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Datenbanklinks zu SU Ursae Majoris Doppelstern SU Ursae MajorisAladinLiteBeobachtungsdatenAquinoktium J2000 0 Epoche J2000 0Sternbild Grosser BarRektaszension 08h 12m 28 27s 1 Deklination 62 36 22 4 1 HelligkeitenScheinbare Helligkeit 10 8 bis 16 0 mag 2 Spektrum und IndicesVeranderlicher Sterntyp UGSU 2 Spektralklasse pec UG 2 AstrometrieRadialgeschwindigkeit 27 0 km s 1 Parallaxe 4 53 0 03 mas 1 Entfernung 718 9 4 5 Lj 220 52 1 39 pc 1 Eigenbewegung 2 Rek Anteil 5 7 1 1 mas aDekl Anteil 20 3 1 5 mas aPhysikalische EigenschaftenRotationsdauer 109 98 min 2 Andere Bezeichnungenund Katalogeintrage2MASS Katalog2MASS J08122826 6236224 1 Weitere BezeichnungenV SU UMa FBS B 662 RBS 694 1RXS J081228 3 623627 AAVSO 0803 62 AN 5 1908 PG 0808 628 UCAC4 764 040076 X 08081 628SU Ursae Majoris auch SU UMa wurde 1908 von Lidiya Petrovna Tseraskaya W Ceraski in Moskau entdeckt 2 Es handelt sich um ein kataklysmisch veranderliches Doppelsternsystem bestehend aus einem Roten Zwerg und einem Weissen Zwerg im Sternbild Grosser Bar Das System wurde als Zwergnova klassifiziert ist hinsichtlich Aufbau und Zusammensetzung den Subtypen U Geminorum SS Cygni und Z Camelopardalis ahnlich und bildet den Prototyp der sogenannten SU Ursae Majoris Sterne Inhaltsverzeichnis 1 Beobachtungen 2 Normale Ausbruche 3 Superausbruche und Superhumps 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseBeobachtungen BearbeitenEs wird angenommen dass die beobachteten Eruptionen das Ergebnis von Dichteschwankungen innerhalb der Akkretionsscheibe sind die den Weissen Zwerg umgibt Zusatzlich zum Auftreten normaler Zwergnova Ausbruche die aus der Ruhephase um 2 bis 6 Magnituden ansteigen und zwischen 1 bis 3 Tagen andauern zeigt SU UMa auch Superausbruche 3 Superausbruche treten seltener als normale Ausbruche auf dauern 10 bis 18 Tage und konnen um mindestens 1m an Helligkeit zunehmen Der Beginn eines Supermaximums kann nicht vom Beginn eines normalen Ausbruchs unterschieden werden wahrend des Ausbruchs werden kleine periodische Schwankungen sogenannte Superhumps in der Grossenordnung von mehreren Zehntel einer Magnitude beobachtet Das Einzigartige an diesen Superhumps ist ihre Periodendauer die 2 bis 3 langer als die Umlaufzeit des Systems ist Durch Beobachtung der Superhumps kann daher die Umlaufzeit des Systems ermittelt werden Bei fast allen SU Ursae Majoris Sternen wurden Umlaufzeiten von weniger als 2 Stunden ermittelt 3 SU Ursae Majoris ist eine ergiebige Quelle fur Beobachtungen da ihre Helligkeitsschwankungen in kurzen Zeitspannen auftreten Die normalen Ausbruche treten alle 11 bis 17 Tage und die Superausbruche alle 153 bis 260 Tage auf Die Veranderungen in der sichtbaren Helligkeit erstrecken sich typischerweise von einem Minimum von 16m bis zu 10 8m bei Supermaxima und konnen in der nordlichen Hemisphare ganzjahrig mit Teleskopen ab einem Objektivdurchmesser von ca 150 mm 6 Zoll beobachtet werden Da die charakteristischen Merkmale der SU Ursae Majoris Sterne normale Ausbruche Superausbruche und Superhumps sind war es eine interessante Feststellung dass SU Ursae Majoris als Prototyp dieser Untergruppe in den fruhen 1980er Jahren fast drei Jahre lang kein solches Verhalten zeigte Ein ahnliches Paradoxon in dem kein Superausbruch festgestellt wurde trat zwischen April 1990 und Juli 1991 auf Damit kam die Frage auf ob dieses System uberhaupt zur SU Ursae Majoris Klassifikation gehorte 3 Normale Ausbruche BearbeitenEs werden zwei konkurrierende Theorien als Erklarung fur die Ausbruche vorgeschlagen Mass Transfer Burst Model dabei ist der Ausbruch das