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Richard Groschopp 19 Februar 1906 in Colleda 8 Juli 1996 in Kleinmachnow war ein deutscher Filmregisseur Drehbuchautor Kameramann und Filmeditor Groschopp gilt als einer der bekanntesten und renommiertesten Regisseure der DEFA Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Anfange 1 3 Nachkriegszeit 1 4 Sonstiges Wirken 2 Filmografie 3 Dokumentarfilm 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Werk BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Richard Groschopp wurde 1906 als zweiter Sohn eines Schutzenhauswirts in Colleda Thuringen geboren Spater zog die Familie uber Erfurt nach Greiz wo er die Volksschule besuchte Bereits wahrend seiner Schulzeit zeigte sich seine kunstlerische Begabung neben Geigenunterricht nahm Groschopp auch an Theaterinszenierungen teil Nach seiner Schulausbildung absolvierte er eine Konditorlehre in Erfurt arbeitete dann als Geselle in Kiel und ab 1927 in Dresden Nebenbei war er weiterhin kunstlerisch aktiv Neben seinem Geigenspiel verfasste er Kurzgeschichten und beschaftigt sich ab 1929 mit dem neuen Medium Film Nach dem Erwerb einer 9 5 mm Schmalfilmausrustung realisierte er kleinere Filmbeitrage und verschlang eigenen Aussagen nach alles was es an Literatur zu dem Thema Filmkunst gab Anfange Bearbeiten Neben seiner Arbeit als Konditor wurde er Mitglied des Bundes der Filmamateure und verfasste in diesem Zusammenhang Artikel uber theoretische und praktische Probleme fur die Zeitschrift Film fur alle Erste Auszeichnungen fur seine Kurzfilme folgten so gewann er auf Filmfestivals verschiedene Preise Sein erster Film der Trickfilm Eine kleine Konigstragodie aus dem Jahr 1934 sowie der Kurzfilm Bommerli aus dem Jahr 1935 wurden ein Erfolg so dass er im Auftrag von Fritz Boehner einem Inhaber eines Werbefilmstudios seine beiden Kurzfilme auf 35 mm Film neu inszenierte Sein Film Eine kleine Konigstragodie wurde von der Tobis als Vorfilm zum Film Der Herrscher von Veit Harlan in die Lichtspielhauser gebracht was ihm zusatzliche Reputation verschaffte Nachdem er 1936 seine Meisterprufung zum Konditor abgelegt hatte folgte er am 1 Juli 1936 einer Einladung des Werbefilmproduzenten Boehner fur seine Boehner Film als Kameramann und Regisseur zu arbeiten Zahlreiche Auftrage fur Werbe Industrie und Dokumentarfilme schlossen sich an wie beispielsweise 1936 fur Olympia wo er unter der Leitung von Leni Riefenstahl als Kameramann Beitrage zum Fechten und uber das Olympische Dorf realisierte Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er vom Dienst an der Waffe freigestellt da er Lehrfilme fur Flakschutzen und Marinesoldaten produzierte Im Februar 1945 uberlebten Groschopp und seine Familie die Luftangriffe auf Dresden zwar verloren aber als Folge der Angriffe ihr Zuhause so dass sie Boehner im Marz 1945 nach Wirsberg in Oberfranken folgten wohin der Produzent seinen Betrieb verlagerte Nachkriegszeit Bearbeiten Ein Jahr spater im Marz 1946 kehrte Groschopp mit seiner Familie nach Dresden zuruck wo er ab dem 1 April 1946 wieder bei der Boehner Film arbeitete die der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland unterstellt war Als Regisseur Kameramann und Filmeditor produzierte er unter anderem die Wochenschau Der Augenzeuge aber vor allem Propaganda Industrie und Aufklarungsfilme so dass einige der ersten Nachkriegsfilmdokumentationen unter seiner Regie entstanden Mit der Enteignung bzw der Uberfuhrung der Boehner Film in