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Rudolf Bottger 4 Juli 1887 in Tachau 28 Januar 1973 in Regensburg war ein osterreichischer Maler Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Ausbildung und erste Erfolge 1 2 Zeit des Dritten Reichs 1 3 Nach 1945 2 Mitgliedschaften 3 Ausstellungen Auswahl 4 Ankaufe 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenAusbildung und erste Erfolge Bearbeiten Von 1905 bis 1910 studierte Rudolf Bottger an der Akademie der bildenden Kunste Wien Seine Lehrer waren damals insbesondere Franz Rumpler und Alfred Cossmann 1910 besuchte er mehrere Monate die Akademie der Bildenden Kunste Munchen 1 bevor er sich 1911 als freischaffender Kunstler in Wien niederliess Im Ersten Weltkrieg war er Offizier in Russland und wurde mehrmals verwundet Nach Kriegsende wurde Bottger Mitglied der Wiener Kunstlergenossenschaft 1919 beteiligte er sich erstmals an einer Kollektivausstellung im Kunstlerhaus 2 Zwischen 1924 und 1931 war Bottger die Sommer uber immer wieder in seinem Geburtsort Tachau Wahrend dieser Zeit entstanden auch sakrale Gemalde fur Tachau die heute noch teilweise vorhanden sind 3 Zu dieser Zeit begann sich Bottger als Kunstler zu etablieren und vor allem ab etwa 1930 machte er sich als Portratist einen Namen Zu den Portratierten zahlen u a Robert Heger Wenzeslaus von Gleispach Anna von Bahr Mildenburg Hanns Blaschke Josef Weinheber Hans Mayer Hermann Neubacher Rudolf Maresch 1934 wurde Bottger von der Wiener Akademie zum Professor h c ernannt Zeit des Dritten Reichs Bearbeiten Schon vor 1938 war Bottger illegales NSDAP Mitglied was er selbst mit seiner sudetendeutschen Herkunft begrundete 4 am 31 Mai 1938 beantragte er die Aufnahme in die Partei und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 6 130 519 5 Nach dem Anschluss Osterreichs ubernahm Bottger leitende Funktionen in der Kunst und Kulturpolitik So war er u a im Gaukulturrat Wiens fur die Sparte Malerei zustandig zudem hielt er Vortrage ubernahm reprasentative Aufgaben und besuchte regelmassig Empfange und Veranstaltungen des kulturbegeisterten Gauleiters Baldur von Schirach 6 Zudem ermoglichte ihm der Anschluss Osterreichs eine breitere kunstlerische Betatigung im Reichsgebiet was sich besonders anhand der regen Teilnahme an den Grossen Deutschen Kunstausstellungen in Munchen zeigt Zu dieser Zeit hatte Bottger Kontakt zu zahlreichen Personen des damaligen Kulturlebens Darunter waren u a Franz Karl Ginzkey Robert Hohlbaum Josef Wenter Josef Weinheber Wilhelm Frass Rudolf Hermann Eisenmenger sowie sein fruherer Lehrer Alfred Cossmann Ab Herbst 1944 meldete er sich nach eigener Aussage zum Volkssturm und wurde bei Kampfen gegen die Rote Armee welche die Stadt von 6 bis 13 April eroberte in der Nahe des Sudbahnhofs verwundet 7 Das Wiener Atelier wie auch die Wohnung des Kunstlers wurden im Krieg zerstort und noch verbliebene Guter geplundert Bottger distanzierte sich auch nach 1945 nicht von seinen damaligen Aktivitaten und seiner NSDAP Mitgliedschaft Hierzu schreibt Florian Jung Einerseits besteht aufgrund der eben beschriebenen Zusammenhange weder ein Zweifel an Bottgers Verstrickung in die NS Kulturpolitik noch versucht er in seinen Erinnerungen diese unangenehmen Aspekte