www.wikidata.de-de.nina.az
Robert Fricke eigentlich Otto Robert Fricke 6 September 1895 in Monchengladbach 21 Oktober 1950 in Lugano war ein deutscher Chemiker der bedeutende Arbeiten auf dem Gebiet der Oberflachenchemie sowie uber Kolloide und die Liesegangschen Ringe beitrug Er entdeckte zudem neue kristallisierte Hydroxide und forschte zu den thermodynamischen Eigenschaften des Berylliums 1 2 Fricke ein Schuler von Rudolf Schenck war Professor fur Chemie an der Universitat Munster Universitat Greifswald und an der Technischen Hochschule Stuttgart 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hauptwerk 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenRobert Fricke wurde als Sohn des Sanitatsrats und Augenarztes Emil Fricke und seiner aus der Zweibrucker Pfarrer und Arztefamilie Sattler stammenden Frau Mathilde geboren Von seinem Vater erhielt er Erziehung im naturwissenschaftlichen Denken wahrend seine Mutter ihm die Musik und Philosophie nahelegte Ostern 1914 legte er seine Reifeprufung am humanistischen Gymnasium Laurentianum in Arnsberg ab und begann anschliessend sein Studium der Naturwissenschaften in Munster 4 Nachdem Fricke sich im August 1914 also fast unmittelbar nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges eine Kriegsverletzung zugezogen hatte nahm er im Herbst 1915 als Kriegsversehrter das Studium nunmehr der Chemie und Medizin wieder auf 4 1916 war Fricke als studiosus medicinae beim Landsturmbataillon VII in Munster wie aus einer Todesanzeige fur seinen am 14 Oktober desselben Jahres nur 25 jahrig verstorbenen Bruder Walter Emil Fricke Unterarzt beim Sanitatstransportamt Aachen hervorgeht 5 Rudolf Schenck sein Doktorvater dessen Aufmerksamkeit und Forderung er bald nach Beginn des Studiums erhielt berichtete spater uber diese Zeit Als ich im Wintersemester 1915 mein Amt als Leiter des Chemischen Institutes der Universitat Munster ubernahm traf ich ihn Fricke als jungen Praktikanten an der mir durch sein besonderes Interesse und ungewohnliche Begabung fur unser Fach auffiel Trotz der hohen Anforderungen welche der Leiter der Anatomie Prof Dr Ballowitz an die jungen Medizinbeflissenen stellte erledigte er den Ausbildungsgang fur Chemie in verhaltnismassig kurzester Zeit und mit ausgezeichnetem Erfolge so dass ich ihn schon von Ostern 1917 ab zu meiner Unterstutzung beim Unterricht heranziehen konnte was ihn nicht hinderte sich selbst auf die arztliche Vorprufung vorzubereiten welche er Ostern 1918 mit der besten Note bestand 4 Nach seiner Studienzeit die Fricke mit dem Dr phil Munster 1919 und dem Dr med Giessen 1922 abschloss habilitierte er sich 1922 in Munster und wurde dort 1928 ausserordentlicher Professor 1930 wurde er als ordentlicher Professor nach Greifswald berufen wo er zudem Abteilungsvorstand fur anorganische Chemie war 6 Nach der Uberzeugung Heinrich Kahlerts verhalf Fricke 1933 gemeinsam mit Walter Huckel dem NS Wissenschaftsfunktionar Rudolf Mentzel zur Habilitation obwohl dieser ein schlechter Wissenschaftler gewesen sei 7 1935 folgte seine Versetzung nach Stuttgart wo er ebenfalls eine ordentliche Professur erhielt 8 Am 1 April 1935 wurde er zum Direktor des Laboratoriums fur Anorganische Chemie und anorganisch chemische Technologie ernannt Diese Funktion sollte er bis zu seinem Tode innehaben 9 Seine Forschungsarbeit setzte er auch im Zweiten Weltkrieg fort sogar nach der Zerstorung des Laboratoriums durch einen Bombenangriff im August 1944 Bereits 1943 hatte Fricke in Neckarhausen bei Nurtingen zwei leerstehende Fabrikhallen zur chemischen Forschung herrichten lassen und somit die zu dieser benotigten Apparaturen vor der Zerstorung bewahrt Auch in der Besatzungszeit war es ihm daran gelegen die Grundlage seiner Forschung zu bewahren Zu diesem Zweck lebte er die letzten funf Jahre seines Lebens mit seiner Familie in Neckarhausen 1949 folgte er einem Ruf an die Universitat Munster nicht 10 Ab Herbst 1949 verschlechterte sich Frickes Gesundheitszustand zunehmend was ihn trotz Bettlagerigkeit nicht davon abhielt soweit moglich seiner normalen wissenschaftlichen Arbeit nachzugehen So nahm er z B noch mehrere Diplom Prufungen und drei Promotionen ab Er starb im Alter von 55 Jahren 11 In seinem letzten Gesprach mit dem behandelnden Arzt soll er gesagt haben Herr Doktor ich muss leben ich bin Hochschullehrer meine Studenten und Assistenten warten auf mich 12 1921 hatte Robert Fricke Hedwig geb Konig Tochter eines Munsteraner Grosskaufmannes und der Margaretha e Dienig geheiratet Aus der Ehe waren drei Tochter