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Das Recker Moor ist ein 3 45 km 1 grosses Naturschutzgebiet im Tecklenburger Land nordostlich von Recke in der Bauerschaft Langenacker Es bildet zusammen mit dem Mettinger Moor das FFH Gebiet Mettinger und Recker Moor FHH Gebietsnummer 3612 301 Grosse ca 426 ha 2 Es gehort zu den am besten erhaltenen Moorgebieten in Nordrhein Westfalen Naturschutzgebiet Recker Moor IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaMoorflachen mit fruchtendem Wollgras und dem SchnepfenturmMoorflachen mit fruchtendem Wollgras und dem SchnepfenturmLage Recke Kreis Steinfurt Nordrhein Westfalen DeutschlandFlache 3 446 km Kennung ST 036WDPA ID 165119Natura 2000 ID DE3612301Geographische Lage 52 23 N 7 46 O 52 377777777778 7 7722222222222 Koordinaten 52 22 40 N 7 46 20 ORecker Moor Nordrhein Westfalen Einrichtungsdatum 1971Besonderheiten Teil des EU Vogelschutzgebiets Dusterdieker Niederung Blick uber das Recker MoorDer Libellenturm der zweite Aussichtsturm im MoorGrossflachig unter Wasser stehende Feuchtwiesen im FruhjahrDas Naturschutzgebiet Recker Moor ist ein Rest des ehemals rund 50 km grossen Vinter Moores dessen Entwicklung zu einem Hochmoor vor etwa 5000 Jahren einsetzte Torfabbau Entwasserung und die landwirtschaftliche Nutzung fuhrte fast bis zum vollstandigen Verschwinden des bis zu 3 m tiefen Moores bevor der Recker Teil im Jahr 1971 unter Naturschutz gestellt wurde Das unmittelbar angrenzende Mettinger Moor folgte 1986 Im Recker Moor ist noch die ursprungliche Hochmoorvegetation vorzufinden in der das Torfwachstum wieder begonnen hat wahrend das Mettinger Moor grosstenteils aus Feuchtwiesen und Moorbirkenwald besteht Das Gebiet bietet einer Vielzahl von Pflanzen und Vogelarten einen Lebensraum darunter vielen bedrohten Arten wie zum Beispiel Krickente Bekassine Uferschnepfe Grosser Brachvogel Schafstelze oder auch Braunkehlchen Unter den neun heimischen Torfmoosarten soll sich zudem das ausserst seltene Weiche Torfmoos Sphagnum molle befinden Das Naturschutzgebiet ist Teil des EU Vogelschutzgebiets Dusterdieker Niederung Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Entstehung und Moorkultivierung 3 Torfwerke 4 Torfstecherdenkmal 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseName BearbeitenUrsprunglich wurde das gesamte Moor Vinter Moor oder in manchen Schriften auch Espeler Moor genannt Das ursprungliche Moor erfasste weite Teile der Orte Neuenkirchen Recke und Mettingen Mit der zunehmenden Kultivierung der verbliebenen Moorflachen entstanden die Bezeichnungen Recker Moor fur das verblieben Restmoor auf dem Gebiet der Gemeinde Recke und das Mettinger Moor fur die entstandenen Feuchtwiesen im Mettinger Gemeindegebiet 3 Da sich fast alle der heute intakten Moorflachen auf Recke konzentrieren wird heutzutage vom Recker Moor gesprochen Entstehung und Moorkultivierung BearbeitenDas Vinter Moor entstand vor ungefahr 6000 Jahren aus einem Kiefern Birken Bruchwald 4 Bis um 1700 wuchs die Moorflache ohne durch menschliche Einflusse gestort zu werden und erreichte zu dieser Zeit seine grosste Ausdehnung von ungefahr 50 km Durch erste Handtorfstiche und die Moorbrandkultur begann darauf hin die Zerstorung des Moorgebietes Der gestochene Torf wurde als Stalleinstreu oder zum Heizen verwendet auf den Moorbrandflachen wurde