seiner Biographie zu verdrangen Andererseits galt Bottger bereits vor dem Anschluss als bedeutender Kunstler und zahlt somit nicht zu jenen die erst mit der Durchsetzung des Nationalsozialismus grossere Erfolge zu verzeichnen hatten 8 Nach 1945 Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der verwundete Rudolf Bottger zuerst in ein Lazarett bei Deggendorf und darauf in ein Militarkrankenhaus nach Metten Im August 1945 wurde er entlassen und lebte die nachsten sieben Jahre in Metten Ab 1948 war es Bottger wieder offiziell erlaubt nach Osterreich einzureisen Er besuchte dort regelmassig Freunde und Bekannte die er mitunter auch portratierte 1950 hatte Bottger einen langeren Aufenthalt bei seiner Bekannten und Forderin Ulla Ekman im schwedischen Vaja Hierauf folgten Besuche in den Jahren 1951 1957 und 1965 Ab 1950 erhielt Bottger vermehrt Auftrage fur Kunst am Bau welche ihm durch befreundete Architekten vermittelt wurden Derartige Gebaude befanden sich u a in Deggendorf Hengersberg Hofkirchen Neutraubling Regensburg Starnberg Wackersdorf Weiden 1952 verzog Bottger nach Regensburg und blieb dort bis zu seinem Tod ansassig Vom offentlichen Kulturleben zog er sich mehr und mehr zuruck da er seine Kunstvorstellungen nicht mehr vertreten sah In den 60er Jahren erhielt er trotz Berufsverbots den Auftrag zur Gestaltung der Evangelischen Pauluskirche in Wien Die 15 von Rudolf Bottger gestalteten antisemitischen Fenster werden ab 2023 mit farbigen Stoffbahnen verhullt und in weiterer Folge komplett ausgetauscht Sie zeigen dem nationalsozialistischen Zeitgeist entsprechend Jesus als arischen Jungling und Juden antisemitisch verletzend 9 Mitgliedschaften BearbeitenNach dem Ersten Weltkrieg wurde Rudolf Bottger Mitglied der Wiener Kunstlergenossenschaft Im Dritten Reich war Bottger Mitglied der Reichskammer der bildenden Kunste 1952 trat er dem Berufsverband Bildender Kunstler in Regensburg bei und 1965 der Munchner Alten Kunstlergenossenschaft Ausstellungen Auswahl BearbeitenZeitlebens nahm Rudolf Bottger an zahlreichen Gruppenausstellungen teil und es wurden zudem auch mehrere Einzelausstellungen zu seinem Schaffen veranstaltet Ab 1919 hatte Bottger zahlreiche Ausstellungen in Wien und anderen Stadten 1925 nahm Bottger an der Biennale di Venezia teil Bottger zeigte bei den Grossen Deutschen Kunstausstellungen im Haus der Deutschen Kunst in Munchen in den Jahren 1938 und 1940 bis 1944 insgesamt 14 Gemalde Darunter u a die Portrats von Hans Blaschke 10 und Josef Weinheber 11 sowie Arbeitsdarstellungen und Landschaften welche oftmals mit Akten belebt wurden 1938 nahm Bottger an der Dritten Bildnisausstellung 1938 im Berliner Haus der Kunst teil was nochmals auf seinen damals hohen Rang als Portratmaler verweist 1938 39 beteiligte sich Bottger an Kunstausstellungen die vom Hilfswerk fur die deutsche bildende Kunst in der NS Volkswohlfahrt im Berliner Haus der Kunst 1938 bzw im Zwickauer Konig Albert Museum 1939 veranstaltet wurden 1940 war Bottger vertreten bei der Grossen Berliner Kunstausstellung im dortigen Haus der Kunst 1941 beteiligte sich Bottger mit insgesamt sechs Gemalden sechs Aquarellen und einer Mischtechnik an der Ausstellung Zwischen Westwall und Maginot Linie die im Saarlandmuseum in