www.wikidata.de-de.nina.az
Die Regierung Dupong Krier war vom 5 November 1937 bis 10 Mai 1940 die Regierung im Grossherzogtum Luxemburg die von Staatsminister Pierre Dupong gebildet wurde Nach der Niederlage in der Volksabstimmung uber das Maulkorbgesetz hatte Joseph Bech den Rucktritt seiner Regierung bei Grossherzogin Charlotte eingereicht Diesen nahm sie erst mit etwas Verzogerung an In der sich zuspitzenden internationalen Lage gewann die Idee einer Koalition der drei grossen Parteien Rechtspartei Liberale und Sozialisten immer mehr Unterstutzer Allerdings weigerten sich die Sozialisten in eine Regierung einzutreten der Bech angehoren wurde und die Katholisch Konservativen verweigerten sich dem favorisierten Ministerkandidaten der Arbeiterpartei Rene Blum da dieser sich in der Kampagne gegen das Maulkorbgesetz besonders hervorgetan hatte 5 Monate vergingen bevor Pierre Dupong schliesslich die Bildung einer Regierung aus den drei Parteien gelang In dieser Regierung die durch ihre Zusammensetzung fast als Regierung der nationalen Einheit bezeichnet werden kann blieb Bech Regierungsmitglied als Aussenminister Dupong ubernahm die Fuhrung der Regierung Die Sozialisten waren mit zwei Ministern in der Regierung vertreten Pierre Krier einem Gewerkschafter und dem schon genannten Rene Blum einem Rechtsanwalt Die Liberalen wurden im Kabinett von Etienne Schmit vertreten Nach Schmits Tod am 19 Dezember 1937 fand sich kein Nachfolger seiner Partei der von den anderen Partnern akzeptiert wurde sodass die Liberalen am 11 Juli 1939 offiziell aus der Regierungskoalition austraten Nach seinem Ausscheiden aus personlichen Grunden ersetzte die Arbeiterpartei Rene Blum im April 1940 durch Victor Bodson nur wenige Wochen vor dem deutschen Einmarsch und der Flucht der Regierung ins Exil Durch die Remilitarisierung des Rheinlandes durch Nazi Deutschland im Jahr 1936 schrumpfte der Sicherheitspuffer zwischen Deutschland und Frankreich auf das kleine Luxemburg zusammen was die Besetzung des Landes durch auslandische Truppen im Kriegsfall zwischen Deutschland und Frankreich wieder wahrscheinlich machte Deutschlands anderer westlicher Nachbar Belgien reagierte mit einem Ruckzug aus dem Militarabkommen mit Frankreich und mit einer Politik der freien Hand Auch die luxemburgische Regierung suchte ihr Heil in einer Politik der Neutralitat Um die internationale Position Luxemburgs zu festigen versuchte Aussenminister Joseph Bech die Garantiemachte des Zweiten Londoner Vertrages von 1867 zu einer feierlichen und gemeinsamen Erklarung zu bewegen in der die immerwahrende Neutralitat Luxemburgs bekraftigt wurde Allerdings liessen sich Belgien und Grossbritannien nicht darauf ein Als Alternative zu einer multilateralen Erklarung versuchte Bech nun gleichzeitige Zusagen von Frankreich und Deutschland zu bekommen Wahrend Deutschland diese ohne Skrupel gab zogerten die Franzosen alle gewunschten Zusagen zu machen Der franzosische Generalstab forderte namlich ein Durchzugsrecht fur franzosische Truppen durch das Grossherzogtum im Falle einer deutschen Aggression So kam es dass die luxemburgische Regierung im Fruhjahr 1939 als die Kriegsgefahr immer greifbarer wurde ohne formelle Garantien dastand sodass es immer wahrscheinlicher wurde dass eine schnelle Besetzung das Landes keinerlei internationale Reaktionen nach sich ziehen wurde Angesichts der gefahrlichen internationalen Lage stimmte die Kammer einer Machtausweitung der Regierung zu in eigener Vollmacht Verordnungen zu erlassen um es ihr zu ermoglichen die erforderlichen Massnahmen zur Sicherung der Interessen des Landes zu treffen Auf Grund dieser Gesetze vom 28 September 1938 und 29 August 1939 ergriffen die Regierungsbehorden eine Reihe von Schutzmassnahmen neue Erklarung der Neutralitat Verbot der Hilfeleistung fur kriegfuhrende Parteien Starkung der Grenzuberwachung Jagdverbot in Grenzgebieten Massnahmen zur Einsparung von Kraftstoff und Strom Lagerung von Lebensmitteln und Benzin Uberwachung von Radio und Pressesendungen usw In diesem Zusammenhang wurde das Gedenken an die Hundertjahrfeier der Unabhangigkeit an dem sich die ganze