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SDR 3 das Radio fur den wilden Suden war bis 1998 das Pop und Jugendradio des Suddeutschen Rundfunks SDR in Stuttgart Sein Nachfolger ist SWR3 das dritte Horfunkprogramm des Sudwestrundfunks SDR 3Horfunksender offentlich rechtlich Programmtyp MusiksenderEmpfang analog terrestrisch Kabel SatellitEmpfangsgebiet Baden WurttembergBetrieb 1 Okt 1979 bis 23 Aug 1998Sendeanstalt Suddeutscher RundfunkListe von Horfunksendern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte Portrat 1 1 1 November 1964 Grundung als Gastarbeiterprogramm 1 2 1 Januar 1972 Vom Schulfunk zum Musikprogramm 1 3 2 Januar 1975 Die Entstehung von POINT 1 3 1 Aufbau und Anfang 1 3 2 Politische Kontroversen 1 3 3 Veranderungen und Entwicklung 1 3 4 Musikalische Schwerpunkte 1 4 1975 Entwicklung des Mischprogramms 1 5 1 Oktober 1979 Durchgangiges Popradio 1 6 1 April 1988 Der Wilde Suden entsteht 1 7 1998 Das Ende von SDR 3 1 8 Horerzahlen 2 Moderatoren 3 Programmschemata 3 1 Sudfunk 3 1977 3 1 1 Samstag 3 2 Radio 3 Sudfunk Stuttgart 1982 1984 tagsuber 3 2 1 Montag bis Freitag 3 3 SDR 3 1993 3 3 1 Montag Freitag 3 3 2 Samstag 3 3 3 Sonntag 3 4 Das letzte SDR 3 Programmschema im Fruhjahr 1998 3 4 1 Montag Freitag 3 4 2 Samstag 3 4 3 Sonntag 4 Weblinks 4 1 EinzelbelegeGeschichte Portrat Bearbeiten1 November 1964 Grundung als Gastarbeiterprogramm Bearbeiten SDR 3 wurde ursprunglich als so genanntes Gastarbeiterprogramm des Suddeutschen Rundfunks gegrundet das hauptsachlich in Koln und Munchen produzierte Sendungen des Westdeutschen und Bayerischen Rundfunks ubernahm die in der Zeit zwischen 17 40 und 21 Uhr in verschiedenen Sprachen ausgestrahlt wurden In der ubrigen Zeit gab es zunachst fast keine Eigenproduktionen und die Bezeichnung SDR 3 existierte ebenfalls nicht Die Frequenzen firmierten zunachst unter Suddeutscher Rundfunk 3 Horfunkprogramm zwischenzeitlich auch unter Stuttgart 3 dann aber einheitlich unter Sudfunk 3 Im Laufe der Jahre kamen Sendungen der Rundfunkwerbung Was darf es sein der Landfunk sowie der Schul und Kinderfunk dazu Den 1 Januar 1971 nutzte der Suddeutsche Rundfunk nach einer Gebuhrenerhohung um die Regionalisierung einzufuhren und die Sportberichterstattung auszubauen Dafur wurde das Sendegebiet in Nordbaden und Nordwurttemberg aufgeteilt Mit der Sendung Neues auf 99 9 aus dem Studio Karlsruhe spater aus Heidelberg sollte vor allem die Berichterstattung fur den badischen Landesteil erhoht werden Aus dem Funkhaus in Stuttgart lief als Gegenstuck Von 1 bis 2 auf Sudfunk 3 das ab 1975 Sudfunk regional das Mittagsmagazin aus Stuttgart hiess Die verstarkte Regionalisierung war aber eine Folge der von den Landtagen in Stuttgart Mainz und Saarbrucken eingesetzten Michel Kommission Sie sollte bereits 1968 um die Gebuhrengelder besser zu bundeln Fusionsmoglichkeiten bei den sudwestdeutschen Rundfunkanstalten SDR SWF und SR untersuchen Die grossen Sportsendungen Heute im Stadion samstags ab 16 30 Uhr spater ab 15 Uhr und Neues vom Sport sonntags ab 16 Uhr spater Sportmagazin ab 15 Uhr wanderten vom 2 ins 3 Horfunkprogramm genauso wie die Jugendsendung Mittwochs Party Beim SDR waren die Finanzen jedoch weiter knapp und damit der Spielraum fur zusatzliche