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Sachsenring ist der Strassenname des mit 1 714 Metern langsten Abschnittes der Kolner Ringe der zwischen der Brunostrasse und Eifelstrasse in der Kolner Neustadt Sud verlauft Sachsenring Stadtmauer November 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Grunderzeit 2 Neuzeit 3 Lage 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGrunderzeit BearbeitenAuch am Sachsenring verlief ursprunglich die Stadtmauer was durch den hier stehenden 90 Meter langen Mauerrest nebst Ulrepforte noch sichtbar ist Nach Beginn der Sprengung der alten Stadtmauern am 11 Juni 1881 in Hohe des Gereonstores begann die Stadt Koln auch mit dem systematischen Abriss der ubrigen Abschnitte Die vom Mauerwall hinterlassene Freiflache bot Platz fur eine breit angelegte boulevardahnliche Strasse Der am 10 Mai 1883 nach den Sachsenkaisern Ottonen benannte Sachsenring ehrt nach einem Vorschlag des Stadtbaumeisters Josef Stubben die deutschen Kaisergeschlechter 1 Koln ist eng mit den Ottonen verbunden denn Otto der Grosse machte seinen Bruder Brun zum Erzbischof von Koln und zum Herzog von Lothringen Die frei werdende Wallflache schuf Raum fur eine 1884 von Adolf Kowallek angelegte 2 55 Hektar grosse Grunanlage 2 Die bewusst geplanten grosszugigen Grunbereiche der Ringe insbesondere am Sachsenring sind aus der Vogelperspektive sichtbar 3 Die Kanalisation auf den Ringen wurde am 11 November 1885 vollendet 4 Der Unternehmer Franz Carl Guilleaume erwarb im Jahre 1885 die Ulrepforte und Kartausermuhle von der Stadt Koln 5 liess sie 1886 von Vincenz Statz restaurieren und eroffnete am 11 Juni 1886 auf der 25 500 m umfassenden Grunanlage einen Gastronomiebetrieb Sachsenring Nr 42 auf einem Gelande von 769 m wovon 506 m Festungsgelande 186 m zur Kartausermuhle und 77 m zum Wohnhaus gehorten 6 Die Familie Guilleaume schenkte der Stadt das Gelande im Jahre 1907 nbsp Johann Heinrich Schonscheidt Stadterweiterung Koln Sachsenring Anlagen 1886 nbsp Sachsenring 32 1886 nbsp Sachsenring 77 79 Haus Mallinckrodt Scheibler 1886 nbsp Sachsenring 74 um 1890 nbsp Sachsenring 20 22 Architekten Biecker amp Bohm 1891 nbsp Sachsenring 48 1891 nbsp Sachsenring 73 Villa Arnold Guillaume 1897 nbsp Sachsenring 73 75 Ecke Ulrichgasse links angeschnitten Haus Guilleaume um 1905 nbsp Sachsenring 69 Villa Gruneberg 1900 nbsp Sachsenring Pantaleonswall mit der im Zweiten Weltkrieg zerstorten altlutherischen St Johannis Kirche 1906 nbsp Sachsenring 46 rechts neben dem Haus der Turm der Ulrepforte 1907 nbsp Sachsenring 91 93 Villa Hagen 1910 Die Stadt Koln verkaufte zunachst ab 1885 die Grundstucke am Sachsenring unter der Bedingung dass dort nur Hauser gebaut werden durften die an mindestens drei Seiten frei stehen 7 Hier gab es bei dieser offenen Bauweise auch Vorgarten die noch heute sichtbar sind Der Sachsenring ist neben dem Theodor Heuss Ring der einzige Ringabschnitt mit Vorgarten die den Baustatus der hier stehenden Villen unterstrichen Die Bebauung setzte am Sachsenring ab 1886 ein wobei sich hier ein ausgesprochenes Villengebiet entwickelte 8 Meistens Industrielle und Bankiers errichteten ihre Grossvillen am Sachsenring 9 So entstand als