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Der Harte Zinnober Taubling Russula rosea syn Russula lepida ist ein Pilz aus der Familie der Taublingsverwandten Mit seinem rosaroten matt samtigen Hut dem rotlich uberhauchten Stiel und dem sehr festen Fleisch ist er leicht zu erkennen Harter Zinnober TaublingHarter Zinnober Taubling Russula rosea SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse unsichere Stellung incertae sedis Ordnung Taublingsartige Russulales Familie Taublingsverwandte Russulaceae Gattung Taublinge Russula Art Harter Zinnober TaublingWissenschaftlicher NameRussula roseaPers Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Artabgrenzung 3 Okologie 4 Verbreitung 5 Systematik 5 1 Infragenerische Systematik 5 2 Unterarten und Varietaten 6 Bedeutung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Farbtafel von Thomas John Hussey aus Illustrations of British mycology 2nd ed 1865 Makroskopische Merkmale Bearbeiten Der Hut des Harten Zinnober Taublings ist 6 10 cm breit Er ist jung halbkugelig dann flach gewolbt bis ausgebreitet Im Alter kann er mitunter auch leicht vertieft sein Die Huthaut ist glatt glanzlos feinsamtig matt und springt bei Trockenheit oft rissig auf Die Oberflache ist intensiv hell zinnober bis scharlachrot oder rosa bisweilen auch weisslich bereift Doch oft blasst die Mitte auch cremefarbig aus Die Huthaut ist so gut wie nicht abziehbar Die Lamellen sind weisslich spater auch cremefarben und haben in der Nahe des Hutrandes oft eine rotliche Schneide Sie sind abgerundet bis angewachsen und stehen ziemlich gedrangt Das Sporenpulver ist weisslich bis blass cremefarben IIa nach Romagnesi Der Stiel ist 3 9 cm lang und 1 4 cm breit weiss doch meist rosa bis rotlich uberhaucht Er ist voll fest und nahezu hart und feinflockig Das Fleisch ist weiss auffallend hart und fest fleischig Es schmeckt nach langerem Kauen leicht bitter und ein wenig nach Bleistiftholz Zedernholz besonders in den Lamellen Der Geruch ist nicht besonders auffallend doch beim Kochen kann er terpentinartig sein 1 2 Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Sporen breit elliptisch bis fast kugelig 8 10 µm lang und 7 8 µm breit Die stacheligen dichtstehenden Warzen sind bis zu 0 5 mm hoch und uber Linien und Grate miteinander zu einem gut entwickelten Netzwerk verbunden In der Huthaut sind viele Pileozystiden vorhanden die zylindrisch konisch spindelformig oder schmal keulenformig sein konnen sich aber mit Sulfovanillin nicht oder kaum anfarben In der Huthaut lassen sich auch Primordialhyhen nachweisen das sind Hyphen die mit kristallinen Ausscheidungen uberkrustet sind die sich mit einer Fuchsinfarbung anfarben lassen Die angefarbten kornigen Granulate sind allerdings sparlich und verstreut und leicht zu ubersehen 3 Artabgrenzung BearbeitenDer Pilz hat viele eindeutige Kennzeichen die Hutfarbe die matt trockene nicht abziehbare Huthaut der rotlich uberlaufene Stiel das sehr harte nur leicht bittere Fleisch mit dem typischen Geschmack nach Bleistiftholz sodass er bei ausreichender Aufmerksamkeit mit keinem anderen roten Taubling verwechselt werden kann Die ebenso leuchtend roten Speitaublinge haben bei vielen Merkmalen genau entgegengesetzte Eigenschaften die Huthaut ist klebrig glanzend und lasst sich ganz oder doch sehr weit abziehen das Fleisch ist weich und zerbrechlich und sie schmecken scharf 1 Ahnlich ist der seltene Ockerblattrige Zinnober Taubling Russula pseudointegra Er hat ebenfalls einen roten samtigmatten Hut seine Lamellen sind aber zumindest bei Reife ockergelb Auch das Sporenpulver ist satt ockergelb Er schmeckt bitterer und auch ein wenig scharflich Der ebenfalls seltene Scharfe Zinnober Taubling Russula pungens schmeckt deutlich scharf und sein Fleisch farbt sich nach einiger Zeit grau 4 Okologie BearbeitenDer Harte Zinnober Taubling ist wie alle Taublinge ein Mykorrhizapilz der vorwiegend mit Rotbuchen eine Symbiose eingeht Selten geht er mit Eichen noch seltener mit Hainbuchen oder anderen Laubbaumen eine Partnerschaft ein Der Pilz ist eine Charakterart des Rotbuchenwaldes und kommt vorwiegend in Waldmeister