Ergebnis eines plotzlichen Anstiegs des Massentransfers von Seiten des Begleiters Ein solcher Anstieg kann durch eine Instabilitat in der Atmosphare des Hauptreihensterns ausgelost werden Der plotzliche Massentransfer kann dann dazu fuhren dass die Akkretionsscheibe kollabiert und in dessen Folge die angesammelte Materie verstarkt auf den Weissen Zwerg transferiert wird was zu einem sprunghaften Anstieg der Helligkeit des Systems fuhrt Disc Instability Model die Akkretionsscheibe pendelt zwischen zwei Zustanden als Ursache wird die Magnetorotationsinstabilitat angenommen 4 Ein Zustand mit hoher Viskositat hoher innerer Reibung und hoher Akkretionsrate gt ca 10 7 M Jahr in diesem Fall heizt sich die Scheibe aufgrund der hohen Viskositat auf was zu einem starken Anstieg der elektromagnetischen Strahlung fuhrt und einem Zustand mit niedriger Viskositat und niedriger Akkretionsrate Die Viskositat des Materials in der Scheibe andert sich zwischen den beiden Zustanden um einen Faktor 10 Mit Hilfe dieses Models lassen sich die Eruptionen recht gut beschreiben bisher ist jedoch fur die plotzliche Anderung der Viskositat keine physikalische Ursache bekannt 5 Superausbruche und Superhumps BearbeitenWahrend angenommen wird dass die bei SU Ursae Majoris beobachteten normalen Ausbruche den Ausbruchen des U Geminorum SS Cygni Stern Typs ahneln konnen Superausbruche durch mindestens drei mogliche Mechanismen beschrieben werden das verbesserte Massentransfermodell das thermische Grenzzyklusmodell das thermisch gravitative Instabilitatsmodell 6 Im Falle des letztgenannten Modells werden sowohl die normalen Ausbruche als auch die Superausbruche von einer Instabilitat der Akkretionsscheibe bestimmt Zu der thermischen Instabilitat addiert sich noch eine Gezeiteninstabilitat bei der sich der Scheibenradius bis zu einem kritischen Punkt ausdehnt und eine 3 1 Resonanz entstehen lasst Daraus resultiert dann ein weiterer Superausbruch wodurch die Akkretionsscheibe wieder ihre ursprungliche Grosse erlangt 6 Das Auftreten von Superhumps wird nur wahrend Superausbruchen beobachtet es liegt daher die Vermutung nahe dass diese einen naturlichen Zusammenhang haben Superhumps konnen bis zu 30 der gesamten Lichtleistung ausmachen und damit einen erheblichen Beitrag zur Gesamthelligkeit des Systems leisten Sie treten etwa einen Tag nach dem Beginn eines Superausbruchs auf und zeigen eine abnehmende Amplitude wahrend der Superausbruch zu Ende geht Superhumps werden auch mit dem thermisch gravitativen Instabilitatsmodell beschrieben und sind vermutlich das Ergebnis einer exzentrischen Akkretionsscheibe Das Auftreten der Schwankungen ist unabhangig von der Neigung des Systems zum Beobachter da dieser Aspekt nicht auf einen Orbitaleffekt zuruckzufuhren ist 3 Siehe auch BearbeitenZwergnova U GeminorumEinzelnachweise Bearbeiten a b c d SU UMa In SIMBAD Centre de Donnees astronomiques de Strasbourg abgerufen am 8 September 2018 a b c d e f SU UMa In VSX AAVSO abgerufen am 8 September 2018 a b c d Kerri Malatesta SU Ursae Majoris In Variable Star of the Month 13 April 2010 aavso org S N Shore M Livio E P J van den Heuvel Interacting Binaries Springer Berlin 1994 ISBN 3 540 57014 4 Iwona Kotko et al The viscosity parameter a and the properties of accretion disc outbursts in close binaries In A amp A 545 A115 31 August 2012 doi 10 1051 0004 6361 201219618 arxiv 1209 0017 a b Osaki Yoji Dwarf Nova Outbursts In Publications of the Astronomical Society of the Pacific v 108 p 39 1996 doi 10 1086 133689 bibcode 1996PASP 108 39O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SU Ursae Majoris amp oldid 231298308