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Dieser Artikel behandelt das Automodell Alpine A110 welches von 1961 bis 1977 produziert wurde Zum aktuellen Modell siehe Alpine A110 2017 Der Alpine A110 1 ist ein Sportwagen des franzosischen Autoherstellers Alpine der von 1962 bis 1977 hergestellt wurde Er entstand als Weiterentwicklung des A108 Berlinette und wurde viele Jahre im internationalen Renn und Rallyesport erfolgreich eingesetzt Die bekanntesten Erfolge sind die Siege in der Rallye Monte Carlo der Gewinn der Europameisterschaft im Rallyesport und der Gewinn der Rallye Weltmeisterschaft 1971 und 1973 2 AlpineAlpine A110 BerlinetteAlpine A110 BerlinetteA110Produktionszeitraum 1961 1977Klasse SportwagenKarosserieversionen CoupeMotoren Ottomotoren 1 0 1 8 Liter 35 129 kW Lange 3850 mmBreite 1450 1600 mmHohe 1120 1130 mmRadstand 2100 mmLeergewicht ca 710 750 kgVorgangermodell Alpine A108Nachfolgemodell Alpine A310Fruher Alpine A110 Berlinette ohne DoppelscheinwerferAlpine A110 Berlinette 1600SX Baujahr 1977Alpine A110 Berlinette 1600SX Baujahr 1977Alpine A110 Cabrio SportAlpine A110 GT4 Inhaltsverzeichnis 1 Modelle 1 1 Alpine A110 Berlinette 1 2 Alpine A110 Cabriolet 1 3 Alpine A110 GT4 1 4 Alpine A110 2017 2 Hersteller Vermarktung 3 Motorsport 4 Technische Daten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseModelle BearbeitenDer Alpine A110 wurde in drei verschiedenen Karosserieversionen angeboten Das am haufigsten produzierte Modell war die Fliessheckversion unter der Bezeichnung Berlinette Daneben wurden zeitweise ein zweisitziges Alpine A110 Cabriolet angeboten sowie der Alpine A110 GT4 ein 2 2 sitziges Sport Coupe mit eigenstandiger Karosserie Alpine A110 Berlinette Bearbeiten Der Alpine A110 Berlinette ist das bekannteste Modell Er wurde mit der Zusatzbezeichnung Tour de France 1962 in Paris der Offentlichkeit vorgestellt Zu diesem Zeitpunkt wurde der Wagen noch ausschliesslich als Alpine vermarktet ohne den Zusatz Renault da Renault den unabhangigen Automobilbauer erst in den 1970er Jahren in mehreren Schritten kaufte Als die Marke 1978 zu 100 ubernommen war war die Produktion des Alpine A110 Berlinette bereits eingestellt Die Form des Fahrzeugs entspricht im Wesentlichen der des A108 Berlinette von 1960 der aus dem A108 Cabrio entwickelt wurde Jedoch wurden unter anderem die Lufteinlasse an den Seiten verschlossen und auch der Tankstutzen verlegt Die Karosserie des A110 Berlinette wurde zwischen 1962 und 1977 in Details mehrmals uberarbeitet Auch die Technik wurde standig weiterentwickelt und uberarbeitet Die fruhen Versionen des Alpine A110 Berlinette 1962 1967 hatten noch nicht die typischen Doppelscheinwerfer diese gehorten erst ab 1967 zur Serienausstattung Ganz fruhe A110 hatten auch noch das Armaturenbrett des A108 Die Ubergange zwischen den Modellen waren fliessend 1967 1968 gab es neue Doppelscheinwerfer und auch andere Details der Karosserie wurden leicht uberarbeitet Lufteinlasse Zierleisten Scheinwerfer usw 1970 wurden andere Blinker eingefuhrt die nach oben verlegt und bereits 1971 erneut geandert wurden Auch gab es ab 1970 eine verbreiterte Rennversion des A110 Berlinette ab Werk 1973 wurden die ersten Modelle mit 4 Loch Radern getestet Der Alpine A110 bekam ausserdem die hintere Radaufhangung des Alpine A310 4 Zylinders 1974 wurden die Turgriffe uberarbeitet und 1977 erhielten die letzten Alpine A110 Berlinette andere Ruckleuchten Der Alpine A110 Berlinette wurde mit unterschiedlichen Vierzylindermotoren angeboten Die ersten Fahrzeuge erhielten