Volkseigentum und der Umbenennung in DEFA Produktion Sachsen zum 1 September 1946 wurde er schliesslich Filmschaffender fur die neu gegrundete DEFA Im Sommer 1950 wechselte er nach Potsdam Babelsberg ans DEFA Studio fur Spielfilme wo er unter der kunstlerischen Leitung von Slatan Dudow und Kurt Maetzig einige Szenen des DEFA Films Familie Benthin inszenierte Nach Beendigung seines ersten eigenstandigen Spielfilms der Komodie Modell Bianka aus dem Jahr 1951 schrieb er unter anderem Drehbucher fur andere Filmregisseure wie 1953 Geheimakten Solvay fur Martin Hellberg Gleichzeitig entwickelte er etwa Anfang 1953 ein Konzept fur eine Kabarettserie die nach erfolgreichen Testproduktionen am 1 Mai 1953 unter der Bezeichnung Das Stacheltier uraufgefuhrt wurde Dabei handelte es sich um eine Kurzspielfilmreihe die spater von einer eigenen Produktionsgruppe realisiert wurde und sich satirisch mit dem DDR Alltag beschaftigte Die Reihe war propagandistisch gegen die kapitalistischen Widersacher aus Westdeutschland gerichtet Bis 1958 realisierte Groschopp etwa 50 der insgesamt gut 275 Stacheltiere Nach seinem Engagement fur die Stacheltiere konzentrierte sich der Kunstler 1958 wieder auf den Spielfilm Er verfilmte viele Gegenwartsstoffe wie Ware fur Katalonien 1959 und 1961 die Komodie Die Liebe und der Co Pilot die ein vielbeachteter Publikumserfolg wurde Sein 1963 uraufgefuhrter Film Die Glatzkopfbande loste seinerzeit heftige Kontroversen aus da er trotz guter Publikumsresonanz als zu brutal bewertet und spater aus den Filmtheatern verbannt wurde Sein nachster Film Entlassen auf Bewahrung aus dem Jahr 1965 wurde hingegen weniger beachtet Dies anderte sich 1967 als sein Indianerfilm Chingachgook die grosse Schlange mit Hauptdarsteller Gojko Mitic zum grossen Publikumsmagneten der DDR Kinos wurde Der DEFA Western wurde sein letzter und zugleich auch sein erfolgreichster Kinofilm Im Anschluss an seinen Erfolg wirkte er noch als Regisseur fur das Fernsehen der DDR bis er mit dem Fernsehfilm Filmemacher 1971 seine Tatigkeit als Film und Fernsehregisseur beendete Sonstiges Wirken Bearbeiten Groschopp engagierte sich zeitlebens als Regisseur fur den Kurzfilm und vor allem fur den Amateurfilm verfasste hierfur auch unzahlige Beitrage und wurde zum Prasidenten des Nationalen Zentrums fur Amateurfilme der DDR berufen Des Weiteren war er von 1956 bis 1960 Chefredakteur der Zeitschrift Film fur alle und verfasste unzahlige Handbucher fur Amateurfilmer Von 1959 bis 1962 leitete er an der Deutschen Hochschule fur Filmkunst in Potsdam Babelsberg den Fachbereich Regie Richard Groschopp war mit der Publizistin Ursula Madrasch Groschopp 1916 2004 verheiratet und lebte von 1958 bis zu seinem Tod 1996 in Kleinmachnow Filmografie BearbeitenWo nicht anders ausgewiesen handelt es sich um einen Kurzfilm 1932 Aristokraten Drehbuch Regie Kamera und Schnitt 1932 Die wundersamen Abenteuer des kleinen Mutz Drehbuch Regie Produktion Kamera und Schnitt 1934 Eine kleine Konigstragodie Drehbuch Regie Produktion Kamera Schnitt und Ton 1936 Winkel des Glucks Drehbuch Regie und Schnitt 1937 Spitzenkloppeln im Erzgebirge Drehbuch Regie Kamera und Schnitt 1937 Spielzeugherstellung im Erzgebirge Drehbuch Regie Kamera und Schnitt 1937 Mit Federbusch und Harnisch Drehbuch Regie Kamera und Schnitt 1937 Kreidegewinnung auf Rugen Drehbuch Regie Kamera und Schnitt 1937 Kinder sparen Drehbuch Regie und Schnitt 1937 Herstellung des Wechselstrom Zahlers W 9 Drehbuch Regie Kamera und Schnitt 