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Das Royal Glasgow Institute of the Fine Arts ist eine unabhangige Organisation die 1861 gegrundet wurde und zeitgenossische Kunst und Kunstler in Schottland fordert Es ist die drittgrosste Organisation ihrer Art im Vereinigten Konigreich Das Institut organisiert die umfangreichste und renommierteste Jahresausstellung in Schottland die fur alle Kunstler offen ist und mit rund 17 Geldpreisen dotiert wird Die Ausstellungen finden in der Kelly Gallery statt James McNeill Whistler Arrangement in Grey and Black 1871 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bekannte Aussteller 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Frances MacDonald McNair Poster for the Glasgow Institute of the Fine Arts 1895 nbsp Joseph Crawhall The Harbor at North Shields nbsp Edward Arthur Walton Autumn Sunshine 1883 nbsp James Paterson The Last Turning 1885 nbsp James Guthrie Midsummer 1892 nbsp Edward Atkinson Hornel Druids Bringing in the Mistletoe nbsp Margaret MacDonald Mackintosh La Mort Parfumee 1921 nbsp George Hunter Hunterboats 1922 nbsp Francis Cadell IonaBis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war Glasgow als Zentrum fur Handel und Industrie eine der wichtigsten Stadte des britischen Empire Die Stadt hatte zahlreiche Theater Konzertsale und Bibliotheken aber keinen Ausstellungsort fur Werke zeitgenossischer Maler und Bildhauer Ab den 1780er Jahren hatten verschiedene Organisationen erfolglos versucht diese Lucke zu fullen Erst mit der Grundung des Glasgow Institute of the Fine Arts gelang eine dauerhafte Losung Dazu hatte sich am 29 Mai 1861 eine Gruppe von etwa zehn prominenten Burgern Glasgows in der Buchanan Street getroffen um die Veranstaltung einer jahrlichen Ausstellung der Arbeiten lebender Kunstler zu erortern Etwa die Halfte dieser Gruppe waren Kunstler Fur die erste Ausstellung die bereits Ende des Jahres 1861 stattfand wurde ein Aufwand von 500 veranschlagt Zwar konnten 101 Gemalde verkauft werden aber die tatsachlichen Kosten beliefen sich auf uber 1 000 so dass der Gewinn nur 55 betrug Der Publikumserfolg war mit 39 099 Besuchern dagegen enorm Daher wurden trotz des enttauschenden finanziellen Ergebnisses Plane fur weitere Ausstellungen gemacht Die Shows die nun folgten bestatigten diese Entscheidung 45 327 Personen besuchten die zweite Ausstellung 53 000 die dritte und die Zahlen stiegen stetig in den folgenden zwanzig Jahren Allerdings brachte dieser uberraschende Erfolg eine Reihe von Problemen mit sich In den Folgejahren musste eine stark wachsende Anzahl von eingereichten Gemalden gesichtet werden Einer der Grunde fur die vielen Zusendungen war dass die Royal Scottish Academy eine Grosszahl der eingereichten Arbeiten regelmassig ablehnte Bald wurden auch die Raume in den Corporation Galleries fur den Umfang der Ausstellung zu klein Ohnehin waren die Inhaber der Corporation Galleries mit der monateweisen Anmietung auf Dauer nicht zufrieden Daher erwarb die Gesellschaft einen eigenen Standort in der Sauchiehall Street und liess dort Galerien einrichten Die erste Ausstellung in den neuen Raumlichkeiten wurde 1879 veranstaltet Mit der Grosse der Ausstellung wuchsen auch ihre Bedeutung und Qualitat Es entstand zudem eine deutliche Abgrenzung zwischen dem Glasgow Institute und der Scottish Academy Daruber hinaus beschloss das Institut nicht nur lokale Kunstler zu fordern sondern auch Shows fur moderne Malerei aus ganz Grossbritannien zu veranstalten Ein Anfang wurde durch Anleihen von Gemalden aus Sammlungen einheimischer Kunstliebhaber gemacht Gemalde von William Turner John Constable und zahlreichen franzosischen Kunstlern konnten in den 1870er Jahren auf diese Weise einem grossen Publikum zuganglich gemacht werden Agenten wurden schliesslich beauftragt in London geeignete Bilder fur das Institut zu suchen So wurden in den 1880er Jahren einige der beruhmtesten englischen Kunstler regelmassige Aussteller beim Glasgow Institute darunter John Everett Millais William