Eigenproduktionen in Sudfunk 3 eng Deshalb mussten weiterhin Programmteile von Sudfunk 1 Mit Musik geht alles besser Von Tag zu Tag oder von anderen Sendern Club 16 und Musik Report vom BR Pop Shop und Studio Party vom SWF ubernommen werden 1 Januar 1972 Vom Schulfunk zum Musikprogramm Bearbeiten Mit der Einfuhrung einer Fruhsendung Pop am Morgen entstand das erste durchgangige Programmschema von 5 30 Uhr bis 21 Uhr Damit begann eine Kooperation zwischen den dritten Horfunkprogrammen von Sud und Sudwestfunk Aus Stuttgart kam fur beide Sendegebiete Pop am Morgen verantwortlich damals Gisela Bohnke die vom Sudwestfunk abgeworben wurde und aus Baden Baden der Pop Shop am Nachmittag Hohepunkt war dabei die Mittwochs Party die ebenfalls abwechselnd von Sudfunk 3 und als Studio Party von SWF3 kam und von Schulklassen gestaltet und moderiert wurde Den Vormittag kaufte die Rundfunkwerbung Stuttgart GmbH es war damals durchaus ublich dass die hauseigenen Werbetochter der ARD ganze Sendestrecken finanzierten und dafur Werbung ahnlich wie heute im Privatradio ins laufende Programm streuten und sendete ab Oktober 1972 von 9 bis 13 Uhr den Musikmarkt Eine Sendung mit vielen Schlagern internationalen Hits Gewinnspielen Hitparaden Grussaktionen und plaudernden Moderatoren die bekanntesten Gunter Freund Fred Metzler Rainer Nitschke Bernd Duszynski und spater Michael Branik Der Musikmarkt war so beliebt dass er in der Zeit von 13 bis 15 Uhr im Programm Sudfunk 1 fortgesetzt wurde Damit reagierte der SDR auf das Konkurrenz Programm von Radio Luxemburg 2 Januar 1975 Die Entstehung von POINT Bearbeiten Aufbau und Anfang Bearbeiten Als der Pop Shop im neuen durchgangigen Wellenkonzept von SWF3 Sendestart am 1 Januar 1975 in den Abend verlegt wurde entwickelten die Sudfunk Redakteure Hendrik Bussiek Peter Kreglinger Gunter Verdin und Dietrich Forster ein neues Konzept einer Jugendsendung fur den Nachmittag POINT war geboren POINT stand fur Pop Orientierung Information Notizen Tipps Das Ziel von POINT war es die Dinge die Jugendliche interessierten anzusprechen und auf den Punkt zu bringen Im Februar 1980 gab es beispielsweise eine Sendung die sich ausschliesslich mit dem Tod von Bon Scott 19 Februar 1980 an einer Alkoholvergiftung und der Thematik Selbstzerstorung durch Alkohol und andere Drogen beschaftigte Themen wie Jugendarbeitslosigkeit Studienplatzmangel Nachrustung und Friedensbewegung wurden immer wieder ganze Sendungen gewidmet Die Produzenten von POINT verfolgten das Konzept eines lobbyistischen und kritischen Sprachrohrs fur Jugendliche Daneben kamen auch Comedy Elemente wie Frau Kachele amp Frau Peters nicht zu kurz Der Pop Shop von SWF3 entwickelte sich in dieser Zeit mehr zu einem Musikmagazin Politische Kontroversen Bearbeiten Das Experiment POINT eskalierte jedoch als sich die Sendeleitung und der Rundfunkrat an einer Live Diskussion von Rudi Dutschke mit Horern am 14 Oktober 1976 sowie der Liveausstrahlung eines Auftritts der schwulen Musikkabarettgruppe Bruhwarm aus Hamburg storten Die absehbaren Konsequenzen fur den verantwortlichen Redakteur Hendrik Bussiek fuhrten zu einer bislang einmaligen Aktion in der bundesdeutschen Rundfunklandschaft Initiiert vom Club Alpha 60 in Schwabisch Hall grundete