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Ein Leckstein ist ursprunglich ein naturliches Produkt aus einem Salzbergwerk und dient der Versorgung der Tiere mit Salz Es handelt sich dabei um einen Block aus Mineralsalz entweder direkt gebrochen gegossen oder gepresst und eventuell mit nichtmineralischen Zusatzen versetzt sogenanntes Viehsalz Insbesondere fur Wildtiere werden diese im Fachhandel angebotenen Steine an ausgesuchten Stellen ausgebracht den sogenannten Lecken Salzlecken oder auch Sulzen 1 Oft werden sie auch in Boxen und auf Weiden fur Pferde angebracht Leckstein fur WildHistorische Salzlecke von 1716 nahe Graupa ahnlich denen von 1736 in der Dippoldiswalder HeideHistorische Salzlecke aus der Zeit um 1750 im Tharandter Wald bei Kurort Hartha Originalstandort bei GrillenburgSalzleck fur Rinder und Wild in der Kalahari Inhaltsverzeichnis 1 Zweck 2 Geschichte 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksZweck BearbeitenDurch das Lecken werden Mineralien herausgelost die die Tiere auf diese Weise aufnehmen womit sie ihren Mineralstoffhaushalt ausgleichen konnen Wild und Weidetiere verfugen als Pflanzenfresser uber einen futterbedingten Uberschuss an Kalium wahrend ein Mangel an Natrium besteht Dadurch kann Kalk nur unzureichend aufgenommen werden Deshalb bestehen Lecksteine vorrangig aus Natriumchlorid Kochsalz Dabei ist fur die Tiere wichtig neben einem hohen Anteil von Kochsalz auch andere Mineralsalze in geringen Mengen sogenannte Spurenelemente zu bekommen am besten angepasst an die ortlichen Bedingungen Das Salz fordert das Wachstum des Wildes den Haarwechsel und die Geweihausbildung Da Salz Durst verursacht sollen im Winter keine Lecksteine ausgebracht werden wenn das Wild kein Wasser schopfen kann Gegossene Steine enthalten relativ wenig Salze weil sie sonst nicht zusammenhalten Sie sind wegen ihrer porosen Struktur auch weniger haltbar Dagegen konnen gepresste Salzsteine praktisch beliebig zusammengesetzt werden und haben durch die erreichte Kristallstruktur eine hohe Haltbarkeit Fur Tierhalter werden auch Lecksteine angeboten die mit Krautern oder anderen Stoffen angereichert sind Ausserdem sollen sie Pferden als Beschaftigungsmoglichkeit dienen da Pferde nicht in der Lage sind ihren Salzbedarf selbst zu regulieren 2 Geschichte BearbeitenDie Anfange der bewussten Salzabgabe an Tiere sind nicht bekannt Angenommen wird jedoch ein hohes Alter denn bereits aus der Amtszeit von Friedrich II ist von 1223 eine Anordnung zur Aufstellung von Salzlecken im Reichsforst bei Nurnberg bekannt 3 Dabei durfte es sich um grossere Steintroge bzw Holzkisten gehandelt haben die mit einem Lehm Salz Gemisch gefullt wurden Einrichtung und Unterhalt der Salzlecken waren uber Jahrhunderte hinweg immer im Zusammenhang mit der Ausubung der herrschaftlichen Jagd und der dadurch notwendigen Hege des Wildbestandes zu sehen Fur Sachsen sind in den Karten von Matthias Oeder Ende des 16 Jahrhunderts ebenfalls zahlreiche Salzlecken nachweisbar Hier erfolgte insbesondere ab der 2 Halfte des 17 Jahrhunderts eine nahezu inflationare Aufstellung von Salzlecken um Wild in die kurfurstlichen Walder zu locken und so die Jagdleidenschaft der sachsischen Kurfursten zu befriedigen Dies fuhrte so weit dass das Konigreich Bohmen einen Wildzaun an der sachsisch bohmischen Grenze errichtete um insbesondere Rothirsche im eigenen Land zu halten Mit Stand 2006 waren allein in der Sachsischen Schweiz noch 36 historische Salzlecken erhalten die zwischen 1716 und 1895 errichtet wurden In den benachbarten Staatswaldungen Dippoldiswalder Heide und Tharandter Wald waren es noch jeweils vier bzw funf aus regionalem Sandstein gefertigte Salzlecken aus der Zeit von 1730 bis 1750 4 Dabei waren die Salzlecken historisch teilweise eingezaunt um Wildschweine und das im Hutewald gehaltene Vieh fernzuhalten Das Rotwild konnte diese Einzaunung uberspringen und so die Salzlecke erreichen Ende des 19 Jahrhunderts wurden die bisher verwendeten Troge durch Lecksteine ersetzt deren Herstellung deutlich preiswerter war Heute werden diese Lecksteine auf einer entrindeten Holzstange aufgebracht Stangensulze oder in einen ausgehohlte Baumstumpf Stocksulze gelegt Das vom Regen geloste Salz kann dort bequem vom Wild aufgeleckt werden Seit 2000 existiert zudem die Salzpaste die auf Baumstamme und Holzpfahle gestrichen werden kann Einzelnachweise Bearbeiten Haseder S 681 Ellen Kienzle rat wie Vervuert zu hiesigen Salzlecksteinen Leckt das Pferd zu viel kommt der Stein weg und das Salz wird ubers Futter gestreut So habe ich die Salzaufnahme besser im Blick Archivierte Kopie Memento des Originals vom 8 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cavallo de abgerufen am 8 Januar 2016 Ferdinand Bellmann Historische Salzlecken in der Sachsischen Schweiz Mitteilungsheft 7 des AK Sachsische Schweiz im Landesverein Sachsischer Heimatschutz Pirna 2008 S 43f Ferdinand Bellmann Historische Salzlecken in der Sachsischen Schweiz mit Dippoldiswalder Heide Tharandter Wald und Friedewald herausgegeben 4 2010 Heimatbuchverlag Michael Bellmann FreitalLiteratur BearbeitenFerdinand Bellmann Historische Salzlecken in der Sachsischen Schweiz Mitteilungsheft 7 des AK Sachsische Schweiz im Landesverein Sachsischer Heimatschutz Pirna 2008 S 43 71 Ferdinand Bellmann Historische Salzlecken in der Sachsischen Schweiz mit Dippoldiswalder Heide Tharandter Wald und Friedewald herausgegeben 4 2010 Heimatbuchverlag Michael Bellmann Freital Ilse Haseder Gerhard Stinglwagner Knaurs Grosses Jagdlexikon Augsburg 2000 ISBN 3 8289 1579 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leckstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eichhornchen an der Salzlecke Video Deutsche Jagd Zeitung Salzlecken im Revier abgerufen am 4 Dezember 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leckstein amp oldid 234989093