hervorgegangen Fricke war protestantischer Konfession Hauptwerk BearbeitenFrickes Hauptwerk besteht aus zwei aufeinander aufbauenden Reihen von Untersuchungen Im Jahr 1920 begann er mit den Experimenten uber Hydroxide und Oxidhydrate die von Oxiden abgeleitete Hydrate sind Diese wurden zusammenfassend in seinem Werk Hydroxyde und Oxydhydrate 1937 mit Gustav Franz Huttig dargestellt Fricke widmete sich anschliessend seit etwa 1932 eingehend dem Studium der aktiven Zustande von Hydroxiden da diese in der Technik eine besondere Bedeutung haben z B als Absorptionsmittel oder Katalysatortrager und besonders haufig und ausgepragt auftreten Insbesondere konnte Fricke zeigen dass diese aktiven Zustande mit ihrer Struktur in Beziehung stehen und einen hoheren Energieinhalt aufweisen den er bestimmen konnte Veroffentlichungen Auswahl Bearbeitenca 200 Publikationen in Fachzeitschriften Beitrage in Handbuch der Katalyse herausgegeben von G M Schwab 1941 ff Ueber die hydrolytische Spaltung der Alkalialuminate und uber Methoden zur Hydroxylionenbestimmung von konzentrierten Alkalilaugen In Zeitschrift fur Elektrochemie Band 26 1920 S 129 151 Zugleich phil Dissertation Munster 1919 Ueber die analytische Erfassung und Differenzierung von Acetaldehyd Aldol und Glyoxylsaure sowie deren Vorkommen im Diabetikerharn In Hoppe Seyler s Zeitschrift f physiol Chem Band 116 1921 S 129 149 Zugleich med Dissertation Giessen 1922 Die Wissenschaft im Dienst an Volk und Staat Hrsg Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswalder Universitatsreden Band 42 Bamberg Greifswald 1935 Uber das Wesen der Chemie und ihre Bedeutung fur Volk und Volkswirtschaft Wittwer Stuttgart 1936 Zugleich Antrittsrede Stuttgart TeH 1936 Hydroxyde und Oxydhydrate Handbuch der allgemeinen Chemie Band 9 Akad Verlagsges Leipzig 1937 Primar Sekundar und Real Struktur fester Stoffe Hrsg Chalmers tekniska hogskola Chalmers tekniska hogskolas Handlingar Band 82 Gumpert Goteborg 1949 Literatur BearbeitenNaturwissenschaftliche Rundschau Band 3 1950 S 543 ebd Band 4 1951 S 38 f J A Hedvall in Angewandte Chemie Band 63 1951 S 57 f Portrat G F Huttig Robert Fricke 6 9 1895 21 10 1950 Nachruf In Z anorg allg Chem Band 265 Nr 1 3 Juni 1951 S 1 20 wiley com Johann Christian Poggendorff Hrsg Biographisch literarisches Handworterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften VI VII a ausfuhrliches Werkverzeichnis Quellen BearbeitenKarl Torkar Fricke Robert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 434 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten A F Holleman E Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 57 70 Auflage Walter de Gruyter Berlin 1964 S 649 Fricke Otto Robert In Treccani Abgerufen am 11 Juli 2023 italienisch Fricke Robert In GEPRIS Historisch Deutsche Forschungsgemeinschaft abgerufen am 28 Mai 2023 a b c G F Huttig Robert Fricke 6 9 1895 21 10 1950 Nachruf In Z anorg allg Chem Band 265 Nr 1 3 Juni 1951 S 2 wiley com Statt jeder besondern Meldung Todesanzeige In Kolnische Zeitung 17 Oktober 1916 S 13 deutsche digitale bibliothek de Deutsches Reich Hochschul und Personalnachrichten In Zeitschrift fur Nahrungsmittel Untersuchung und Hygiene Nr 21 1930 S 11 onb ac at Heinrich Kahlert Der Kraft durch Freude Chemiker Wilhelm Jander In Nachrichten aus der Chemie Band 63 Nr 12 Dezember 2015 Deutsches Reich Hochschulnachrichten In Zeitschrift fur Nahrungsmittel Untersuchung und Hygiene Nr 8 1935 S 9 onb ac at G F Huttig Robert Fricke 6 9 1895 21 10 1950 Nachruf In Z anorg allg Chem Band 265 Nr 1 3 Juni 1951 S 10 wiley com G F Huttig Robert Fricke 6 9 1895 21 10 1950 Nachruf In Z anorg allg Chem Band 265 Nr 1 3 Juni 1951 S 14 15 wiley com G F Huttig Robert Fricke 6 9 1895 21 10 1950 Nachruf In Z anorg allg Chem Band 265 Nr 1 3 Juni 1951 S 17 18 wiley com G F Huttig Robert Fricke 6 9 1895 21 10 1950 Nachruf In Z anorg allg Chem Band 265 Nr 1 3 Juni 1951 S 20 wiley com Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Robert Fricke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fricke Robert In GEPRIS Historisch Deutsche Forschungsgemeinschaft abgerufen am 28 Mai 2023 Eintrag zu Robert Fricke in KalliopeNormdaten Person GND 13750568X lobid OGND AKS VIAF 81687405 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fricke RobertALTERNATIVNAMEN Fricke Otto Robert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 6 September 1895GEBURTSORT MonchengladbachSTERBEDATUM 21 Oktober 1950STERBEORT Lugano Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Fricke Chemiker amp oldid 238495154