sich eine Horerinitiative zur Unterstutzung der POINT Macher die etwa 18 000 Unterschriften sammelte Erreicht wurde zwar eine Sondersendung mit Solidaritatskonzert funf Gruppen darunter Zupfgeigenhansel und 600 Besuchern im Neubausaal in Schwabisch Hall am 8 Marz 1977 unter dem Titel Was wird aus POINT und Bussiek 1 Hier sicherten Chefredakteur Klett und der stellvertretende Programmdirektor Friedmar Luke den Erhalt der Sendung zu Bussiek selbst wurde trotzdem von seiner Position entbunden und anschliessend als Korrespondent nach Berlin versetzt Veranderungen und Entwicklung Bearbeiten Als neuer Redaktionsleiter fur POINT wurde Mitte 1977 Rudiger Becker vom Zundfunk des Bayerischen Rundfunks verpflichtet gleichzeitig wurde die Redaktionsarbeit hierarchischer gestaltet Ihm zur Seite stand alsbald Redakteurin Susanne Ludtke und nach deren Ausscheiden ab 1981 als festangestellter Redakteur Michael Weber der ebenfalls vom Zundfunk kam Damit nahm die zweite Generation von POINT ihre Arbeit auf Die Befurchtungen dass damit ein qualitativer Bruch kommen wurde bestatigten sich allerdings nicht Macher der zweiten Generation waren unter anderen als freie Mitarbeiter Thomas Roth Hermann Stange Stefan Siller Wolfgang Heim und Thomas Welzig Auch in deren Sendungen war es gang und gabe dass ganze Schulklassen im Stuttgarter Funkhaus aufliefen die den Rundfunk als Medium zur Artikulation ihres Protests nutzten Im Zuge der Einfuhrung des Vollprogramms am 1 Oktober 1979 wurde POINT als dreistundige Sendung in das neue Programm Radio 3 Sudfunk Stuttgart ubernommen Der Sendeplatz wurde auf 17 Uhr verlegt Spater entwickelten die POINT Macher nachdem ihre Sendung auf 18 Uhr verlegt worden war neue Konzepte So die zweistundige Sendung Doppel POINT eine zweistundige monothematische Sendung zu aktuellen und gesellschaftlich politischen Themen und ab 1985 den Sunday POINT eine Sendung am Sonntagabend fur die jungeren Jugendlichen mit Themen uber die Schule die erste Liebe und Popmusik Seinen lobbyistischen Charakter fur die Jugendlichen verlor POINT erst als Hans Peter Archner seit 2004 Stellvertreter des Landessenderdirektors Baden Wurttembergs Mitte der achtziger Jahre mit der Redaktionsleitung betraut wurde Schritt fur Schritt wurde POINT nun entpolitisiert zu einer musikorientierten Abendsendung mit einem immer geringer werdenden Wortanteil Musikalische Schwerpunkte Bearbeiten Traditionell war der Sonntagabend die Zeit in der sich POINT uberwiegend mit Musik beschaftigte Popular bis 1984 war der von Gunter Verdin entwickelte und moderierte POINT Plattentest bei dem Verdin neue Singles vorstellte uber die die Horer dann im Laufe der folgenden Woche per Postkarte abstimmen konnten Ab 1985 nannte sich die sonntagliche Ausgabe Sunday POINT s o Der Nachfolger des Plattentests hiess Super Acht 1975 Entwicklung des Mischprogramms Bearbeiten Sudfunk 3 war in jener Zeit weit von einem Formatradio mit durchgangiger Musikfarbe entfernt Morgens gab es nach wie vor Pop am Morgen spater umbenannt in Sudfunk Spezial dann in Pop Corner vormittags den Musikmarkt Mittags folgten die Regionalmagazine nachmittags POINT am Wochenende Sport dazwischen Schulfunk Kinderfunk etc und am Abend beendeten die Gastarbeitersendungen das