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Als Rechnungsgrundlagen bezeichnet man in der traditionellen Versicherungsmathematik insbesondere in der Lebens und der privaten Krankenversicherung die in versicherungsmathematischen Berechnungen verwendeten Parameter insbesondere in Beitrags oder Deckungskapitalformeln In den letzten Jahrzehnten wurden auch versicherungsmathematische Berechnungsverfahren insbesondere fur Beitrage in der Lebensversicherung entwickelt in denen es keine Rechnungsgrundlagen im herkommlichen Sinn mehr gibt Dies sind insbesondere an Marktpreisen orientierte und auf Szenarien beruhende Verfahren zur Beitragskalkulation Der fur alle Verfahren angewandte Oberbegriff ist Annahme Rechnungsgrundlagen 1 Ordnung sind diejenigen Rechnungsgrundlagen die besonders vorsichtig bestimmt sind wie sie z B zur Berechnung der Beitrage oder der handelsrechtlichen Deckungsruckstellung verwendet werden da hierfur vorsichtige Berechnungen gesetzlich gefordert werden Im Gegensatz zu den vorsichtig gewahlten Rechnungsgrundlagen 1 Ordnung bezeichnet man realistische gewahlte Rechnungsgrundlagen als Rechnungsgrundlagen 2 Ordnung Die den tatsachlich eingetretenen Verhaltnissen entsprechenden Rechnungsgrundlagen werden auch als Rechnungsgrundlagen 3 Ordnung bezeichnet Man unterscheidet biometrische Rechnungsgrundlagen z B Sterbetafeln den Rechnungszins sowie Kostensatze Je nach Verwendung gibt es Rechnungsgrundlagen der Beitragskalkulation des Ruckkaufswertes der beitragsfreien Versicherung und der Deckungsruckstellung Diese Rechnungsgrundlagen mussen fur ein und denselben Vertrag nicht ubereinstimmen sondern konnen fur jeden Zweck eigenstandig vereinbart bzw gewahlt werden Traditionell werden allerdings fur die Berechnung der Deckungsruckstellung der beitragsfreien Versicherung und des Ruckkaufswertes die gleichen Rechnungsgrundlagen verwendet wie sie zuvor fur die Berechnung der Beitrage verwendet wurden Werden bei der Berechnung der Deckungsruckstellung im Rahmen des handelsrechtlich akzeptablen weniger vorsichtige Rechnungsgrundlagen als im Beitrag verwendet so sind die berucksichtigten Beitrage entsprechend um einen Gewinnzuschlag zu kappen Realisationsprinzip Vorsichtigere Rechnungsgrundlagen konnen aber im Einzelfall erforderlich sein Auch beitragsfreie Versicherungsleistungen durfen nach dem Versicherungsvertragsgesetz nicht niedriger sein als die mit den Rechnungsgrundlagen der Beitragskalkulation bestimmten abgesehen von einem zusatzlich zu vereinbarenden Abschlag Die Rechnungsgrundlagen des Ruckkaufswertes sind nach bisherigem Recht so zu wahlen dass sich mindestens der Zeitwert der Versicherung ggf nach einem vereinbarten Abzug als Ruckkaufswert ergibt Nach der Reform des Versicherungsvertragsgesetzes durfen die Ruckkaufswerte von ab dem 1 Januar 2008 abgeschlossenen Lebensversicherungen nicht niedriger sein als die mit den Rechnungsgrundlagen der Beitragskalkulation bestimmten auch hier kann noch ein Abzug vereinbart werden Stets kann zugunsten der Versicherungsnehmer hiervon abgewichen werden also hohere Werte im Vertrag vereinbart werden als gesetzlich vorgesehen Inhaltsverzeichnis 1 Arten von Rechnungsgrundlagen 1 1 Rechnungszins 1 2 Biometrische Rechnungsgrundlagen 1 3 Kostensatze 1 4 Gewinnzuschlag 2 Wahl von Rechnungsgrundlagen 1 Ordnung 2 1 Grundsatze 2 2 Rechnungsgrundlagen fur Beitrage und Deckungsruckstellungen 2 3 Anpassung von Rechnungsgrundlagen 2 4 Verantwortliche fur die Rechnungsgrundlagen 2 5 Verbreitete biometrische Rechnungsgrundlagen 3 Rechnungsgrundlagen 2 Ordnung 3 1 Allgemeines 3 2 