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Die 1516 konsekrierte Sakristei schliesst sich im Nordosten an den Priesterchor der ehemaligen oberschwabischen Kartausenkirche St Maria an 1 Das zweistockige rechteckige Gebaude zu drei Achsen in der Tiefe und einer Achse in der Breite mit einem Satteldach ist etwa 9 6 Meter lang und 6 1 Meter breit Die Sakristei im Erdgeschoss hat eine Hohe von 5 36 Metern und war ursprunglich mit einem Kreuzgewolbe versehen das spater in ein Tonnengewolbe mit Stichkappen umgewandelt wurde An der Nord und Ostseite befindet sich jeweils ein spitzbogiges Fenster die ubrigen Fenster haben geschwungene Sturze Chor und rechts daneben der Sakristeibau Das ehemalige Klosterarchiv im Obergeschoss wurde im 16 Jahrhundert als Zelebrationskapelle umgebaut 2 deren Decke im nordlichen Teil aus einem Kreuzgratgewolbe im sudlichen aus einem Tonnengewolbe besteht Dort befindet sich das Archiv des Kartausenmuseums Inhaltsverzeichnis 1 Fresken 1 1 Verherrlichung des Namens Gottes 1 2 Jakobs Traum von der Himmelsleiter 2 Sakristeialtar 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFresken BearbeitenDas Deckengewolbe ist mit zwei Fresken von Johann Baptist Zimmermann aus der Zeit von 1711 bis 1712 verziert Das nordliche Fresko zeigt die Verherrlichung des Namens Gottes das sudliche Jakobs Traum von der Himmelsleiter Verherrlichung des Namens Gottes Bearbeiten Das Fresko Verherrlichung des Namens Gottes ist das nordliche der beiden Sakristeifresken Im oberen Drittel ist der hebraische Eigenname Gottes zu sehen Er steht in einem Dreieck das einem Kreis einbeschrieben ist von dem Strahlen in alle Richtungen ausgehen Von einer Putte gehalten schliesst sich nach oben hin halbkreisformig eine Girlande aus Bluten und Puttenkopfen an In der unteren Halfte sind zwei grosse Engel abgebildet Der rechte Engel dessen Kleidung in Rottonen gehalten ist schwingt als Zeichen der Anbetung und Verherrlichung des Namens Gottes ein Weihrauchfass Sein Blick ist nach oben auf das Tetragramm gerichtet Der linke Engel in Blau Gold und Rot gekleidet und dadurch farblich betont blickt ebenfalls nach oben und weist mit der rechten Hand auf den Namen Gottes hin Eine Besonderheit an diesem Engel ist dass an einer Stelle die Malerei in Stuck ubergeht Ab dem Schienbein ragt der linke Fuss des Engels aus dem Bild heraus Jakobs Traum von der Himmelsleiter Bearbeiten nbsp Jakobs Traum von der Himmelsleiter An der rechten Bildseite ist schlafend Jakob an einen Fels gelehnt dargestellt Er tragt ein blaues Gewand und einen roten Umhang Neben ihm liegt auf dem Boden ein Wanderstab mit einem am oberen Drittel angebundenen Gefass Die rechte Hand hat Jakob auf seinen Bauch gelegt mit der linken stutzt er seinen Kopf am Felsen ab Die Augen sind geschlossen Entgegen der biblischen Erzahlung weicht hier der Maler grosstenteils davon ab Uber ihm ist auf einer weissen Wolke liegend ein in Gold und rotem Tuch gekleideter Engel zu sehen Der linke Flugel ist aus gespreizt der rechte wird von dem roten weit nach oben flatternden Tuch verdeckt Die rechte Hand des Engels zeigt auf seine Brust die linke zeigt mit geoffneter Hand auf den darunter schlafenden Jakob Dieser Engel kommt in der Bibel nicht vor Der Himmel welcher das obere Bild einnimmt ist Nachtblau mit wenigen Wolken Links von Jakob beginnt die Himmelsleiter Johann Baptist Zimmermann malte diese Leiter als zwolfstufige Treppe Auf der dritten und vierten Stufe kommen zwei Engel herunter Die Flugel des linken in Weiss gekleideten Engels sind weit gespreizt Seine linke Hand zeigt nach oben die rechte Hand nach unten auf das Ende der Treppe Direkt neben ihm ist der zweite Engel abgebildet Er ist in rotem Gewand mit blauem Tuch gemalt Sein Gesicht sieht auf den neben ihm laufenden Engel Die Hande des Engels sind mit den Handflachen nach vorn gerichtet wie als ober einen Sturz abfangen wollte Auf der siebten und achten Stufe folgt ihnen ein weiterer Engel Aufgrund der weiten Entfernung nun schon deutlich kleiner als die vorderen beiden Auf der vorletzten Stufe welche in einem hellen kreisrunden Licht endet ist der letzte Engel abgebildet Das Licht steht sinnbildlich fur Gott Der Engel ist der einzige der die Treppe nach oben steigt Die Treppe wird links von einer Palme mit Fruchten und einem Laubbaum begrenzt Unter der Palme sind zwei Putten welche sich zu unterhalten scheinen zu sehen Der stehende untere tragt ein blaues Tuch der von oben herunter schwebende ein rotes Tuch um die Lenden Sakristeialtar Bearbeiten nbsp Der Altar in der Sakristei Der Altar der Sakristei