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Dieser Artikel behandelt die mit dem Buchstaben F bezeichnete russische und sowjetische Dampflokomotivbaureihe zur ebenfalls als F bezeichneten Baureihe sowjetischer Elektrolokomotiven siehe SZD Baureihe F In der russischen Baureihe F ɛf wurden verschiedene Serien von Dampflokomotiven der Bauart Fairlie der Eisenbahnen des ehemaligen Russischen Kaiserreiches mit der Achsfolge C C zusammengefasst Sie waren im Grossen Kaukasus bei der Transkaukasischen Eisenbahn eingesetzt und besorgten uber Jahrzehnte den Zugverkehr uber den Suramipass Sie wurden in den Werken Avonside Engine Company Sharp Stewart and Company Yorkshire Engine Company Wiener Neustadter Lokomotivfabrik und Lokomotivfabrik Kolomna von 1872 bis 1888 in 45 Exemplaren hergestellt und erreichten fur Lokomotiven der Bauart Fairlie ein beachtlich hohes Dienstalter von bis zu 50 Jahren Russische Baureihe F F FairlieFairlieNummerierung unterschiedliche Nummerierungen ab 1912 9800 9842Anzahl 45Hersteller Avonside Engine CompanySharp Stewart and CompanyYorkshire Engine CompanySiglLokomotivfabrik KolomnaBaujahr e 1871 1872 1879 1884Ausmusterung 1940er JahreAchsformel C C Bauart FairlieSpurweite 1524 mmLange 13 150 13 974 mmReibungsmasse 72 90 2 tRadsatzfahrmasse 12 15 2 tHochstgeschwindigkeit 45 km hTreibraddurchmesser 1 080 1 156 mmZylinderanzahl 4Zylinderdurchmesser 381 mm432 mmKolbenhub 508 mm560 mmKesseluberdruck 10 5 barRostflache 2 2 3 24 m Verdampfungsheizflache 151 2 191 7 m Besonderheiten Lokomotive Bauart Fairlie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Zugbetrieb auf dem alten Suramipass Gemalde von Alexander Alexandrowitsch Kiseljov 1837 1911 1865 begann im Russischen Kaiserreich der Bau der Transkaukasischen Eisenbahn und 1868 der Eisenbahn von Tambow nach Saratow Beide Eisenbahnlinien besassen ahnliche Profile steigungsreiche Strecken mit kleinen Kurvenradien Bei der Transkaukasischen Eisenbahn betraf dies vor allem den Abschnitt uber den Suramipass im Grossen Kaukasus der bis zum Bau eines Basistunnels 1890 Steigungen bis zu 4 aufwies Das bedeutete fur die Bahnverwaltung grosse Probleme fur die Beschaffung von geeigneten Lokomotiven fur den Passverkehr der ein hohes Reibungsgewicht bei gleichzeitig guter Kurvengangigkeit verlangte 1870 fuhrte der schottische Ingenieur Robert Francis Fairlie eine Lokomotive eigener Konstruktion auf der Ffestiniog Railway in Wales vor die den Beinamen Little Wonder kleines Wunder erhielt Bei der Prasentation der Maschine waren auch zehn russische Vertreter von Eisenbahngesellschaften und dem Institut fur das Eisenbahn und Nachrichtenwesen anwesend und infolge der guten Eindrucke kam es 1871 zu der Lieferung der ersten funfzehn Lokomotiven fur die Eisenbahn von Tambow nach Saratow Diese Dampflokomotiven wurden 1871 von den englischen Werken Avonside Engine Company in Bristol und Sharp Stewart and Company in Manchester in drei leicht voneinander abweichenden Varianten gebaut und zeigten sich als die ursprungliche Variante des Systems Fairlie beide Kessel wurden von einer Feuerbuchse versorgt Sie wurden als Baureihen I In und 1 bezeichnet Fur die Suramipass Strecke lieferte 1872 die Avonside Engine Company die ersten vier Fairlie Lokomotiven der Baureihe K Drei Jahre spater folgten von der Yorkshire Engine Company vier schwerere und starkere Fairlies der Baureihe L Sie waren mit gesonderten Feuerbuchsen fur die beiden Kessel ausgestattet Das Fuhrerhaus war in zwei Teile geteilt eine Seite fur den Lokfuhrer die andere fur den Heizer Auf der Kaukasusstrecke stieg die Verkehrsnachfrage stetig an und die Bahngesellschaft benotigte weitere Lokomotiven 