Saarbrucken gezeigt wurde Die Ausstellung stand unter der Schirmherrschaft des Gauleiters und Reichsstatthalters Josef Burckel Im Juli und August 1957 zeigte das Wiener Kunstlerhaus anlasslich des 70 Geburtstages von Bottger die Ausstellung Landschaft Mensch und Tier bei der 28 Gemalden sowie weitere Aquarelle und Zeichnungen zu sehen waren 1964 veranstaltete der Witikobund eine vornehmlich mit Portrats bestuckte Ausstellung im kleinen Kolpingsaal in Regensburg Im Juli 1972 veranstaltete die Ostdeutschen Galerie in Regensburg zum 85 Geburtstag des Kunstlers eine grosse Ausstellung mit zahlreichen Gemalden Zeichnungen und Aquarellen Ankaufe Bearbeiten1932 erwarb der italienische Staat das Gemalde Grablegung 12 1934 kaufte der osterreichische Kanzler Kurt von Schuschnigg zwei Gemalde Bottgers 13 1936 kaufte der Hamburger Unternehmer August Brinkmann das Gemalde Drei Speerwerfer Brinkmann lernte Bottger bei der Kunstausstellung zur Olympiade 1936 in Berlin kennen Brinkmann lud ihn daraufhin nach Hamburg ein und es entstanden weitere Gemalde Weitere Werke Bottgers befinden sich in der Osterreichischen Galerie Belvedere sowie im Kunstforum Ostdeutsche Galerie in Regensburg Literatur BearbeitenJoseph Handl Rudolf Bottger 85 Jahre In Die Kunst und das schone Heim Bd 84 1972 S 451 Gertrud Trager Hrsg Bildende Kunstler aus dem ehemaligen Kreis Tachau Pfraumberg im Egerland Geretsried 1989 S 58 67 Dankmar Trier In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 12 Saur Munchen u a 1995 ISBN 3 598 22752 3 Florian Jung Der Maler Rudolf Bottger in Metten 1945 1952 In Deggendorfer Geschichtsblatter Bd 27 2005 S 315 344 Weblinks BearbeitenRudolf Bottger im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag in der Matrikeldatenbank Florian Jung Der Maler Rudolf Bottger in Metten 1945 1952 In Deggendorfer Geschichtsblatter Bd 27 2005 S 317 Florian Jung Der Maler Rudolf Bottger in Metten 1945 1952 In Deggendorfer Geschichtsblatter Bd 27 2005 S 317 vgl hierzu Florian Jung Der Maler Rudolf Bottger in Metten 1945 1952 In Deggendorfer Geschichtsblatter Bd 27 2005 S 319 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 3670893 Florian Jung Der Maler Rudolf Bottger in Metten 1945 1952 In Deggendorfer Geschichtsblatter Bd 27 2005 S 319f Florian Jung Der Maler Rudolf Bottger in Metten 1945 1952 In Deggendorfer Geschichtsblatter Bd 27 2005 S 320 vgl hierzu Florian Jung Der Maler Rudolf Bottger in Metten 1945 1952 In Deggendorfer Geschichtsblatter Bd 27 2005 S 320f wien ORF at Agenturen red Antisemitische Fenster in Pauluskirche verhullt 2 Oktober 2023 abgerufen am 2 Oktober 2023 http www gdk research de de obj19403956 html http www gdk research de de obj19363653 html Florian Jung Der Maler Rudolf Bottger in Metten 1945 1952 In Deggendorfer Geschichtsblatter Bd 27 2005 S 318 Florian Jung Der Maler Rudolf Bottger in Metten 1945 1952 In Deggendorfer Geschichtsblatter Bd 27 2005 S 317 Normdaten Person GND 1018103686 lobid OGND AKS VIAF 96145052 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bottger RudolfKURZBESCHREIBUNG osterreichischer MalerGEBURTSDATUM 4 Juli 1887GEBURTSORT TachauSTERBEDATUM 28 Januar 1973STERBEORT Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Bottger Maler amp oldid 237821807