steht an der Nordwand Er wurde 1711 bis 1712 von Dominikus Zimmermann geschaffen Der Altarunterbau ist ein schlichter Holztisch mit einem einfachen Antependium Auf dem Tisch steht ein versilbertes und vergoldetes Kreuz flankiert von zwei versilberten Leuchtern Der Altaraufbau aus Stuckmarmor besitzt ein Altarblatt das von zwei Stuckmarmorsaulen flankiert wird Neben den Stuckmarmorsaulen stehen zwei in Gold gefasste Statuen Die nordliche Statue stellt Gertrud von Helfta dar Sie halt in der linken Hand einen Abtissinenstab in der rechten ein Buch mit einem flammenden Herz und einem darin steckenden Pfeil Ihr von einem Strahlenkranz umgebener Kopf ist leicht nach oben gerichtet ihr Blick geht uber den Betrachter hinweg Die sudliche Statue stellt Mechthild von Hackeborn dar Sie halt in ihrer rechten Hand einen Abtissinenstab die Attribute in ihrer linken Hand sind verschollen Fruher trug sie ein Buch mit einer Taube und einem flammenden Herz Ihr Haupt ist von einer Dornenkrone und einem Strahlenkranz umgeben Das Altarblatt zeigt Erzengel Michael und den Engelssturz Der Erzengel im Mittelpunkt in blauem und weissem Gewand ist mit weit abgespreizten Flugeln dargestellt Um seine linke Schulter schlingt sich ein rotes Tuch bis uber die Lenden In seiner rechten Hand halt er ein flammendes Schwert in seiner linken einen Schild mit einem roten Kreuz Im Himmel uber ihm befinden sich mehrere Putten und an seinen Seiten zwei bewaffnete Engel Im Hollensturz unter ihm fallt Luzifer in die Holle Er ist in Rottonen gemalt besitzt schwarze Flugel und ist mit einem schwarzen Lendenschurz bekleidet Sein Blick geht nach oben und ist auf den Erzengel Michael gerichtet Seine rechte Hand zeigt nach oben seine linke nach unten Das rechte Bein ist nach hinten abgewinkelt das linke ausgestreckt Die Darstellung Luzifers nimmt das gesamte untere Drittel des Bildes ein Mit ihm fahren weitere Engel in die Holle Im Auszugsbild sitzt Gottvater auf einer Wolke Er ist in ein pastellblaues Gewand gekleidet ein rotes Tuch schwingt sich uber seinen Korper und weht weit hinter ihm in den Himmel Vor ihm ist die Erdkugel zu sehen um ihn mehrere Putten Flankiert wird das Auszugsbild von zwei Putten die thematisch zum Altarblatt gehoren Die linke Putte tragt einen Speer die rechte ein Bundel Blitze schrag nach unten gerichtet Sie unterstutzen damit den Kampf Michaels gegen Luzifer und die abtrunnigen Engel Die Bekronung des Altars bildet ein Puttenkopf mit Rocailleschmuck Literatur BearbeitenWolfgang Braunfels Hrsg Lexikon der christlichen Ikonographie Band 1 8 1968 1976 Herder Verlag Freiburg im Breisgau u a ISBN 3 451 22568 9 Das Buxheimer Chorgestuhl Beitrage zur Bau und Kunstgeschichte der ehemaligen Reichskartause Buxheim und zur Restaurierung des Chorgestuhls In Michael Petzet Hrsg Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege Nr 66 Munchen 1994 ISBN 3 87490 569 1 Tilmann Breuer Stadt und Landkreis Memmingen Bayerische Kunstdenkmale Deutscher Kunstverlag Munchen 1959 S 81 87 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen 1989 ISBN 3 422 03008 5 S 223 226 Michael Muller SDB Hrsg Die Odyssee des Buxheimer Chorgestuhls ist glucklich beendet Das prachtvolle Chorgestuhl ist zuruckgekehrt Eigenverlag Buxheim 1980 Michael Muller SDB Kartausenfuhrer Buxheim Kartausenkirche mit Chorgestuhl Pfarrkirche Annakapelle Monchszelle Kreuzgang und Museum Eigenverlag Buxheim 1982 Hugo Schnell Uta Schedler Lexikon der Wessobrunner Kunstler und Handwerker Schnell amp Steiner Munchen 1988 ISBN 3 7954 0222 0 Christina Thon Johann Baptist Zimmermann als Stukkator Schnell amp Steiner Munchen 1977 ISBN 3 7954 0406 1 Gisela Richter Johann Baptist Zimmermann als Freskant Das Fruhwerk Tuduv Verl Ges Munchen 1984 ISBN 3 88073 145 4 Gunther Bayer Die Malerfamilie Sichelbein 1580 1758 Lebensbilder und Werke Fink Lindenberg 2003 ISBN 3 89870 142 5 Isaac Oxoviensis Elogia Mariana Ex Lytaniis Lauretanis Deprompta Steudner Augustae Vindelicorum 1700 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sacristy in St Maria Buxheim Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Das Buxheimer Chorgestuhl S 38 Stadt und Landkreis Memmingen S 86 X Das Buxheimer Chorgestuhl Beitrage zur Bau und Kunstgeschichte der ehemaligen Reichskartause Buxheim und zur Restaurierung des Chorgestuhls In Michael Petzet Hrsg Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege 66 Munchen 1994 ISBN 3 87490 569 1 47 999553 10 133901 Koordinaten 47 59 58 4 N 10 8 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sakristei in St Maria Buxheim amp oldid 241526150