den Motor des Renault 8 der spater von Gordini optimiert wurde Parallel zur Modellumstellung bei Renault folgten Motoren des Renault 12 Auch Versionen die den im Rennsport eingesetzten Werksfahrzeugen entsprachen waren als Strassenversion erhaltlich Da die Fahrzeuge von Hand nach Kundenwunsch gefertigt wurden gibt es individuelle Unterschiede zwischen den Fahrzeugen bereits ab Werk Der Alpine A110 Berlinette wurde von 1962 bis 1977 in Dieppe Frankreich hergestellt Daruber hinaus gab es Lizenzbauten in Mexico 1965 1974 bei Diesel National DINA als Dinalpin in Spanien 1963 1977 bei F A S A und in Bulgarien ab 1967 als Bulgaralpine Die Lizenzbauten von F A S A sind unter anderem an dem geanderten Alpine Emblem bzw leicht abgerundeten A von Alpine zu erkennen Die von 1967 bis 1973 in Bulgarien als Bulgaralpine gebauten A110 bestanden uberwiegend aus angelieferten franzosischen Originalteilen Die Kunststoffkarosserien der Sportwagen kamen jedoch aus bulgarischer Fertigung Insgesamt wurden etwa 150 Fahrzeuge hergestellt 3 Alpine A110 Cabriolet Bearbeiten Das Alpine A110 Cabriolet ist eine Raritat Nur etwa 60 bis 70 Stuck wurden von ca 1963 bis 1969 hergestellt Es ist eine Weiterentwicklung des Alpine A108 Cabriolet Sport von 1960 1960 begann Phillipe Charles mit einer Uberarbeitung der Karosserie des Alpine A108 Cabrios Sein Entwurf wurde bei Citroen am Quai de Jard im Windkanal getestet und hatte einen geringen Luftwiderstand Das Modelljahr 1960 brachte zunachst fur den Alpine A108 eine entscheidende Veranderung Es entstand die Form die ab 1962 mit dem A110 weltberuhmt wurde Bei Diesel National DINA in Mexiko wurde das A110 Cabriolet von 1965 bis 1967 als Dinalpin in Lizenz gebaut Weitere Lizenzbauten gab es in Bulgarien Alpine A110 GT4 Bearbeiten Der 1962 vorgestellte GT4 war eine 2 2 sitzige Version des A110 Er sollte als Alpine familiale einen anderen Kundenkreis ansprechen der mehr Komfort und Alltagstauglichkeit wunschte Damit griff Alpine ein Konzept auf das kurzzeitig bereits beim Vorgangermodell umgesetzt worden war Die Karosserie des GT4 war eigenstandig Anstelle des Fliesshecks hatte das Auto ein Stufenheck mit trapezformiger Dachlinie Alpine verwendete zahlreiche Anbauteile der Renault Floride dazu gehorten die Turgriffe die Scheinwerfer und einige Teile der Innenausstattung Die Antriebstechnik wurde weiterhin vom Renault 8 ubernommen Das Chassis wurde allerdings verlangert um dem Komfortanspruch des Modells gerecht zu werden Der Radstand betrug nun 2 270 mm Zugleich war der GT4 30 mm hoher als die Berlinette Die Kunststoffkarosserie des GT4 wurde von Chappe et Gessalin einem in Brie Comte Robert ansassigen Karosseriebauunternehmen hergestellt Chappe et Gessalin bauten die Autos auch zusammen lackierten es und installierten die Innenausstattung Schliesslich wurden die Fahrzeuge nach Dieppe transportiert wo Alpine Mechaniker den Motor das Fahrwerk und das Getriebe einbauten Der A110 GT4 wurde von 1962 bis 1969 in Frankreich in einer Stuckzahl von 263 Fahrzeugen gebaut Von 1965 bis 1974 fertigte Diesel National DINA in Mexico eine als Dinalpin bezeichnete Lizenzversion des A110 GT4 Hier entstanden noch einmal 118 Exemplare 4 Alpine A110 2017 Bearbeiten Hauptartikel Alpine A110 2017 Auf dem 87 Genfer Auto Salon im Marz 2017 wurde als erstes Modell der wieder eingefuhrten Marke Alpine der A110 in der Premiere Edition vorgestellt Sowohl vom Ausseren als auch dem technischen Konzept her entspricht das 2017er Modell dem alten A110 So sind die Doppelscheinwerfer die kompakten Abmessungen