www.wikidata.de-de.nina.az
Robert Thomas Jones 28 Mai 1910 in Macon Missouri 11 August 1999 war ein US amerikanischer Flugzeugingenieur bei der NASA und deren Vorlaufer dem National Advisory Committee for Aeronautics NACA Er wurde insbesondere durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Aerodynamik bekannt Robert T Jones Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Tatigkeit 3 Auszeichnungen 4 Schriften 5 WeblinksLeben BearbeitenJones studierte kurz an der University of Missouri brach das Studium jedoch ab und schloss sich einer Flugshowtruppe an wobei er sich nebenbei mit Hilfe von NACA Berichten weiterbildete 1929 entwickelte er ein Rennflugzeug Nicholas Beazley Pobjoy Special In der Zeit der Grossen Depression hatte er einen Job als Fahrstuhlfuhrer in Washington D C bildete sich aber nebenher weiter und knupfte Kontakte zu dem Aerodynamiker Max Munk dessen Abendkurse an der Catholic University er besuchte 1934 gelang es ihm im Rahmen der Arbeitsbeschaffungsprogramme des New Deals eine temporare Stellung am Langley Research Center der NACA in Hampton zu erhalten 1936 wurde er dort obwohl er keinen formalen Universitatsabschluss hatte zum Ingenieur befordert Er blieb mit einer Unterbrechung zeit seines Berufslebens bei der NACA und deren Nachfolger NASA und war spater an deren Ames Research Center tatig Von 1963 bis 1970 unterbrach Jones seine aerodynamische Ingenieurstatigkeit und beschaftigte sich stattdessen mit medizinischen Innovationen im Zusammenhang mit der Hydrodynamik des Blutkreislaufs und zwar am Avco Everett Research Laboratory in Massachusetts mit der Hydrodynamik des Blutkreislaufs Zu den Forschungszielen gehorte unter anderem die Entwicklung eines kunstlichen Herzens 1981 ging Jones in den Ruhestand lehrte aber noch bis 1987 an der Stanford University Wissenschaftliche Tatigkeit BearbeitenIn den 1930er Jahren befasste sich Jones uberwiegend theoretisch mit der Stabilitat und Kontrolle von Flugzeugen Seine Erkenntnisse flossen in die Konstruktion des leichten Sport und Schulflugzeuges Ercoupe 1940 ein ein Projekt seines Chefs Fred Weick Ab den 1940er Jahren befasste er sich vor allem mit Hochgeschwindigkeits Aerodynamik Er wurde beauftragt eine theoretische Analyse einer damals in Entwicklung befindlichen geflugelten Gleitbombe zu erstellen Ahnlich wie Ludwig Prandtl mit seiner Traglinientheorie analysierte er die Luftstromung anhand von linearen Differentialgleichungen fur die Stromung inkompressibler Flussigkeiten ging dann aber ab 1945 auch zu nichtlinearen Differentialgleichungen uber wie sie bei kompressiblen Flussigkeiten vorkommen die dem hoheren Machzahlbereich entsprechen Indem er die dabei erlangten Erkenntnisse weiterverfolgte kam er zu dem Schluss dass im Hochgeschwindigkeitsbereich der dunne gepfeilte Flugel erhebliche Vorteile hinsichtlich des Stromungswiderstands aufweist Zunachst stiessen seine Vorstellungen auf grosse Skepsis unter den amerikanischen Fachleuten Jedoch begann man mit Windkanalversuchen in dieser Richtung Nach Kriegsende wurde allerdings bekannt dass das Konzept der Flugelpfeilung fur Hochgeschwindigkeitsflugzeuge in Deutschland langst allgemein anerkannt war und dort bereits umfangreiche Forschungsarbeiten dazu existierten Ausgangspunkt war ein Vortrag des Ingenieurs Adolf Busemann 1935 beim Volta Kongress in Rom gewesen bei dem er das Konzept ausfuhrlich vorgestellt hatte ohne dass die anwesenden amerikanischen Aerodynamiker ernsthaft davon Notiz genommen hatten Mit den inzwischen verfugbaren deutschen Erkenntnissen im Bewusstsein anderten die verantwortlichen amerikanischen Aerodynamiker ihre ablehnende Haltung gegenuber