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Rolf Clemens Wagner 30 August 1944 in Hohenelbe Reichsgau Sudetenland 11 Februar 2014 in Bochum Westfalen war ein deutscher Terrorist der zweiten Generation der Rote Armee Fraktion RAF 1985 wurde er wegen der Ermordung Hanns Martin Schleyers zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt 2003 wurde er begnadigt Rolf Clemens Wagner 1977 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRolf Clemens Wagner war Sohn eines Zahnarztes Nach dem Abitur studierte er ab 1964 Volkswirtschaft in Hamburg Bochum und Frankfurt ohne einen Abschluss zu machen In der Folge arbeitete er als kaufmannischer Angestellter bei verschiedenen Firmen im Frankfurter Raum 1 unter anderem bei Neckermann Reisen 1971 wurde er exmatrikuliert 2 Wagner war Mitglied des Kommandos Siegfried Hausner das am 5 September 1977 Hanns Martin Schleyer entfuhrte und spater mit drei Kopfschussen ermordete siehe Schleyer Entfuhrung Stefan Aust vertritt in seinem Buch Der Baader Meinhof Komplex die Meinung dass nach der Analyse der Aussagen der anderen Mitglieder des Kommandos Siegfried Hausner sowie mit Hilfe des Ausschlussverfahrens Wagner am wahrscheinlichsten als unmittelbarer Morder Schleyers in Frage kommt Am 11 Mai 1978 wurde Wagner zusammen mit Brigitte Mohnhaupt Sieglinde Hofmann und Peter Jurgen Boock in Jugoslawien nach einer BKA Zielfahndung 3 verhaftet Trotz politischen Drucks der Bundesrepublik Deutschland entschied das Belgrader Kreisgericht am 17 November dass die Verhafteten aus Mangel an Beweisen nicht ausgeliefert werden durften Vorher hatte die Bundesrepublik Deutschland die Auslieferung von Exilkroaten an Jugoslawien verweigert 4 Die vier RAF Terroristen konnten in ein Land ihrer Wahl ausreisen Sie flogen zunachst nach Aden im Jemen und tauchten dort sofort wieder unter Gemeinsam mit Susanne Albrecht und Werner Lotze verubte Wagner am 25 Juni 1979 im Obourg bei Mons in Belgien einen Sprengstoffanschlag auf den Dienstwagen von NATO Oberbefehlshaber General Alexander Haig Haig uberlebte unverletzt Am 19 November 1979 uberfiel Wagner in Zurich zusammen mit drei weiteren RAF Mitgliedern eine Filiale der Schweizerischen Volksbank Er wurde nach einer Schiesserei im Shopville bei der eine 56 jahrige Passantin getotet und ein Beamter der Stadtpolizei Zurich schwer verletzt wurde noch am gleichen Tag in der Zurcher Innenstadt verhaftet 5 In der Schweiz wurde er wegen dieses Bankuberfalls und des dabei verubten Mordes 1980 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt Nach der Auslieferung Wagners an die Bundesrepublik Deutschland wurde das Schweizer Urteil in Deutschland weiter vollstreckt 6 7 8 Wagner wurde von der Bundesanwaltschaft wegen zahlreicher Verbrechen angeklagt insbesondere legte man ihm die Ermordung von Hanns Martin Schleyer am 18 Oktober 1977 zur Last Am 13 Marz 1985 wurde er zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt In einem weiteren Prozess 1993 der durch umfassende Aussagen von Werner Lotze unter Anwendung der Kronzeugenregelung moglich geworden war wurde Wagner wegen des Attentats auf NATO General Haig zu zwolf Jahren Haft verurteilt Unter Berucksichtigung der beiden bereits rechtskraftigen lebenslangen Haftstrafen verhangte das Gericht erneut eine lebenslange Gesamtfreiheitsstrafe stellte dazu aber die besondere Schwere der Schuld fest was die vorzeitige Entlassung auf Bewahrung nach 15 Jahren ausschloss 2003 wurde Wagner von Bundesprasident Johannes Rau begnadigt und am 9 Dezember 2003 nach insgesamt 24 Jahren Haft aus dem Gefangnis entlassen Zuletzt war er in der Justizvollzugsanstalt Schwalmstadt eingesessen 9 Im Oktober 2007 verteidigte Wagner in einem Interview mit der Tageszeitung Junge Welt die Ermordung von Hanns Martin Schleyer Manche Ergebnisse unserer Uberlegungen bleiben auch aus heutiger Sicht richtig Wie die Entscheidung Hanns Martin Schleyer zu entfuhren Die Entfuhrung der Landshut hingegen sei aus heutiger Sicht die schlimmste Entscheidung gewesen an der er beteiligt war 10 Politiker von Union und FDP waren entsetzt uber die Verhohnung der Opfer 11 Literatur BearbeitenWolfgang Kraushaar Hrsg Die RAF und der linke Terrorismus Hamburg Edition Hamburg 2006 ISBN 3 936096 65 1 Butz Peters RAF Terrorismus in Deutschland Munchen Droemer Knaur 1993 ISBN 3 426 80019 5 Butz Peters Todlicher Irrtum Die Geschichte der RAF Berlin Argon 2004 ISBN 3 87024 673 1Weblinks BearbeitenBrief von Rolf Clemens Wagner Anmerkungen zur Auflosungserklarung der RAF Memento vom 4 Oktober 1999 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Tobias Wunschik Baader Meinhofs Kinder die zweite Generation der RAF Zugl Diss Univ Munchen 1995 Westdt Verlag Opladen 1997 ISBN 978 3 531 13088 0 S 232 f doi 10 1007 978 3 663 11970 8 Barbara Moller Gnade fur Rolf Clemens Wagner Hamburger Abendblatt 4 Dezember 2003 De lange arm van het Bundeskriminalamt In Der Spiegel Nr 23 1978 online 5 Juni 1978 Ab nach Bagdad In Der Spiegel Nr 47 1978 online Michele Schell Als die RAF in Zurich eine Bank ausraubte und im Shop Ville todliche Schusse fielen Neue Zurcher Zeitung 19 November 2019 abgerufen am 29 Juli 2020 Ex Terrorist Wagner verteidigt Schleyer Entfuhrung Suddeutsche Zeitung 17 Mai 2010 abgerufen am 1 Mai 2019 http www n tv de politik Rau begnadigt Ex Terroristen article98728 html Vom Terror getroffen auf NZZ ch abgerufen am 1 Mai 2019 RAF Terrorist Wagner entlassen In Spiegel Online 9 Dezember 2003 abgerufen am 27 November 2014 Ex Terrorist Wagner rechtfertigt Entfuhrung von Schleyer In Spiegel Online 16 Oktober 2007 abgerufen am 27 November 2014 Politiker emport uber Rechtfertigung von Ex RAF Terrorist Wagner In Spiegel Online 17 Oktober 2007 abgerufen am 27 November 2014 Normdaten Person GND 1159741816 lobid OGND AKS VIAF 6241152684025823430008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wagner Rolf ClemensKURZBESCHREIBUNG deutscher Terrorist der Rote Armee FraktionGEBURTSDATUM 30 August 1944GEBURTSORT Hohenelbe Reichsgau SudetenlandSTERBEDATUM 11 Februar 2014STERBEORT Bochum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rolf Clemens Wagner amp oldid 230877779