www.wikidata.de-de.nina.az
Friedrich Wilhelm Robert Otto 18 August 1837 in Braunschweig 14 Februar 1907 ebenda war ein deutscher Chemiker und Pharmazeut Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehrungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblink 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRobert Otto geboren in Braunschweig als Sohn des Friedrich Julius Otto 1809 1870 Professor fur Chemie am Collegium Carolinum besuchte das Gymnasium Martino Katharineum seiner Geburtsstadt bis drei Jahre vor dem Abitur Danach absolvierte er eine dreijahrige Lehre als Apotheker in Wolfenbuttel Das Abitur holte er am Collegium Carolium in Braunschweig nach und studierte dort ein Semester Naturwissenschaften Zum Wintersemester 1858 59 bezog er die Universitat Gottingen begann das Chemiestudium und trat der Burschenschaft Hannovera bei Als sein akademischer Lehrer Heinrich Limpricht einen Ruf an die Universitat Greifswald annahm wechselte auch er die Hochschule und schloss dort 1862 mit der Promotion zum Dr phil sein Studium ab Das Thema seiner Dissertation lautete Untersuchungen uber einige Zersetzungsprodukte der Hippursaure Im folgenden Jahr bekleidete er eine Assistentenstelle alsdann habilitierte er sich fur die Bereiche Chemie und Pharmazie ohne dass es ihm gelang in Greifswald als Privatdozent oder ausserordentlicher Professor Fuss zu fassen So war er alles andere als abgeneigt kurz nach dem Tode seines Vaters einem Ruf des Collegiums Carolinum zu folgen um in Braunschweig 1870 quasi Nachfolger seines Vaters als Professor fur Pharmazie und angewandte Chemie zu werden Von 1872 bis 1877 war er Vorstand der Fachschule fur Pharmazie Nachdem 1877 aus dem Polytechnikum eine Technische Hochschule geworden war bekleidete er von 1881 bis 1885 und von 1891 bis 1895 das Amt des Vorstandes Dekans der Abteilung fur Pharmazie Im Ubrigen erreichte er dass bei der baulichen Erweiterung der Technischen Hochschule Braunschweig die Lehr und Forschungseinrichtungen fur Chemie und Pharmazie angemessen berucksichtigt wurden Mit seiner Berufung 1870 nach Braunschweig ubernahm Robert Otto noch eine weitere Aufgabe die vordem sein Vater betreut hatte Unter Ernennung zum Medizinalassessor wurde er zugleich Mitglied des Obersanitats Kollegiums des Herzogtums Braunschweig und dort Ressortchef fur das Apothekenwesen 1880 erfolgte seine Beforderung zum Medizinalrat 1894 zum Geheimen Medizinalrat In dieser Funktion die gelegentlich auch Fragen der Volksgesundheit betraf war er Mitglied der Kommission fur die Prufung der Apotheker und Vorsitzender des Prufungsausschusses fur Apothekergehilfen 1890 gehorte Robert Otto zu den Mitgrundern der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft Die Leopoldina Akademie der Naturwissenschaftler in Halle ernannte ihn 1893 zu ihrem Mitglied 1 1876 schlug ihn ein Institutsmitarbeiter hinterrucks nieder Die schweren Verletzungen die Robert Otto dabei erlitt beeintrachtigten ihn fortan stark Mit eiserner Selbstdisziplin kam er noch jahrelang seinen beruflichen Verpflichtungen nach Als 1898 eine Kur keine Besserung brachte bat er um seine Versetzung in den Ruhestand die zum 1 April 1899 gewahrt wurde Werk BearbeitenOtto synthetisierte 1868 die ersten organischen Quecksilberverbindungen Quecksilberdiphenyl und Quecksilbernaphthyl Hauptsachlich befasste er sich mit Schwefel Sauerstoff Verbindungen Synthese von Benzensulfinsaure Toluensulfinsaure und Reduktion der Benzensulfinsaure zum Thiophenol 1877 Aufklarung