und der Leichtbau an das Konzept des alten A110 angelehnt allerdings mit Mittelmotor statt Heckmotor 5 Hersteller Vermarktung BearbeitenEntwickler und Hersteller des Alpine A110 Berlinette ist der Sportwagenhersteller Alpine In den Fahrzeugpapieren wird daher auch nur Alpine als Hersteller angegeben Die Verbindung der beiden Markennamen Alpine und Renault entstand aufgrund einer Zusammenarbeit im Rennsport Der Name Alpine Renault tauchte erstmals 1967 beim 24 Stunden Rennen von Le Mans auf einem Alpine Fahrzeug auf und wurde danach im Rennsport verwendet wenn Renault finanziell beteiligt war Eine derartige Verbindung von zwei Markennamen ist im Rennsport bis heute ublich Erst nach 1967 wurde der Name Alpine Renault auch bei dem Alpine A110 Berlinette verwendet Die ersten Jahre wurden Alpine Fahrzeuge ausschliesslich uber die Alpine Niederlassung in Paris vermarktet so auch der Alpine A110 Ab 1965 verkauften auch Renault Vertragshandler Fahrzeuge von Alpine Die Zusammenarbeit zwischen Renault und Alpine bzw Jean Redele Grunder und damaliger Eigentumer der Marke Alpine ergab sich durch einen Zufall Der Vater von Jean Redele war Renault Vertragshandler sodass Jean Redele die Renault Werkstatt des Vaters ubernahm und diesen Kontakt zu Renault fur sich nutzen wollte Anfangs hatte Renault an einem Verkauf der Alpine Fahrzeuge kein Interesse und lehnte eine Zusammenarbeit ab Erst 1965 nachdem Alpine im Rennsport viele Erfolge nachweisen konnte stimmte Renault einer Zusammenarbeit zu Jean Redele konnte seine Fahrzeuge so einem grosseren Kundenkreis anbieten Es war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als eine Zusammenarbeit von zwei Automobilherstellern die erst in den 1970er Jahren mit einer schrittweisen Ubernahme der Marke Alpine und dem vollstandigen Verkauf der Marke an Renault endete Jean Redele arbeitete jedoch nicht nur mit Renault zusammen sondern auch mit Citroen mit Willys Overland mit ETO Bullet mit Chappe et Gessalin mit F A S A mit DINA mit Gillet d Herstal und mit Giovanni Michelotti Mit O S I Officine Stampaggi Industriali arbeitete Alpine an aus Kunststoff geformten Bodengruppen fur Ferrari Die Lizenzbauten des Alpine A110 wurden als Bulgaralpine Dinalpin und FASA Alpine verkauft Die Lizenzbauten von Willys Overland entsprachen dem Alpine A108 Dort wurden keine Modelle des A110 gebaut Motorsport Bearbeiten nbsp Alpine A110 1800 Gruppe 4 nbsp Alpine A110 Teilnehmer der Rally de Portugal 2012 nbsp beim Oldtimer Festival 2007 im Fahrerlager des NurburgringsDer Alpine A110 wurde von 1963 werksseitig im Motorsport eingesetzt und erzielte dabei zahlreiche Erfolge Der Schwerpunkt lag dabei auf Rallyeveranstaltungen und Etappenrennen Anfanglich konzentrierte Alpine den Werkseinsatz auf franzosische Veranstaltungen wie die Rallye Monte Carlo die Rallye Lyon Charbonnieres oder die Tour de France fur Automobile Die kleinen Autos mit ihren 1 1 Liter grossen Motoren hatten es schwer sich gegen die starker motorisierten Konkurrenten durchzusetzen Gleichwohl erreichten Alpines Werksfahrer bei diesen Veranstaltungen einige Klassensiege Ab 1966 wurden Alpines Autos konkurrenzfahiger Alpine erhielt seit dieser Zeit finanzielle Unterstutzung von Renault 1966 erschien der A110 Berlinette 1300 Das Werksteam ging mit Jean Vinatier Mauro und Lucien Bianchi sowie Gerard Larrousse an den Start Larrousse wurde 1967 franzosischer Vize Rallyemeister und Jean Claude Andruet gewann 1968 die franzosische Rallyemeisterschaft auf Alpine Im folgenden Jahr gewannen Alpines Piloten drei franzosische