Programm nbsp Discostudio 1995Nach dem Umzug ins neue Stuttgarter Funkhaus am 10 Marz 1976 es galt damals als das modernste Europas konnten erstmals auch Sendungen aus einer Selbstfahrregie in Studio 7 dem sogenannten Discostudio abgewickelt werden z B Pop am Morgen und Club 19 Mit der Einfuhrung des Vollprogramms 1979 wurde dieses Studio wieder stillgelegt denn es befand sich auf einem anderen Stockwerk und das Programm sollte nun komplett aus der Stammregie 11 gesendet werden Eine Disco wurde etwas spater wieder in Regie 11 eingebaut Mit dem Umzug ins neue Funkhaus war auch eine Abwicklung des Programms in Stereo moglich Die Einfuhrung der Stereofonie erfolgte nach Umbauarbeiten an den Sendern im Jahr 1977 testweise bis zum offiziellen Beginn am 1 Januar 1978 1 Oktober 1979 Durchgangiges Popradio Bearbeiten Als Konsequenz auf den wachsenden Erfolg des durchgangigen Programmkonzepts von SWF3 wurde unter dem neuen Namen Radio 3 Sudfunk Stuttgart auch in Stuttgart eine Popwelle etabliert In den ersten Jahren galt der grosste Teil des Programms als sehr ambitioniert die Zuhorerzahlen waren massig Pragend waren kuhle Moderationen und eine Musikauswahl die besonders die Randbereiche berucksichtigte Inhaltlich richtete sich Radio 3 meist an ein links alternatives Publikum Hohepunkt dieser Phase war 1981 die Besetzung des Sendestudios 11 durch Teile der Stuttgarter Hausbesetzer Szene die sich gewaltsam nach 22 Uhr Zutritt in die Livesendung Schlaf Rock mit Peter Kreglinger verschafft hatten um ihre Parolen uber den Sender zu verlesen Dem Hauptschaltmeister gelang es jedoch die ARD Nachtversorgung auf das Programm zu legen und das Studio sofort vom Sendebetrieb abzutrennen In der Folge wurde Radio 3 1982 umgestaltet Um 12 und um 16 Uhr gab es aktuelle Stunden Die Wunschsendung Plattenpost sorgte fur Interaktion und mehr populare Musik Sonntags liefen die Tophits der deutschen Hitparade In dieser Zeit waren auch Gastmoderatoren wie Jurgen Domian Deutsche Hitparade und Daniel Kovac Treff nach Zwei zu horen Mit diesem ersten Erfolg wurde das Programm zum 1 Januar 1985 stark umgebaut Aus der inzwischen eingefuhrten Bezeichnung Radio 3 wurde wieder Sudfunk 3 Ausserdem hatten die Sendungen des Tagesprogramms ab sofort keinen Namen mehr in der Zeit zwischen 10 und 17 Uhr wurden komplett neue Sendestrecken eingefuhrt und in der weiteren Folge die Fruhsendung Pop Corner aus dem Discostudio gesendet Herzstuck der Reform war eine in diesem Discostudio gefahrene vierstundige Nachmittagsshow Doppelmoderation mit einem aktuellen Redakteur in der ersten und vierten Stunde dazwischen Hitparaden Pop Interviews usw Zusatzlich sorgte eine Spielshow um 12 Uhr fur Unterhaltung Die Sendung Leute damals noch unter der namenlosen Bezeichnung Gaste im Studio von 10 bis 12 Uhr wurde aus der Taufe gehoben Im Juni 1987 erhielten alle Sendungen ihre Namen zuruck und das konservativere Programmschema von 1984 wurde wieder weitgehend eingefuhrt u a entfiel die grosse Nachmittagsflache dafur bekamen die aktuellen Sendungen wieder eigene Sendeplatze Die Sendungen von Sudfunk 3 wurden mittlerweile aus zwei unterschiedlichen Regien und drei Studios gesendet Zum einen aus der bis dahin bekannten und ublichen Drei Mann Regie die bisher