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Die Rhapsodie fur Altsaxophon und Orchester im Originaltitel Rapsodie pour orchestre et saxophone des franzosischen Komponisten Claude Debussy 1857 1918 wurde erst nach dessen Tod von Jean Roger Ducasse in eine auffuhrungsreife Fassung gebracht die 1919 uraufgefuhrt wurde Claude Debussy 1908 Fotografie Studio Otto Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung Urauffuhrung und Rezeption 2 Besetzung und Charakterisierung 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksEntstehung Urauffuhrung und Rezeption Bearbeiten nbsp Elise Hall 19051901 bat die in Boston lebende Saxophonistin Elise Hall neben anderen Komponisten auch Claude Debussy um ein Werk fur ihr Instrument Debussy nahm den im Voraus bezahlten Auftrag an ob er aber schon 1901 tatsachlich mit der Komposition begann ist unklar Jedenfalls kam die Arbeit an dem Solowerk fur ein ihm wenig vertrautes Instrument so schleppend voran dass er 1903 der Auftraggeberin ersatzweise ein Geschenkexemplar seiner Oper Pelleas et Melisande zukommen liess Einem Freund schrieb er 1903 Das Saxophon ist ein Rohrblatt Tier dessen Gewohnheiten ich kaum kenne Im gleichen Jahr schrieb er dem als Vermittler und zugleich als Lehrer von Elise Hall fungierenden Oboisten des Bostoner Sinfonieorchesters Georges Longy Mir fehlen eigentlich nur noch gut funfzig Takte 1 Andere schriftliche Ausserungen Debussys zeugen von der mehrfachen Anderung des Werktitels von Rapsodie orientale uber Fantaisie pour saxophone alto enmi bemol nach Rhapsodie arabe hin zu Rhapsodie mauresque pour orchestre et saxophone principal Die Komposition war im Sommer 1903 so weit gediehen dass Debussy am 18 August 1903 einen Vertrag mit dem Verleger Durand schloss Andere Arbeiten etwa an La Mer liessen das Werk aber wieder in den Hintergrund treten wenngleich Elise Hall und Longy noch mehrfach anfragten Nachdem Debussy 1909 Mitglied des Direktoriums des Pariser Konservatoriums geworden war komponierte er im Winter 1909 1910 im Auftrag des Direktors Gabriel Faure fur die Aufnahmeprufungen im Fach Klarinette die Premiere Rhapsodie fur Klarinette und Klavier die er nach der Urauffuhrung durch Prosper Mimart 1911 auch orchestrierte Die eigentlich zuvor begonnene Rhapsodie fur Saxophon die diesem Stuck wohl die Bezeichnung als erste gab erreichte zu Debussys Lebzeiten kein druckfertiges Stadium Nach Debussys Tod erstellte der befreundete Komponist Jean Roger Ducasse sowohl eine Fassung mit Klavier wie auch mit Orchester wobei er auf Instrumentierungsangaben im hinterlassenen Particell Debussys zuruckgreifen konnte Auch wenn die Reprise dort nur skizziert ist sind Debussys Intentionen fur den gesamten Werkverlauf weitestgehend ersichtlich Im Januar 1919 veroffentlichte Durand das Werk unter dem Titel Rapsodie pour orchestre et saxophone Am 14 Mai 1919 erfolgte die Urauffuhrung unter Leitung von Andre Caplet in der Pariser Salle Gaveau gespielt vom Orchester der Societe nationale de musique Solist war entweder Pierre Mayeur 2 oder Yves Mayeur 3 Debussys Originalmanuskript ging an die Auftraggeberin die zu diesem Zeitpunkt nahezu ertaubt das Werk jedoch nicht mehr auffuhren konnte Das mit 1901 1908 datierte Manuskript wird in der Bibliothek des New England Conservatory of Music aufbewahrt 4 Die unvollstandige Partitur eines dem Auftrag offenbar wenig zugeneigten Komponisten