1937 Elbestadt bei Nacht Drehbuch Regie Kamera und Schnitt 1937 Bommerli Drehbuch Regie Produktion Kamera und Schnitt 1938 Turnierspiele Drehbuch Regie und Schnitt 1938 Trajektverkehr Deutschland Schweden Drehbuch Regie Kamera und Schnitt 1938 Eine Grenzstelle Drehbuch Regie und Schnitt 1936 1938 Olympia 1 Teil Fest der Volker Kino Propagandafilm Kamerafuhrung 1936 1938 Olympia 2 Teil Fest der Schonheit Kino Propagandafilm Kamerafuhrung 1939 Vom spruhenden Funken zum klingenden Funk Drehbuch Regie und Schnitt 1941 Wischauer Sprachinsel Drehbuch Regie und Kamera 1941 Wir Madels von Arwa Drehbuch Regie Kamera und Schnitt 1942 Strumpfwirker im Erzgebirge Drehbuch Regie und Schnitt 1942 Strophil Regie Kamera und Schnitt 1942 Kleine Elsassfahrt Drehbuch Regie Kamera und Schnitt 1944 Land zwischen Vogesen und Rhein Drehbuch Regie Kamera und Schnitt 1944 Lerne Kriegsschiffe kennen Drehbuch Regie Kamera und Schnitt 1944 Lerne Handelsschiffe kennen Drehbuch Regie Kamera und Schnitt 1944 Das Ganseliesel Drehbuch Regie Kamera und Schnitt 1950 Familie Benthin Regie 1950 Kampf um Wasser Drehbuch Regie und Produktionsleitung 1951 Modell Bianka Drehbuch und Regie 1952 Geheimakten Solvay Drehbuch 1953 1958 Das Stacheltier satirische Kurzfilm Reihe etwa 50 Folgen Drehbuch und Regie 1955 52 Wochen sind ein Jahr Drehbuch und Regie 1958 Sie kannten sich alle Drehbuch und Regie 1959 Ware fur Katalonien Drehbuch und Regie 1959 Bevor der Blitz einschlagt Drehbuch und Regie 1961 Die Liebe und der Co Pilot Drehbuch und Regie 1962 Freispruch mangels Beweises Drehbuch und Regie 1962 Die Glatzkopfbande Drehbuch und Regie 1963 Carl von Ossietzky TV Spielfilm Regie 1965 Entlassen auf Bewahrung Regie 1967 Chingachgook die grosse Schlange Drehbuch und Regie 1968 Geheimkommando Ciupaga dreiteilige TV Miniserie Regie 1971 Angebot aus Schenectady TV Spielfilm Drehbuch und Regie 1971 Filmemacher TV Spielfilm Drehbuch und RegieDokumentarfilm Bearbeiten1993 Zwei Schicksale oder Eine kleine Konigstragodie Regie Lothar Warneke der Dokumentarfilm stellt die Lebenswege von Richard Groschopp und Hasso Schutzendorf gegenuber Schutzendorfs Schmuggler Tatigkeiten waren Grundlage fur Groschopps DEFA Spielfilm Ware fur Katalonien Literatur BearbeitenHans Michael Bock Ingrun Spazier Richard Groschopp Regisseur Kameramann In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 30 1998 Kurzbiografie zu Groschopp Richard In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Claus Loser Kriminalfilme des Kalten Krieges Zu drei Arbeiten des Routiniers Richard Groschopp In Stefanie Mathilde Frank amp Ralf Schenk Hrsg Publikumspiraten Das Genrekino der DEFA und seine Regisseure 1946 90 Schriftenreihe der DEFA Stiftung Bertz Fischer Verlag Berlin 2022 ISBN 978 3 86505 421 0 S 185 207 Weblinks BearbeitenRichard Groschopp in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Richard Groschopp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Richard Groschopp bei filmportal de Richard Groschopp auf Filmmuseum Potsdam de Richard Groschopp Kurzbiografie bei der DEFA StiftungNormdaten Person GND 123286271 lobid OGND AKS LCCN nr97001268 VIAF 100347028 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Groschopp RichardKURZBESCHREIBUNG deutscher Filmregisseur Drehbuchautor Kameramann und FilmeditorGEBURTSDATUM 19 Februar 1906GEBURTSORT Kolleda ThuringenSTERBEDATUM 8 Juli 1996STERBEORT Kleinmachnow bei Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Groschopp amp oldid 235424612