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Daniel August Hubert Rudolf Freiherr von Seckendorff Gutend 22 November 1844 in Koln 23 September 1932 in Leipzig war ein deutscher Jurist Rudolf von Seckendorff 1905Leben BearbeitenRudolf von Seckendorff war der Sohn des spateren Oberreichsanwalts August Heinrich von Seckendorff 1856 zog er wegen der Versetzung seines Vaters an das Preussische Obertribunal von Koln nach Berlin Nach seinem Abitur 1862 studierte er an der Universitat Berlin bis November 1865 Rechtswissenschaften Nach einigen Unterbrechungen Wehrdienstzeit Teilnahme am Deutsch Franzosischen Krieg von 1870 1871 wurde er Ende 1871 Assessor Seine erste Tatigkeit fuhrte ihn zum Kreisgericht Duisburg Von 1872 bis 1879 war er Staatsanwalt beim kaiserlichen Landgericht in Metz in dem damals zum Deutschen Reich gehorenden Elsass Lothringen Von 1879 bis 1899 war er im Reichsjustizamt tatig und arbeitete dort u a mit seinen spateren Vorgangern im Amt des Reichsgerichtsprasidenten Otto von Oehlschlager und Karl Gutbrod zusammen Im Rahmen dieser Tatigkeit vertrat Seckendorff das Deutsche Reich zweimal auf den Haager internationalen Privatrechtskonferenzen und war Mitarbeiter an der Zivilprozessnovelle von 1898 Im Reichsjustizamt bearbeitete er die Gebiete des Urheberrechts des Prozessrechts des Staats und Volkerrechts und des internationalen Privatrechts Die Beschaftigung mit den Fragen des Urheberrechts fuhrte zu seiner nebenamtlichen Berufung als standiges Mitglied des Patentamtes Ab 1899 war als Unterstaatssekretar im Preussischen Staatsministerium tatig Bald darauf wurde ihm das Nebenamt als Mitglied des Kaiserlichen Disziplinarhofs in Leipzig dem uberwiegend Mitglieder des Reichsgerichts angehorten ubertragen Am 18 Juni 1905 trat er sein Amt als Reichsgerichtsprasident an Sein Amtsverstandnis beschrieb er wie folgt Es ist meines Erachtens eine der schonsten Aufgaben des obersten Gerichtshofs fur eine der allgemeinen Rechtsanschauung entsprechende Anwendung des Gesetzes Raum zu schaffen sofern dies mit dessen Wortlaut und Absicht irgend vereinbar ist Am 25 Oktober 1905 entschied das Reichsgericht durch den IV und VII Zivilsenat unter dem Vorsitz von Rudolf von Seckendorff den lippischen Thronfolgestreit zugunsten des zukunftigen Fursten Leopold IV zur Lippe Biesterfeld Massgeblich fur diese Entscheidung war die ebenburtige Abstammung der Linie Lippe Biesterfeld die Anerkennung ihres Thronfolgerechts durch ein Gesetz des Landes Lippe Detmold vom 17 Oktober 1896 sowie durch eine Entscheidung eines Schiedsgerichts unter dem Vorsitz des Konigs Albert von Sachsen von 22 Juni 1897 und die ebenburtige Heirat der Eltern des zukunftigen Fursten Am 10 Oktober 1908 lehnte der Ehrengerichtshof in Anwaltssachen unter dem Vorsitz des Reichsgerichtsprasidenten von Seckendorff es ab den Rechtsanwalt Karl Liebknecht aufgrund seiner Verurteilung wegen Vorbereitung zum Hochverrat durch das Reichsgericht vom 12 Oktober 1907 aus der Rechtsanwaltschaft auszuschliessen Zur Begrundung hiess es u a dass schon das Reichsgericht in diesem Strafurteil eine ehrlose Gesinnung des Angeklagten verneint habe Wegen seiner juristischen Verdienste verlieh die Universitat Leipzig 1907 von Seckendorff die Ehrendoktorwurde Aus dem gleichen Grund aber auch als Ehre um seine Verdienste um das gute Verhaltnis der Stadt Leipzig zum Reichsgericht verlieh die Stadt Leipzig ihm 1916 das Ehrenburgerrecht Am 1 Januar 1920 schied er aus dem Amt Literatur BearbeitenAnonym verfasster Artikel uber die Ernennung von Rudolf von Seckendorff zum Reichsgerichtsprasidenten veroffentlicht in der Deutschen Juristen Zeitung DJZ 1905 Sp 537 Rudolf Freiherrn Seckendorff zum Gedachtnis Reden bei der Gedenkfeier im Reichsgericht zu Leipzig am 22 November 1932 erschienen im Verlag F A Brockhaus in Leipzig im Jahr 1932 Die drei dort abgedruckten Gedenkreden hielten der damalige Reichsgerichtsprasident Erwin Bumke der Oberburgermeister der Stadt Leipzig Carl Goerdeler und Prof Paul Koschaker als Dekan der Leipziger Juristenfakultat Anonymer Nachruf bzgl Freiherrn von Seckendorff in DJZ 1932 Seite 1276 Kai Muller Der Huter des Rechts Die Stellung des Reichsgerichts im Deutschen Kaiserreich 1879 1918 1 Aufl Nomos Verlag Baden Baden 1997 Dissertation Seite 122 124Uber den Schiedsspruch des Reichsgerichts vom 25 Oktober 1905 im lippischen Thronfolgestreit DJZ 1906 Seite 61 63Uber das von Rudolf Freiherr von Seckendorff am 10 Oktober 1908 verkundete Urteil im Ehrengerichtsverfahren gegen den Rechtsanwalt Karl Liebknecht Amtliche Entscheidungssammlung des Ehrengerichtshofs fur Anwaltssachen beim Reichsgericht EGH 14 Band Seite 81 84 Zeitung Vorwarts vom 13 Oktober 1908 Seite 2Thomas Henne Seckendorff Rudolf Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 121 f Digitalisat Prasidenten des Reichsgerichts Eduard von Simson Otto von Oehlschlager Karl Gutbrod Rudolf von Seckendorff Heinrich Delbruck Walter Simons Erwin Bumke Normdaten Person GND 117468827 lobid OGND AKS VIAF 47540714 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seckendorff Rudolf vonALTERNATIVNAMEN Seckendorff Gutend Daniel August Hubert Rudolf Freiherr von Seckendorff Gutent Daniel August Hubert Rudolf Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 22 November 1844GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 23 September 1932STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf von Seckendorff amp oldid 236854886