eine der ersten Villen im Jahre 1886 von Adolf Nocker in Sachsenring Nr 32 im Stil der Neorenaissance fur den Pensionar Melchior Froitzheim der sie kurzzeitig an Ludwig Stollwerck vermietete Nocker erbaute 1887 auch die Hauser Nr 28 und Nr 30 Noch im Jahre 1886 kam durch Hermann Otto Pflaume in Nr 77 79 das Doppelhaus fur Gustav von Mallinckrodt und Carl Johann Heinrich Scheibler mit einer am 19 August 1912 fertiggestellten Gartenanlage von Friedrich Encke hinzu Der Rentner Joseph Bartmann erwarb 1886 von der Magdeburger Bau und Creditbank die sudliche Halfte der Doppelvilla 84 86 deren Baukosten sich auf 34 000 Mark beliefen 10 11 Der fur die Bauplanung der Ringe verantwortliche Stadtbaumeister Stubben zog 1887 selbst in die freistehende Halbvilla Nr 76 im Stil der deutschen Renaissance 12 Alfred Muller Grah zeichnete 1887 fur die Villen in Nr 78 und Nr 80 verantwortlich 13 Nr 81 hiess Villa Hellmers und gehorte dem Mitinhaber der Salpeterfabrik Traine amp Hellmers errichtet 1888 von Clemens Riffart nbsp Sachsenring Diana mit springender Antilope 1916 Juni 2008 nbsp Sachsenring 77 Institut francais nbsp Sachsenring 83 85 Horbach Haus Juni 2008 Der Fabrikant Wilhelm Leyendecker bezog 1890 eine von Richard Dielmann errichtete Villa in Nr 75 Otto March erbaute 1892 in Nr 69 die Villa Richard Gruneberg eine 1896 von Georg Eberlein entworfene Villa fur Sagewerksinhaber Isidor Dulken stand in Nr 49 Die von Ernst Eberhard von Ihne 1897 erbaute Villa fur Arnold von Guilleaume in Nr 73 war ein U formiger zur Lothringer Strasse geoffneter Bau mit ruckseitigem Stall und Wirtschaftsgebaude von Franz Brantzky 14 Eugen Fabricius schuf 1903 1905 an Nr 91 93 die Villa Louis Hagen 15 In Nr 48 stand Villa Cramer Nicolai mindestens seit 1904 lebte hier Ingenieur Robert Siller der zahlreiche Patente besass Die in der Nahe liegende Pfarrkirche St Paul wurde im Jahre 1908 geweiht Die auf dem Mittelstreifen des Sachsenrings stehende Plastik Diana mit springender Antilope in Hohe Nr 81 85 wurde 1916 zunachst im Rheinpark aufgestellt und stammt von Fritz Behn Neuzeit BearbeitenDer Kolner Betriebswirtschaftler Eugen Schmalenbach ersteigerte am 12 November 1931 Nr 74 nachdem der Voreigentumer Ersteigerung im April 1930 die Hypothek zu Gunsten Schmalenbachs nicht mehr hatte tilgen konnen Am 18 September 1942 brachte Schmalenbach das Haus in die ihm und seinem Bruder Hermann gehorende Treuhand AG ein 16 Am Sachsenring wurden ab 1930 Grossvillen niedergelegt und die Grundstucke fur Mehrfamilienhauser parzelliert 17 Fur weitere Freiflachen sorgte im Zweiten Weltkrieg der grossflachige Peter und Paul Angriff vom 28 29 Juni 1943 der die Ringe und ihre Hauser darunter die meisten Villen des Sachsenrings weitgehend zerstorte 4377 Menschen kamen nach offizieller Zahlung um 18 Der Bundesausschuss fur volkswirtschaftliche Bildung war seit 1952 in Nr 38 untergebracht In den von Wilhelm Riphahn geplanten Neubau in Nr 77 zog am 15 Januar 1953 das Institut francais Koln ein Egon Eiermann baute 1955 1957 in Nr 91 ein Verwaltungsgebaude fur die Volkshilfe Lebensversicherung AG in dem sich heute ihre Rechtsnachfolgerin die AachenMunchener Lebensversicherung befindet 1958 eroffnete das