genutzte Stammregie 11 fur Moderator Sprecher Sendetechniker Tontechniker hauptsachlich fur Wortsendungen u a Leute und Heute im Stadion zum anderen aus einem 1984 neu gebauten Discostudio Selbstfahrregie und zusatzlich wurden Sendungen ab dem 1 Juli 1985 aus dem SEKAMOS Studio abgewickelt beides in Regie 9 untergebracht SEKAMOS steht fur Sendeabwicklung mit Kassetten Modulationsspeicher Der Suddeutsche Rundfunk plante bereits Ende der 70er Jahre eine so genannte Zentrale Abspiel Regie ZAR aus der die Horfunkprogramme um technisches Personal zu sparen kunftig gemeinsam abgespielt werden sollten Dazu wurde parallel der KAMOS Kassetten Modulationsspeicher entwickelt auf mechanischer und analoger Basis Uber diese Anlage waren etwa 36 000 Musiktitel uber vier Spielerturme mit je vier Kassettenmaschinen automatisch verfugbar Der Moderator konnte die Sendung inklusive Beitrage komplett uber ein grosses Tastenmischpult selbst fahren In zahlreichen Testsendungen wurden immer wieder Probleme mit der Mechanik bei den Kassettenmaschinen festgestellt Deshalb sollten zunachst nur grosse Teile von Sudfunk 3 mit der Programmreform zum 1 Januar 1985 uber das SEKAMOS Studio abgewickelt werden Doch die Probleme traten immer wieder auf In zahlreichen Sendungen kam es dadurch zu horbaren Ausfallen So musste schliesslich der Wunsch mehrere Programme uber SEKAMOS Studios bzw eine Zentrale Abspiel Regie abzuwickeln aufgegeben werden Das SEKAMOS Studio wurde zwar noch fur einzelne Sendungen genutzt genauso wie das KAMOS System fur einzelne Musiktitel inzwischen auch fur andere SDR Programme verfugbar Doch mit der fortschreitenden Digitalisierung Ende der 80er Jahre war das Ende von SEKAMOS und KAMOS besiegelt Der Suddeutsche Rundfunk stieg wie die anderen ARD Anstalten zu Beginn der 90er Jahre in die digitale Musikabwicklung ein nbsp Tonstudio 19951 April 1988 Der Wilde Suden entsteht BearbeitenAus dem Sudfunk wurde der SDR Hans Peter Archner wurde neuer Wortchef und Matthias Holtmann neuer Musikchef Beide begannen das Programm unter dem abermals neuen Namen SDR 3 inhaltlich neu auszurichten Am Programmgerust anderte sich nichts Unterstutzt wurden die Massnahmen ab Januar 1989 erstmals mit einer grossen Plakat und Zeitungswerbekampagne und mit dem Slogan SDR 3 Radio fur den Wilden Suden nbsp Wolfgang Heim in Leute live vom Wolfgangsee 1995Ein Schlusselereignis war dabei die im selben Jahr wahrend der Sommerferien durchgefuhrte Megahitparade Top Tausend X 2 Am Nachmittag des 14 August 1989 stand nach funf Tagen Horerhitparade rund um die Uhr mit lediglich zwei Moderatoren der Sieger fest 3 Die Bezeichnung Wilder Suden fuhrte zu einer bis dahin nie da gewesenen Identitat zwischen Horer und Sender und zu jahrlich steigenden Horerzahlen was im damals beginnenden Privatradio Zeitalter keiner anderen ARD Popwelle gelang Wenig spater grundete sich schliesslich der SDR 3 Club Wilder Suden Clubchef wurde Michael Schlicksupp der zuvor seine Heimat in der SDR Sportredaktion und als Fernsehmoderator von Sport im Dritten verloren hatte Der grosse Horerzuwachs in dieser Zeit war sicher mit ein ausschlaggebender Punkt dass eine vom baden wurttembergischen Ministerprasidenten Lothar Spath ins Spiel gebrachte Fusion zwischen SDR