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Robert Muller 14 Januar 1886 in Schwientochlowitz 2 Juni 1945 in Konigslutter durch Selbstmord war ein deutscher Psychiater zur Zeit des Nationalsozialismus und als T4 Gutachter an Euthanasieverbrechen beteiligt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRobert Muller war ab 1928 NSDAP Mitglied und spater Trager des Goldenen Parteiabzeichens Ab 1930 war er Arzt in der Landesheil und Pflegeanstalt Konigslutter eine Zwischenanstalt der Totungsanstalt Bernburg fur die mannlichen Patienten zustandig und gehorte ab 1935 als arztliches Mitglied des Erbgesundheitsgerichtes Braunschweig an 1940 wurde er Landesobmann fur die erbbiologische Bestandsaufnahme 1 Von Anfang November 1940 an fur die Arbeit in Berlin von seiner Anstellung in Konigslutter beurlaubt war er Angehoriger der Arztegruppe in der Euthanasiezentrale 2 Ab Marz 1941 war er dort als T4 Gutachter tatig und in dieser Funktion an der Selektion von KZ Haftlingen zur Vergasung unter dem Aktenzeichen 14f13 beteiligt 2 3 Dies geschah u a in Form sogenannter Selektionsreisen So besuchte er Ende Juni Anfang Juli 1941 gemeinsam mit Otto Hebold und Horst Straub sachsische Anstalten mit dem Ziel moglichst viele Menschen zur Totung auszuwahlen 4 Fur den 28 Juli 1941 ist seine Teilnahme an einer Selektion im KZ Auschwitz dokumentiert 5 Er nahm Ende November 1941 bis Januar 1942 gemeinsam mit Friedrich Mennecke und Curt Schmalenbach Selektionen im KZ Ravensbruck vor 6 7 Im November 1941 erfolgte auch eine Selektion im KZ Buchenwald Mennecke schrieb dass Muller dabei uber 90 Haftlinge zur Vergasung aussuchte 8 Ebenso bearbeitete Muller noch weiterhin Meldebogen fur Totungstransporte aus der Anstalt Konigslutter in die Totungsanstalten Bernburg und Hadamar Nach Aussage von Otto Hebold welche er nach dem Krieg machte soll Muller auch an der Sonderbehandlung von geisteskranken Kindern beteiligt gewesen sein 7 1943 kehrte Muller wieder als Anstaltsarzt nach Konigslutter unter dem Direktor Ernst Meumann zuruck und ubernahm von Fritz Barnstorf welcher als Leiter der Frauenstation kommissarisch ubernommen hatte wieder die Leitung der Mannerstation Nach Kriegsende 1945 wurde Muller durch die Amerikaner verhaftet Anfang Juni 1945 beging er in der Jugendarrestanstalt Konigslutter Selbstmord Werke Auswahl BearbeitenZum Schwachsinnsbegriff in der Praxis der Erbgesundheitsgerichte In Der Erbarzt 5 1938 S 149 151 Erbgesundheitsgericht und Schwachsinn In Zentralblatt fur die gesamte Hygiene und ihre Grenzgebiete Band 43 Springer 1939 S 484 ff Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage 2016 Nikol S 422 Raimond Reiter Empirie und Methode in der Erforschung des Dritten Reiches Peter Lang 1999 S 180 181 Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Erich Pollmann Der Schwierige Weg in die Nachkriegszeit die Evangelisch lutherische Landeskirche in Braunschweig 1945 1950 Vandenhoeck amp Ruprecht 1994 ISBN 978 3 525 55239 1 S 246 google com abgerufen am 3 April 2021 a b Bernhard Strebel Das KZ Ravensbruck Geschichte eines Lagerkomplexes F Schoningh 2003 ISBN 978 3 506 70123 7 S 324 google com abgerufen am 3 April 2021 Maike Rotzoll Die nationalsozialistische Euthanasie Aktion T4 und ihre Opfer Geschichte und ethische Konsequenzen fur die Gegenwart Ferdinand Schoningh 2010 ISBN 978 3 506 76543 7 S 412 google com abgerufen am 2 April 2021 Frank Hirschinger Zur Ausmerzung freigegeben Halle und die Landesheilanstalt Altscherbitz 1933 1945 Bohlau Verlag Koln Weimar 2001 ISBN 978 3 412 06901 8 S 125 google de abgerufen am 2 April 2021 Ernst Klee Euthanasie im Dritten Reich vollst uberarb Neuausgabe Frankfurt M 2010 ISBN 978 3 596 18674 7 S 281 Stefan Hordler Ordnung und Inferno Das KZ System im letzten Kriegsjahr Wallstein Verlag 2015 ISBN 978 3 8353 2559 3 S 115 google com abgerufen am 2 April 2021 a b Frank Hirschinger Zur Ausmerzung freigegeben Halle und die Landesheilanstalt Altscherbitz 1933 1945 Bohlau Verlag Koln Weimar 2001 ISBN 978 3 412 06901 8 S 142 google de abgerufen am 2 April 2021 Frank Hirschinger Zur Ausmerzung freigegeben Halle und die Landesheilanstalt Altscherbitz 1933 1945 Bohlau Verlag Koln Weimar 2001 ISBN 978 3 412 06901 8 S 143 google de abgerufen am 2 April 2021 Normdaten Person GND 1035072122 lobid OGND AKS VIAF 300981417 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller RobertKURZBESCHREIBUNG deutscher Psychiater und T4 GutachterGEBURTSDATUM 14 Januar 1886GEBURTSORT SchwientochlowitzSTERBEDATUM 2 Juni 1945STERBEORT Konigslutter Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Muller Mediziner amp oldid 210518805