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Roc de Sers ist eine Fundstatte des Jungpalaolithikums in der franzosischen Gemeinde Sers Departement Charente Sie enthalt neben Werkzeugen des Aurignaciens Parietalkunst aus dem Solutreen Roc de SersDer Zugang zur FundstatteDer Zugang zur FundstatteLage Departement Charente FrankreichHohe 130 mGeographischeLage 45 34 30 N 0 19 46 O 45 575 0 32944444444444 130 Koordinaten 45 34 30 N 0 19 46 ORoc de Sers Charente Geologie TuroniumTyp Zwei Hohlen kombiniert mit einem ehemaligen AbriEntdeckung 1907 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Geologie 2 Beschreibung 3 Zugang 4 Geschichte 5 Funde 6 Stratigraphie 7 Datierung 8 Besuch 9 Monument historique 10 Weblinks 11 Siehe auch 12 EinzelnachweiseGeographie und Geologie Bearbeiten nbsp Baumbestandene Abbruche des Angoumiens in FundstattennaheDie prahistorische Fundstatte liegt im Foret d Horte zwischen den Weilern Le Coussad e au und Charbontiere in unmittelbarer Nahe von Le Roc knapp 3 Kilometer sudlich des Ortskerns von Sers am Sudrand des Gemeindegebietes Sie befindet sich zwischen mehreren Abris an der rechten Talseite eines rechten Seitenarms der Echelle etwa 200 Meter vor dessen Mundung Der Zugang zur nach Sudosten ausgerichteten Fundstatte liegt auf 130 Meter uber dem Meeresspiegel Anstehendes Gestein ist flach liegender Rudistenkalk des Angoumiens die so genannte Angouleme Formation aus der Oberkreide Turonium welcher im Gelande Steilwande mit Abris und teils baumbestandenen Abbruchen bildet Beschreibung Bearbeiten nbsp Ort des Solutreen Roc de Sers ist 7Die Fundstatte setzt sich uber eine Distanz von 20 Metern aus drei Teilbereichen zusammen Die Hohle Grotte du Roc oder site de l habitat im Nordwesten Der Abri de l atelier solutreen Die Hohle Grotte de la Vierge im Sudosten In allen drei Teilbereichen wurden Besiedelungsspuren aus dem Solutreen gefunden Am bedeutendsten ist zweifelsohne der Abri da auf seinem Boden die Reste des beruhmt gewordenen Frieses lagen Zugang BearbeitenAls Zugangsweg dient die durch das Echelletal fuhrende aus dem Suden von Rougnac kommende D 87 Uber die weiter im Norden verlaufende D 4 die bei Garat in die Hauptverkehrsachse D 939 von Perigueux nach Angouleme mundet sind es insgesamt 15 Kilometer bis Angouleme Geschichte BearbeitenDie Fundstatte wurde im Jahr 1907 von C Bertranet entdeckt der eine erste Sondierung vornahm 1908 grub A Favraud an der Grotte du Roc und traf auf erste etwas sparliche Uberreste aus dem Solutreen Ihm folgte 1917 Leon Henri Martin Zwischen 1923 und 1932 konzentrierte sich Henri Martin dann auf den Bereich des Abris in dem er 1927 mehrere zerbrochene gravierte Kalkblocke antraf Er nahm an dass diese Blocke Teil eines zusammengehorenden Frieses bildeten Eine Kontrollgrabung im Jahr 1951 durch seine Tochter Germaine Henri Martin und Raymond Lantier bestatigte diese Annahme neben weiteren Relieffunden konnten sie zeigen dass Hinterwand und Dach des Abris tatsachlich eingesturzt waren Funde Bearbeiten nbsp Relief eines Moschusochsen der einen Mann verfolgtDie Fundstatte enthielt neben allgegenwartigem Solutreen auch Steinwerkzeuge aus dem Aurignacien Besiedelungsspuren aus dem Magdalenien sowie ein Grabmal das drei bronzezeitliche menschliche Skelette enthielt Am Boden lagen mehrere behauene Blocke die einst Teil eines zusammengehorenden Frieses an der Hinterwand des Abris gebildet hatten insgesamt wurden 13 Bruchstucksgruppierungen gefunden die sich aus 19 Einzelfragmenten zusammensetzen Die Blocke waren zwischen 30 und 50 Zentimeter hoch und bis zu 1 60 Meter breit sie lagen meist mit ihrer bearbeiteten Seite auf Einige