Rallye Titel Nach diesem Erfolg erweiterte das Werk seinen Einsatz auf europaische Rallyelaufe und ab 1973 auf die Rallye Weltmeisterschaft Hier trat es mit dem A110 1800 an der fur die Gruppe 4 Spezial Grand Tourisme Wagen mit einer Jahresproduktion von 500 Fahrzeugen 6 homologiert war 1973 im ersten Jahr der WRC gewannen Alpine Piloten sechs Gesamtsiege bei den Laufen der Rallye Weltmeisterschaft Einzelne A110s wurden fur Rundstreckenrennen zu Gruppe 5 Fahrzeugen aufgerustet und erzielten auch hierbei Klassensiege Technische Daten BearbeitenAlpine A110 1300 S 1969 1600 1970 1600 S 1970 1800 Gruppe 4 1978 Motor 4 Zylinder Reihenmotor im Heck Renault Hubraum 1296 cm 1565 cm 1796 cm Bohrung Hub 75 7 72 mm 77 84 mm 82 5 84 mmLeistung 85 kW 115 PS bei 7200 68 kW 92 PS bei 5500 101 kW 138 PS bei 7200 129 kW 175 PS bei 7200Max Drehmoment bei 1 min 122 Nm bei 4500 137 Nm bei 4000 144 Nm bei 5000 Verdichtung 12 0 1 8 6 1 10 2 1 Ventilsteuerung seitliche Nockenwelle uber Stossstangen und Kipphebel betatigte hangende VentileKuhlung Wasserkuhlung mit Pumpe und ThermostatGetriebe vollsynchronisiertes 5 Gang Getriebe mit Mittelschaltung Antrieb auf die HinterraderKarosserie Zentralrohrrahmen KunststoffkarosserieRadaufhangung vorn Querlenker StabilisatorRadaufhangung hinten Pendelachse mit Langslenkern und Stabilisator Querlenker mit StabilisatorFederung Schraubenfedern hinten vier StossdampferSpurweite vorn hinten 1296 1275 mm 1358 1337 mmRadstand 2100 mmReifen Felgen 165 HR 13 145 HR 15 16 53 13 vorn 18 53 13 hintenMasse L B H 3850 1450 1130 mm 3845 1600 1120 mmLeergewicht 740 kg 750 kg 710 kgHochstgeschwindigkeit 215 km h 195 km h 215 km h 215 km hQuellen auto motor und sport Heft 16 1969 S 37automodelle Katalog 1970 71 Vereinigte MotorverlageRenn und Sportwagenkatalog 1979 Vereinigte MotorverlageLiteratur BearbeitenUlrich Bethscheider Kieser Autos die Geschichte machten Renault Alpine Hrsg Mike Riedner Motorbuch Verlag Stuttgart 1991 ISBN 978 3 613 01407 7 S 156 Dieter Gunther Enfant Terrible Vorstellung Renault Alpine A110 in Oldtimer Markt Heft 1 1997 S 10 ff Bernard Sara Gilles Labrouche Alpine La passion bleue E T A I Antony 2011 ISBN 978 2 7268 9549 8 Bernard Vermeylen Autos aus dem Ostblock Alle Modelle seit 1945 Delius Klasing Verlag Bielefeld 2010 ISBN 978 3 7688 3149 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alpine A110 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Teilubersicht uber die Motorsporterfolge des Alpine A110 Renault Alpine Club InternationalEinzelnachweise Bearbeiten Wahrend der Produktionszeit wurde das Fahrzeug im deutschsprachigen Raum als der Renault Alpine bezeichnet vgl z B Auto Motor und Sport Heft 16 1969 S 35 ff Auch jungere deutschsprachige Publikationen weisen dem Wagen das mannliche Geschlecht zu vgl z B Kevin Brazendale Enzyklopadie Automobil von Alfa Romeo bis Zagato Bechtermunz Verlag Augsburg 2000 ISBN 3 8289 5384 0 Dort S 24 Zeitweise wird auch die weibliche Form verwendet z B Motor Klassik Kaufberatung zu der Alpine A110 in Heft 5 2012 Sara Labrouche Vaillard S 19 Bernard Vermeylen Autos aus dem Ostblock Alle Modelle seit 1945 Delius Klasing Verlag Bielefeld 2010 ISBN 978 3 7688 3149 9 Detaillierte Geschichte des Alpine A110 GT4 auf der Internetseite www alpine gt4 pagesperso orange fr histoire html Website der Autozeitung Abgerufen am 14 Marz 2017 Kategorie A homologierte Wagen Anhang J 1971 zum Internationalen Automobil Sportgesetz der FIA PDF 504 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alpine A110 amp oldid 234978393