www.wikidata.de-de.nina.az
In Neumunster in Schleswig Holstein sind auf den Friedhofen russische und sowjetische Kriegsgraberstatten aus beiden Weltkriegen in Schleswig Holstein ausgewiesen Diese befinden sich auf dem Nord und Sudfriedhof in Neumunster sowie im Stadtteil Einfeld Es handelt sich um Kriegsgraber mit 106 russischen Kriegsgefangenen aus dem Ersten Weltkrieg um Graber mit mehr als 200 sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern des Zweiten Weltkriegs sowie um etwa 60 Personen in Einfeld Die Grabfelder wurden auch mit polnischen Kriegsgefangenen und Ostarbeitern belegt zu letzteren gehoren auch Frauen und ihre Kinder Grabfeld mit russischen Kriegsgrabern des Ersten Weltkriegs links Grab des Russenkinds Marian WaskiDie Grablegen wurden meist in den Randlagen der Friedhofe eingerichtet und sind heute schwer zu finden Eine detaillierte Aufstellung der Kriegsopfer fehlt und die in verschiedenen Quellen genannten Zahlen der Begrabenen ist schwer abzugleichen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Lage der Graber 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenNeumunster hatte 1938 etwa 54 000 Einwohner und besass damals eine bedeutende und kriegswichtige Lederindustrie Die Stadt gehorte zum Wehrkreis X des Grossdeutschen Reichs Kriegsgefangene wurden uber das Stalag X A Stammlager eigentlich Kriegsgefangenen Mannschafts Stammlager 1 im nordlich gelegenen Schleswig bei Industriebetrieben in der Landwirtschaft aber auch im Transportbereich eingesetzt Der Rustungsbetrieb Land und Seeleichtbau in der Holstenhalle beschaftigte im Juli 1944 nahezu 1000 Russen und Polen die in zwei Barackenlagern untergebracht waren 2 Die Arbeiterliste der Dienststelle Bahnhof Neumunster der Deutschen Reichsbahn vermerkt von Juni bis November 1942 den Eintritt von 27 Polnischen Arbeitern 3 nbsp Grab des Litauerkinds Birute GudeliauskaiteHinzu kamen Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen die aus den besetzten Gebieten im Osten verschleppt oder auch dort angeworben wurden In Neumunster Wittorf wurde im Fruhjahr 1942 ein Durchgangslager Dulag fur Ostarbeiter eingerichtet Es umfasste 30 Baracken und versorgte Schleswig Holstein mit Arbeitskraften Die Norddeutschen Lederwerke bis Juli 1940 Adler amp Oppenheimer unterhielten in Wittorf ein Lager mit 111 Ostarbeiterinnen 1943 4 Daneben gab es 1944 in der Stadt 32 Lager und 3904 Personen leisteten Zwangsarbeit Etwa 100 von ihnen kamen bei alliierten Bombenangriffen ums Leben da sie keine Luftschutzbunker aufsuchen durften 5 Fur Ostarbeiter galten strenge Erlasse und eine Trennung nach Geschlecht Aber es kam auch zu Geburten Sauglinge die haufig mangels guter Versorgung fruh starben wurden beispielsweise als Russen und Polenkinder begraben Im Juni 1944 legte die Stadt Neumunster den sogenannten Russenfriedhof an da der einzige Friedhof in Neumunster zu stark in Anspruch genommen wird Die dort begrabenen Menschen waren wenige Monate bis 80 Jahre alt geworden Vorbild war der spezielle Friedhof fur Ukrainer Sowjetrussen und Polen im benachbarten Boostedt 6 Neumunster wurde am 3 Mai 1945 kampflos britischen Truppen ubergeben Die Zwangsarbeit war damit beendet 7 Insgesamt starben durch den Krieg in Neumunster 1077 Personen 8 Die heutigen Grabfelder wurden nach den Erstanlagen 1914 1918 und 1939 1949 in den Jahren 1954 und 1955 neu gestaltet Dabei wurden bei der Anlage und 