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Das ehemalige Reichsbankgebaude ist ein denkmalgeschutztes Bauwerk in Lubeck Das Gebaude kurz nach Fertigstellung vor 1938 Das ehemalige Reichsbankgebaude im Januar 2021 rechts im Hintergrund der Erweiterungsbau von 2000Details an der ostlichen Stirnseite mit Portikus Inschrift aus dem Gedicht Deutschland von Karl Broger und Terrakotta Schmuckfries der in der Mitte das Lubecker Wappen rechts davon einen Seemann und links davon einen lorbeerbekranzten Soldaten zeigt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bauliche Gestalt 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Gebaude befindet sich an der Nordseite des Holstentorplatzes und tragt die Hausnummern 2 2a Geschichte BearbeitenDie Lubecker Niederlassung der Reichsbank befand sich ursprunglich in dem 1894 95 eigens zu diesem Zweck errichteten neugotischen Haus Konigstrasse 42 1934 begann im Rahmen der Neugestaltung des Holstentorplatzes die Errichtung des grosser bemessenen neuen Baus unter der architektonischen Leitung von Reichsbankbaudirektor Heinrich Wolff Ab 1936 hatte hier die Reichsbank Hauptstelle Lubeck ihren Sitz Von 1948 bis 1957 diente das Gebaude der Hauptstelle Lubeck der Landeszentralbank von Schleswig Holstein als Unterkunft anschliessend residierte dort die Hauptstelle Lubeck der Deutschen Bundesbank Am 31 Marz 2015 wurde die Bundesbankfiliale geschlossen uber die kunftige Nutzung des weiterhin in Bundeseigentum befindlichen Gebaudes wurde noch keine Entscheidung getroffen Das Reichsbankgebaude steht in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz und ist mit der Nummer 587 in die Denkmalliste der Hansestadt Lubeck eingetragen Bauliche Gestalt BearbeitenDas dreistockige Reichsbankgebaude ist hauptsachlich aus rotem Backstein errichtet und zeigt sich in einem um Elemente des monumentalisierenden Neoklassizismus erganzten Heimatschutzstil Stadtebaulich vorgegeben war dass sein Hauptgesims 6 m unter dem des Holstentores liegen sollte so dass dies die Dominante des Platzes blieb und dass der Abstand zum Tor gross genug war um die Sichtachse vom Tor auf die Turme der Marienkirche zu erhalten 1 Die Langsseite mit 15 Fensterachsen ist dem Holstentorplatz zugewandt Besonders hervorgehoben sind die neun Achsen in der Mitte einnehmenden hohen kalksteingerahmten Fenster der uber zwei Geschosse reichenden ehemaligen Schalterhalle Insgesamt ist die Platzfassade eher schlicht gehalten um die beiden stadtebaulichen Kostbarkeiten Stadttor und Kirche zu denen auf der Sudseite des Tores die hochgiebligen Salzspeicher kommen durch diesen edlen einfachen Nachbarbau zu steigern und zu unterstreichen 2 An der ostlichen Stirnseite befindet sich das Eingangsportal mit einem viersauligen Naturstein Portikus Die Ziergitter Fullungen der Eingangstur schuf der Kunstschmied Julius Schramm Beim Dach handelt es sich um ein ziegelgedecktes Walmdach Am oberen Rand des Portikus sind in Frakturbuchstaben folgende Zeilen aus Karl Brogers Werk Deutschland Ein lyrischer Gesang in drei Kreisen von 1923 eingemeisselt Nichts kann uns rauben Liebe und Glauben zu diesem Land Es zu erhalten und zu gestalten sind wir gesandt Mogen wir sterben unseren Erben gilt dann die Pflicht es zu erhalten und zu gestalten Deutschland stirbt nicht Ursprunglich umrahmten sie eine Reichsadler Skulptur 3 in der Mitte des Portikus die nach 1945 entfernt wurde Die vier Kapitelle aus Muschelkalk der den Portikus tragenden Saulen gestaltete der Bildhauer Paul Merling Unterhalb der Dachtraufe befindet sich ein umlaufender Terrakotta Schmuckfries ebenfalls von Paul Merling dessen Motive teils blossen Lokalbezug haben etwa der Lubecker Doppeladler oder der Kopf eines Seemanns mit Sudwester teils auf die propagandistische Symbolsprache des Dritten Reichs verweisen so beispielsweise der heroisierende Kopf eines Soldaten mit lorbeerbekranztem Stahlhelm Zum Holstentorplatz hin ist unterhalb der Dachtraufe eine Tafel mit einer weiteren Inschrift einem Gedenkspruch von Hjalmar Schacht 4 vorhanden Lass Weisheit deine Mauer seinund Konnen sei der Pfeiler deinund deutscher Wille dein Fundamentdas ubrige stell in Gottes Hand In der Eingangshalle finden sich Bleiglasfenster mit Darstellungen des Handels sowie eine in die Wand eingelassene Gedenktafel fur die im Ersten Weltkrieg gefallenen Lubecker Reichsbankangehorigen von Hans Uhl Berlin Die 16 70 mal 30 m grosse Schalterhalle schmuckt ein Gemalde von Ferdinand Spiegel das Heinrich den Lowen als Grunder Lubecks zeigt Auf der Nordseite des Reichsbankgebaudes befindet sich ein in 2000 nach Entwurfen des Hamburger Architekturburos ASW Architekten errichteter Erweiterungsbau der im Unterschied zum Backstein Altbau eine Sandstein Fassade aufweist Literatur BearbeitenNeue deutsche Reichsbankbauten in Deutsche Bauzeitung 72 1938 Kunstdruckteil Juni Digitalisat S 170f ArchitekturForumLubeck e V Hg Architekturfuhrer Lubeck Lubeck 2007 ISBN 978 3 00 021536 0 Lutz Wilde unter Mitwirkung von Margrit Christensen Hansestadt Lubeck Altstadt Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmale in Schleswig Holstein Band 5 1 Wachholtz Kiel Hamburg 2017 ISBN 978 3 529 02524 2 S 416 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reichsbankgebaude Lubeck Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Lubeckische Blatter 1934 S 108 Neue deutsche Reichsbankbauten in Deutsche Bauzeitung 72 1938 Kunstdruckteil Juni Digitalisat S 170 Siehe die Abbildung in Neue deutsche Reichsbankbauten in Deutsche Bauzeitung 72 1938 Kunstdruckteil Juni Digitalisat S 170 Neue deutsche Reichsbankbauten in Deutsche Bauzeitung 72 1938 Kunstdruckteil Juni Digitalisat S 171 53 8667 10 67862 Koordinaten 53 52 0 1 N 10 40 43 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichsbankgebaude Lubeck amp oldid 226205865