Holman Hunt Edward Poynter Frederic Leighton George Frederic Watts Edward Burne Jones John Singer Sargent James McNeill Whistler und Albert Joseph Moore Franzosische und Niederlandische Gemalde wurden regelmassig von Sammlern oder Handlern ausgestellt Die Ausstellung franzosischer Maler aus der Schule von Barbizon und jungerer Kunstler wie Jules Bastien Lepage hatte eine tiefgreifende Wirkung auf eine Gruppe von jungen schottischen Malerinnen und Malern der Glasgow School darunter Frances MacDonald McNair Margaret MacDonald Mackintosh William York MacGregor James Guthrie Arthur Melville Joseph Crawhall Edward Arthur Walton James Paterson Edward Atkinson Hornel und Thomas Millie Dow Ihr Erfolg im In und Ausland gepaart mit der grossen internationalen Ausstellung von 1888 lenkte die Aufmerksamkeit der ganzen Kunstwelt auf Glasgow und dem Institute of the Fine Arts Nach und nach nahmen die jungen Kunstler ihren Platz im Hanging Committee ein das uber die Auswahl der aufzuhangenden Bilder entschied Dadurch wurde die Ausrichtung der Gesellschaft deutlich moderner In dieser Zeit bis mindestens 1914 prasentierte das Institut jahrlich die interessantesten und wagemutigsten Ausstellungen der modernen Kunst in Schottland Nur die Royal Academy of Arts in London konnte eine vergleichbare Vielfalt von Kunstwerken aufweisen In Anerkennung der beachtlichen Erfolge verlieh Queen Victoria 1896 dem Institut eine konigliche Satzung Aufgrund dieser Royal Charter konnte sich die Gesellschaft nun Royal Glasgow Institute of the Fine Arts nennen Die Vorteile die dem Institut durch eigene Galerien entstanden wurden jedoch bald durch erhohte Betriebskosten ausgeglichen Nun war die Gesellschaft nicht mehr Ausrichter einer einzigen jahrlichen Veranstaltung sondern musste im eigenen Interesse die Galerien wahrend des ganzen Jahres auslasten Daher nutzte das Institut die Raume auch fur kleinere Ausstellungen von Pastell und Aquarellbildern der Mitglieder Daneben wurden die Galerien auch anderen Gesellschaften wie der Royal Scottish Society of Painters in Watercolour zur Verfugung gestellt Trotzdem reichten die Einnahmen nicht aus um die laufenden Fixkosten der Verwaltung zu decken Ein Grossteil des Kapitals war in das neue Gebaude investiert worden Auch die aktiven Vermogenswerte waren geschrumpft da ein Teil der Gemaldesammlung zur Finanzierung der Galerien verkauft worden war Daher beschloss man im Jahre 1902 nach der Eroffnung der neuen Corporation Art Gallery in Kelvingrove das eigene Gebaude in der Sauchiehall Street zu verkaufen und wieder die McLellan Galleries anzumieten die nun leichter zu erreichen waren Durch den Verkauf konnten die Schulden zwar ausgeglichen werden aber Glasgow verlor eine seiner schonsten Galerien Durch einen Grossbrand schwer beschadigt wurde das Gebaude in der Sauchiehall Street schliesslich in den fruhen 1970er Jahren abgerissen Trotz des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 unterbrach das Royal Glasgow Institute nicht das Ausstellungsprogramm sondern fuhr fort viele Kunstler aus der Gegend von Dumfries and Galloway im Suden Schottlands zu unterstutzen zumal diese in den letzten zehn Jahren zum wichtigsten Kapital der Gesellschaft geworden waren Unter diesen ragten John Lavery und George Henry heraus zwei der Glasgow Boys die sich vor dem Krieg in London angesiedelt hatten und nun zum englischen Kunst Establishment zahlten Zu diesem Zeitpunkt gehorten sie schon zur alten Garde zusammen mit anderen Vertretern der Glasgow Boys wie Guthrie Walton und Hornel Aber auch zahlreiche jungere Maler mehr in Kontakt mit den neuesten Entwicklungen im In und Ausland traten regelmassig in Erscheinung Die bekanntesten von ihnen waren Samuel Peploe George Hunter und Francis Cadell die einen unmittelbaren Bezug zum Vorkriegs Paris und den Gemalden von Henri Matisse und Pablo Picasso hatten Nach dem Kriegsende 1918 sah man in den Ausstellungen nur mehr selten franzosische Malerei Auch avantgardistische Werke aus Sudschottland waren nicht mehr so haufig