www.wikidata.de-de.nina.az
Der Ringelastrild Stizoptera bichenovii Syn Taeniopygia bichenovii auch Ringelamadine genannt ist eine Art aus der artenreichen Familie der Prachtfinken Estrildidae Seinen Namen erhielt er zu Ehren von James Ebenezer Bicheno 1785 1851 der Anfang des 19 Jahrhunderts 1825 1832 Sekretar der Linnean Society in London war RingelastrildRingelastrild Stizoptera bichenovii SystematikOrdnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Prachtfinken Estrildidae Unterfamilie PoephilinaeGattung StizopteraArt RingelastrildWissenschaftlicher Name der GattungStizopteraOberholser 1899Wissenschaftlicher Name der ArtStizoptera bichenovii Vigors amp Horsfield 1827 UnterartenRingelastrild Stizoptera bichenovii bichenovii Gitterflugelastrild Stizoptera bichenovii annulosa Das Gefieder des Ringelastrilds ist im Vergleich zu anderen Prachtfinken eher farblos und unscheinbar In der australischen Natur lebt er in zwei unterschiedlichen Unterarten Ringelastrild und Gitterflugelastrild Die in der Natur vorkommende Mischpopulation ist nicht als eigenstandige Unterart anerkannt Lange wurde die Art zu den Zebrafinken Taeniopygia gezahlt Seit der Australische Zebrafink und der Timor Zebrafink als eigene Arten klassifiziert werden wird der Ringelastrild in der monotypischen Schwestergattung Stizoptera gefuhrt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitungsgebiet 3 Lebensraum und Lebensweise 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Haltung 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Gitterflugelastrild Australien Northern Territory Ringelastrilde erreichen eine Korperlange von bis zu zehn Zentimetern und sind etwa 10 3 g schwer Ihr Ruckengefieder ist von der Kopfmitte bis zu den Flugeln in einem verwaschenen Braun gefarbt teilweise graulich braun mit deutlich erkennbarer Wellenzeichnung Die Flugel selbst sind dunkelbraun mit weissen Punkten die an den Schwingen fleckformig auslaufen und optisch eine Gitterzeichnung prasentieren Der Kopf wird von einem breiten schwarzen Band umrahmt Dabei sind die Backen und die Kehle weiss die Stirn ab dem Schnabel schwarz Der Schnabel selbst ist silbergrau die Augen dunkelbraun mit hornfarbigem schmalem Augenring Das Brustgefieder ist weiss gelblich der Unterbauch gelblich Die Brust wird durch ein schwarzes Brustband vom Bauchgefieder abgegrenzt Die Fusse sind dunkelgrau Der Schwanz ist dunkelbraun bis schwarz Der Unterschied der beiden Rassen liegt im Burzelgefieder Beim Ringelastrild ist das Burzelgefieder weiss mit schwarzer Abgrenzung Beim Gitterflugelastrild findet sich ein schwarzes Burzelgefieder Bei Mischlingen dominiert die weisse Burzelfarbe uber die schwarze 2 Die Geschlechter lassen sich rein ausserlich kaum unterscheiden Lediglich der schwarze Kopfkranz und die schwarze Brustbanderung konnen beim Weibchen schmaler ausfallen Jungvogel sind zuerst matter und farbloser gefarbt ab der ersten Mauser ist jedoch kein Unterschied zu den Elterntieren mehr feststellbar Umgangssprachlich wird diese Finkenart aufgrund ihrer Zeichnung auch Eulen Fink genannt Verbreitungsgebiet Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet nbsp Naturlicher Lebensraum des Gitterflugelastrilds Australien Northern Territory Nahe Katherine nbsp Naturlicher Lebensraum des Ringelastrilds Australien Victoria Mallee Busch auf Farmland nordostlich von Melbourne nbsp Rachenaufnahme eines JungvogelsDie Heimat des Ringelastrilds ist der Norden und Osten von Australien Im Osten entlang eines breiten Kustenstreifens beginnend von New