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Die Reussbrucke ist eine Brucke in Bremgarten in der Schweiz Sie uberquert die Reuss und verbindet die Altstadt mit der Unteren Vorstadt Die gedeckte Holzbrucke geht auf die erste Halfte des 13 Jahrhunderts zuruck und wurde mehrmals neu errichtet zuletzt 1953 Auf einem der Bruckenpfeiler befinden sich zwei kleine barocke Kapellen die den Bruckenheiligen Agatha und Nepomuk geweiht sind Am sudlichen Bruckenkopf stehen das Bollhaus Teil der fruheren Befestigungsanlage und das Wasserkraftwerk Bruggmuhle in dem auch ein Museum eingerichtet ist Reussbrucke von der Altstadt aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ansicht der Altstadt Bremgartens links Bruggmuhle Bollhaus und BruckeDie erste Brucke durfte um 1240 zur Zeit der Verleihung des Stadtrechts durch die Habsburger als Ersatz einer zuvor bestehenden Fahrverbindung errichtet worden sein Die erste urkundliche Erwahnung der Brugg ze Bremgarten erfolgte im Jahr 1281 Konig Rudolf I trat 1287 den Bruckenzoll an die Stadt ab damit diese den Unterhalt selber finanzieren konnte Die Bremgarter Brucke hatte nur regionale Bedeutung da der direkteste Weg zwischen Bern und Zurich den bedeutendsten Stadten der alten Eidgenossenschaft uber die gunstiger gelegene Brucke im zehn Kilometer flussabwarts gelegenen Mellingen fuhrte Beim Brand der Unterstadt im Jahr 1434 wurde auch die Brucke zerstort und musste wieder aufgebaut werden Maurermeister Albrecht Murer ersetzte 1544 49 die holzernen Pfahljoche durch vier Steinpfeiler 1672 war wegen schwerer Hochwasserschaden eine Renovation notig 1903 plante die Stadt den Bau einer ungedeckten Steinbrucke entschied sich aber letztlich fur eine Erneuerung der Holzbrucke die 1912 durch Locher amp Cie durchgefuhrt wurde Die schmale Brucke konnte nach dem Zweiten Weltkrieg den stark zunehmenden motorisierten Verkehr nicht mehr aufnehmen Sie wurde 1953 1957 abgebrochen und annahernd originalgetreu wieder aufgebaut jedoch um 80 cm verbreitert und die Fahrbahn wurde durch einen Spannbeton Fertigtrager ersetzt Der holzerne Aufbau hat keine Tragfunktion mehr aber bereichert das Stadtbild 1 Seit der Eroffnung der Umfahrungsstrasse im Norden der Stadt im Jahr 1994 ist die Brucke fur den Durchgangsverkehr gesperrt Bauwerk BearbeitenDie auf vier massiven gemauerten Steinpfeilern aus der Mitte des 16 Jahrhunderts ruhende Brucke ist rund 100 Meter lang wovon 50 Meter auf den gedeckten Mittelteil entfallen Der zweite und der vierte Pfeiler sind in das Streichwehr in der Reuss miteinbezogen Die Joche sind durch ein Hangewerk uberspannt Das leicht gekrummte Dach ist mit Biberschwanzziegeln gedeckt wahrend die Brustungen mit senkrechten Brettern verschalt sind Das dritte Bruckenjoch tragt auf beiden Seiten in polygonalen Erkern je eine kleine Kapelle Die Kapelle auf der Westseite ist mittelalterlichen Ursprungs und wurde 1544 1549 beim Bau der Steinpfeiler erneuert Sie war einst dem Heiligen Nikolaus geweiht der dann jedoch 1730 dem Heiligen Nepomuk wich Eine spatbarocke Statue stellt diesen in Lebensgrosse dar Die Agathakapelle auf der Ostseite entstand 1547 und enthalt einen kleinen fruhbarocken Saulenaltar mit einer Statue der Heiligen Agatha flankiert von zwei Gemalden welche die Verkundigung an Maria und den Tod des Heiligen Josef darstellen Auf der Ostseite der sudlichen Bruckenzufahrt steht das um 1500 errichtete Bollhaus ein zweigeschossiges Gebaude dessen keilformige Schmalfront der Stromung zugewandt ist Es besteht aus behauenen Steinquadern und verputzten Bruchsteinen und diente zur Verstarkung des 1840 abgerissenen ausseren Reusstores Dem Bollhaus gegenuber befindet sich die Bruggmuhle auch aussere Muhle genannt Sie lieferte die Wasserkraft fur mehrere Gewerbebetriebe darunter eine Getreidemuhle eine Sagerei und eine Spinnerei Seit 1895 enthalt die Bruggmuhle ein kleines Wasserkraftwerk Das ursprungliche Muhlengebaude wurde 1939 abgebrochen und durch einen historisierenden Neubau ersetzt 2005 ist im Muhlengebaude ein Museum eroffnet worden das uber die alten denkmalgeschutzten Anlagen des Kraftwerks informiert und wechselnde Ausstellungen zur Geschichte der Muhle organisiert Literatur BearbeitenEugen Probst Die alte Brucke uber die Reuss in Bremgarten i d Schweiz In Die Denkmalpflege 11 Jahrgang Nr 2 3 Februar 1909 S 9 10 Peter Felder Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band IV Bezirk Bremgarten Birkhauser Verlag Basel 1967 ISBN 3 906131 07 6 S 32 36 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in BremgartenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Holzbrucke Bremgarten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Virtueller Stadtrundgang Museum Reusskraftwerk Bruggmuhle Reussbrucke Bremgarten im Denkmalschutzinventar des Kantons AargauEinzelnachweise Bearbeiten Josef Killer Brucken im Aargau Brucken von der Romerzeit bis 1940 In Schweizer Ingenieur und Architekt Band 105 Nr 23 1987 S 634 645 hier S 641 und Bild S 638 Digitalisat Normdaten Geografikum GND 1051797209 lobid OGND AKS VIAF 308736195 47 35005 8 34028 Koordinaten 47 21 0 2 N 8 20 25 O CH1903 668128 244746 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reussbrucke Bremgarten amp oldid 236779686