arbeiter keinen direkten Kontakt mit dem Salz erhielten sondern die Salzlieferungen uber bestimmte Trichter die sich uber dem Salzlager befanden und uber Treppen erreichbar waren in den Salzlagerraum hinunterschutten mussten Abriss des Salzmagazins BearbeitenIm Rahmen des Ausbaus des Museumsareals mit reprasentativen Gebauden im antiken Stil wurde das Gelande der Museumsinsel in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts nach und nach von der ebenfalls vorhandenen Wohnbebauung und den nun storenden gewerblichen Anlagen befreit Der Salzgraben wurde wieder zugeschuttet Das Salzmagazin wurde wie die anderen gewerblichen Bauten darunter auch das Mehlhaus im Zusammenhang mit der Errichtung des Pergamon und des Bodemuseums 1897 abgerissen 7 Literatur BearbeitenSybille Gramlich Konigliches Spree Athen Berlin im Biedermeier In Rolf Bothe u a Stadtbilder Berlin in der Malerei vom 17 Jahrhundert bis zur Gegenwart Verlage Willmuth Arenhovel Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin 1987 S 95 172 Zum Salzmagazin S 154 f ISBN 3 87584 212 X Johann Georg Krunitz Okonomisch technologische Encyklopadie Bd 134 Paulische Buchhandlung Berlin 1823 Friedrich Nicolai Beschreibung der Koniglichen Residenzstadte Berlin und Potsdam aller daselbst befindlicher Merkwurdigkeiten und der umliegenden Gegend 4 Bde Berlin 1786 Renate Petras Die Bauten der Berlin Museumsinsel VEB Verlag fur Bauwesen 1987 Schmid Anlage eines Packhofes in Berlin in Verbindung mit den Geschafts Localien fur die ortliche Verwaltung der indirecten Steuern und fur das Haupt Stempel Magazin In Bauausfuhrungen des Preussischen Staats Bd 1 Berlin 1842 Gustav Adolf Harald Stenzel Geschichte des preussischen Staats Dritter Theil Von 1688 bis 1739 Verlag Friedrich Perthes Hamburg 1841 Bergmannsverein Stassfurt Wiege des Kalibergbaus e V Hg 150 Jahre Salzbergbau Stassfurt Wiege des Kalibergbaus Chronik bestehend aus 2 Buchern mit Softcover Einband im Original Schuber 1 1852 bis 1952 100 Jahre Stassfurter Salzbergbau Anhang als Reprint 152 Seiten zahlreiche Beilagen 2 1952 bis 2002 Geschichte des Stassfurter Salzbergbaus und der Stassfurter Kali Industrie 206 Seiten Herausgegeben anlasslich des Jubilaums 150 Jahre Salzbergbau Stassfurt Juni 2002 Gesamtherstellung Salzland Druck Stassfurt insgesamt 358 Seiten Format 24 5 cm 17 cm Gewicht ca 1020 Gramm ohne ISBNEinzelnachweise Bearbeiten Rolf Bothe Dominik Bartmann Stadtbilder Berlin in der Malerei vom 17 Jahrhundert bis zur Gegenwart Ausstellung im Berlin Museum 19 September bis 1 November 1987 Darin S 154 zum Salzmagazin Gustav Adolf Harald Stenzel Geschichte des preussischen Staats Dritter Theil Von 1688 bis 1739 Verlag Friedrich Perthes Hamburg 1841 S 391 Friedrich Nicolai Beschreibung der Koniglichen Residenzstadte Berlin und Potsdam aller daselbst befindlicher Merkwurdigkeiten und der umliegenden Gegend 4 Bde Berlin 1786 Nicolai Bd 1 S 136 f Renate Petras Die Bauten der Berlin Museumsinsel VEB Verlag fur Bauwesen 1987 Darin zum Salzmagazin S 20 Johann Georg Krunitz Okonomisch technologische Encyklopadie Bd 134 Paulische Buchhandlung Berlin 1823 Darin Artikel Salzmagazin S 591 594 Dies war auch bei dem Salzmagazin auf der Museumsinsel der Fall wie aus einer diesbezuglichen Kostenaufstellung ersichtlich ist Vgl Zeitschrift fur Bauwesen Jg 1 Berlin 1851 Heft I S 63 Posten 49 Renate Petras Die Bauten der Berlin Museumsinsel VEB Verlag fur Bauwesen 1987 Darin zum Salzmagazin S 102 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salzmagazin Museumsinsel amp oldid 207232696