Buchweizen angebaut Durch den Bau des Moorkanales 1870 welcher das Wasser des Moores Richtung Hopsten abfuhrt wurde die Kultivierung extrem beschleunigt Nun konnte erstmals die Moorflache systematisch grossflachig entwassert werden Im Ersten Weltkrieg wurde durch gefangene Soldaten das Entwasserungsnetz stark vergrossert 5 294 Spater wurde diese Massnahme durch Erwerbslose weitergefuhrt und gipfelte 1926 in der Fertigstellung des Moorhufendorf Rothertshausen mitten im Moor 6 Nach der Errichtung von Entwasserungsgraben wurden Verbindungsgraben ausgeworfen und das Gebiet mittels der Deutschen Hochmoorkultur urbar gemacht In 80 cm Tiefe wurden Tonrohren verlegt um das Entwassern zu unterstutzen Auf der Bodendecke wurde die Vegetation beseitigt die Oberflache gewalzt und mit Kalk Phosphat und Kupferschlacke gedungt Von 1916 bis 1926 liessen sich in Rothershausen 25 Siedler mit ihren Familien nieder Im Recker und Mettinger Bereich wurde hauptsachlich nur sudlich des Moorkanals die Moorflache in Acker oder Grunland umgewandelt Im nordlichen Bereich war seit 1919 das Mettinger Torfwerk aktiv Im und vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der Abbau von Brenntorf per Hand wieder stark zu Trotz des nahen Bergwerkes Ibbenburen war der Brenntorf in der Region ein wichtiger Brennstoff in der Notzeit 1939 wurde der Grenzgraben auf der Landesgrenze gezogen Von 1951 bis 1954 war der Mammutpflug der Firma Ottomeyer in Recke und Mettingen im Einsatz Im Gebiet der Gemeinde Neuenkirchen wurde noch zu spaterer Zeit Moorflache tiefgepflugt Torfwerke BearbeitenMettinger TorfindustrieDas Mettinger Torfwerk wurde 1919 in Betrieb genommen Seine Abbaugebiete konzentrierten sich hauptsachlich auf den Bereich der Gemeinde Mettingen aber auch in Recke Die Torfgewinnung weitete sich so weit aus dass 1952 schon abgetorfte Gebiete aufgeforstet oder in Acker und Grunland umgewandelt wurden 5 295Bereits in den Sechzigerjahren gab es seitens Naturschutzern das Anliegen verbleibende Moorflachen unter Schutz zu stellen Am 6 Juli 1969 brannte die Torffabrik zum Teil ab So wurden das Maschinenhaus und ein Turm ein Raub der Flammen Nach der Beseitigung der Schaden im Wert von 250 000 DM ging die Torffabrik jedoch wieder in Betrieb 7 1974 endete der Torfabbau durch das Mettinger Torfwerk sein Besitzer war im Moor todlich verungluckt Heute zeugt nur die Bushaltestelle Torfwerk von der ehemaligen Anlage Vinter TorfindustrieDas Torfwerk Vinter Torfindustrie wurde 1930 in Betrieb genommen Es stellte hauptsachlich Streu und Dungetorf her 8 1991 stellte das Torfwerk den Betrieb ein Die verbleibende ehemalige Abbauflache ist seitdem brachliegend und mittlerweile stark von Birken bewachsen Torfstecherdenkmal Bearbeiten nbsp Torfstecherdenkmal Torfstecher und Sohn bei der ArbeitAm 20 Mai 2009 wurde das Torfstecherdenkmal des Heimatvereins Recke an der Rothershausener Strasse eingeweiht Es soll an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erinnern als viele Recker im Moor Torf stachen um sich mit Brennstoff zu versorgen Die Anregung zu dem Denkmal gab der Recker Heimatforscher Werner Heukamp Die kunstlerische Gestaltung wurde von Josef Struck umgesetzt Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete in Nordrhein Westfalen Liste der FFH Gebiete in Nordrhein WestfalenLiteratur BearbeitenAnnette