der Zusammensetzung der Sulfinsauren 2 Ehrungen Bearbeiten1893 Verleihung des Titels Geheimer Hofrat 1898 Verleihung des herzoglich braunschweigischen Komturkreuzes II Klasse des Ordens Heinrich des Lowen 1898 Aufstellung der Portratbuste von Robert Otto im Horsaal fur Pharmazeutische Chemie die von seinen Schulern gestiftet und von dem Bildhauer Ernst Muller Braunschweig geschaffen worden war im Zweiten Weltkrieg durch Kriegseinwirkung zerstort 2007 Ausstellung Robert Otto Braunschweiger Chemiker und Pharmazeut zu seinem 100 Todestag durch die Universitatsbibliothek BraunschweigVeroffentlichungen Auswahl BearbeitenRobert Otto gab weitere Auflagen von Fachbuchern heraus die sein Vater verfasst oder an denen dieser mitgearbeitet hatte Zum erstgenannten Bereich zahlt die Anleitung zur Ausmitteilung der Gifte und zur Erkennung von Blutflecken bei gerichtlich chemischen Untersuchungen 7 Aufl Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1896 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek DusseldorfZum letztgenannten Bereich gehort das von Thomas Graham verfasste von Julius Otto ubersetzte und bearbeitete Ausfuhrliche Lehrbuch der anorganischen Chemie welches 1863 in zwei Banden auf den Markt kann Dieses Werk nunmehr von Robert Otto bearbeitet erschien 1885 im Verlag Vieweg und Sohn Braunschweig unter dem Titel Graham Ottos Lehrbuch der Chemie 3 Daruber hinaus verfasste Robert Otto namhafte Beitrage zu dem von Hermann von Fehling herausgegebenen Handworterbuch der Chemie Vieweg Braunschweig 1875 1913 Auch das Encyklopadische Handworterbuch der technischen Chemie welches auf dem von James Sheridan Muspratt begrundeten Dictionery of Chemistry beruht und ab der 4 deutschsprachigen Auflage von Bruno Kerl sowie Friedrich Stohmann herausgegeben wurde enthalt einige von Robert Otto verfasste Kapitel Im Ubrigen schrieb Robert Otto uber 220 Artikel zu chemischen oder pharmazeutischen Fragen Problemen oder Erkenntnissen in den zu seiner Zeit einschlagigen wissenschaftlichen Zeitschriften Literatur BearbeitenRobert Otto Braunschweigisches Magazin 1908 Nr 2 S 15f Helmuth Albrecht Catalogus Professorum der Technischen Universitat Carolus Wilhelmina zu Braunschweig Teil 1 Lehrkrafte am Collegium Carolinum 1746 1877 in Beitrage zur Geschichte der Carolo Wilhelmina Band VIII Braunschweig 1986 S 62f Walter Kertz Technische Universitat Braunschweig Vom Collegium Carolinum zur Technischen Universitat 1745 1995 Georg Olms Verlag Hildesheim Zurich New York 1995 S 280 Henning Tegtmeyer Mitgliederverzeichnis der Burschenschaft Hannovera Gottingen 1848 1998 Dusseldorf 1998 Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 454 Weblink BearbeitenLiteratur von und uber Robert Otto im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Mitgliedseintrag von Robert Otto bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 9 Februar 2016 Potsch Artikel Robert Otto in Winfried R Potsch Federfuhrung Annelore Fischer Wolfgang Muller Lexikon bedeutender Chemiker Harri Deutsch 1989 S 331 Volltext in der Google BuchsucheNormdaten Person GND 117189626 lobid OGND AKS NDL 00769471 VIAF 15539701 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Otto RobertALTERNATIVNAMEN Otto Friedrich Wilhelm Robert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker und PharmazeutGEBURTSDATUM 18 August 1837GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 14 Februar 1907STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Otto Chemiker amp oldid 225381752