South Wales uber Queensland bis zur Kap York Halbinsel und weiter nordwestlich ubers Barkly Tableland bis zu den Anfangen des Arnhemlands hier vor allem das Kustengebiet des Golfes von Carpentaria bis leicht ins Landesinnere des Northern Territory ist die Nominatform anzutreffen Der Gitterflugelastrild lebt im Norden Australiens westlich beginnend im Kimberley Distrikt uber das ganze Arnhemland verteilt und ebenfalls bis zu den Anfangen des Northern Territory wo es zu Lebensraumuberschneidungen beider Unterarten und somit einer Mischlingspopulation in der Natur kommt Man erkennt diese Mischpopulation sehr gut am sich verfarbenden Burzelgefieder schwarz weiss graulich wobei hier die weisse gegenuber der schwarzen Burzelfarbe dominant erscheint Ringelastrilde haben ihr Verbreitungsgebiet in Australien seit der Besiedelung dieses Kontinents durch Europaer ausweiten konnen da sie durch das Anlegen von Viehtranken vermehrt Wasserstellen finden und von einem reichhaltigeren Nahrungsangebot profitieren Sie werden jedoch in Nordqueensland stellenweise durch das dort eingefuhrte Muskatbronzemannchen verdrangt 3 Hybridisierungen wurden u a mit Zebrafinken wurden sowohl in freier Wildbahn als auch in Gefangenschaft beobachtet 4 5 Lebensraum und Lebensweise BearbeitenDer Ringelastrild lebt in einem relativ grossen Verbreitungsgebiet in dem er sehr verschiedenartige Lebensraume bewohnt Im Osten besiedelt er immer mehr die Parkanlagen und Wohngebiete was ihm bei der Nahrungssuche sehr entgegenkommt Im tropischen Norden vor allem im steppenartigen Verbreitungsgebiet des Gitterflugelastrilds sucht er seinen Lebensraum in der fruchtbaren Nahe von Wasserlaufen Ringelastrilde sind ausgesprochen gesellig und deshalb meist zu Mehreren anzutreffen Wahrend der Brutzeit halten sie sich in kleinen Gruppen von vier bis zwanzig Individuen ausserhalb der Brutzeit auch in Trupps von zwanzig bis dreissig Vogeln auf Grossere Schwarme kommen in der Regel nur in Durrezeiten vor Die Vogel halten engen Kontakt und sitzen beispielsweise in einer Reihe dicht aneinander geschmiegt beisammen Es kommt auch vor dass sie gemeinsam in einem Schlafnest ubernachten Immer wieder ist zu beobachten dass sie sich geschickt im Geast bewegen oder zur Nahrungsaufnahme hupfend am Boden befinden Unterschiedliche Lautausserungen gebraucht der Ringelastrild zur Warnung oder als Lockruf Sie sind im Klang dem Zebrafink oder den Grasamadinen strophenartig ahnlich Seine naturlichen Feinde sind zumeist Schlangen Echsen und kleine Saugetiere Ernahrung BearbeitenIn der Natur ernahrt sich der Ringelastrild von Gras und Krautsamen Nachgewiesen sind unter anderem Rispenhirsen und Fingerhirsen In Ostaustralien wurden auch zahlreiche Grasarten nachgewiesen die erst durch europaische Siedler auf diesem Kontinent eingefuhrt wurden Sie fressen ausserdem Insekten und Raupen Ihr Hauptaktivitatszeitraum liegt in der Zeit zwischen sechs und neun Uhr morgens Zur Nahrungssuche entfernen sie sich nur bis zu zwei Kilometer von den Wasserstellen 3 Nachdem der Ringelastrild gerade im Osten Australiens in dichtbesiedelten Wohngegenden immer mehr zum Kulturfolger wird hat er sein Nahrungsspektrum im Laufe der Zeit um ein Vielfaches an Grassorten erweitern konnen Eine geeignete Wasserstelle als Tranke aber auch fur die Badebedurfnisse wird in der naturlichen Umgebung an seichten Flussstellen und Wasserpfutzen gesucht Hier nimmt der Ringelastrild das Wasser den Tauben ahnelnd saugend in den Schnabel auf Fortpflanzung BearbeitenDas Balzverhalten ist bei