und SWF verhindert werden konnte Die durchaus konkreten Plane der Landesregierung hatten schon damals ein Ende von SDR 3 bedeutet und einen insgesamt noch grosseren Verlust an Abteilungen am Standort Stuttgart als heute Stattdessen kam die arbeitsteilige Kooperation der beiden Anstalten die lediglich eine Ubernahme der SWF3 Nachtsendungen fur SDR 3 bedeutete die aber 1993 wieder abgeschafft wurde nbsp Matthias Holtmann im Clubhouse Heidelberg am Tag der Eroffnung November 1996 Im Zuge dieser Kooperation gab es Anfang der 90er Jahre nochmals eine kleinere Programmreform die durch die Einfuhrung des gemeinsamen vierten Horfunkprogramms S4 Baden Wurttemberg eine Neusortierung aller SDR und SWF Programme zur Folge hatte Dabei wanderten u a die Sportsendungen von SDR 3 zu SDR 1 und SDR 2 und SWF 2 kooperierten als gemeinsames Programm unter dem Namen S2 Kultur Mit dieser Programmstruktur und nur wenigen personellen Umbesetzungen sendete SDR 3 dann bis zur Fusion 1998 Am 30 September 1995 eroffnete SDR3 zunachst im Stuttgarter Hauptbahnhof ein sogenanntes Clubhouse Hier konnten Karten fur Konzerte des SDR 3 Clubs und Merchandise Artikel erworben werden Das Herz des Clubhouses war ein Selbstfahrerstudio bei dem die Besucher nur wenige Meter vom Moderator entfernt waren Dieses Studio wurde vor allem fur Sendungen mit Gasten wie Leute oder Treff genutzt Teilweise wurde auch Point gesendet Vor allem bei der Sendung Treff war der Andrang oft sehr gross da hier oft aktuelle Bands zu Gast waren Ende November 1996 wurde auch im Heidelberger Hauptbahnhof ein solches Clubhouse eroffnet Auch hier war ein Studio untergebracht aus dem regelmassig Treff gesendet wurde Ab 1997 wurde wochentlich abwechselnd das Jugendprogramm DASDING aus den beiden Clubhausern gesendet Nach der Fusion zum SWR wurden die Clubhauser stillgelegt 1998 Das Ende von SDR 3 Bearbeiten Das sich Ende 1996 abzeichnende Aus des Programms fuhrte zu Protesten bei den Horern im Sendegebiet die das Ende von SDR 3 zwar nicht verhindern aber erreichen konnten dass u a die Sendung Leute mit den Moderatoren Wolfgang Heim und Stefan Siller im neu gegrundeten Programm SWR1 Baden Wurttemberg fast unverandert beibehalten wurde Die letzten Worte von SDR3 moderierte Wolfgang Heim in SDR3 aktuell am 23 August 1998 um 12 50 Uhr denen die Hymne des Wilden Sudens Stairway to Heaven von Led Zeppelin folgte SDR 3 und SWF3 sendeten anschliessend bis zum 30 August die gemeinsame Horerhitparade Start ins Wildall SDR 3 wurde dann im Zuge der Fusion von SDR und SWF zum Sudwestrundfunk SWR eingestellt und am 31 August 1998 um 0 00 Uhr bei einem Open Air Festival auf dem ehemaligen Militarflugplatz Sollingen heute Baden Airpark durch den Nachfolger SWR3 aus Baden Baden ersetzt Einige SDR 3 Elemente wurden nach der Fusion im Laufe der Zeit wieder in SWR1 Baden Wurttemberg aufgenommen das Faschingsradio die inzwischen jahrlich veranstaltete grosse Hitparade die Inhalte der Sendung Flashback samstags in Der Nachmittag und die Spiele aus der Playtime nun sonntags in Der Nachmittag Und seit 2009 findet das Sechs Tage Radio in abgewandelter Form als Regionenspiel auf SWR4 Baden Wurttemberg wieder statt Horerzahlen Bearbeiten Horerzahlen von SDR3 Horer gestern Mo So 1993 1998 