Jones insbesondere nachdem seine Vorstellungen im Windkanal Bestatigung gefunden hatten Es darf als Jones Verdienst gelten dass er wenngleich erst zehn Jahre nach Busemann unabhangig von ihm und als erster Nicht Deutscher ebenfalls die Vorteile des gepfeilten Flugels beim Hochgeschwindigkeitsflug erkannte In der Folgezeit beschaftigte sich Jones vornehmlich mit der Weiterentwicklung des Pfeilflugelkonzepts leistete jedoch auch wertvolle mathematische Beitrage zur Theorie der Flugelvorderkanten und auch zur Frenzlschen Flachenregel In der zweiten Halfte der 1950er Jahre wandte sich sein Interesse dem Schiebeflugel Konzept zu oblique wing freilich zunachst nur auf theoretischer Basis spater jedoch setzte er sich nachdrucklich fur dessen Realisierung ein Auch dieses Konzept war bereits wahrend des Krieges in Deutschland entwickelt worden wobei offenbleibt inwieweit Jones davon Kenntnis bekam 1979 wurde ein darauf basierender Prototyp die NASA AD 1 gebaut der erfolgreiche Testfluge absolvierte Trotz weiterer daran anschliessender Forschungen blieb das Projekt allerdings in der Konzeptphase stehen Gleiches gilt fur einen noch radikaleren Entwurf Jones der in den spaten 1980er Jahren von Ilan Kroo und seinen Doktoranden an der Stanford University aufgegriffen wurde es handelte sich dabei um einen schrag fliegenden Nurflugler der 440 Passagiere bei Mach 1 6 transportieren sollte Neben seinen Beitragen zur Aerodynamik publizierte der Generalist Jones auch uber relativistische Kinematik und Spiegelteleskope in den 1950er Jahren entwarf und baute er ein eigenes Teleskop das er in einer eigenen Firma vertrieb Er fertigte auch selbst Violinen nachdem seine Tochter Violinistin geworden war Noch Mitte der 1980er Jahre erwarb er die Pilotenlizenz und flog in eigenen Maschinen z B einer Ercoupe deren Design er selbst mitgestaltet hatte Auszeichnungen Bearbeiten1986 erhielt Jones den Hydrodynamik Preis der American Physical Society war Fellow und spater Ehren Fellow des American Institute of Aeronautics and Astronautics AIAA erhielt 1978 den Ludwig Prandtl Ring 1981 die Langley Goldmedaille der Smithsonian Institution 1946 den Sylvanus Albert Reed Award des Institute of the Aeronautical Sciences und schliesslich 1990 den Preis in Luftfahrttechnik der National Academy of Sciences Er war Mitglied der National Academy of Engineering der American Academy of Arts and Sciences jeweils 1973 und der National Academy of Sciences 1981 1971 wurde er Ehrendoktor der University of Colorado Schriften BearbeitenAerodynamic Design for Supersonic Speed in Proc International Congress Aeronautical Sciences Band 1 Band 1 Pergamon Press 1959 S 34 51 mit Doris Cohen Aerodynamics of wings at high speeds in A F Donovan H R Lawrence Aerodynamic components of aircraft at high speed Princeton University Press 1957 S 3 243 Wing theory Princeton University Press 1990 Recollections from an earlier period in american aeronautics Annual Review of Fluid Mechanics Band 9 1979 S 1 11 Collected works of Robert T Jones NASA 1976Weblinks BearbeitenBiographie bei der NAS von Vincenti 2005 pdf Walter G Vincenti Robert T Jones one of a kind In Annual Review of Fluid Mechanics Band 37 21 Januar 2005 S 1 21 doi 10 1146 annurev fluid 36 050802 122008 Normdaten Person GND 173226949 lobid OGND AKS LCCN n81109055 VIAF 109634178 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jones Robert T ALTERNATIVNAMEN Jones Robert ThomasKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer IngenieurGEBURTSDATUM 28 Mai 1910GEBURTSORT Macon MissouriSTERBEDATUM 11 August 1999 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert T Jones amp oldid 237029050