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Robert Karl Erspenmuller in der Literatur haufig falschlich Erpsenmuller geschrieben 4 Marz 1903 in Nurnberg 23 Mai 1940 in Blessy Departement Pas de Calais Frankreich 1 war ein deutscher KZ Aufseher und SS Mann Er war 1933 der erste stellvertretende Kommandant des Konzentrationslagers Dachau Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Beforderungen 4 Einzelnachweise 5 LiteraturLeben und Wirken BearbeitenIn den 1920er Jahren gehorte Erspenmuller zeitweise der Bayerischen Landespolizei an Zum 1 Juni 1930 trat er der NSDAP Mitgliedsnummer 247 630 2 und 1931 der Munchener SS bei SS Nummer 3 528 1931 gehorte er einige Monate lang dem SS Wachkommando im Braunen Haus dem Parteihauptquartier der NSDAP an Nach internen Konflikten wurde er zeitweise beurlaubt und dann in verschiedenen Munchener SS Formationen eingesetzt Unmittelbar nach der Grundung des KZ Dachau im Marz 1933 fuhrte Erspenmuller ein zehnkopfiges SS Kommando an das in das zunachst von der Bayerischen Landespolizei aufgebaute Lager einruckte um als Vorhut seine Ubernahme durch die SS vorzubereiten Nachdem diese am 11 April 1933 erfolgte und damit der regulare Lagerbetrieb begann ubernahm Erspenmuller die Funktion des Fuhrers des Wachkommandos des Lagers Da Erspenmuller als Fuhrer des Wachkommandos der zweite Mann in der Lagerhierarchie war ubernahm er zugleich die Stellung des Stellvertreters des damaligen Kommandanten von Dachau Hilmar Wackerle In der Literatur wird er uneinheitlich als zweite r Lagerkommandant 3 und als stellvertretender Kommandant 4 bezeichnet Ob er in der Stellung als Stellvertreter des Kommandanten einen offiziellen Titel besass und wie dieser gegebenenfalls lautete ist vor diesem Hintergrund unklar Im Jahr 1933 ordnete Erspenmuller mehrere Morde an Haftlingen des Lagers an und legte zum Teil auch selbst Hand an So veranlasste er am 12 April die Erschiessung der vier judischen Haftlinge Rudolf Benario Artur und Erwin Kahn sowie Ernst Goldmann in einem Waldchen ausserhalb des Lagers Die meisten Zeugenaussagen zu dieser Angelegenheit legen zudem nahe dass er die Erschiessung auch personlich befehligte und eventuell sogar mitschoss Hintergrund dieser Massnahme war dass man anlasslich der Inbetriebnahme des Lagers den Gefangenen direkt zeigen wollte wo sie waren um auf diese Weise Einschuchterung und Disziplin zu erzeugen Ob Wackerle oder Erspenmuller Urheber des entsprechenden Befehls war ist ungeklart Daruber hinaus beteiligte sich Erspenmuller der als fanatischer Judenhasser galt 3 wahrend seiner Dachauer Zeit auch an zahlreichen gewaltsamen Ubergriffen gegen Haftlinge so z B an spontanen Angriffen auf Gefangene mit blossen Fausten oder an organisierten Misshandlungen bei denen Gefangene gezielt beiseite genommen und in Wachstuben Baracken etc systematisch mit Hilfe von Ochsenziemern und anderen Schlagwerkzeugen maltratiert wurden Im Juli 1933 wurde Erspenmuller nach Konflikten mit dem Kommandanten von Dachau Wackerle bzw seinem Nachfolger Theodor Eicke beurlaubt Himmler gab Eicke den Auftrag mit der sogenannten Postenpflicht Morde an Haftlingen zu legalisieren Im Herbst 1933 wurde er zum SS Adjutanten des Reichsschatzmeisters der NSDAP Franz Xaver Schwarz ernannt In dieser Stellung verblieb er bis Herbst 1934 Anschliessend gehorte er bis 1939 der SS Verfugungstruppe an Erspenmuller starb 1940 als Teilnehmer des Frankreichfeldzuges als Bataillonskommandeur einer Standarte der Waffen SS im Rang eines SS Sturmbannfuhrers als er bei einem Angriff franzosischer Soldaten auf seine Einheit einen Kopfschuss erlitt Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchten verschiedene andere Angehorige der Wachmannschaft von Dachau wie Hans Steinbrenner den Tod von Erspenmuller auszunutzen um die Verantwortung fur eigene ohne Erspenmullers Beteiligung im Lager begangene Verbrechen auf ihn und um die Verantwortung fur gemeinsam mit ihm begangene Verbrechen auf ihn alleine abzuwalzen Familie BearbeitenErspenmuller war seit dem 24 Mai 1928 verheiratet mit Charlotte 1 April 1909 geborene Wiendl Aus der Ehe ging eine Tochter hervor Beforderungen Bearbeiten1 Juni 1939 SS SturmbannfuhrerEinzelnachweise Bearbeiten Todesdaten gemass Eintrag bei Weltkriegsopfer de Memento vom 9 November 2013 im Internet Archive Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 8451475 a b Andreas Dornheim Wilhelm Aron 1907 1933 Jude NS Gegner Sozialdemokrat und Verbindungsstudent 2007 S 60 Richardi Schule der Gewalt S 106Literatur BearbeitenNicht wissenschaftliches Schrifttum Todesanzeige fur Robert Erspenmuller In Volkischer Beobachter 3 Juni 1940 Wissenschaftliche Sekundarliteratur Jorg Doring Markus Joch Hrsg Alfred Andersch revisited Werkbiographische Studien im Zeichen der Sebald Debatte Berlin 2011 Hans Gunter Richardi Schule der Gewalt Das Konzentrationslager Dachau 1995 PersonendatenNAME Erspenmuller RobertALTERNATIVNAMEN Erspenmuller Robert Karl Erpsenmuller Robert Falschschreibung KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Aufseher und stellvertretender Lagerkommandant im KZ DachauGEBURTSDATUM 4 Marz 1903GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 23 Mai 1940STERBEORT Blessy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Erspenmuller amp oldid 231756870