Jahr Horer in Millionen1993 0 741994 0 731995 0 931996 0 951997 0 941998 0 90Moderatoren BearbeitenSDR 3 hatte viele bekannte Moderatoren Jan Garcia Rudiger Becker entwickelte POINT 1977 als Redaktionsleiter weiter und machte die Sendung zu Beginn der 80er Jahre zur Kultsendung bei Jugendlichen ab 1986 beim WDR unter anderem als Korrespondent im Hauptstadtstudio Berlin seit 2012 im Ruhestand Gisela Bohnke erste Moderatorin entwickelte Ende 1981 die Sendung Snackbar mit moderierte 1980 ihre erste Livesendung vom Stuttgarter Fernsehturm die auch in Sudwest 3 ausgestrahlt wurde 1998 2009 Musikchefin von SWR4 seit 2010 im Ruhestand Michael Branik 1980 81 Erfinder und Moderator der Plattenpost Vorlaufer einer Call in Sendung heute Moderator bei SWR4 Baden Wurttemberg Norbert Haupt Wolfgang Heim entwickelte zusammen mit Stefan Siller die Sendung Leute die noch heute in SWR1 Baden Wurttemberg lauft Patrick Neelmeier moderiert heute Guten Morgen Baden Wurttemberg in SWR1 Baden Wurttemberg Stefan Siller entwickelte und moderierte die Top Tausend X entwickelte zusammen mit Wolfgang Heim die Sendung Leute die noch heute in SWR1 Baden Wurttemberg lauft Seit Januar 2016 im Ruhestand Leute Sendung vom 23 Dezember 2015 Brigitte Egelhaaf seit 1998 im SWR3 Studio Stuttgart Matthias Holtmann SDR 3 Musikchef von 1988 bis 1998 1998 2004 SWR3 Musikchef bis zu seinem Ruhestand 2015 bei SWR1 Baden Wurttemberg Klaus Jost der Dr Music heute Musikredakteur bei SWR1 Baden Wurttemberg Peter Kreglinger Film und Kino Rezensent bei SDR 3 seit 2004 im Ruhestand Friedemann Leinert Erfinder der Sendung Treff nach Zwei die sich als Musikmagazin verstand in dem dennoch der Wortanteil bei 50 Prozent lag hier lief die Musik die auch auf AFN Stuttgart gespielt wurde Leinert veroffentlichte unter dem Pseudonym Lenny MacDowell Fusion Platten und betreibt heute seine eigene Plattenfirma Blue Flame in Stuttgart Thomas Roth Volontar und freier Mitarbeiter bei POINT bevor er zum SDR Fernsehen Abendschau wechselte Spater war er ARD Fernsehkorrespondent in Moskau Horfunkdirektor beim WDR und Leiter des ARD Hauptstadtstudios in Berlin Von 2013 bis 2016 war er Hauptsprecher der Tagesthemen ARD Thomas Schmidt Co Moderator der Top Tausend X Erfinder vieler Spielsendungen bis zu seinem Tod bei SWR1 Baden Wurttemberg Moderator von Schmidts Samstag und Der Nachmittag Gunter Verdin Erfinder des Horchspielkrimis in Pop am Morgen erster Moderator von Radio 3 Sudfunk Stuttgart am 1 Oktober 1979 Ende der 80er SDR1 1998 2004 SWR1 Baden Wurttemberg und dann bis 2008 SWR4 Moderator Ausserdem ist er der Produzent von Mathias Richling Michael Weber mit POINT u a UNDA Radiopreis der deutschsprachigen Lander heute Fernsehredakteur und Autor von Reisereportagen Fernsehfeatures Michel Ries Leute Janet Pollok Tip heute SWR1 Baden Wurttemberg Guten Morgen Baden Wurttemberg Gunter Schneidewind ab 1990 von DT64 nach der Top 2000 D heute SWR1 Baden Wurttemberg Stefanie Anhalt ab 1995 unter anderem Pop Corner heute SWR1 Baden Wurttemberg Der Nachmittag Programmschemata BearbeitenSudfunk 3 1977 Bearbeiten Samstag Bearbeiten 06 00 Nachrichten und Service 06 05 Pop am Morgen mit 07 00 Nachrichten und Service 07 25 Morgengymnastik 07 30 Nachrichten 07 40 Melodie