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Rhabduscin ist ein bakterielles Glycosid dessen Aglycon uber eine Isonitril Funktion verfugt Dasselbe Aglycon kommt auch noch in Byelyankacin vor 2 Das Glykon ist 4 Acetamido 4 desoxy a D fucose StrukturformelAllgemeinesName RhabduscinSummenformel C17H20N2O5Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 1215831 28 9PubChem 102453304Wikidata Q106030789EigenschaftenMolare Masse 332 40 g mol 1SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Biosynthese 3 Eigenschaften 4 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenRhabduscin kommt in den meisten Bakterien der Gattungen Xenorhabdus und Photorhabdus vor 3 darunter Xenorhabdus nematophila und Xenorhabdus poinarii 4 sowie in Photorhabdus luminescens 5 Photorhabdus asymbiotica und Photorhabdus temperata 6 Dabei liegt es vor allem an die Aussenseite bakterieller Zellen gebunden vor 7 Xenorhabdus sind fur Insekten pathogen Teil der Immunantwort von Insekten ist das sogenannte Phenoloxidase System bei dem durch eine Phenoloxidase phenolische Verbindungen aus Pathogenen zu Melaninen polymerisiert werden wodurch Wunden verschlossen und verbleibende Pathogene eingeschlossen werden Rhabduscin hemmt neben weiteren Verbindungen z B auch Benzaldehyd und Terephthalsaure die Phenoloxidase wodurch diese Bakterien die Immunantwort zum Teil umgehen konnen 4 Rhabduscin ist dabei ein wichtiger Virulenzfaktor 7 Biosynthese BearbeitenIn Xenorhabdus nematophila wurde ein Gen Cluster identifiziert der fur die Biosynthese von Rhabduscin verantwortlich ist Er enthalt zwei Gene isnA und isnB die fur Proteine codieren welche fur die Synthese des Aglycons mit der Isonotril Funktion notig sind Ein drittes Gen codiert fur eine Glycosyltransferase Durch heterologe Expression dieser Gene konnte Escherichia coli Rhabduscin bilden 4 5 Homologe der Gene isnA und isnB wurden auch in vielen anderen Bakterien entdeckt darunter auch solche die fur Menschen pathogen sind darunter Pseudomonas aeruginosa 4 Die Biosynthese geht vermutlich von Tyrosin aus bei dem zunachst die Aminogruppe in eine Isonitril Gruppe umgewandelt wird Das Stickstoffatom stammt also vom Tyrosin 3 8 Durch Decarboxylierung und Bildung einer Doppelbindung entsteht dann das Aglycon mit der Vinyl Isonitril Substruktur Zuletzt wird dieses glycosyliert Fur den zweiten Schritt ist ein Non Ham Eisen Protein verantwortlich 8 nbsp Biosynthese von Rhabduscin ausgehend von Tyrosin Die entsprechenden Gene in Photorhabdus luminescens liegen nicht gemeinsam an einem Ort im Genom vor vielmehr treten dort nur isnA und isnB gemeinsam auf und getrennt davon zwei Glycosyltransferasen die Rhabduscin und Byelyankacin bilden 7 Durch Prolin welches in der Hamolymphe von Insekten in grosser Menge vorkommt wird sowohl bei Xenorhabdus nematophila als auch bei Photorhabdus luminescens die Biosynthese von Rhabduscin hochreguliert 5 7 Eigenschaften BearbeitenRhabduscin ist ein starker Inhibitor IC50 im nanomolaren Bereich sowohl der Phenoloxidase von Insekten als auch der Tyrosinase von Pilzen Es wurde gezeigt dass die Isonitril Funktion fur eine starke Hemmung der Phenoloxidase unbedingt notig ist Analoga mit einer Nitril oder Azid Funktion haben eine deutlich schwachere Wirkung was darauf hindeutet dass Rhabduscin uber die Isonitril Gruppe an Kupfer bindet das im Enzym enthalten ist 7 Einzelnachweise Bearbeiten Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden Jason M Crawford Jon Clardy Bacterial symbionts and natural products In Chemical Communications Band 47 Nr 27 2011 S 7559 doi 10 1039 c1cc11574j PMID 21594283 PMC 3174269 freier Volltext a b Yi Ming Shi Helge B Bode Chemical language and warfare of bacterial natural products in bacteria nematode insect interactions In 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