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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Roger Martin Buergel 26 September 1962 in Berlin ist ein deutscher Ausstellungsmacher Kritiker und Dozent Von 2012 bis 2021 war er Direktor des Johann Jacobs Museums 1 in Zurich Buergel war kunstlerischer Leiter der documenta 12 2007 der Busan Biennale Garden of Learning 2012 2 sowie der Suzhou Biennale Suzhou Documents 2016 3 Roger M Buergel Juni 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen 2 1 Ausstellungen vor 2007 2 2 documenta 12 2 3 Ausstellungen seit 2007 2 4 Johann Jacobs Museum 3 Lehre 4 Publikationen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRoger M Buergel wuchs in West Berlin und Bremen auf Ab 1983 besuchte er die Akademie der Bildenden Kunste Wien und studierte beim Ausstellungsmacher Johannes Gachnang am Institut fur Gegenwartskunst Von 1985 bis 1987 arbeitete er als Privatsekretar des Wiener Aktionisten Hermann Nitsch und belegte an der Universitat Wien Philosophie und Wirtschaftswissenschaften Arbeits und Forschungsaufenthalte fuhrten ihn ab den 1990er Jahren nach London Cambridge Paris Moskau Barcelona die USA und Osteuropa Zu den wichtigsten Gesprachspartnern dieser Jahre zahlen Kaja Silverman Leo Bersani Catherine David Manuel J Borja Villel und Allan Sekula Buergel gehorte 1995 zum Grunderkreis der Zeitschrift springerin Hefte fur Gegenwartskunst Mit einer Ausstellung zur Frage der Historiografie in den Kunsten 1997 begann eine langjahrige Zusammenarbeit mit dem Kunstraum der Universitat Luneburg Fur seine kuratorische Arbeit wurde Buergel im Jahr 2002 als erstem Preistrager der Walter Hopps Award der Menil Collection Houston verliehen 2003 wurde Buergel zum kunstlerischen Leiter der documenta 12 gewahlt In den folgenden Jahren vertieften sich seine Arbeitsbeziehungen mit Kunstlern und Kuratoren vom afrikanischen Kontinent Brasilien Indien China Sudkorea und Japan darunter Koyo Kouoh Gavin Jantjes Zhang Qing Shinji Kohmoto Amar Kanwar und Marta Kuzma Von 2007 bis 2009 lehrte Buergel als Gastprofessor fur Kunstgeschichte an der Kunstakademie Karlsruhe Von 2012 bis 2021 leitete er das Johann Jacobs Museum in Zurich Ausstellungen BearbeitenAusstellungen vor 2007 Bearbeiten Dinge die wir nicht verstehen in der Generali Foundation Wien 2000 war die erste grossere institutionelle Ausstellung die Buergel zusammen mit Ruth Noack kuratierte In Abgrenzung zu vornehmlich diskursiv gefuhrten Debatten um das politische Potential von Kunst widmete sich die Ausstellung dem Wechselverhaltnis von Machtformen Alltag und asthetischer Differenz Im gleichen Jahr realisierte Buergel die Ausstellung Gouvernementalitat Kunst in Auseinandersetzung mit der internationalen Hyperbourgeoisie und dem internationalen Kleinburgertum in der Alten Kestnergesellschaft Hannover 2000 Als kritischer Kommentar zum Osterreich Pavillon auf der EXPO2000 untersuchte die Ausstellung Formen der indirekten Regierung sowie die Asthetik des politischen Protests Der Begriff der Gouvernementalitat gepragt vom spaten Michel Foucault inspirierte auch die internationale Ausstellungsreihe Die Regierung 2003 2005 die Buergel mit verschiedenen Partnerinstitutionen realisierte u a dem Kunstraum der Universitat Luneburg dem MACBA Barcelona MAC Miami Secession Wien und dem Formerly known as Witte de With Rotterdam Fur die Vorbereitung der Ausstellung Com volem ser governats 2004 mit dem MACBA Barcelona berief Buergel einen Beirat von Burgern ein um die Anbindung der Ausstellung an lokale politische und soziale Debatten zu gewahrleisten Diese Methode der lokalen Kollaboration sollte er bei all seinen Grossausstellungen beibehalten Bei den Ausstellungsstationen in Miami Wien und Rotterdam fungierte