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Roccasecca ist eine Gemeinde in der Provinz Frosinone in der italienischen Region Latium mit 6975 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 Sie liegt 119 Kilometer sudostlich von Rom RoccaseccaRoccasecca Italien Staat ItalienRegion LatiumProvinz Frosinone LT Koordinaten 41 33 N 13 40 O 41 55 13 666666666667 245 Koordinaten 41 33 0 N 13 40 0 OHohe 245 m s l m Flache 43 km Einwohner 6 975 31 Dez 2022 1 Postleitzahl 03038Vorwahl 0776ISTAT Nummer 060060Bezeichnung der Bewohner RoccaseccaniSchutzpatron San PietroWebsite RoccaseccaBlick auf Roccasecca Ortsbild RoccaseccaInhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Politik 6 Sohne und Tochter des Ortes 7 Veranstaltungen 8 Literatur 9 Quellen 10 WeblinksGeographie BearbeitenRoccasecca liegt am Westabhang des Massivs des Monte Cairo oberhalb des Tals des Liri Geschichte BearbeitenOb Polygonalmauerreste auf die volskische Siedlung Duronia hinweisen ist unbewiesen Der heutige Ort wurde im Jahre 994 als Burg der Abte von Montecassino durch Abt Manso gegrundet seinen Namen erhielt er wegen latenten Wassermangels Graf Adinolfo von Aquino eroberte ihn wenig spater und der Ort verblieb bei seiner Familie 1192 widerstand er einer Belagerung durch das Heer von Kaiser Heinrich VI Am 19 Mai 1411 fand unterhalb in der Ebene eine Schlacht zwischen den Heeren von Konig Ladislaus von Neapel und seinem Konkurrenten Ludwig II von Anjou statt die fur diesen zwar siegreich ausging aber keinen Vorteil im Kampf um das Konigreich erbrachte denn Ladislaus konnte dessen Soldaten schon bei Cassino durch seinen Widerstand vom weiteren Vormarsch abhalten Wahrend spaterer Auseinandersetzungen zwischen den Parteien Anjou und Aragon geriet Roccasecca im Jahre 1458 erneut in Gefahr da nach dem Tode von Konig Alfons dem Grossmutigen Papst Calixtus III 1455 1458 dessen unehelichem Sohn Ferrante I Neapel auf militarischen Wege entziehen wollte doch starb der Papst kurz darauf Im Spatjahr 1503 wurde der Ort vergeblich von franzosischen Truppen belagert Seit 1583 war Roccasecca als Teil des Herzogtums Sora Besitz der Familie Boncompagni die hier um 1750 einen Palast errichtete 1796 ging der Ort in den Besitz der Krone uber und gelangte mit dem Konigreich Beider Sizilien 1860 an das neue Konigreich Italien Am 23 Oktober 1943 wurde der im Tal gelegene Bahnhof Ziel eines Luftangriffs der Alliierten denn in dieser Gegend war das deutsche XIV Panzerkorps unter General Fridolin von Senger und Etterlin stationiert in den folgenden vier Schlachten um Cassino wurde der Ort stark zerstort Am 14 September 1974 besuchte Papst Paul VI Roccasecca zum 700 Todestag von Thomas von Aquin Im Jahre 1998 wurde auf der Piazza Risorgimento vor dem Bahnhof eine Statue des beruhmten Komikers Toto aufgestellt weil dieser die Kleinstadt in seinem Film Il medico dei pazzi Der Arzt der Verruckten von 1954 landesweit bekannt gemacht hatte Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr 1861 1881 1901 1921 1936 1951 1971 1991 2001 2016Einwohner 4875 5678 6531 6869 7764 7456 6143 7327 7442 7355Quelle ISTATSehenswurdigkeiten BearbeitenIm ostlichen Ortsteil Caprile steht die Kirche S Maria delle Grazie mit fast schmuckloser Fassade und einem an der hinteren rechten Gebaudeecke eingefugten Uhrturm Der einschiffige Innenraum besitzt eine prachtvolle barocke Struktur mit Rundpfeilern und Tonnengewolbe mit Stichkappen und Gurtbogen das mit Trompe l œil Malerei freskiert ist In den Seitennischen sind