und Rhythmus 08 30 Kurznachrichten 08 57 Schaltpause 09 00 Kurznachrichten 09 03 Reisewetterbericht 09 07 Music Hall mit Alf Tamin 10 00 Kurznachrichten 10 03 Popjazz 11 00 Kurznachrichten 11 03 Erinnern Sie sich mit Ursula Herking 11 45 Sprechstunde Beratung fur Schuler und Eltern 12 00 Kurznachrichten 12 03 Swing Souvenirs mit Gunter Freund 13 00 ausfuhrliche Nachrichten 13 07 Regionalprogramm Ost Das Mittagsmagazin aus Stuttgart 13 07 Regionalprogramm West Neues auf 99 9 14 00 Regionalreport 14 30 POINT 16 00 Heute im Stadion Reporter berichten 18 00 Jazz fur jedermann 19 00 Gastarbeiterprogramm mit 19 00 italienisch 19 40 spanisch 20 20 griechisch 21 00 turkisch 21 40 serbokroatisch 22 20 SendeschlussRadio 3 Sudfunk Stuttgart 1982 1984 tagsuber Bearbeiten Montag bis Freitag Bearbeiten 06 09 Popcorner 09 12 Kramladen 12 13 Aktuell 13 14 Snackbar 14 15 Treff nach Zwei erst ab 1985 wurde die Sendung auf zwei Stunden ausgeweitet 15 17 Radio Drive 17 18 Plattenpost 18 20 POINTSDR 3 1993 Bearbeiten Montag Freitag Bearbeiten 04 05 Popfit 05 08 Popcorner 5 30 Schlagzeilen 5 53 Auf ein Wort 08 10 Tip 8 15 Pollenflug 10 12 Leute 12 13 Aktuell 13 14 Club Radio zuvor Espresso 14 16 Treff 16 17 Aktuell 17 18 Plattenpost hiess zeitweise Horermusikwunsche wurde dann wieder umbenannt 18 20 POINT 18 30 Sport 20 22 Mo Dr Music Di Fr Saloon 22 00 Schlafrock 23 55 Wort zur Nacht 00 04 SWF3 Lollipop ab 1994 wieder ARD Popnacht Samstag Bearbeiten 00 05 ARD Popnacht von SDR 3 06 08 Popcorner 08 10 Tip 10 12 Leute 12 13 Aktuell 13 15 Die Hitparade 15 18 Heute im Stadion 18 20 POINT 18 30 Sport 20 23 Fete 22 20 Sport 23 02 SchlafrockSonntag Bearbeiten 02 05 ARD Popnacht 05 08 Popcorner 5 53 Auf ein Wort 08 09 Songs um acht 09 12 Schaufenster 12 13 Aktuell 13 18 Playtime 18 22 Sunday POINT Die wilden 20 18 30 Sport zuvor nur bis 20 Uhr 22 00 Schlafrock 22 20 Sport 23 55 Wort zur Nacht Das letzte SDR 3 Programmschema im Fruhjahr 1998 Bearbeiten Montag Freitag Bearbeiten 05 08 Popcorner 5 53 Auf ein Wort 08 10 Tip 10 12 Leute 12 13 Aktuell 13 14 Club Radio 14 16 Treff 16 17 Aktuell 17 18 Plattenpostuber Heidelberg 99 9 MHz Weinheim 99 5 MHz Eberbach 94 2 MHz und Buchen 94 1 MHz Plattenpost regional aus dem Clubhouse im Heidelberger Hauptbahnhof dd 18 22 POINT 18 30 Sport ab 22 Uhr Ubernahme SWF3Samstag Bearbeiten 06 08 Popcorner 08 10 Tip 10 12 Leute 12 13 Aktuell 13 15 Flashback 15 18 Topline 18 22 POINT 18 30 Sport ab 22 Uhr Ubernahme SWF3Sonntag Bearbeiten 05 08 Popcorner 5 53 Auf ein Wort 08 09 Songs um acht 09 12 Schaufenster 12 13 Aktuell 13 18 Playtime 18 22 Sunday POINT Die wilden 20 18 30 Sport ab 22 Uhr Ubernahme SWF3Weblinks BearbeitenSDR 3 HistoryEinzelbelege Bearbeiten Quelle Korrekturfahne Historischer Uberblick 1977 Vermutlich zwischen 1985 und 1991 zusammengestellt Archiv des club alpha 60 e V Pfarrgasse 3 74523 Schwabisch Hall Stefan Siller Thomas Schmidt Top Tausend X Factor Verlag Stuttgart 1989 ISBN 3 925860 23 1 Die erste Hitparade 1989 Stefan Siller und die TOP 1000X und mit Thomas Schmidt Ehemalige Horfunkprogramme des SDR SDR 1 S2 Kultur SDR 3 S4 Baden Wurttemberg Dasding Programm wurde zusammen mit dem SWF erstellt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SDR 3 amp oldid 238652957