Buchenwaldern und nicht zu bodensauren Hainsimsen Buchenwaldern vor Er kann auch in Labkraut Tannenwaldern sowie selten in Orchideen oder Seggen Buchenwaldern gefunden werden Gelegentlich kommt er auch in Hainbuchen Eichenwaldern an Waldwegen Waldlichtungen sowie in Parkanlagen vor Der Pilz mag schwach saure bis neutrale pH Werte toleriert aber auch saure bis schwach alkalische Die Boden sollten flach oder mittelgrundig massig trocken bis frisch und nicht zu nahrstoffhaltig sein Der Harte Zinnober Taubling ist jedoch nicht allzu wahlerisch und kommt sowohl mit Sandboden als auch mit humosen Braunlehm Rendzinen Braun und Parabraunerden uber Sandstein Graniten und Gneisen Basalten Mergeln als auch Kalkgestein zurecht Die Fruchtkorper erscheinen von Juli bis Oktober und nur selten fruher oder spater Man findet sie vorwiegend im Hugel und unteren Bergland 5 Verbreitung Bearbeiten nbsp Europaische Lander mit Fundnachweisen des Harten Zinnober Taublings 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Legende Lander mit FundmeldungenLander ohne Nachweisekeine Datenaussereuropaische LanderDer Harte Zinnober Taubling ist eine holarktische Art die auf der nordlichen Halbkugel auf allen Kontinenten in der meridionalen und temperaten Klimazone vorkommt Die Art wurde in Nordasien Israel Kaukasus Sibirien Russland Fernost Korea und Japan in Nordamerika USA in Nordafrika Marokko Algerien und Tunesien und in Europa nachgewiesen Auch in Madeira wurde sie gefunden Die europaische Verbreitung des Harten Zinnober Taublings entspricht derjenigen der Rotbuche seines bevorzugten Mykorrhizapartners In Deutschland findet man den Pilz vom Voralpenland bis zur danischen Grenze Im Suden ist er massig verbreitet in der norddeutschen Tiefebene ist er selten Systematik BearbeitenDas lateinische Artattribut Epitheton rosea bedeutet rosa oder rosenrot 16 wahrend das noch haufig verwendete Artattribut lepida mit prachtig oder anmutig ubersetzt werden kann 17 Infragenerische Systematik Bearbeiten Der Harte Zinnober Taubling ist die Typusart der Untersektion Lepidinae die innerhalb der Sektion Lilaceae Incrustata steht Bei den Vertretern dieser Untersektion handelt es sich um grosse oder mittelgrosse mildschmeckende Arten Ihr Hut ist meist rot oder rotlich und oft bereift Unterarten und Varietaten Bearbeiten Die folgende Tabelle fuhrt die Unterarten und Varietaten des Harten Zinnober Taublings auf 18 Varietat Autor BeschreibungR rosea var speciosa Zvara Farben ahnlich wie beim Typ aber etwas blasser und starker ausbleichend zuletzt gelblich Fleisch weniger fest und schnell weich werdend Stiel fein runzelig rosa uberlaufen in Alter gilbend und rostfleckig Sporen in der etwa 8 7 5 µm mehr oder weniger kammartig ornamentiert R rosea var salmonea Zvara Ebenfalls unter Eichen mit lachsfarbenem bis schwach rosafarbenem Hut R rosea var sapinea Zvara Unter Tannen mit rotbraunem Hut und schwach safrangelben Lamellen R rosea var alba Quel Unter Rotbuchen als Albino Form mit mehr ockerfarbenem Hut sonst wie der Typ R rosea var lactea Pers Moll amp J Schaef Der Hut ist 5 6 cm breit weisslich cremefarben manchmal am Rand fast gelblich oliv selten in der Mitte leicht rosa Stiel fest bei Beruhrung gilbend oder braunend Das Fleisch sehr ahnlich wie Typus wie auch der Geruch und der Geschmack Die Sporen haben hohere stachelartige Warzen oder diese sind fein netzformig verbunden Bedeutung BearbeitenDer Harte Zinnober Taubling ist essbar doch hartfleischig und wenig wohlschmeckend bei grosseren Mengen wird ein Abbruhen empfohlen 1 Literatur BearbeitenMarcel Bon Hrsg Pareys Buch der Pilze Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 440 09970 9 S 60 Russula lepida Partial Russula Database In cbs knaw nl CBS Fungual Biodiversity Centre abgerufen am 14 Mai 2011 H Romagnesi Russula lepida In Les Russules d Europe et d Afrique du Nord 1967 MycoBank the Fungal Website abgerufen am 14 Mai 2011 franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Harter Zinnober Taubling Russula rosea Album mit Bildern Videos und Audiodateien Sporenzeichnung von Russula rosea von H Romagnesi 1967 In cbs knaw