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Ein Rundfunksatellit bzw Fernsehsatellit auch englisch Direct Broadcasting Satellite oder Direct Broadcast Satellite kurz DBS ist ein Kommunikationssatellit zur Ubertragung von Rundfunkinhalten Rundfunksatelliten dienen sowohl zur Satellitenberichterstattung als auch zur Ubertragung der Rundfunkprogramme an die Zuschauer oft auch durch Einspeisung in ein Kabelfernsehnetz Das Angebot Sendungen unmittelbar zum Endempfanger zu ubertragen nennt man englisch Direct to Home kurz DTH Service In Europa werden fast nur geostationare Satelliten als Rundfunksatelliten verwendet Dabei handelt es sich meistens nicht um einen einzelnen Satelliten sondern um eine Satellitengruppe die aus mehreren Satelliten besteht und die zu einer Sat Position eigentlich Orbitalposition zusammengefasst wird Inhaltsverzeichnis 1 Technik 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseTechnik Bearbeiten Wie Fernsehsatelliten im GEO stehen Die Solarpanel zeigen immer in Nord Sud Richtung Vergleich von Broadcasting satellite service BSS und Fixed satellite service FSS source source source source source source source source source source source source source source Video Satelliten und ihre Position im AllBei den Rundfunk und Fernsehsatelliten handelt es sich um Relaisstationen bzw Umsetzer die automatisch Funksignale empfangen und auf einer anderen Frequenz wieder aussenden In der Satellitentechnik spricht man von Transpondern Die Breite der einzelnen Transponderkanale wurde bei reinen Fernsehsatelliten fur den Analogempfang auf die notige Bandbreite eines analogen Fernsehprogramms abgestimmt und betragt deshalb normalerweise 27 MHz Im Astrasystem wird im digital genutzten 12 GHz Bereich eine Kanalbreite von 33 MHz verwendet weil sie eine hohere Datenubertragungsrate erlaubt als die schmaleren ursprunglich fur analoge Ubertragungen vorgesehenen Transponder im 11 GHz Bereich Jedoch werden auch diese inzwischen digital genutzt Bei Fernsehsatelliten die ursprunglich als sogenannte Fernsehverteilsatelliten geplant wurden um Kabelnetze mit analogen Programmen zu versorgen wurde wegen der unvermeidlichen Qualitatsverluste in diesen langen Netzen mit ihren vielen Verstarkern zur Erhohung der Bildqualitat eine Kanalbreite von 36 MHz gewahlt Einige dieser Satelliten erlangten jedoch auch fur den Satellitendirektempfang Bedeutung Dort spielte die hohere Bandbreite der Signale jedoch keine Rolle Einige dieser Satelliten hatten so breitbandige Transponderkanale 72 MHz oder mehr dass uber jeden Kanal sogar zwei analoge Fernsehprogramme abgestrahlt werden konnten Die Fernsehsatelliten benutzen um die zur Verfugung stehenden Frequenzbereich besser ausnutzen zu konnen wie Nachrichtensatelliten bei aufeinanderfolgenden Kanalen unterschiedliche Polarisation wodurch sich die Kanale teilweise uberschneiden konnen Die Drehung der Polarisationsebene durch den Faraday Effekt beim Passieren der Ionosphare ist wegen der sehr hohen Sendefrequenz vernachlassigbar Geschichte Bearbeiten Ein TV SAT oder TDF Satellit auf einer 80 Pfennig Briefmarke mit beiden AusleuchtungszonenIn Europa wurde Ende der 1970er Jahre festgelegt dass Rundfunksatelliten nur das jeweilige Herkunftsland mit Fernseh und Radioprogrammen versorgen sollten Jedem Land wurde zusammen mit anderen Landern eine Orbitalposition exklusiv funf Frequenzen die Polarisationsrichtung die Sendeleistung und eine auf Grosse und Form des jeweiligen Landes abgestimmte Ausleuchtungszone zugewiesen Sie mussten im Vergleich zu Nachrichtensatelliten eine extrem hohe Sendeleistung je Kanal besitzen damit der Zuschauer trotz der damals wesentlich schlechteren Empfanger mit einer nur 60 cm grossen Parabolantenne auskommen konnte Die so geplanten Fernsehsatelliten hoher Sendeleistung sogenannte High Power DBS Satelliten sollten ab den 1980er Jahren jeweils funf zusatzliche Fernsehprogramme oder eine Mischung von Fernseh und Radioprogrammen mehrere Radioprogramme pro Kanal fur die einzelnen Lander ausstrahlen Rundfunksatelliten sollten so die Plane die auf der World Administrative Radio Conference 1977 WARC 77 festgelegt wurden in dem Broadcasting satellite service zugewiesenen Bereich des Ku Bandes senden und zirkulare Polarisation verwenden Dagegen verwenden Nachrichtensatelliten oder Fernmeldesatelliten im Fixed satellite service und SMS Band genannten Bereich des Ku Bandes lineare Polarisation Jedem Staat wurden fur seine DBS Satelliten auf einer Satellitenposition funf Frequenzen Transponder samt einer auf sein Land zugeschnittenem Ausleuchtungszone im BSS Band Frequenzbereich von 11 7 bis 12 5 GHz zugeteilt Das BSS Band war wiederum in ein unteres 