www.wikidata.de-de.nina.az
Reinold von Dithmarschen 6 Juli 1164 bei Verchen war ein Ministerialer Heinrich des Lowen der ihn in Nordalbingien als Graf von Dithmarschen auf der Ertheneburg und in Lubeck einsetzte In Rendsburg errichtete Reinold die Reinoldesburch Neben Adolf II von Holstein und Heinrich von Badewide war Reinold der bedeutendste Parteiganger des Sachsenherzogs nordlich der Elbe Reinolds Herkunft ist unbekannt Vereinzelt wird eine Verwandtschaft mit den Grafen von Stade angenommen 1 Danach soll Reinold ein Sohn des Grafen Siegfried von Ertheneburg und der Oda von Heinsberg sein bei dem es sich wiederum um einen Enkel des Markgrafen Luder Udo I gehandelt hatte 2 Als sicher gilt dass Reinold zu einem nicht naher bekannten Zeitpunkt nach dem Tod des Grafen Siegfried von Ertheneburg am 1 9 Mai 1134 von Heinrich dem Lowen zum Grafen der strategisch bedeutsamen Ertheneburg bestimmt wurde 3 Diese sperrte den Elbubergang der Alten Salzstrasse einem wichtigen Handelsweg zwischen Luneburg und Lubeck Auf dem rechten Elbufer gebot Reinold von der Burg uber die Sadelbande auf dem hohen Elbufer das Land Boizenburg im Osten sowie die Vierlande im Westen Nordlich schloss sich die Grafschaft Ratzeburg Heinrichs von Badewide an im Westen mit Hamburg das Herrschaftszentrum Adolfs II von Holstein In der Sadelbande grundete Reinold einem Eintrag des Ratzeburger Zehntregisters zufolge das Dorf Lutau wahrscheinlich zwischen 1158 und 1164 Im Jahr 1161 erscheint Reinold in der Zeugenliste des auf der Ertheneburg ausgestellten Artlenburger Privilegs als comes de Lvibyke also als Graf von Lubeck 4 Wohl im Jahr 1148 hatte Heinrich der Lowe seinen Ministerialen Reinold zum Grafen von Dithmarschen erhoben Die Bewohner hatten zuvor den landfremden Stader Grafen Rudolf II von Stade erschlagen Heinrich vertrat die Rechtsauffassung mit dem Tod des letztlebenden mannlichen Angehorigen eines Geschlechts falle eine Grafschaft an den Herzog und besetzte sie mit Reinold Trotz dieser exponierten Stellung durfte es Reinold schwer gefallen sein sich in Dithmarschen eine vom Herzog unabhangige Herrschaftsposition aufzubauen Die Bauern hatten bereits seine drei Vorganger erschlagen Gegen den Widerstand der Dithmarscher vermochte er sein politisches Uberleben nur durch eine enge Anlehnung an den Herzog zu sichern 5 Um das Jahr 1150 errichtete Reinold an der Kreuzung von zwei Handelswegen zwischen Holstein und Schleswig namlich der Eider und dem Ochsenweg die nach ihm benannte Reinoldesburch auf der Eiderinsel im heutigen Rendsburg Reinold fiel am 6 Juli 1164 in der Schlacht bei Verchen als er sich an der Seite Adolfs II von Holstein ungerustet der ersten slawischen Angriffswelle entgegenstellte wahrend sich die meisten anderen Ritter vor den Angreifern versteckten oder davon liefen 6 Bis in die 1980er Jahre ging die Forschung davon aus dass es sich bei den Grafen von Dithmarschen Ertheneburg Lubeck und Rendsburg um bis zu vier unterschiedliche Personen gleichen Namens handelte 7 Literatur BearbeitenHelmut Willert Graf Reinold von Dithmarschen Uberlegungen und Anmerkungen zur nordelbischen Politik Heinrichs des Lowen In Zeitschrift der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte Bd 111 1986 S 19 38 Rezension von Erich HoffmannAnmerkungen Bearbeiten Gunther Bock Ratzeburg und die Billunger Polabien als slawisch sachsische Kontaktregion des 11 und 12 Jahrhunderts in Natur und Landeskunde Zeitschrift fur Schleswig Holstein Hamburg und Mecklenburg Bd 122 2015 S 209 216 hier S 217 Stammbaum bei Gunther Bock Umbruche in Polabien wahrend des 11 Jahrhunderts In Felix Biermann u a Hrsg Transformationen und Umbruche des 12 13 Jahrhunderts Beitrage der Sektion zur slawischen Fruhgeschichte der 19 Jahrestagung des Mittel und Ostdeutschen Verbandes fur Altertumsforschung in Gorlitz 01 bis 03 Marz 2010 Langenweissbach 2012 S 67 82 S 77 Jorg Meyn Graf Siegfried und die Ertheneburg in Lauenburgische Heimat Neue Folge Bd 181 Ratzeburg 2009 S 81 92 hier S 84 Karl Jordan Hrsg Die Urkunden Heinrichs des Lowen Herzogs von Sachsen und Bayern Stuttgart 1957 1960 Urkunde Nr 48 Helmut Willert Graf Reinold von Dithmarschen Uberlegungen und Anmerkungen zur nordelbischen Politik Heinrichs des Lowen In Zeitschrift der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte Bd 111 1986 S 19 38 hier S 22 Joachim Ehlers Heinrich der Lowe Biographie Siedler Munchen 2008 ISBN 3 7881 0149 0 S 160 Helmut Willert Graf Reinold von Dithmarschen Uberlegungen und Anmerkungen zur nordelbischen Politik Heinrichs des Lowen In Zeitschrift der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte Bd 111 1986 S 19 38 hier S 19 f mit einer Darstellung der verschiedenen Auffassungen PersonendatenNAME Reinold von DithmarschenKURZBESCHREIBUNG Graf von Dithmarschen Ertheneburg LubeckGEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM 6 Juli 1164STERBEORT Verchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinold von Dithmarschen amp oldid 216559381