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Bei dem Reliefbildnis des Tiedemann Giese handelt es sich um ein aus Konigsberg stammendes holzernes Halbrelief aus der Zeit um 1520 bis 1530 das sich heute im Jagdschloss Grunewald der Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg befindet Bildnis des Tiedemann Giese Berlin Jagdschloss Grunewald Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung und inhaltliche Bedeutung 3 Kunstler und Dargestellter 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Relief wurde von Bauarbeitern in einer Wand des Konigsberger Schlosses vermauert gefunden und anschliessend als Supraporte uber der Tur zum Fliesensaal im Albrechtsbau des Schlosses angebracht Danach wurde es in das Zimmer des Kastellans gebracht wo es jahrzehntelang unbeobachtet verblieb Alfred Rohde Direktor der stadtischen Kunstsammlungen im Sudflugel des Konigsberger Schlosses stellte das Bild als Teil der Stadtischen Kunstsammlungen im Konigsberger Schloss aus Am 9 April 1945 konnte der Chirurg Oskar Ehrhardt das Bild aus den Trummern des zerstorten Konigsberger Schlosses bergen Er hangte das Bild in seinem Zimmer im Konigsberger Elisabethenkrankenhaus auf Bei seinem Abtransport 1948 musste er das Bild in Konigsberg lassen wo es ein russischer Soldat an einen Dr Franke verkaufte Dieser brachte das Bild im Jahre 1948 nach Leipzig und Berlin 1958 erwarb es die Westberliner Schlosserverwaltung Inventar Nr Skulpt slg 5526 Beschreibung und inhaltliche Bedeutung BearbeitenDas teilweise farbig gefasste Relief aus Lindenholz 97 61 cm zeigt das Halbportrat eines Mannes mit Hut sinnend nach links blickend vor dem Hintergrund einer Ruinenarchitekturkulisse Er halt einen Totenschadel in seiner linken Hand In seinem Rucken wartet auf einem Balkon eine kleine Figur der Tod mit einer Steinschleuder in der linken Hand halbversteckt hinter einem Pfeiler Das Bild ist im Sinne der Vanitas und des Memento mori zu verstehen es zeigt den Dargestellten in der meditatio mortis Kunstler und Dargestellter BearbeitenDer Kunsthistoriker Hermann Ehrenberg vermutet 1899 den Bildhauer Jakob Binck als Kunstler der ein Selbstbildnis geschaffen haben soll Georg Habich gelang 1929 durch den Vergleich mit einer Zeichnung im Berliner Kupferstichkabinett die Identifizierung des Dargestellten als Tiedemann Giese eines in Konigsberg tatigen Theologen Domherren und spateren Bischofs sowie Freundes von Nikolaus Kopernikus Von Habicht stammt auch die Zuschreibung an Hans Schenck genannt Scheutzlich der am Hofe der Herzoge von Preussen und der Markgrafen von Brandenburg tatig war darunter 1526 bis 1528 nachweisbar in Konigsberg Literatur BearbeitenHermann Ehrenberg Die Kunst am Hofe der Herzoge von Preussen Leipzig Berlin 1899 S 45 47 Digitalisat Georg Habich Reliefbildnis des Tiedemann Giese in Konigsberg In Jahrbuch der preussischen Kunstsammlungen 49 1928 S 1 23 Ernst Friedrich Bange Die Kleinplastik der deutschen Renaissance in Holz und Stein Munchen 1928 S 45f Taf 41 Georg Habich Die deutschen Schaumunzen des XVI Jahrhunderts Band 2 1 Munchen 1932 S 315f Theodor Muller Deutsche Plastik der Renaissance bis zum Dreissigjahrigen Krieg Konigstein i Ts 1963 S 12 55 Anton Legner Bildnis des Tiedemann Giese In Die Kunst der Donauschule 1490 1540 Katalog der Oberosterreichischen Landesausstellung im Stift St Florian und im Schlossmuseum Linz vom 14 Mai bis 17 Oktober 1965 Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1965 S 284 Nr 699 Digitalisat Herbert Meinhard Muhlpfordt Konigsberger Skulpturen und ihre Meister 1255 1945 Holzer Wurzburg 1970 S 152 153 Der Mensch um 1500 Werke aus Kirchen und Kunstkammern Berlin 1977 S 58 63 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reliefbildnis des Tiedemann Giese im Jagdschloss Grunewald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Paragone Kunstgeschichte Universitat Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reliefbildnis des Tiedemann Giese amp oldid 206415547