von dem zudem abschatzige Ausserungen uber die Auftraggeberin uberliefert sind wie auch zeitgenossische Beurteilungen uber eine musikalisch instrumentatorisch als nicht uberzeugend empfundene Umsetzung fuhrten einerseits zur jahrzehntelangen Vernachlassigung im Konzertbetrieb andererseits zu Neuinstrumentierungen die erste erstellte 1935 Ernest Ansermet fur den Saxophonisten Sigurd Rascher Das mittlerweile jedoch zum Saxophon Standardrepertoire zahlende Werk tragt die Nummer CD 104 im Verzeichnis Francois Lesures von 2001 in dessen fruherem Werkverzeichnis von 1977 trug es die Nummer L 98 5 Besetzung und Charakterisierung BearbeitenNeben dem solistischen Altsaxophon in Es sieht die Partitur im Arrangement von Roger Ducasse folgende Orchesterbesetzung vor 3 Floten 2 Oboen Englischhorn 2 Klarinetten in B 2 Fagotte 4 Horner in F 2 Trompeten in C 3 Posaunen Tuba Pauken Schlagwerk Triangel Tamburin Becken Harfe und Streicher Die Auffuhrungsdauer der Rhapsodie betragt etwa 10 Minuten Das Werk ist einsatzig und wie auch die mehrfach wechselnden Werktitel andeuten von deutlich spanischem bzw maurischem Kolorit Das Werk ist weniger ein Virtuosenstuck fur das Saxophon sondern nutzt es vielmehr als zusatzliche Farbe die haufig in das Orchester eingebettet ist vgl auch die Titelreihenfolge pour orchestre et saxophone In der von Streichern und Hornern getragenen Introduktion Tres modere 2 4 Takt tritt im 14 Takt das Saxophon mit einer von Triolen gepragten Melodie hinzu Das nachfolgende Allegretto scherzando beginnt mit einem Tanzrhythmus im 6 8 Takt Der sich verdichtende Orchestersatz mundet in ein unisono Thema der Streicher das vom Soloinstrument aufgegriffen wird Nach einer Wiederaufnahme des Tanzrhythmus endet das Werk mit einer kurzen Coda Teile des motivischen Materials der Rhapsodie erinnern an das etwa zeitgleich entstandene Orchesterwerk La Mer 6 Einzelnachweise Bearbeiten zit n Ernst Gunter Heinemann Vorwort zur Studien Edition von Claude Debussys Rhapsodie fur Altsaxophon und Orchester G Henle 2010 HN 989 ISMN 979 0 2018 0989 2 Ernst Gunter Heinemann Vorwort zur Studien Edition von Claude Debussys Rhapsodie fur Altsaxophon und Orchester G Henle 2010 HN 989 ISMN 979 0 2018 0989 2 Clement Himbert Claude Debussy Esquisse d une Rhapsodie mauresque pour orchestre et saxophone principal De controverses en interpretation Debussy Rhapsodie mauresque pour orchestre et saxophone principal Manuskript Angaben bei MusicBrainz CD Beitext von Alessandro De Bei zu The Art of Saxophone Werke von Glasunow Debussy etc Mario Marzi Hansjorg Schellenberger Orch Sinfonico di Milano ARTS Music 47748 8 2009Literatur BearbeitenJames R Noyes Debussy s Rapsodie pour orchestre et saxophone The Musical Quarterly Vol 90 No 3 4 Fall Winter 2007 S 416 445 Oxford University Press eingeschrankte Voransicht Subskriptionszugang erforderlich Weblinks BearbeitenRhapsodie fur Altsaxophon und Orchester Debussy Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Ernst Gunter Heinemann Vorwort zur Studien Edition von Claude Debussys Rhapsodie fur Altsaxophon und Orchester G Henle 2010 HN 989 ISMN 979 0 2018 0989 2 Clement Himbert Claude Debussy Esquisse d une Rhapsodie mauresque pour orchestre et saxophone principal De controverses en interpretation frz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rhapsodie fur Altsaxophon und Orchester Debussy amp oldid 234135440