Humboldt Gymnasium Koln am nahegelegenen Kartauserwall 40 In Nr 3 befindet sich seit 1986 das Theater am Sachsenring in Nr 67 ist der Kreisverband des Sozialverband VdK Deutschland untergebracht Nr 73a beherbergt seit 1997 die Theaterakademie Koln Ulrepforte und Mauerturm werden von den Kolner Karnevalsvereinen Rote und Blaue Funken genutzt Ein Glasrundbau in Nr 83 85 1994 gebaut von Thomas van den Valentyn enthalt seit August 2002 die Horbach Wirtschaftsberatung Lage BearbeitenAb Brunostrasse spaltet sich der Sachsenring durch einen breiten Mittelstreifen er gehort mit einer Breite von uber 100 Metern neben Ubierring und Kaiser Wilhelm Ring zu den breitesten Strassen Kolns Seine nordliche Verlangerung ist der Salierring sudliche der Karolingerring Bedeutende Strassenkreuzungen sind Vorgebirgstrasse Ulrichgasse Overstolzenstrasse und Eifelstrasse Die Ulrichgasse ist Teil der heutigen Nord Sud Fahrt Die Gleisanlagen fur die Linien 15 und 16 der Stadtbahn Koln befinden sich verkehrsunabhangig auf dem Mittelstreifen wo es die Haltestellen Ulepforte und bereits auf dem Salierring Eifelstrasse gibt Uber den Sachsenring verlauft die Bundesstrasse 9 Weblinks Bearbeitenstadtoasen koeln de Ausgabe 2 Sachsenring Geschichte und Neugestaltung zur Akzentuzierung historischer Substanz und Stadtebauliche Qualitat Einzelnachweise Bearbeiten Fred Kaufmann Dagmar Lutz Gudrun Schmidt Esters Kolner Strassennamen Neustadt und Deutz 1996 S 120 Theodor Rumpler Illustriertes Gartenbau Lexikon 1902 S 425 Gabi Steinebach Das Bild der Stadt im Werk von Jakob und Wilhelm Scheiner 1992 S 29 Eberhard Gothein Georg Neuhaus Die Stadt Coln im ersten Jahrhundert unter Preussischer Herrschaft 1815 bis 1915 Teil 1 1916 S 230 Walther Zimmermann Die Kunstdenkmaler des Rheinlands Band 23 1978 S 35 Heinz Gunther Hunold Vom Stadtsoldaten zum Roten Funken 2005 S 81 ff Historisches Seminar der Universitat zu Koln Geschichte in Koln Bande 37 40 1995 S 103 Petra Leser Der Kolner Architekt Clemens Klotz 1886 1969 Band 1 1991 S 30 Barbara Gemmersheim Unternehmervillen der Kaiserzeit 1871 1914 1988 S 233 J Becker Blatter fur Architektur und Kunsthandwerk Band 2 1989 S 23 Die Magdeburger Bau und Creditbank hatte beide Grundstucke 1885 von der Stadt Koln in einer Versteigerung erworben Eduard Trier Willy Weyres Kunst des 19 Jahrhunderts im Rheinland Architektur II Profane Bauten und Stadtebau 1979 S 462 Hiltrud Kier Die Kolner Neustadt Planung Entstehung Nutzung in Beitrage zu den Bau und Kunstdenkmalern im Rheinland Band 23 1978 S 197 Wolfram Hagspiel Koln Architekturfuhrer 1999 S 85 Eduard Trier Willy Weyres Kunst des 19 Jahrhunderts im Rheinland Architektur II Profane Bauten und Stadtebau 1979 S 531 Erich Potthoff Gunter Sieben Eugen Schmalenbach Der Mann sein Werk die Wirkung 1984 S 170 Werner Baecker Koln Seine Bauten 1928 1988 1991 S 70 Carl Dietmar Die Nacht als das hillige Coellen unterging In Kolner Stadt Anzeiger 27 Juni 2003 Andreas Otto KNA Vor 73 Jahren Peter und Paul Angriff in Koln Flammenmeer rund um den Dom In Domradio de 28 Juni 2016 50 92378 6 95378 Koordinaten 50 55 25 6 N 6 57 13 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sachsenring Koln amp oldid 237312835