Altare mit Gemalden eingestellt die vornehmlich dem Marienkult dienen darunter eines im Volksstil das eine Madonna mit Kind als Beschutzerin der Armen Seelen zeigt An der Apsisruckwand hangt uber dem Hauptaltar ein Gemalde mit der Heimsuchung Marias Dieses und eine Rosenkranzmadonna von 1586 mit Heiligen und den funfzehn Mysterien ringsum werden dem neapolitanischen Maler Marco Mazzaroppi zugeschrieben Oberhalb von Caprile befindet sich am Berghang die Felsenkirche S Angelo in Asprano ein rustikales Gotteshaus das mit Fresken ausgestattet ist Sie zeigen an der linken Zwischenwand zwei Heilige rechts den Erzengel Michael und an der Apsisruckwand in zwei Zonen unten eine Versammlung der Apostel mit der Muttergottes in der Mitte die ihre Arme zum Himmel erhebt wo Christus in der Mandorla von Engeln umgeben ist auffallig ist links davor eine gemalte Saule mit Kanneluren und Pseudoblattkapitell Im mittleren Ortsteil Castello steht beim Hauptplatz die Collegiata S Maria Annunziata mit einer teilweise bizarren Rokokofassade uber der Vierung erhebt sich eine Kuppel Sehr elaborierte Zierelemente weisen die drei Rechteckportale das obere Rechteckfenster und der Giebel auf Der ansehnliche dreischiffige Innenraum mit Rundbogenpfeilern und kassettierten Flachdecken besitzt eine Orgelempore Seitenaltare unterschiedlicher Struktur mit Gemalden darunter eine Sacra Conversazione mit der Madonna dem Jesuskind und den heiligen Antonius Abbas und Blasius aus der Spatrenaissance und eine grosse Kanzel mit Intarsienarbeit In den Querhausarmen hangen links eine Kopie des Letzten Abendmahls von Paolo Veronese und rechts eine Kreuzabnahme Christi im neapolitanischen Stil Das Gemalde des Hauptaltars in der Apsis stammt vom Spatbarockmaler Francesco de Mura aus Neapel und stellt die Verkundigung Mariens dar Schliesslich ist noch das reichhaltig gestaltete Chorgestuhl vorhanden Ein restauriertes Haus in der Nahe wird im Volksmund als Besitz des Kirchenlehrers Thomas von Aquino bezeichnet In den Hof fuhrt ein gotisches Tor uber dem sich ein Inschriftstein mit einem Emblem das eine von zwei Handen gehaltene Rose zeigt befindet Weil der knappe zweizeilige Text jedoch als Bauherrn einen anderen Thomas und keinen Angehorigen der Grafenfamilie nennt und in der unteren Zeile die Datierungsziffern MD fur 1500 erscheinen kann der Bau nichts mit dem Kirchenlehrer zu tun haben Die Hausfassade schliesst zwei Eingangsportale auf zwei Ebenen und daneben ein Monoforien und ein Biforienfenster ein Weiter oben steht die Kirche S Tommaso die das untere Gotteshaus der ursprunglichen Siedlung Roccasecca war An ihre schlichte Fassade mit romanischem Rechteckportal und Rundbogen zwei Schiessschartenfenstern und einem Oculusfenster schliesst sich rechts der Glockenturm auf einer hohen abgeboschten Substruktionsbasis an Er besitzt einen rundbogigen Durchgang und eine Lunette die ein Fresko des Heiligen enthalt Der einschiffige schlichte Innenraum beinhaltet ein Holzdach mit einem grossen Querbogen als Stutze und hintere Nischen mit Kruzifixus sowie einem Fresko der thronenden Muttergottes mit dem Jesuskind Weitere an den Wanden und rechts hinten angebrachte Freskenreste stammen aus einer anderen Kirche Ein Weg fuhrt von S Tommaso zur imposanten und weitlaufigen Ruine der Burg und des eigentlichen alten Ortes hinauf Hinter dem Zugangstor trifft man auf dem Gipfel den Kernbau mit Bergfried einer Schildmauer und einem runden Turm als Bollwerk an der oberen Bergseite Ein langer Mauerzug mit Halbrundturmen