1948 teilweise Umbettungen vorgenommen Die Planung ubernahm der Gartenarchitekt Carl von Schierstedt in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutscher Kriegsgraberfursorge Die Kosten wurden vom Land Schleswig Holstein getragen 9 Die Toten sind in Einzel und Sammelgrabern beigesetzt 10 Das Grabergesetz in Deutschland garantiert die Unverletzlichkeit dieser Graber Deshalb sind sie manchmal auch als Einzelgrabanlage auf ansonsten abgeraumten Graberfeldern zu finden Die Patenschaft fur die Graber hat die Friedhofsverwaltung des Ev Luth Kirchengemeindeverbandes in Neumunster ubernommen 10 Beschreibung Bearbeiten nbsp Gedenkstein russisch nbsp Gedenkstein deutsch nbsp Gedenkstein polnischDie Grabstatte fur 106 russische Kriegsgefangene des Ersten Weltkriegs 11 besteht aus einem langen Feld mit Reihen auf denen sich jeweils vier oder funf Grabstellen befinden Die Graber sind durch Kissensteine gekennzeichnet in die Natursteine sind Vor und Nachnamen eingemeisselt Das Grabfeld im Abschnitt NO I ist 30 Meter lang und 10 Meter breit Die Quellenlage zu den Begrabenen ist schwer zu erfassen Nach Angaben des Russischen Museums Berlin Karlshorst wurden auf dem Nordfriedhof 242 Opfer des Zweiten Weltkriegs begraben 12 wahrend die Registerkarte der Friedhofsverwaltung 167 namentlich bekannte Bestattete sowie zwei Unbekannte nennt 10 und die Spurensuche Neumunster etwa 330 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter nennt 5 Die Grabstatte fur 242 Opfer des Zweiten Weltkriegs uberwiegend polnischer und sowjetischer Herkunft 13 ist durch einen Gedenkstein in russischer Sprache gekennzeichnet Hier sind begraben 200 sowjetische Burger gestorben in faschistischer Unfreiheit Der deutsche Gedenkstein auf dem Nordfriedhof tragt die Inschrift Hier ruhen 119 Russen und Polen 1943 1945 Fur die Polen wurde ein Kreuz errichtet davor liegt ein Stein mit der Inschrift in polnischer Sprache Treu dem Vaterland in den Kriegsjahren 1939 1945 ruhen hier Landsmanner sowie andere Volker Polen 14 Nahe der Graber errichteten Angehorige spater einige Gedenksteine mit Inschriften in polnischer oder litauischer Sprache Die Graber sind entlang mehrerer Wege angelegt Ihre Namen finden sich auf kleinen Tonsteinen Das Grabfeld im Abschnitt O III ist 15 Meter lang und 15 Meter breit 10 Graber mit 55 sowjetischen Kriegsgrabern auf dem Sudfriedhof befinden sich in den ausgedehnten Grabfeldern Eb Opferfeld und Ha Hd Bombenopfer und Soldatengraber Die Graber sind durch Kissensteine mit Namensinschrift gekennzeichnet 15 In Einfeld sind eine unbekannte Anzahl sowjetischer Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter begraben Nach Angaben des Deutsch Russischen Museums Berlin Karlshorst wurden die meisten der ursprunglich hier bestatteten 125 Toten nach Boostedt umgebettet 16 Der Gedenkstein in Einfeld tragt die Inschrift Den unbekannten Opfern 1933 1945 Von den hier Begrabenen wurden 65 aus der Sowjetunion Estland und Lettland stammende Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter im Jahr 1948 auf den Gemeindefriedhof Boostedt umgebettet und in drei Sammelgrabern bestattet 17 Einfeld gehorte 1948 noch nicht zu Neumunster und wurde erst 1970 eingemeindet Lage der Graber Bearbeiten Bild Ort Lage Adresse Grabanlage nbsp Neumunster Lage 54 072321 10 000333 Anm 1 Neumunster Nordfriedhof Kriegsgraberstatte 1 Weltkrieg Grabstatte fur 106 russische