1879 erhielt die Transkaukasische Bahn funf Fairlies der Baureihe M von der Wiener Lokomotivfabrik Sigl Ab 1884 lieferte die einheimische Lokomotivfabrik Kolomna weitere in ihren technischen Massen von den fruheren Lieferungen aus dem Ausland nur geringfugig abweichende Exemplare der Baureihe N Die Fairlie Lokomotiven bewahrten sich auf der schwierigen Passstrecke im Kaukasus sehr gut Die Rjasan Uraler Bahn die die Strecke von Tambow nach Saratow ubernommen hatte beendete den Betrieb ihrer Fairlie Lokomotiven 1887 und verkaufte die 15 vorhandenen Lokomotiven an die Transkaukasische Eisenbahn 1888 waren im Kaukasus damit 45 Lokomotiven vorhanden von denen 17 Maschinen aus Kolomna stammten Die Passstrecke wurde 1890 durch die Eroffnung des Tunnels unter dem Pass zwischen den Bahnhofen Likhi und Tsipa betrieblich entlastet die grossten Steigungen fielen damit weg Dennoch blieben die Fairlie Lokomotiven auf den ubrigen kurvenreichen Abschnitten unentbehrlich Im Jahr 1912 waren noch 43 Lokomotiven vorhanden Obwohl es Versuche gab die Lokomotiven durch nicht so wartungsintensive Lokomotiven zu ersetzen DK gab es bis dahin keine geeigneten Lokomotiven als Ersatz fur die Fairlies nbsp Dampflok der Baureihe F mit HolzfeuerungBeheizt waren die Dampfloks der russischen Baureihe F ursprunglich mit Holz Die Loks besassen keinen Tender den Brennstoff und das Wasser fuhrten sie selbst mit Sie besassen auf beiden Kesseln je einen vergitterten bis zur Rauchkammer reichenden Kasten fur das Brennholz Von 1910 an fiel der Preis fur Erdol und die Lokomotiven wurden daraufhin auf Olfeuerung umgebaut An der Position des Holzlagers erhielten sie auf dem Kessel einen Satteltank angeordnet zwischen dem Dampftrockner und der Rauchkammer auf ihm war der Druckluftbehalter fur die Westinghouse Bremse aufgebaut Dadurch erhohte sich das Reibungsgewicht der Lokomotiven noch etwas was ihrem Einsatzzweck zugutekam nbsp Dampflok der Baureihe F mit ErdolfeuerungAb 1912 wurden alle Fairlie Lokomotiven als Baureihe F eingeordnet die bisherige Baureihenbezeichnung blieb als Index erhalten Sie fuhrten bis etwa 1925 auch Guter und Personenzuge auf der Strecke zwischen Tschiatura und Sestaponi In der Mitte der 1920er Jahre nahm der Guterverkehr uber den Pass nach den Wirren der Revolutionsjahre wieder zu wodurch die Transkaukasische Eisenbahn sich gezwungen sah auch Lokomotiven der Baureihe E auf ihren Gebirgsstrecken einzusetzen Obwohl sie von der Zugkraft her den Anforderungen durchaus gewachsen waren gab es mit dem Betrieb bei ihnen Probleme mit dem Kurvenlauf Schwere Guterzuge wurden damals von zwei bis drei Lokomotiven gezogen und hinten am Zug war eine Schiebelokomotive tatig in der Regel eine F oder eine Y Ab 1926 blieben von der Baureihe F nur die neuesten Lokomotiven des Werkes Kolomna im Einsatz und wurden noch etwa 10 Jahre auf der Strecke von Kutaissi nach Tqibuli und weiteren Nebenstrecken eingesetzt 1932 begann mit der Elektrifizierung des Abschnittes um Chaschuri der elektrische Betrieb uber den Suramipass Von da an bestimmten die Surami Elektrolokomotiven den Betrieb uber den Pass 1940 setzte die Transkaukasische Eisenbahn noch sechs Dampflokomotiven der Serie F in nachrangigen Diensten ein Uber ihr weiteres Schicksal gibt es keine Angaben Siehe auch BearbeitenListe russischer und sowjetischer TriebfahrzeugeLiteratur BearbeitenWitali Alexandrowitsch Rakow Russische und sowjetische Dampflokomotiven Transpress Berlin 1988 ISBN 3 344 00413 1 S 63 66Weblinks BearbeitenFotografie einer unbekannten Lokomotive der Reihe auf www k report net Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Russische Baureihe F amp oldid 238189811