umschliesst die Hauserreste der Siedlung Angeblich wurde in der Burg eine Zeitlang Thomas von Aquin von seiner Familie eingesperrt um ihn von seiner Hinwendung zum geistlichen Beruf abzuhalten Im durch moderne Holzstege erschlossenen Burgareal steht nahe dem Rundturm noch die Kapelle S Croce mit einem vollig schmucklosen Inneren Die Gesamtanlage zeigt noch heute die einstige Bedeutung der Burg als Schlusselfeste fur das westliche Liri Tal was man mit einem weiten Panoramablick auf die gesamte untere Ebene gut nachvollziehen kann Das untere Ortsdrittel von Roccasecca mit dem passenden Namen Valle enthalt in regelmassiger Anordnung die barocken und spateren Hauser und offentlichen Gebaude Es entstand wegen des Wegzugs eines Grossteils der Bewohner vom Berg in die Gegend des Flusses Melfa zur besseren Wasserversorgung Links der Hauptkirche steht mit zwolf Achsen der grosse Palazzo Boncompagni Ludovisi den die Herzoge von Sora im Jahre 1750 vollenden liessen Das zum Jahre 2000 restaurierte Gebaude zeigt eine recht einfache Fassade mit mehreren Eingangen darunter ein Rundbogenportal uber dem in die Wand eine lange Inschrifttafel eingelassen wurde die eine Danksagung des Bischofs von Aquino Giacinto Sardo von 1755 an Herzog Gaetano Boncompagni ist da dieser Bischofspalast und Diozesanseminar erbauen liess Die anderen Stockwerke enthalten einfache Rechteckfenster und ganz oben kleine Fenster in Schlussellochform Rechts des Palastes erhebt sich die ansehnliche Pfarrkirche S Margherita Die Fassade besteht aus einem hochstrebenden mittleren Teil und zwei seitlichen deren linker ein Rechteckportal mit Dreiecksgiebel enthalt wahrend der rechte in den Glockenturm ubergeht Im grossen Mittelteil befinden sich das hohe Portal mit Rundgiebel und ein oberes Fenster mit uberreicher Rahmung Die Bekronung bildet der Giebel in einer leichten Serlianaform Der prachtvolle dreischiffige Innenraum beinhaltet Rundbogenpfeiler ausladendes Gesims und Tonnengewolbe mit Gurtbogen und Stichkappen sowie die ansehnliche Kuppel die mit modernen Fresken bemalt ist Die Altare in den Seitenkapellen und den Querhausarmen uberbieten sich teilweise an Detailfreude darunter ein elaboriertes Exemplar mit einem Gemalde der Anbetung der drei Weisen Im Hauptaltar an der Apsisrundwand schliesst eine Glastheke die schone Holzstatue der Madonna mit dem Jesuskind ein Am Fluss Melfa befindet sich nahe einer Brucke der Via Latina die Kirche S Vito al Melfa Im Jahre 1175 ubergab sie Papst Alexander III 1159 1181 an Bischof Rainaldo von Aquino Die einfache Fassade besteht aus unteren romischen Spoliensteinen und einem aus wiederverwendeten Architekturelementen zusammengesetzten Rechteckportal mit weitem Rundbogen Im Innenraum stehen andere romische Steine darunter ein Statuentorso und der Rest einer kannelierten Saule Jenseits der Provinzialstrasse 7 kann man uber der Schlucht des Flusses auf muhseligem Pfade ein zweites Eremitenheiligtum den Eremo dello Spirito Santo erreichen Er ist unregelmassiger geformt als sein Pendant in Caprile und enthalt im unregelmassig ausgearbeiteten Inneren nur moderne Statuen Allerdings zeigt ein Weihwasserbecken mit gravierten Verzierungen die lateinische Zahl ML was das Jahr 1050 andeutet An der Provinzialstrasse 109 zum nordlichen Nachbarort Roccaseccas Colle San Magno steht die restaurierte Kirche S Francesco mit einem Kreuzgang Das hoch aufragende Bauwerk prasentiert eine Fassade in Kolossalordnung Diese weist breite seitliche Pilaster ein Portal und daruber