Ringelastrilden im Vergleich zu anderen Prachtfinken eher verhalten Die Mannchen singen nur sehr kurze Strophen des Nestlockrufes wetzen jedoch permanent den Schnabel am Geast Dabei werden die Weibchen ab und an mit leicht seitlich gestelltem Schwanzgefieder umhupft Die kaum getarnten winzigen Nestbauten in Ostaustralien sind meist in Buschen oder kleinen Baumen in Hohen von ca 1 80 m zu finden selten einmal in Asthohlen Gerade in dichtbesiedelten Wohngegenden sucht sich der Ringelastrild gerne Dornenpflanzen zum Schutz vor Nestraubern oder Obstbaume als Brutstatten aus Haufig ist zu beobachten dass der Brutplatz in unmittelbarer Nahe eines Wespennestes angelegt wird Im Norden bevorzugt er hingegen niedriges und vor allem dichtes Strauchgeholz meist Acacia Arten oder dicke hohe Grasbuschelpflanzen und manchmal auch hier Nistplatze in Asthohlen Schutzmassnahme Als Baumaterial bevorzugt er Grashalme und kleine Zweige zur Ausstattung wird Gras verwendet nbsp Rachenzeichnung eines Jungvogels des RingelastridsEine interessante Entdeckung gelang den Ornithologen bei Nestkontrollen Die Ringelastrilde polstern in der Natur stets ihre Nester mit Federn aus was bei den Gitterflugelastrilden nicht vorkommt Die Eiablage zwischen 3 und 6 Eier findet vor allem im Sudosten meist im australischen Fruhling und Herbst statt Die Tiere in Nordaustralien bruten in der zweiten Halfte der Regenzeit von Januar bis April manchmal auch noch weit in die Trockenzeit hinein Dies hangt vom Wasser und Nahrungsangebot ab zum Beispiel in der Nahe von Kulturland und Farmen Danach sind beide Geschlechter wahrend der durchschnittlich zwolftagigen Brutdauer sehr fest sitzend Die oft lautstark bettelnden Jungvogel leben drei Wochen als Nestlinge und werden nach dem Ausfliegen noch ca zwei Wochen von den Elterntieren nahezu pausenlos weiter gefuttert Dabei besitzen die Jungtiere die geschickte Eigenart beim Betteln einen Flugel mit dem auffallig weissen Zeichenmuster steil in die Hohe zu heben um auf sich aufmerksam zu machen Die Jugendmauser beginnt nach etwa sechs Wochen und dauert bis zu vier Monate an Haltung BearbeitenIm Jahre 1874 kamen durch Carl Hagenbeck die ersten Gitterflugelastrilde nach Deutschland Einige Zeit spater konnte dann auch der Ringelastrild im Tierpark Hagenbeck betrachtet werden Literatur BearbeitenKlaus Immelmann Joachim Steinbrecher Hans Edmund Wolters Vogel in Kafig und Voliere Verlag Hans Limberg Aachen 1977 Heinrich Dathe Hrsg Joachim Hansel Hans Joachim Michaelis Handbuch des Vogelliebhabers Weber Finken Witwen sowie Sperlingsvogel und andere Kornerfresser Zweiter Band Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin 1988 Jurgen Nicolai Hrsg Joachim Steinbacher Hrsg Renate van den Elzen Gerhard Hofmann Prachtfinken Australien Ozeanien Sudostasien Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3249 4 Peter Clement Alan Harris John Davis Finches and Sparrows An Identification Guide Christopher Helm London 1993 ISBN 0 7136 8017 2 Einzelnachweise Bearbeiten IOC World Bird List 12 1 World Bird Names doi 10 14344 ioc ml 12 1 worldbirdnames org abgerufen am 7 Februar 2023 Nicolai et al S 78 a b Nicolai et al S 79 Greg McLachlan Odd ball Double barred Zebra Finch hybrid 14 August 2016 abgerufen am 8 Februar 2023 David Wong 43d Hybrid Owl Finch x Zebra Finch Bloedel Conservatory 15 April 2016 abgerufen am 8 Februar 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ringelastrild Taeniopygia bichenovii Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ringelastrild amp oldid 231114168