Verwendung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseArten von Rechnungsgrundlagen BearbeitenRechnungszins Bearbeiten nbsp Entwicklung des Hochstrechnungszinssatzes in der Lebensversicherung 1 Da Lebens und Krankenversicherungen oft uber Jahrzehnte laufen werden kunftige Leistungen und Beitrage bei der Berechnung ihres heutigen Wertes abgezinst Der in versicherungsmathematischen Formeln verwendete Zinssatz wird als Rechnungszins bezeichnet Der hochstzulassige Rechnungszins fur die Berechnung der Deckungsruckstellung fur das Neugeschaft in der Lebensversicherung ist in der Deckungsruckstellungsverordnung DeckRV festgelegt Er betragt von Ausnahmen bei speziellen Tarifen oder Fremdwahrungsversicherungen abgesehen seit dem 1 Januar 2012 1 75 Von 1994 bis 2000 hatte er seinen Hochststand mit vier Prozent seit dem 1 Januar 2015 betrug er 1 25 und wurde zum 1 Januar 2017 auf 0 9 gesenkt Der Hochstrechnungszins in der Krankenversicherung betragt 3 5 Aufgrund der niedrigen Zinsen auf dem Kapitalmarkt haben viele Versicherer Ende 2012 den Rechnungszins fur das Neukundengeschaft auf durchschnittlich 2 75 Prozent gesenkt 2017 rutschten sowohl die laufende Durchschnittsverzinsung als auch die Nettoverzinsung mit 3 31 bzw 3 46 im Branchenschnitt unter die 3 5 Marke und erreichten damit einen historischen Tiefststand 2 Fur die Berechnung der Beitrage kann theoretisch der Rechnungszins frei gewahlt werden doch mussen nach gesetzlichen Bestimmungen die Beitrage in ausreichender Hohe mit den Versicherungsnehmern vereinbart werden Daher kann der Rechnungszins fur die Beitrage nicht zu hoch gegenuber dem fur die Deckungsruckstellung verwendeten Rechnungszins gewahlt werden Biometrische Rechnungsgrundlagen Bearbeiten Biometrische Rechnungsgrundlagen sind die Parameter mit denen die versicherten Risiken wie Sterblichkeit Berufsunfahigkeit oder Krankheitskosten dargestellt werden In der Regel sind diese Parameter vom Geschlecht und vom erreichten Alter abhangig Wichtige biometrische Rechnungsgrundlagen in der Lebensversicherung sind Sterblichkeits Berufsunfahigkeits und Reaktivierungswahrscheinlichkeiten Ausgehend von diesen einjahrigen Ausscheidewahrscheinlichkeiten errechnen sich Ausscheideordnungen z B Sterbetafeln die die Verkleinerung eines Ausgangskollektivs mit steigendem Alter darstellen So beginnt eine Sterbetafel ublicherweise mit einem Kollektiv von 100 000 Nulljahrigen Neugeborenen Gemass den verwendeten Wahrscheinlichkeiten vermindert sich dieses Kollektiv jedes Jahr Die Krankenversicherung verwendet fur ihre Ausscheideordnungen neben Sterbe auch Stornowahrscheinlichkeiten In der Krankenversicherung werden durchschnittliche Krankheitskosten je Geschlecht und Alter sogenannte Kopfschaden als Rechnungsgrundlage verwendet Kostensatze Bearbeiten Versicherer legen ihre Kosten Betriebsaufwendungen wie alle Unternehmen auf die Preise um Die bei der Beitragsberechnung hierfur vorgesehenen Beitragsteile werden als Kostenzuschlage bezeichnet und diese sind Teil der Rechnungsgrundlagen der Beitragskalkulation Auch bei der Berechnung der Deckungsruckstellung sind die unvermeidlichen zukunftigen Betriebsaufwendungen zu berucksichtigen und daher enthalten auch die Rechnungsgrundlagen der Deckungsruckstellung Kostenzuschlage in vorsichtig bestimmter Hohe In der Lebensversicherung sind Zuschlage fur Verwaltungskosten ublicherweise Stuckkosten oder von Beitrag oder Versicherungssumme abhangig Die kalkulatorischen Abschlusskosten werden teilweise in Abhangigkeit von der Beitragssumme und teilweise der Versicherungssumme fruher ausschliesslich