luxemburgische Gesellschaft beteiligte zu einer starken symbolischen Reaktion auf die deutsche Bedrohung Die Regierung nutzte die Gedenkfeiertage geschickt um der europaischen Offentlichkeit den Wunsch des Landes nach Unabhangigkeit zu demonstrieren Ausserdem gelang es uber das Gedenken die durch das Referendum uber das Maulkorbgesetz von 1937 gespaltene Bevolkerung zu versohnen und das luxemburgische Nationalgefuhl im Angesicht der ausseren Gefahr zu starken Wahrend der deutschen Invasion und Besetzung des Landes im Rahmen des Westfeldzugs am 10 Mai 1940 wahlten die Grossherzogin und ihre Regierung den Weg ins Exil Dies hatte die Regierung schon vorher nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs am 1 September 1939 und dem darauf folgenden Sitzkrieg der die Verletzung der luxemburgischen Neutralitat immer wahrscheinlicher werden liess fur den Fall des Angriffs und der vollstandigen Besetzung des Landes durch Hitlers Armeen beschlossen Der Regierung Dupong Krier gehorten folgende Kabinettsmitglieder an Inhaltsverzeichnis 1 Erste Regierung Dupong Krier 5 November 1937 bis 7 Februar 1938 2 Zweite Regierung Dupong Krier 7 Februar 1938 bis 6 April 1940 3 Dritte Regierung Dupong Krier 6 April bis 10 Mai 1940 4 WeblinksErste Regierung Dupong Krier 5 November 1937 bis 7 Februar 1938 BearbeitenAmt Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit ParteiStaatsminister Prasident der Regierung Zentrale Verwaltung Armee Finanzen Sozialhilfe Pierre Dupong 5 November 1937 7 Februar 1938 RPAuswartige Angelegenheiten Weinbau Kunst und Wissenschaft Joseph Bech 5 November 1937 7 Februar 1938 RPInneres Handel Industrie und Gewerbe Transport und Elektrizitat Etienne Schmit 5 November 1937 19 Dezember 1937 RLPJustiz Bauen und Gesundheitsdienst Rene Blum 5 November 1937 7 Februar 1938 APSoziale Sicherheit und Arbeit Bergbau Pierre Krier 5 November 1937 7 Februar 1938 APoffentlicher Unterricht Landwirtschaft und Kultus Nicolas Margue 5 November 1937 7 Februar 1938 RPZweite Regierung Dupong Krier 7 Februar 1938 bis 6 April 1940 BearbeitenAmt Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit ParteiStaatsminister Prasident der Regierung Zentrale Verwaltung Armee Finanzen Sozialhilfe Pierre Dupong 7 Februar 1938 6 April 1940 RPAuswartige Angelegenheiten Weinbau Kunst und Wissenschaft interimistisch Inneres Joseph Bech 7 Februar 1938 6 April 1940 RPJustiz Bauen und Gesundheitsdienst interimistisch Transport und Elektrizitat Rene Blum 7 Februar 1938 6 April 1940 APSoziale Sicherheit und Arbeit Bergbau Pierre Krier 7 Februar 1938 6 April 1940 APoffentlicher Unterricht Landwirtschaft und Kultus interimistisch Handel Industrie und Gewerbe Nicolas Margue 7 Februar 1938 6 April 1940 RPDritte Regierung Dupong Krier 6 April bis 10 Mai 1940 BearbeitenAmt Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit ParteiStaatsminister Prasident der Regierung Zentrale Verwaltung Armee Finanzen Sozialhilfe Pierre Dupong 6 April 1940 10 Mai 1940 RPAuswartige Angelegenheiten Weinbau Kunst und Wissenschaft interimistisch Inneres Joseph Bech 6 April 1940 10 Mai 1940 RPJustiz offentliche Arbeiten Transport und Elektrizitat Victor Bodson 6 April 1940 10 Mai 1940 APSoziale Sicherheit und Arbeit Bergbau Pierre Krier 6 April 1940 10 Mai 1940 APoffentlicher Unterricht Landwirtschaft und Kultus interimistisch Handel Industrie und Gewerbe Nicolas Margue 6 April 1940 10 Mai 1940 RPWeblinks BearbeitenLes gouvernements du Grand Duche de Luxembourg depuis 1848Luxemburgische Regierungen seit 1848 de la Fontaine Willmar Simons de Tornaco Servais de Blochausen Thilges Eyschen Mongenast Loutsch Thorn Kauffman Reuter Prum Bech Dupong Krier Exilregierung vun der Befreiung National Unioun Dupong Schaus Dupong Schaus Bodson Bech Bodson Frieden Werner Schaus I Werner Cravatte Werner Schaus II Thorn Vouel Berg Werner Thorn Flesch Santer Poos I Santer Poos II Santer Poos III Juncker Poos Juncker Polfer Juncker Asselborn I Juncker Asselborn II Bettel Schneider Bettel Schneider Kersch Braz Bausch Regierung Frieden Bettel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regierung Dupong Krier amp oldid 222800054