Ruth Noack als Ko Kuratorin documenta 12 Bearbeiten Buergel war kunstlerischer Leiter der documenta 12 in Kassel die er gemeinsam mit Ruth Noack kuratierte 2007 Buergels Konzept war von drei offen formulierten Leitmotiven 4 getragen Ist die Moderne unsere Antike Was ist das blosse Leben und Was tun Innerhalb eines von Georg Schollhammer geleiteten Magazin Netzwerks wurden diese Fragen an unterschiedlichen Orten auf der Welt aufgegriffen diskutiert bearbeitet und in Form von Themenheften publiziert Ein weiteres Konzept der documenta 12 war die von Buergel entwickelte kuratorische Methode der Migration der Form 5 Anstatt die kunstlerischen Arbeiten als in sich geschlossene Entitaten aufzufassen ging es darum formale und inhaltliche Korrespondenzen zwischen Werken aus unterschiedlichen Epochen und geopolitischen Zusammenhangen auszuloten Schwerpunkte lagen dabei auf nicht westlicher und feministischer Kunst doch auch die etablierten Trennungen von Kunst und Nicht Kunst z B Kunsthandwerk Mode oder Kochen wurden unterlaufen 6 Buergel und Noack prasentierten Kunstler und Objekte von denen viele bis dahin im Westen unbekannt waren u a Ai Weiwei Charlotte Posenenske Alina Szapocznikow und Nasreen Mohamedi legten einen Schwerpunkt auf die Kunst der 1960er und 1970er Jahre und gaben Hinweise auf die historischen Referenzen von nicht westlichen Kunstlerinnen und Kunstlern Buergel und Noack setzten weniger auf bekannte oder marktgangige Namen sondern auf eine polemische Korrektur des Kanons ein Auswahlkonzept das etliche Kritik auf sich zog und von Rezensenten mit Kommentaren wie Resterampe der Kunstgeschichte 7 belegt wurde Neu war zudem das Prinzip dass viele Kunstler mit mehreren Arbeiten an unterschiedlichen Ausstellungsorten prasent waren Die Gestaltung der Ausstellungsraume zeichnete sich durch eine ungewohnliche Farbigkeit und Materialitat aus war es ublich zeitgenossische Kunst in neutral ausgeleuchteten White Cubes zu zeigen akzentuierte Buergel das Raumbild durch Rosa Grun und Blautone fur die Wande setzte auratische Spotbeleuchtungen ein oder schuf mittels Vorhangen eine Schummeratmosphare 8 Diese Form der Raumgestaltung die den Ausstellungsbesuch selbst zur asthetischen Erfahrung machte wurde von der Kritik ahnlich wie die Migration der Form als kuratorischer Ubergriff ausgelegt 9 Im Nachgang wurde Buergels Ausstellungsgestaltung jedoch neu bewertet und als fruhes Beispiel einer immersiven kuratorischen Praxis diskutiert die den Korper und die affektiv sinnliche Wahrnehmung der Betrachter aktiv einbezieht 4 Eine weitere Neuerung der documenta 12 war die Einbeziehung eines lokalen Beirats unter der Leitung von Ayse Gulec der den transkulturellen Charakter der Stadt Kassel herausarbeitete und fur die Kunstler erschloss sowie die Initiierung eines umfangreichen kollaborativen Vermittlungskonzepts in dem beispielsweise Schuler die Besucher fuhrten Der Ansatz der documenta 12 starkte das Feld der Kunstvermittlung insofern die Vermittler nicht langer die offizielle kuratorische Lesart dem Publikum vermittelten sondern angehalten wurden ihre eigenen durchaus auch kritischen Deutungen zu geben Buergels Sprache wurde von verschiedenen Rezensenten als vage kritisiert etwa von Christian Demand in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung 10 Die Literaturzeitschrift Exot veroffentlichte auf ihrer Website eine sogenannte Buergelmaschine Sie generierte zu einem beliebigen Kunstlernamen und Bildtitel eine Bildbeschreibung die Buergels Jargon parodieren sollte 11 12 Ausstellungen seit 2007 Bearbeiten Auf Einladung des Museum DKM in Duisburg kuratierte Buergel 2010 eine Retrospektive von Ai Weiwei 13 Gegen den grassierenden Hype um den Kunstler versuchte Barely Something die feineren