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Riccardo Picchio 7 September 1923 in Alessandria 13 August 2011 in New Haven 1 war ein italienischer Sprachwissenschaftler und Slawist Er war Mitherausgeber der Jahresausgabe Ricerche slavistiche 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRiccardo Picchio wuchs in Alessandria auf und besuchte dort Schule 1941 ging sein Vater der Rechtsanwalt und leidenschaftlicher Hobbyletterat war mit der Familie nach Rom um dort als Journalist und Ubersetzer literarischer Werke zu arbeiten In Rom schrieb sich Picchio an der geisteswissenschaftlichen Fakultat der Universitat La Sapienza ein um dort inspiriert von der Vorliebe seines Vaters fur deutsche Literatur Germanistik zu studieren Seine Neugier trieb ihn jedoch bald zu anderen Sprachen Insbesondere interessierte ihn die Bulgarische Sprache 1942 begann er dank eines Stipendiums ein Studium in Sofia Da er nicht Mitglied des faschistischen Studentenbundes GUF war musste er seinen Aufenthalt in Bulgarien jedoch vorzeitig beenden 2 Nach Kriegsende begann er fur die Zeitungen La Voce repubblicana und L Avanti zu arbeiten Fur die sozialistische L Avanti recherchierte er 1946 im KZ Auschwitz Im gleichen Jahr schloss er sein Studium mit der Laurea ab In seiner Abschlussarbeit befasste er sich mit dem konservativen Westler und bulgarischen Dichter Pentscho Slawejkow Von 1947 bis 1949 war der mittlerweile mit der Slawistin Lavinia Borriero verheiratete Picchio als italienischer Lektor an der Universitat Warschau tatig 2 1949 ging er nach Paris um am Institut national des langues et civilisations orientales seine Studien zur Slawistik zu vertiefen 1951 kehrt er nach Italien zuruck und begann mit Giovanni Maver dem Vater der italienischen Slawistik zusammenzuarbeiten Mit Maver arbeitete er an der 1952 erstmals erschienen Fachzeitschrift Ricerche slavistiche deren Redaktion er ab 1954 angehorte und deren Leitung er 1970 nach dem Tod Mavers zusammen mit Ettore Lo Gatto und Sante Graciotti ubernahm 2 Von 1953 bis 1961 lehrte er an der Universitat Florenz russische Literatur und von 1959 bis 1961 Slawische Philologie an der Universitat Pisa Die Veroffentlichung seiner Arbeit zur Geschichte der altrussischen Literatur italienisch Storia della letteratura russa antica 1959 stellte einen Meilenstein in seiner Karriere als Slawist dar Das Werk wurde in mehreren Auflagen mit leicht abgeanderten Titel veroffentlicht und in mehreren Sprachen ubersetzt unter anderem auf Russisch Mit der Arbeit machte er sich auch als Mediavist der russischen Geschichte einen Namen In den gleichen Jahren arbeitete er auch die Konzepte Slavia ortodossa und Slavia Romana aus 2 1961 ubernahm er den Lehrstuhl fur Slawische Philologie an der Sapienza in Rom von Giovanni Maver Zugleich vertrat er bis 1968 Italien im internationale Komitee der Slawisten Ab Mitte der 1960er Jahren begann Picchio an verschiedenen US amerikanischen Universitaten zu lehren zunachst an der Columbia University in New York City und spater an der Yale University 1971 liess er sich definitiv als Dozent fur mittelalterliche slawische Literatur in New Haven nieder In seinem neuen Umfeld kam er in Kontakt mit bedeutenden in den USA tatigen Slawisten wie Roman Ossipowitsch Jakobson Der Austausch leitete einen neue Phase in seiner wissenschaftlichen Arbeit ein und war zugleich ein wichtiger Impuls fur die weitere Entwicklung der Slawische Philologie in den USA Wahrend seiner Zeit in Yale publizierte er mit Studi sulla questione della lingua presso gli Slavi 1972 und Aspects of the Slavic language question in zwei Banden 1984 zwei weitere wichtige Arbeiten seiner wissenschaftlichen Tatigkeit 2 1985 kehrte er nach Italien zuruck und lehrte bis zu seiner Pensionierung 1993 an der Universitat Neapel L Orientale bulgarische sowie russische Sprache und Literatur Seine Arbeit als Autor und Herausgeber setzte er auch in Neapel fort Die letzten Lebensjahre Picchios waren von der Parkinson Krankheit gekennzeichnet die ihn immer mehr einschrankte 2006 reiste er trotz seiner fortgeschrittenen Krankheit noch einmal in die USA Sein zunehmend schlechter werdender Gesundheitszustand verhinderte eine Ruckkehr nach Italien Er starb am 13 August 2011 in New Haven kurz nachdem seine zweite Ehefrau die Romanistin Maria Simonelli die er 1968 in Rom kennen gelernt hatte gestorben war 2 Die Romanistin und Lusitanistin Luciana Stegagno Picchio ist seine Schwester 2 Werke Auswahl BearbeitenIl sarmatismo polacco Note di storia della cultura barocca In Nova Historia Nr 14 November 1951 Storia della letteratura russa antica Nuova accademia Mailand 1959 La letteratura russa antica Sansoni Florenz 1967 als Herausgeber Studi sulla questione della lingua presso gli slavi Edizioni dell Ateneo Rom 1972 Letteratura della Slavia ortodossa 9 18 sec Dedalo Bari 1991 ISBN 88 220 0530 9 Literatur BearbeitenMichele Colucci Picchio Riccardo In Enciclopedia Italiana Appendice V Rom 1994 Luigi Marinelli Hrsg Riccardo Picchio 1923 2011 In Pl it Rassegna italiana di argomenti polacchi Band 2013 Lithos Rom 2013 S 150 177 Digitalisat Giorgio Ziffer Picchio Riccardo In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 83 Piacentini Pio V Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2015 Weblinks BearbeitenPicchio Riccardo In Enciclopedia on line Istituto della Enciclopedia Italiana Rom Abgerufen am 31 Dezember 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Riccardo Picchio In legacy com Abgerufen am 2 Dezember 2021 englisch a b c d e f g h Giorgio Ziffer Riccardo Picchio In Dizionario Biografico degli Italiani DBI Normdaten Person GND 119303841 lobid OGND AKS LCCN n84162386 VIAF 4949803 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Picchio RiccardoKURZBESCHREIBUNG italienischer Sprachwissenschaftler und SlawistGEBURTSDATUM 7 September 1923GEBURTSORT AlessandriaSTERBEDATUM 13 August 2011STERBEORT New Haven Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riccardo Picchio amp oldid 232737993