vertreten Das Royal Glasgow Institute hatte auch mit dem Wandel der kunstlerischen Trends zu kampfen und tat sich wie viele Galerien dieser Grosse schwer die jungere Generation der experimentellen Maler und Bildhauer anzuziehen Die jungen Kunstler betrachteten namlich die Akademien und Institute als uberkommen und altmodisch und arrangierten daher haufig eigene Events und Ausstellung an anderen Orten Es hatte bereits fruher in den 1880er Jahren eine ahnliche Reaktion auf die Royal Academy of Arts in London gegeben als die Glasgow Boys die Newlyn School und die Londoner Impressionisten den New English Art Club als Gegenentwurf zur Royal Academy gegrundet hatten Ahnliche Clubs entstanden nun in Schottland darunter die Society of Eight in Edinburgh zu deren Mitgliedern Archibald McGlashan Samuel Peploe und Francis Cadell zahlten 1939 liess sich John Duncan Fergusson in Glasgow nieder und half bei der Grundung des New Art Club Bald bildeten sich andere kleine Gruppen die eine moderne Alternative zum Institut darstellen wollten Durch die Weigerung ihre Werke an das Institut oder die Academy zu senden verstarkten die jungen Maler diesen Zustand und uberliessen es den eher traditionellen Malern ihre Werke einzureichen Zudem ruckten altere und konservative Krafte in die entscheidenden Gremien des Royal Institutes auf so dass die Gesellschaft als nicht mehr zeitgemass erschien Wie viele andere etablierte Einrichtungen hatte das Institut in den folgenden Jahren zu akzeptieren dass die beste zeitgenossische und moderne Malerei nicht mehr in Glasgow zu sehen war Den Traditionalisten kam diese Entwicklung gelegen zumal die finanzielle Unabhangigkeit aufgrund der Prasenz von Unternehmern in den Gremien der Gesellschaft gesichert war Der Einfluss in der Gesellschaft verschob sich aber immer weiter zugunsten der alteren Generation von Malern und Laien die den konservativen Kurs weiter fortsetzten In den 1950er Jahren und in den nachfolgenden Jahrzehnten gab es wiederholt Bemuhungen die Begeisterung fur die das Institut in den ersten funfzig Jahren ihres Bestehens gesorgt hatte erneut zu entfachen Die grosszugige Spende der John D Kelly Gallery gab dem Institut die Moglichkeit durch kleine Ausstellungen einzelne Maler in einer Zeit zu fordern in der Raume selten und teuer waren Die Ruckkehr zu der Praxis Kunstler von ausserhalb einzuladen erweiterte die Optionen des Instituts betrachtlich da viele Menschen die Gelegenheit nutzten Kunstwerke zu sehen die in Glasgow normalerweise nicht anzutreffen waren Die akademischen Maler deren Geschmacksdiktat die jahrlichen Ausstellungen lange Zeit beherrscht hatte konnten zuruckgedrangt werden so dass eine Ruckbesinnung auf die ursprungliche Zielsetzung stattfand Heute bietet das Royal Glasgow Institute mit Abstand die grosste und meistbesuchte Ausstellung zeitgenossischer Kunst Sie zeigt wieder vielfaltige kunstlerische Arbeiten in ganz unterschiedlichen Stilrichtungen und unterliegt keiner asthetischen Zensur wie sie in den 1920er und 1930er Jahren weit verbreitet war Bekannte Aussteller BearbeitenJules Bastien Lepage Dorothy Brett Edward Burne Jones Francis Cadell Leon Francois Comerre John Constable Thomas Millie Dow George Henry William Holman Hunt George Hunter John Lavery Frederic Leighton Frances MacDonald McNair Elizabeth MacNicol Alexander Mann John Everett Millais Albert Joseph Moore Norah Neilson Gray Samuel Peploe Edward Poynter Alexander Roche John Singer Sargent William Turner George Frederic Watts James McNeill WhistlerLiteratur BearbeitenRoger Billcliffe The Royal Glasgow Institute of the Fine Arts 1861 1989 A Dictionary of Exhibitors at the Annual Exhibitions Woodend Press 1990 ISBN 978 0951594506 Weblinks BearbeitenInternetprasenz des Royal Glasgow Institute of the Fine Arts Artwork in Scotland auf der Seite der BBCNormdaten Korperschaft GND 5066888 2 lobid OGND AKS LCCN n91106258 VIAF 146134106 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Royal Glasgow Institute of the Fine Arts amp oldid 237830382