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Robert Adolf Mohr 24 Dezember 1909 in Frankfurt am Main 3 Februar 1989 in Solingen war Mitarbeiter im Reichssicherheitshauptamt RSHA Leiter zweier Staatspolizeistellen und von 1941 bis 1942 Kommandeur eines Einsatzkommandos der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes in der Sowjetunion Inhaltsverzeichnis 1 Vor 1945 2 Nach 1945 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVor 1945 BearbeitenRobert Mohr nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Mitarbeiter der Staatspolizeileitstelle Munchen der im Februar 1943 Sophie Scholl Weisse Rose verhorte legte im Jahr 1930 an der Oberrealschule in Giessen das Abitur ab und studierte anschliessend vier Jahre Rechtswissenschaft an den Universitaten Giessen Genf und Marburg Noch wahrend des Studiums trat er am 1 Marz 1933 der SS SS Nummer 180 205 zum 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 257 332 Nach der Grossen Staatsprufung im Januar 1938 war Mohr zunachst als Vertreter eines Rechtsanwalts tatig Im September des gleichen Jahres trat Mohr als Assessor in den Dienst der Gestapo wobei er zunachst im Geheimen Staatspolizeiamt Gestapa bzw Reichssicherheitshauptamt RSHA in Berlin arbeitete Kurzzeitig fungierte er als Sachbearbeiter fur die Umsiedlungen beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD BdS in Krakau Nach der Ernennung zum Regierungsrat im Juli 1940 wurde ihm Ende 1940 oder Anfang 1941 im Amt I des RSHA die Leitung des Referats fur Allgemeine Personalangelegenheiten ubertragen Damit oblagen ihm unter anderem samtliche Personalfragen hinsichtlich der Einsatzgruppen der Sipo und des SD in der Sowjetunion Von November 1941 bis September 1942 stand Mohr der mittlerweile zum SS Sturmbannfuhrer befordert worden war selber als Kommandeur dem Einsatzkommando 6 der Einsatzgruppe C vor die in der Ukraine operierte In dieser Zeit wies er die Ermordung von uber 2 000 judischen Mannern Frauen und Kindern von Geisteskranken oder Partisanen an Seit Marz April 1942 setzte Mohr dafur auch Gaswagen ein Die LKWs mit einem Aufbau nach Art eines Mobelwagens fassten mindestens 60 Menschen Mittels eines Schlauches wurden die Motorabgase in das Wageninnere geleitet Im Oktober 1942 ubernahm Mohr die Fuhrung der Staatspolizeistelle Darmstadt Dort organisierte er die weitere Durchfuhrung der Judendeportationen seines Staatspolizeibezirkes in die Vernichtungslager Am 15 Februar 1944 ubertrug das RSHA Mohr die Leitung der Staatspolizeileitstelle Magdeburg Mohr nahm noch am selben Tag die Arbeit in Magdeburg auf Da seine Leistungen nach Einschatzung des RSHA uber dem Durchschnitt lagen erfolgte am 20 April 1944 die Ernennung zum Oberregierungsrat Gleichen Datums wurde er zum SS Obersturmbannfuhrer befordert Das Chaos der letzten Kriegstage nutzten Mohr und einige seiner Mitarbeiter um am 10 April 1945 vor den anruckenden Amerikanern aus Magdeburg zu fliehen Nach 1945 BearbeitenZunachst versteckte sich Robert Mohr unter falschem Namen in Westfalen Im Juni 1945 wurde er entdeckt und interniert Ende 1946 gelang ihm jedoch die Flucht aus dem Lager Nurnberg Langwasser Nach wenigen Wochen wurde Mohr in Dusseldorf abermals festgenommen und in das Internierungslager Darmstadt verbracht Aus diesem konnte er im Marz 1947 erneut fliehen Seitdem lebte er unter dem Namen Bujara im Bergischen Land und hatte eine leitende Position in einer Remscheider Firma inne Nach zwolf Jahren ermittelten die Justizbehorden seine wahre Identitat und im November 1959 wurde Mohr in Burg an der Wupper festgenommen Nach der Einleitung eines Verfahrens im Juni 1963 wegen Beihilfe zum Mord verurteilte das Landgericht Wuppertal Robert Mohr am 13 Dezember 1967 1 rechtskraftig wegen seiner Verbrechen in der Ukraine zu acht Jahren Gefangnis Verfahrensgegenstand war die Erschiessung und Vergasung tausender Juden sowie die Erschiessung kommunistischer Funktionare und weiterer Zivilisten darunter 800 Patienten der psychiatrischen Klinik Igrin bei Dnepropetrowsk Literatur BearbeitenAlexander Sperk Die Geheime Staatspolizei und die Verfolgung der Kommunisten in Magdeburg In Unerwunscht verfolgt ermordet Ausgrenzung und Terror wahrend der nationalsozialistischen Diktatur in Magdeburg 1933 1945 Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Kulturhistorischen Museum Magdeburg vom 28 Januar bis 3 August 2008 Magdeburg 2008 ISBN 3 930030 93 4 S 85 105 Alexander Sperk Die Staatspolizei leit stelle Magdeburg ihre Leiter und die Zerschlagung der KPD In Polizei amp Geschichte Unabhangige interdisziplinare Zeitschrift fur Polizeigeschichte 1 2009 Verlag fur Polizeiwissenschaft ISSN 1865 7354 S 11 12 LG Wuppertal 30 Dezember 1965 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd XXII bearbeitet von Irene Sagel Grande Adelheid L Ruter Ehlermann H H Fuchs C F Ruter Amsterdam University Press 1981 Nr 606 S 501 540 Erschiessung und Vergasung mittels Gaswagen von tausenden judischen Mannern Frauen und Kindern Erschiessung kommunistischer Funktionare anderer Zivilisten sowie von 800 Insassen der Irrenanstalt Igrin bei Dnjepropetrowsk Weblinks BearbeitenBiographie von Robert Mohr Memento vom 24 August 2012 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Zusammenfassung des Urteils bei https web archive org web 20010217003724 http www1 jur uva nl junsv brd files brd606 htm Nach diesen Angaben ein erstes Urteil des Landgerichts Wuppertal vom 30 Dezember 1965 sowie zwei Urteile bes Bundesgerichtshofes vom 11 Dezember 1964 und vom 24 Mai 1967 PersonendatenNAME Mohr RobertALTERNATIVNAMEN Bujura Mohr Robert Adolf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Obersturmbannfuhrer Kommandeur des Einsatzkommandos 6 der Einsatzgruppe CGEBURTSDATUM 24 Dezember 1909GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 3 Februar 1989STERBEORT Solingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Mohr SS Mitglied amp oldid 235310290