nl CBS Fungual Biodiversity Centre abgerufen am 14 Mai 2011 Taubling der Woche 20 Harter Zinnober Taubling In pilzepilze de 2011 abgerufen am 14 Mai 2011 Gute Fotos von Russula rosea die den Taubling in seiner ganzen Variationsbreite zeigen Russula lepida Funghi in Italia In funghiitaliani it 2011 abgerufen am 14 Mai 2011 italienisch Gute Fotos vom Harten Zinnober Taubling Russulales News Russula lepida In Russulales News Bart Buyck abgerufen am 1 Juni 2014 englisch Fotos Nomenklatur und lateinische Originaldiagnose Karin Montag Der Harter Zinnober Taubling Russula rosea im virtuellen Pilzbuch In Tintling com Abgerufen am 1 Juni 2014 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Hermann Jahn Pilze rundum Harter Zinnober Taubling PDF 6 1 MB In pilzbriefe de Westfalische Pilzbriefe S 184 Nr 246 abgerufen am 14 Mai 2011 Hans E Laux Hrsg Der Kosmos PilzAtlas Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 440 10622 5 S 186 Roger Phillips Russula lepida RogersMushrooms Nicht mehr online verfugbar In rogersmushrooms com Archiviert vom Original am 21 Januar 2015 abgerufen am 14 Mai 2011 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rogersmushrooms com Ewald Gerhart Hrsg Pilze Band 1 Lamellenpilze Taublinge Milchlinge und andere Gruppen mit Lamellen BLV Verlagsgesellschaft Munchen Wien Zurich 1984 ISBN 3 405 12927 3 S 276 a b German Josef Krieglsteiner Hrsg Andreas Gminder Wulfard Winterhoff Die Grosspilze Baden Wurttembergs Band 2 Standerpilze Leisten Keulen Korallen und Stoppelpilze Bauchpilze Rohrlings und Taublingsartige Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3531 0 S 493 Basidiomycota Checklist Online Russula lepida In basidiochecklist info Abgerufen am 25 September 2012 Cvetomir M Denchev Boris Assyov Checklist of the larger basidiomycetes in Bulgaria In Mycotaxon Band 111 2010 ISSN 0093 4666 S 279 282 mycotaxon com PDF 578 kB abgerufen am 31 August 2011 Z Tkalcec A Mesic Preliminary checklist of Agaricales from Croatia V Families Crepidotaceae Russulaceae and Strophariaceae In Mycotaxon Band 88 2003 ISSN 0093 4666 S 295 cybertruffle org uk abgerufen am 31 August 2011 Estonian eBiodiversity Species description Russula lepida In elurikkus ut ee Archiviert vom Original am 13 Februar 2013 abgerufen am 13 Juni 2012 englisch Weltweite Verbreitung von Russula lepida Nicht mehr online verfugbar In data gbif org Archiviert vom Original am 9 Juli 2015 abgerufen am 21 August 2011 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot data gbif org Elias Polemis u a Mycodiversity studies in selected ecosystems of Greece 5 PDF 330 kB Basidiomycetes associated with woods dominated by Castanea sativa Nafpactia Mts central Greece In Mycotaxon 115 mycotaxon com 2008 S 16 ff abgerufen am 22 August 2011 Gordana Kasom Mitko Karadelev Survey of the family Russulaceae Agaricomycetes Fungi in Montenegro In Warsaw Versita Hrsg Acta Botanica Croatica Band 71 Nr 2 2012 ISSN 0365 0588 S 1 14 versita metapress com PDF versita metapress com Memento des Originals vom 27 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot versita metapress com Russula rosea in der PilzOek Datenbank In pilzoek de Abgerufen am 21 August 2011 T V Andrianova u a Russula lepida Fungi of Ukraine Nicht mehr online verfugbar In www cybertruffle org uk ukrafung eng 2006 archiviert vom Original am 27 November 2015 abgerufen am 3 Mai 2012 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cybertruffle org uk NMV Verspreidingsatlas online Russula lepida In verspreidingsatlas nl Abgerufen am 25 September 2012 Karl Ernst Georges roseus In Ausfuhrliches lateinisch deutsches Handworterbuch Band 1 Hannover 1913 Sp 2410 zeno org Karl Ernst Georges lepidus In Ausfuhrliches lateinisch deutsches Handworterbuch Band 1 Hannover 1913 Sp 618 zeno org Monographic Key to European Russulas 1988 PDF 1 4 MB In Englische Ubersetzung von M Bons Russula Schlussel The Russulales Website S 82 archiviert vom Original am 28 Juli 2010 abgerufen am 14 Mai 2011 nbsp Bitte die Hinweise zum Pilzesammeln beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harter Zinnober Taubling amp oldid 228691475