ein Fenster in Rechteckform auf die beide einen besonderen Zierrat als Rahmung und Giebel vorweisen Im Innenraum ist ein Gemalde des Bologneser Malers Iacopo Alessandro Calvi von 1784 zu erwahnen Politik BearbeitenSeit dem 5 Juni 2016 ist Giuseppe Sacco Lista Civica Roccasecca Cambia Burgermeister Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenThomas von Aquin um 1225 1274 Theologe und Philosoph Severino Gazzelloni 1919 1992 FlotenvirtuoseVeranstaltungen BearbeitenZu Ehren von Severino Gazzelloni wird jedes Jahr im spaten August ein Musikfest durchgefuhrt Literatur BearbeitenDario Ascolano Roccasecca terra di S Tommaso 2 Aufl Cassino 1979 Ders Hrsg Storia di Roccasecca Roccasecca 1988 Michelangelo Cagiano de Azevedo La chiesetta di S Tommaso presso il castello di Roccasecca in Palladio 13 1963 S 32 34 Marie Dominique Chenu Thomas von Aquin Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Reinbek 6 Aufl 1992 Costantino Jadecola Roccasecca Sora I cento anni di una ferrovia Rom 1992 Lydia Maidl Otto Hermann Pesch Thomas von Aquin Freiburg im Breisgau 1994 Pasquale Poro Tommaso d Aquino un profilo storico filosofico Rom 2012 ISBN 978 88 430 6534 9 Corradini Ferdinando Appunti di viabilita nell ex ducato di Sora Viabilita in agro di Castrocielo Roccasecca Colfelice Arce e Fontana Liri in Quaderni coldragonesi 4 2013 S 59 68 Carlo Molle L iscrizione della cosiddetta Casa di San Tommaso a Roccasecca in Latium 25 2008 S 171 179 Gian Luca Petrucci Maurizio Benedetti Severino Gazzelloni Il flauto del Novecento Neapel 1993 Willy Pocino Roccasecca patria di San Tommaso d Aquino Documentazione storico bibliografica Rom 1974 Fernando Riccardi Roccasecca Immagini e ricordi Roccasecca 1997 S Tommaso d Aquino La nascita a Roccasecca la sublime santita devozioni inni e lodi Sant Elia Fiumerapido Frosinone 1970 Alessandra Vaccarone Riflessi d un flauto d oro Severino Gazzelloni e la letteratura flautistica contemporanea 1952 1980 Riverberi Sonori 2002 Quellen Bearbeiten Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022 ISTAT Abgerufen am 14 Mai 2023 Bevolkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica Stand 31 Dezember 2022 Weblinks BearbeitenGemeinde italienisch Roccasecca auf www comuni italiani it italienisch Gemeinden in der Provinz Frosinone in der Region Latium Acquafondata Acuto Alatri Alvito Amaseno Anagni Aquino Arce Arnara Arpino Atina Ausonia Belmonte Castello Boville Ernica Broccostella Campoli Appennino Casalattico Casalvieri Cassino Castelliri Castelnuovo Parano Castro dei Volsci Castrocielo Ceccano Ceprano Cervaro Colfelice Colle San Magno Collepardo Coreno Ausonio Esperia Falvaterra Ferentino Filettino Fiuggi Fontana Liri Fontechiari Frosinone Fumone Gallinaro Giuliano di Roma Guarcino Isola del Liri Monte San Giovanni Campano Morolo Paliano Pastena Patrica Pescosolido Picinisco Pico Piedimonte San Germano Piglio Pignataro Interamna Pofi Pontecorvo Posta Fibreno Ripi Rocca d Arce Roccasecca San Biagio Saracinisco San Donato Val di Comino San Giorgio a Liri San Giovanni Incarico San Vittore del Lazio Sant Ambrogio sul Garigliano Sant Andrea del Garigliano Sant Apollinare Sant Elia Fiumerapido Santopadre Serrone Settefrati Sgurgola Sora Strangolagalli Supino Terelle Torre Cajetani Torrice Trevi nel Lazio Trivigliano Vallecorsa Vallemaio Vallerotonda Veroli Vicalvi Vico nel Lazio Villa Latina Villa Santa Lucia Villa Santo Stefano Viticuso Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roccasecca Latium amp oldid 225281445