11 7 bis 12 1 GHz und ein oberes Halbband 12 1 bis 12 5 GHz geteilt Normalerweise bekam ein Staat seine funf Frequenzen in einem dieser beiden Halbbandern zugeteilt 1 Uber jeden Transponder konnte ein Fernsehprogramm oder mehrere Radioprogramme ubertragen werden Um den Empfang anderer DBS Satellitenpositionen nicht zu storen mussten die Satellitenpositionen der DBS Satelliten mindestens sechs Langengrade auseinander liegen Dafur wurden bis zu acht verschiedenen Staaten auf einer Satellitenposition funf Frequenzen zugeteilt da ebenso viele Satelliten auf einer Position stationiert werden konnen 2 Um mit der damaligen Technik uberhaupt mit den kleinen Satellitenantennen von 90 cm Durchmesser die Satelliten empfangen zu konnen mussten diese extrem hohe Sendeleistungen pro Transponder verwenden Im Zentrum der Ausleuchtzone die das jeweilige Land umschliesst sollte eine Leistungsdichte von 100 dBW m und am Rand der Ausleuchtzone 103 dBW m erreicht werden Die Satelliten konnten nur mit einer Ausrichtungsgenauigkeit von 0 1 auf das Zielgebiet ausgerichtet werden weshalb zur Sicherheit die Ausleuchtzone die Staatsgrenzen mit einem Mindestabstand von 70 km umschloss um zu verhindern dass Randgebiete des Staates durch Ungenauigkeiten der Ausrichtung nicht mehr in der Ausleuchtzone lagen In einer Zone um die Ausleuchtzone herum sollte bei einer Leistungsfussdichte von bis zu 111 dBW m der benotigte Antennendurchmesser auf 180 cm steigen Ferner war es auch erlaubt dass ein Staat die nicht fur Satellitenubertragungen verwendeten Frequenzen terrestrisch verwendete 1 Die benotigte hohe Sendeleistung fur diese hohe Flussdichte am Boden fuhrte dazu dass Satelliten mit hoher Sendeleistung sehr gross schwer und teuer waren und dass sich die meisten Lander keinen leisten konnten wollten Die meisten dieser Satelliten scheiterten daher bereits in der Planungsphase Nur wenige wie das von der Deutschen Bundesregierung und der franzosischen Regierung finanzierte TV SAT und TDF Projekt wurden verwirklicht scheiterten dann allerdings in der Zuschauergunst an der zu niedrigen Programmzahl und der neuen Fernsehnorm D2 MAC die gleichzeitig mit eingefuhrt werden sollte Die TV SAT TDF Tele X und Marcopolo Satelliten verfolgten das Konzept eines Direct Broadcasting Satellite damals im Amtsdeutsch als Rundfunksatellit bezeichnet Bevor diese Satelliten gestartet werden konnten wurden wesentlich rauscharmere Signalumsetzer mit HEMT Verstarkern entwickelt Bei dem DBS Satelliten war dadurch auch der Empfang hinter Fensterscheiben mit 40 cm Antennen moglich Aber auch der Empfang mit 60 bis 90 cm Antennen in der Zone um die Ausleuchtungszone war dadurch moglich Satelliten niedriger Sendeleistung wie z B DFS Kopernikus konnten sich nicht durchsetzen weil fur ihren Empfang etwas grossere Antennen als fur die Satelliten mittlerer Sendeleistung benotigt werden Bei diesen war eine Antenne mit einem Durchmesser von 60 bis 90 cm zum Empfang ausreichend So setzten sich schliesslich Satelliten mittlerer Sendeleistung wie Astra durch Diese senden im Frequenzbereich und mit den Polarisationsrichtungen die ursprunglich nur von Nachrichtensatelliten verwendet werden durften Deshalb bezeichnete man sie anfangs offiziell als Nachrichtensatelliten Weil die Orbitalpositionen fur Nachrichtensatelliten jeweils nur an ein Land vergeben werden und somit der gesamte fur Nachrichtensatelliten vorgesehene Frequenzbereich zu Verfugung steht konnen diese Fernsehsatelliten uber Dutzende von Kanalen ihre Fernseh und Radioprogramme abstrahlen Dieses ist jedoch nur moglich weil die Sendeleistung pro Kanal nicht so hoch ist wie bei den Hochleistungssatelliten und so die Leistung die die Solarzellen erzeugen fur diese vielen Transponder reicht Ursprunglich sollten Nachrichtensatelliten die im FSS und SMS Bereich des Ku Bandes arbeiteten nur zur Nachrichtenubermittlung oder zur Zufuhrung von Programmen an Kabelnetze bzw SNG genutzt werden Wegen der grosseren Programmzahl setzte sich der Rundfunkempfang uber Satelliten im FSS Band durch Heute wird das gesamte Ku Band von diesen Nachrichtensatelliten verwendet Siehe auch BearbeitenListe der geostationaren Satelliten Satellitenrundfunk Liste der FernsehsenderEinzelnachweise Bearbeiten a b Eberhard Spindler Das grosse Antennenbuch Berechnung und Selbstbau von Empfangsantennen Munchen Franzis 1987 Ausg im Verl Technik Berlin u d T Spindler Eberhard Antennen ISBN 3 7723 8761 6 Karl Otto Saur Klipp und klar 100 x Fernsehen und Horfunk Bibliographisches Institut AG Mannheim 1978 ISBN 3 411 01711 2 Seite 68Normdaten Sachbegriff GND 4139662 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rundfunksatellit amp oldid 234741596