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Pop Shop war eine Musiksendung bzw ein Jugendmagazin im dritten Horfunkprogramm des Sudwestfunks Baden Baden spater SWF3 genannt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Entwicklung 2 1 Programmschema 3 Trivia 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Wurzeln des Pop Shop lagen in der Sendung Stars und Hits die gegen Ende der 1960er Jahre jeden Samstag als Hitparade von 18 05 Uhr bis 19 15 Uhr im ersten Horfunkprogramm des SWF lief Sie wurde von Redakteur Walther Krause 6 Oktober 2018 1 begrundet und moderiert der den damaligen SWF Horfunkdirektor Manfred Haberlen von einem neuen Konzept uberzeugte der sogenannten Selbstfahrersendung Der damals 31 jahrige Krause war 1967 in den USA und sah bei verschiedenen Radiostationen wie ein einzelner Mensch als Redakteur Moderator und Techniker arbeitete Gegen anfangliche Widerstande der SWF Technik fuhrt er Ende 1968 die Stars und Hits Hitparade ein Diese Sendung Top 20 deutsche Schlager und internationaler Pop gemischt war ein grosser Erfolg sie kam vor allem beim jungeren Publikum gut an Daraufhin entwickelte Haberlen die Idee auf der dritten UKW Senderkette die seit dem Sendestart am 3 August 1964 in der Hauptsache fur mehrsprachige Gastarbeiterprogramme diente ein Format speziell fur die junge Generation zu etablieren Haberlen beauftragte Krause 1969 damit diese Aufgabe zu ubernehmen So wurde daraus ab dem 1 Januar 1970 der Pop Shop Den Sendeplatz von Stars und Hits am Samstagabend im ersten Programm fullte man dafur mit der Horer Hitparade Ihre Wertung bitte welche der 2010 verstorbene Karl Heinz Wegener moderierte Sendungen mit uberwiegendem Anteil internationaler Popmusik waren damals im konservativen ausschliesslich offentlich rechtlich strukturierten deutschen Horfunk noch sehr rar Vom SWF selbst wurde im Rahmen einer Horfunkreform ab dem 1 Januar 1970 der Pop Shop als Teenage Magazin bezeichnet 2 Entwicklung BearbeitenPop Shop bestand genau genommen aus einer Programmfolge von Sendungen mit diversen Einzelnamen z B Openhouse Fur wen singen wir Antihits aus Deutschland Der Schwerpunkt lag bei viel Popmusik mit ausfuhrlichen Informationen uber die Bands Interpreten und Interviews dazu deutsche und internationale Hitparaden die Top Ten In der ersten Zeit wurden die Programmleute im eigenen Funkhaus noch belachelt und abwertend als Popshopler bezeichnet aber schon in Kurze wurde daraus eine der popularsten Sendungen im deutschen Horfunk der 1970er Jahre Das Studio Sendekomplex 3 befand sich im Keller des Funkhauses ohne Aussenfenster war mit nach heutigen Verhaltnissen sehr einfacher Technik 3 ausgestattet und raumlich recht begrenzt Als Tontrager wurden hauptsachlich Schallplatten aus dem Archiv von zwei EMT 930 Studio Plattenspielern ohne Umschnitt auf Tonband gesendet Die Nachrichten kamen aus demselben Senderaum der Sprecher sass links hinter dem Moderator am Sprechertisch Alle Gerate wurden von den Moderatoren selbst bedient und lautstarkemassig ausgesteuert Selbstfahrbetrieb Die Sendezeit erstreckte sich zuerst von Montag bis Freitag ab 12 03 Uhr bis 15 Uhr ab Herbst 1972 wurde sie ausgeweitet auf 17 Uhr Nach den Nachrichten um 12 03 Uhr lief bis 13 Uhr die Sendung Take Off instrumentale Musiktitel ohne Moderation zusammengestellt von Guido Schneider Samstags von 13 Uhr bis 15 Uhr gab es Oldtimer eine Sendung mit Pop Oldies hauptsachlich aus den 1960er Jahren anschliessend eine Stunde Facts und Platten internationaler Pop mit vielen Hintergrund Infos Beide Sendungen moderierte Frank Laufenberg Am Sonntag begann das Programm schon ab 11 05 Uhr an diesem Wochentag liefen auch die Hitparaden als erstes die Top Ten deutsch mit Karlheinz Kogel nach zwei Sendungen ab 14 Uhr folgten die Top Ten international moderiert von Frank Laufenberg Nach Ende der Pop Shop Sendungen wurde wochentags weiterhin das mehrsprachige Auslanderprogramm der ARD ausgestrahlt am Samstag und Sonntag liefen davor aktuelle Sportreportagen vom Wochenende Mittwochabends wurden die Sender des dritten Programms zu Messzwecken abgeschaltet Zu den Moderatoren der ersten Stunde zahlten Walther Krause damaliger Redaktionsleiter Frank