Strange von Ais kunstlerischem Denken herauszuarbeiten insbesondere das Wechselspiel von chinesischen und modernistischen Formen 14 2012 wurde Buergel kunstlerischer Leiter der 8 Busan Biennale 2012 die er unter dem Titel Garden of Learning als Experiment mit der koreanischen Offentlichkeit entwarf In Form eines Learning Council wurden rund 80 Burger und Schuler in den stark improvisierten Prozess der Ausstellungsgestaltung einbezogen 15 2016 kuratierte Buergel mit Zhang Qing die erste Suzhou Biennale Unter dem Titel Suzhou Documents Histories of a Global Hub erstreckte sich die Ausstellung uber verschiedene historische Statten und Garten der einstigen Ming Metropole und untersuchte das schwierige Verhaltnis des zeitgenossischen China zu seiner feudalen Antike 16 Von 2015 bis 2018 arbeitete Buergel erstmals mit der enzyklopadischen Sammlung eines bedeutenden Kunstgewerbemuseums dem Hamburger Museum fur Kunst und Gewerbe Daraus ging Mobile Welten hervor eine Ausstellung die er zusammen mit der Kultursoziologin Sophia Prinz konzipierte und realisierte und deren Ziel darin lag das traditionelle museologische Narrativ zu ersetzen 17 Dazu wurden Abteilungen die im Geist des 19 Jahrhunderts auf kulturellen Identitaten beruhen China Islam Moderne aufgesprengt so dass sich die Objekte gemass ihrer vielschichtigen Herkunfte im Sinne einer Poetik der Relation Glissant neu gruppierten Auch fur Mobile Welten waren Kollaborationen entscheidend sowohl mit den Kuratoren des Museums aber auch mit Experten des postmigrantischen Alltags Aktivisten Schuler usw Wahrend die Suddeutsche Zeitung Buergel als Schamanen des Nichtwissens 18 und seine Methode der Entkontextualisierung angriff wahlte die New York Times Mobile Welten zu den global highlights 19 in 2018 Johann Jacobs Museum Bearbeiten Von 2012 bis 2021 war Buergel Direktor des Johann Jacobs Museum in Zurich dem er auf Einladung der Jacobs Familie eine thematische Neuausrichtung gab die verbunden war mit einer Neugestaltung der Museumsraumlichkeiten durch das Basler Architektenburo Miller amp Maranta Im kleinen Format aber stets in Kollaboration mit zeitgenossischen Kunstlern zumeist vom afrikanischen Kontinent aus Sudamerika und Nordostasien arbeitet Buergel hier an Methodenfragen des Ausstellens in globalen Zusammenhangen Die Ausstellungen setzen an bei den Handelswegen von Produkten wie Kaffee Kakao Erdol Opium Kautschuk Zucker und Seide um die sozialen okonomischen und asthetischen Verflechtungen der post kolonialen Welt offenzulegen Bisherige Schwerpunkte waren das kuratorische Werk der italienisch brasilianische Architektin und Designerin Lina Bo Bardi im Nordosten Brasiliens der 1950er Jahre das Haitian Footage der Avantgarde Filmemacherin Tanzerin und Anthropologin Maya Deren die Omoshirogara Kimonos die seit dem spaten 19 Jahrhundert das japanische Ringen mit der Modernisierung dokumentieren und eine Archaologie der Weltausstellungen des 19 Jahrhunderts Lehre BearbeitenNeben seiner kuratorischen Tatigkeit nahm Buergel seit 2000 regelmassig Lehrauftrage wahr als Dozent im Rahmen der Ausstellungsreihe Die Regierung an der Universitat Luneburg 2002 2005 als Gastprofessor fur Kunstgeschichte an der Kunstakademie Karlsruhe 2007 2009 als Gastprofessor fur Kunstgeschichte an der Universitat Zurich 2016 und seit 2019 als Professor an der European Graduate School fur Philosophie Kunst und Kritisches Denken Daneben hat er zahlreiche internationale Seminare und Workshops fur Kunstler und Studenten geleitet Publikationen BearbeitenBuergel gab zusammen mit Vera Kockot die Anthologie Abstrakter Expressionismus Malerei zwischen Erhabenheit und Vulgaritat 1999 Verlag der Kunst heraus der zwei Ausstellungen und eine langere Recherche mit Michael Leja am