Blocke fanden sich noch bis mehrere Meter unterhalb des Abris im Schutthang In meisterhafter Ausfuhrung sind auf insgesamt 13 Kalkblocken dargestellt 9 Wildpferde 5 Bisons Bovide 1 Mischwesen aus einem Bison und einem Wildschwein 8 Steinbocke 2 unvollstandige Rentiere 2 Menschen ein einzelnes mannliches Wesen und ein von einem Mischwesen aus Moschusochsen und Bison verfolgter Mensch Eine weitere Abbildung zeigt den Kopf eines Vogels Bei 11 weiteren Tierdarstellungen lasst sich nicht entscheiden zu welcher Spezies sie gehoren Ein Block tragt rote Punkte ausserdem existieren noch 4 Ringdarstellungen Das rekonstruierte Fries wird jetzt im archaologischen Museum Musee d Archeologie Nationale in Saint Germain en Laye aufbewahrt eine Kopie befindet sich in der Hohle Uber die im Museum gezeigte Rekonstruktion gehen jedoch die Meinungen auseinander manche Autoren bevorzugen eine andere Anordnung der Bruchstucke Stratigraphie BearbeitenDie Besiedelungsgeschichte der beiden Hohlenbereiche mit dem dazwischengelegenen Abri erkennbar an der Stratigraphie der Ablagerungen lasst sich in 6 Phasen unterteilen von jung nach alt 1 Phase 6 Dritter Einsturz im Abri der daraufhin endgultig aufgegeben wird und sich mit Sedimenten verfullt Die magdalenienzeitliche Besiedelung in der Grotte de la Vierge geht ebenfalls zu Ende normale Sedimentation setzt auch hier ein Phase 5 Die Grotte de la Vierge erfahrt womoglich eine bereits zum Magdalenien gehorende Besiedelung Im Abri finden sich zu Beginn der Phase 5 jedoch erneut letzte Spuren des Solutreens Phase 4 Im Abri erfolgt ein zweiter Dacheinsturz der die Besiedelung unterbindet Gegen Ausgang dieser Phase kommt es zu einer Erstbesiedelung in der Grotte de la Vierge am Ende des Solutreens Phase 3 Auch in der Grotte du Roc endet jetzt die menschliche Besiedelung Diese Hohle wird anschliessend mit gewohnlichen Sedimenten langsam verfullt Der Abri wird aber im Verlauf dieser Phase erneut kolonisiert Phase 2 Die Grotte du Roc wird nach wie vor ohne Unterbrechungen bewohnt Im Abri reissen jedoch gegen Ende dieser Phase die menschlichen Siedlungsspuren ab da es zu einem ersten Einsturz des Abridaches gekommen war Ferner hatte sich das Fries aus der Wand herausgelost Die vor den drei Teilbereichen bestehende Plattform wird aufgegeben Der sukzessive erosionsbedingte Ruckzug der Hinterwand beginnt Phase 1 Erstmalige Besiedelung der Grotte du Roc und des Abris wahrend des Solutreens Entstehung des Frieses Datierung BearbeitenDie Darstellungen lassen sich anhand ihrer Ausfuhrung dem Stil III von Andre Leroi Gourhan zuordnen Dies entspricht dem Jungeren Solutreen d h dem Zeitraum von 20 000 bis 15 000 Jahren BP Ein mittels der Radiokohlenstoffdatierung gewonnenes Absolutalter fur Besiedelungsspuren nach dem ersten Wandeinsturz ergab 19230 300 Jahre BP 2 Besuch BearbeitenDer Zugang zur Fundstatte ist beschrankt ein Besuchstermin kann aber telefonisch uber die Nummer 05 45 24 97 48 vereinbart werden Der Besuch kostet 2 Euro Monument historique BearbeitenDie Fundstatte Roc de Sers ist seit 1979 Monument historique Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Roc de Sers Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Blog Tymulas mit ausfuhrlicher Beschreibung der FundeSiehe auch BearbeitenFrankokantabrische HohlenkunstEinzelnachweise Bearbeiten Dujardin amp Tymula S Relecture chronologique des sites paleolithiques et epipaleolithiques anciennement fouilles en Poitou Charente In Bulletin de la Societe Prehistorique Francaise n 4 2005 Tymula S L art solutreen du Roc de Sers 2002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roc de Sers amp oldid 236311808