Laufenberg Karlheinz Kogel 4 und Guido Schneider Dazu kamen spater Bernd Mohrhoff Hans Jurgen Kliebenstein Gerhard Irmler Elke Heidenreich hier erfand sie die Kunstfigur Else Stratmann der Country Experte Walter Fuchs der Spezialist fur franzosische Musik Werner Hoffmann und andere Besonders Guido Schneider mit seinem unmoderierten Hit Club war sehr beliebt dies ermoglichte dem Horer einen ungetrubten Musikgenuss und zudem vor allem die Moglichkeit die Musikstucke auf Tonband oder Musikkassette aufzuzeichnen Ab 1972 wurde der Pop Shop zwischen 14 und 17 Uhr auch vom Suddeutschen Rundfunk auf Sudfunk 3 ubernommen man gewann damit noch eine Vielzahl an Horern dazu Beliebt war auch die Sendung Pop Shop unterwegs Sie wurde einmal im Monat live ubertragen immer aus einer anderen Stadt aus einer anderen Halle des Sendegebiets Damit baute sich ein direkter Kontakt mit den Horern auf Programmschema Bearbeiten 1974 Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag11 05 Top Ten Deutsch bis 12 00 12 03 Take Off 12 05 Pop Shop Spezial Uberlange Horerwunsche13 00 SW France Session Jazz im Pop Shop Fur wen singen wir Blues Box Country Express Oldtimer 13 05 Im Wechsel Forum Wer s recht versteht dem wird es nutzen wer s nicht versteht den wird es auch nicht schutzen Hallo Stift13 30 Nachrichten im Pop Shop13 33 Guido Schneider s Hit Club14 00 Tips und Platten Top Ten International14 30 Infos14 35 Tips und Platten Di inkl UK Charts Die Mittwochsparty Tips und Platten Do inkl US Charts 15 00 Open House Open House Facts und Platten Ende des Pop Shops15 30 Nachrichten im Pop Shop Nachrichten im Pop Shop15 33 Open House Open House16 00 Kinderfunk Ende des Pop Shops16 15 20 zu 116 56 Nachrichten im Pop Shop17 00 Ende des Pop Shops1974 abends Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag21 00 LP Hitparade bis 22 00 Mit Beginn unter dem Namen SWF3 als Vollzeit Popwelle am 1 Januar 1975 war Pop Shop integraler Bestandteil verkurzt auf eine einzelne Sendung taglich Peter Stockinger loste den bisherigen Chefredakteur Walther Krause ab Gesendet und produziert wurde nun aus einem wesentlich grosseren und technisch modernerem Studio Der Pop Shop war beispielgebend fur andere zum Teil monothematische Abendsendungen der ARD Anstalten z B Toptime in hr3 und hielt sich bis 1995 im Sendeschema Bis zum 1 April 1980 war der Pop Shop bzw das Programm von SWF3 nur in Mono zu horen Die erste Intro Musik Indikativ fur den Pop Shop hiess bis Ende 1974 Calido und war vom Vic Flick Sound Orchester Charakteristisch fur das Intro des Pop Shops war jedoch das ab 1975 lange Zeit verwendete Instrumentalstuck Okie von J J Cale das vor allem Frank Laufenberg sonntagabends bis zum Ende der Top Ten Mitte der 1980er verwendete Von 1989 bis 1995 war Stefanie Tucking Redakteurin und Moderatorin des Pop Shop Von 2010 der originale Pop Shop wurde vor 40 Jahren fast auf den Tag genau gestartet bis 2022 trug aus Nostalgiegrunden die vormalige Sendung Intensiv auf SWR3 den Namen Pop Shop Trivia BearbeitenDer Grad der Popularitat lasst sich vielleicht anhand der Tatsache erkennen dass die Wortkombination Pop Shop Einzug in die Gefangnissprache des Strafvollzuges gefunden hat Dort bezeichnet Pop Shop den abendlichen Verschluss der Gefangniszellen Dies stammt aus der Zeit als Gefangene noch keine eigenen Fernseher haben durften und nach dem Zellenverschluss nur Radio horen konnten Da der Einschluss zur gleichen Zeit erfolgte zu der der Pop Shop ab dem Jahr 1975 auf Sendung ging sagten die Gefangenen Jetzt ist Pop Shop Diese Redensart hat sich bis heute in allen Gefangnissen erhalten Sie bezeichnet heute neben dem allgemeinen Einschluss aber auch besondere Massnahmen wie etwa Freizeitsperren Einzelnachweise Bearbeiten Michael Schmich Radiolegende und Pop Shop Grunder Walther Krause gestorben In Radioszene 22 Oktober 2018 abgerufen am 22 Oktober 2018 Chronik der ARD Horfunkreform beim SWF ab 1 Januar 1970 Pop Shop Sendekomplex 3 im Jahr 1971 mit auf dem Bild Walther Krause Frank Laufenberg Pop Shop Moderatoren der ersten Stunde von links Walther Krause Frank Laufenberg Karlheinz Kogel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pop Shop amp oldid 238855916