Kleinert Maria Spahn Louis Stuve Horst Michaelis Bernard Haaler Antonius Schluter et al Recke Ein Dorf wandelt sich Ibbenburener Vereinsdruckerei Ibbenburen 1983 ISBN 3 921290 07 4 S 157 170 Annette Kleinert Manfred Wolf Robert Herkenhoff Meinolf Peters Bernard Haaler et al Recke 1189 1989 Beitrage zur Geschichte Ibbenburener Vereinsdruckerei Ibbenburen 1989 ISBN 3 921290 07 4 S 289 300 Werner Heukamp Unnerwaggens duor Riecke Steinbeck Espel Von Menschen und Begebenheiten erzahlt in Hoch und Niederdeutsch Ibbenburener Vereinsdruckerei Ibbenburen 2001 ISBN 3 932959 22 1 S 22 24 Werner Heukamp Unnerwaggens duor Riecke Von Menschen und Begebenheiten erzahlt in Hoch und Niederdeutsch Ibbenburener Vereinsdruckerei Ibbenburen 2010 ISBN 978 3 941607 11 8 S 153 154 F Runge Die Naturdenkmaler Natur und Landschaftsschutzgebiete des Kreises Steinfurt Kreis Steinfurt Steinfurt 1982 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Recker Moor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturschutzgebiet Recker Moor ST 036 im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen Natura 2000 Gebiet Mettinger und Recker Moor im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen Informationen der Arbeitsgemeinschaft fur Naturschutz Tecklenburger Land uber das Recker Moor Informationen zum Moor des Vereins Biologische Station Kreis Steinfurt Fotos des Recker Naturfotografen Felix Buscher Torfbahn des Torfwerkes Vinte Fahrt mit der Torfbahn PDF des Antl zum Recker MoorEinzelnachweise Bearbeiten Naturschutzgebiet Recker Moor ST 036 im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen abgerufen am 8 Marz 2017 Natura 2000 Gebiet Mettinger und Recker Moor im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen abgerufen am 25 Marz 2023 Wilhelm Decking Das Recker Moor In Recke Ein Dorf wandelt sich S 157 Das Recker Moor PDF Nicht mehr online verfugbar In Mach mit Arbeitsgemeinschaft fur Naturschutz Tecklenburger Land August 2012 S 4 archiviert vom Original am 3 September 2013 abgerufen am 25 Marz 2023 Zeittafel zum Moor a b Ulrich Harte Das Recker Moor Geschichte einer Landschaft In Recke 1189 1989 Moordorf Rothershausen wird 75 Jahre Nicht mehr online verfugbar In Osnabrucker Zeitung Archiviert vom Original am 12 April 2013 abgerufen am 25 Marz 2023 Mettinger Torfwerk durch Feuer vernichtet Nicht mehr online verfugbar In IVZ 7 Juli 1969 ehemals im Original abgerufen am 25 Marz 2023 1 2 Vorlage Toter Link archiv ivz aktuell de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Arend Thiermann Geologische Karte von NRW Erlauterungen zum Batt 3612 Mettingen S 121 VNaturschutzgebiete im Kreis SteinfurtAltenberge Feuchtwiese HansellEmsdetten Emsaue ST 079 Emsaue ST 102 Emsdettener Venn Mesumer Mark Sinninger Veen Wiesen am Max Clemens KanalGreven Bockholter Berge Boltenmoor Emsaue ST 102 Hanseller Floth Huttruper Heide Wentruper BergeHorstel Alte Fahrt Beermanns Venneken Bloome Dreierwalder Bruchwiesen Haverforths Wiesen und Grutzemachers Kanalchen Herrenwiese Knollmanns Meerkott Mossmorken Steinbruch Gravenhorst Torflocher am Galgenkamp Trogbahn WienhakeHopsten Finkenfeld Fledder Halverder Aa Niederung Halverder Moor Heideweiher Visse Heiliges Meer Heupen Koffituten Kreienfeld Trogbahn Wienhake Wehrstroot WiechholzIbbenburen 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