Kriegsgefangene des Ersten Weltkriegs nbsp Sudfriedhof nbsp Nordfriedhof Neumunster Lage 54 067347 10 00732 Anm 1 Lage 54 071096 10 003277 Anm 1 Ploner Strasse Neumunster Sud und Nordfriedhof Grabanlage Graberfeld mit vielen Kindergrabern von Zwangs und Ostarbeiterinnen auf dem Nordfriedhof Grabstatte fur 242 Opfer des Zweiten Weltkriegs uberwiegend polnischer und sowjetischer Herkunft Anm 2 nbsp Neumunster Einfeld Lage 54 125208 9 992057 Anm 1 Dorfstrasse Neumunster Einfeld Friedhof Grabanlage Gedenkstein in Einfeld ein grosser Teil der ursprunglich hier bestatteten sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter wurde nach Boostedt umgebettet Anm 1 Die Koordinaten entstammen jeweils den GPS Daten der verwendeten Kamera Anm 2 Die Anzahl der Opfer und die Position der Graber sind oft ungenauLiteratur BearbeitenGerhard Hoch Rolf Schwarz Hrsg Verschleppt zur Sklavenarbeit Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Schleswig Holstein Alveslohe 1985 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cemeteries in Neumunster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sowjetische Kriegsgraberstatten in Deutschland Kriegsgraber in Neumunster Plan des Nordfriedhofs Plan des Sudfriedhofs Plan des Friedhofs EinfeldFussnoten Bearbeiten Offiziere hatten keine Arbeitseinsatze zu leisten spurensuche neumuenster de Land und See Leichtbau GmbH abgerufen am 8 Mai 2020 collections arolsen archives org Polnische Arbeiter Nr 505 531 in Namenlisten von Personen die bei der Deutschen Reichsbahn Bahnhof Neumunster beschaftigt waren Eintrittsdaten 02 11 39 10 10 49 abgerufen am 6 Mai 2020 Stadtkreis Neumunster In Nils Kohler Sebastian Lehmann Lager Auslanderunterkunfte und Kriegsgefangenenkommandos in Schleswig Holstein 1939 1945 S 24 25 PDF bei vimu info abgerufen am 8 Mai 2020 a b spurensuche neumuenster de Nordfriedhof abgerufen am 8 Mai 2020 spurensuche neumuenster de Boostedter Friedhof abgerufen am 8 Mai 2020 Das Jahr 1945 Neumunster abgerufen am 8 Mai 2018 spurensuche neumuenster de Sudfriedhof abgerufen am 8 Mai 2020 friedhof neumuenster de Kriegsgraber abgerufen am 8 Mai 2020 a b c d friedhof neumuenster de Registerkarte der Kriegsgrabstatte Neumunster Nordfriedhof PDF abgerufen am 8 Mai 2020 sowjetische memoriale de Neumunster Kriegsgraberstatte 1 Weltkrieg Gemeindefriedhof abgerufen am 6 Mai 2020 Deutsch Russisches Museum Berlin Karlshorst sowjetische memoriale de sowjetische memoriale de Neumunster Grabanlage Sud und Nordfriedhof abgerufen am 6 Mai 2020 Polen im Sinne der Personen nicht des Landes siehe Wikipedia Auskunft Anfrage der Ubersetzung Permalink friedhof neumuenster de Registerkarte der Kriegsgrabstatte Neumunster Sudfriedhof PDF abgerufen am 8 Mai 2020 sowjetische memoriale de Neumunster Einfeld Grabanlage Friedhof abgerufen am 6 Mai 2020 sowjetische memoriale de Boostedt Grabanlage Gemeindefriedhof abgerufen am 6 Mai 2020 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Russische und sowjetische Kriegsgraberstatten in Schleswig Holstein Kreis Dithmarschen Flensburg Kreis Herzogtum Lauenburg Kiel Lubeck Neumunster Kreis Nordfriesland Kreis Ostholstein Kreis Pinneberg Kreis Plon Kreis Rendsburg Eckernforde Kreis Schleswig Flensburg Kreis Segeberg Kreis Steinburg Kreis Stormarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Russische und sowjetische Kriegsgraberstatten in der Stadt Neumunster amp oldid 238377423