Massachusetts Institute of Technology MIT vorausgegangen waren 1999 erschien seine Monografie uber Peter Friedl 1999 Verlag der Kunst Anlasslich der documenta 12 erschien 2007 ein begleitender Ausstellungskatalog sowie ein Bilderbuch 20 Neben zahlreichen Ausstellungskatalogen und Essays zu Kunstlerinnen und Kunstlern wie Lina Bo Bardi Dierk Schmidt oder Alejandra Riera die in verschiedenen Magazinen und Anthologien erschienen widmete Buergel anlasslich der Ausstellung Barely Something 2010 im Duisburger Museum DKM Ai Weiwei einen langeren monografischen Text im gleichnamigen Ausstellungskatalog Uber die Geschichte und Neuausrichtung des von ihm geleiteten Johann Jacobs Museum gab Buergel 2015 den Band Das Jacobs Haus heraus Fur 2021 ist die Monographie Migration der Form Ein Museum und seine Methode geplant zusammen mit Sophia Prinz in der die Theorie Methoden und Erfahrungen des Museums vorgestellt werden Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Roger M Buergel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek documenta Looking Back and Ahead Frieze Sommer 2012 Videoclips Antworten zu Fragen zur Kunst im Rahmen von documenta dock net Biographie bei European Graduate SchoolEinzelnachweise Bearbeiten Neue Wege im Johann Jacobs Museum Abgerufen am 31 Oktober 2021 Garden of Learning Webseite der Busan Biennale 2012 SUZHOU DOCUMENTS Abgerufen am 31 Oktober 2021 a b documenta 12 Leitmotive Abgerufen am 6 Juli 2020 Roger M Buergel documenta 12 Die Migration der Form In FAZ NET ISSN 0174 4909 faz net abgerufen am 1 Juli 2020 Bidoun Documenta 12 Abgerufen am 1 Juli 2020 englisch Niklas Maak Leiter des Kunstressorts im Feuilleton der FAZ in der Hessischen Allgemeinen vom 4 August 2007 Holger Liebs Elegant in die Besenkammer Abgerufen am 6 Juli 2020 Adrian Searle Documenta 12 leaves Adrian Searle lost and confused In The Guardian 19 Juni 2007 ISSN 0261 3077 theguardian com abgerufen am 1 Juli 2020 Christian Demand Der Wille zum Vagen FAS 23 2007 S 28 Matthias Heine Uber Kunst reden Lest die Buergel Maschine In Die Welt 26 Juni 2007 Uhr 1 Stefan Schultz DER SPIEGEL Gestorte Kommunikation Die Sprechblasen der Kunstexperten DER SPIEGEL Kultur Abgerufen am 31 Dezember 2020 Ai Weiwei Barely something Memento des Originals vom 7 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www museum dkm de Webseite zur Ausstellung am Museum DKM Der Star mal still In K WEST September 2010 abgerufen am 30 Januar 2014 Enter Garden of Learning in Busan 15 Oktober 2012 abgerufen am 1 Juli 2020 englisch Suzhou Documents China Abgerufen am 1 Juni 2023 amerikanisches Englisch Mobile Welten oder das Museum unserer transkulturellen Gegenwart Webseite zur Ausstellung Suddeutsche Zeitung Der Schamane des Nichtwissens Abgerufen am 1 Juli 2020 Roberta Smith Holland Cotter Jason Farago Best Art of 2018 In The New York Times 5 Dezember 2018 ISSN 0362 4331 nytimes com abgerufen am 1 Juli 2020 documenta 12 Edition Abgerufen am 1 Juli 2020 Kunstlerische Leiter der documenta Arnold Bode Werner Haftmann 1955 Arnold Bode Werner Haftmann 1959 Arnold Bode Werner Haftmann 1964 Arnold Bode 1968 Harald Szeemann 1972 Manfred Schneckenburger 1977 Rudi Fuchs 1982 Manfred Schneckenburger 1987 Jan Hoet 1992 Catherine David 1997 Okwui Enwezor 2002 Roger M Buergel 2007 Carolyn Christov Bakargiev 2012 Adam Szymczyk 2017 ruangrupa 2022 Normdaten Person GND 133068676 lobid OGND AKS LCCN n00007301 VIAF 54471244 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buergel Roger M ALTERNATIVNAMEN Buergel Roger MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher Ausstellungsmacher Kritiker und DozentGEBURTSDATUM 26 September 1962GEBURTSORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roger M Buergel amp oldid 238361289