der Versicherungssumme angesetzt Aufgrund aufsichtsrechtlicher Begrenzungen durfen fur die Berechnung der Deckungsruckstellung nur in begrenztem Umfang meist maximal 40 Promille der Beitragssumme Abschlusskosten vor Falligkeit der diese deckenden Beitrage angesetzt werden Insofern unterscheiden sich die Rechnungsgrundlagen der Beitragskalkulation von denen der Deckungsruckstellung da die Rechnungsgrundlagen der Beitragskalkulation meist hohere Kostenzuschlage vorsehen die nicht fur die laufende Verwaltung benotigt werden In den Rechnungsgrundlagen der Deckungsruckstellung werden daher die kalkulatorischen Abschlusskosten in einmalig anfanglich berucksichtigte Zillmerzuschlage und laufend mit der Beitragszahlung berucksichtigte Amortisationszuschlage unterschieden Nach der Reform des Versicherungsvertragsgesetzes sind auch bei den Rechnungsgrundlagen fur den Ruckkaufswert besondere Regeln fur die Berucksichtigung von kalkulatorischen Abschlusskosten abweichend von der Beitragskalkulation zu beachten Die Abschlusskosten in der Krankenversicherung werden in Monatsbeitragen bemessen Weitere Kosten werden beitragsproportional oder als Stuckkosten angesetzt Gewinnzuschlag Bearbeiten Ein expliziter Gewinnzuschlag ist in der traditionellen Versicherungsmathematik unublich Die ubrigen Rechnungsgrundlagen werden so vorsichtig gewahlt dass durch sie genugend Gewinne verbleiben Der als Teil der kalkulatorischen Abschlusskosten angesetzte Amortisationszuschlag bei der Berechnung der Deckungsruckstellung ist allerdings wirtschaftlich ein reiner Gewinnzuschlag Auch sonst ist bei der Berechnung der Deckungsruckstellung ein Gewinnzuschlag anzusetzen der nach dem Realisationsprinzip nur proportional zur tatsachlich erfolgenden Beitragszahlung vereinnahmt werden darf wenn die Rechnungsgrundlagen der Deckungsruckstellung weniger vorsichtig sind als die der Beitrage Bei der Berechnung der Deckungsruckstellung wird dann nur der um diesen Gewinnzuschlag verringerte Beitrag als Normbeitrag bezeichnet berucksichtigt Wahl von Rechnungsgrundlagen 1 Ordnung BearbeitenLebensversicherungsvertrage laufen i d R uber Jahrzehnte ohne dass von Ausnahmen abgesehen die Moglichkeit einer Beitragsanpassung existiert Die Rechnungsgrundlagen mussen also fur die Beitragskalkulation so vorsichtig gewahlt werden dass sie uber die Vertragslaufzeit voraussichtlich ausreichen Zur Berechnung der Deckungsruckstellung genugt es hingegen nicht dass die Rechnungsgrundlagen nur ausreichend gewahlt werden sondern sie mussen daruber hinaus auch noch ein Element der Vorsicht beinhalten um auch im Fall ungunstiger Abweichungen noch ausreichend zu sein Da die Beitrage nach den gesetzlichen Bestimmungen so hoch mit den Versicherungsnehmern vereinbart werden mussen dass sie auch die Bildung der Deckungsruckstellung ermoglichen richtet sich die Beitragskalkulation meist auch an diesem noch vorsichtigeren Massstab aus In der privaten Krankenversicherung sind Beitragsanpassungen moglich und ublich Die Rechnungsgrundlagen konnen also stets an aktuelle Entwicklungen angepasst werden Ein gewisses Mass an Vorsicht ist aber auch fur Krankenversicherungen vorgeschrieben Grundsatze Bearbeiten Die Grundsatze fur die Wahl von vorsichtigen Rechnungsgrundlagen fur die Deckungsruckstellung in der Lebensversicherung sind neben den allgemeinen Vorgaben im Handelsrecht in der DeckRV festgelegt die obwohl sie eine Vorschrift des Aufsichtsrechts ist nach 341e HGB handelsrechtliche Wirksamkeit entfaltet So mussen die Rechnungsgrundlagen mit Ausnahme der Zuschlage fur Abschlusskosten deren Hohe bei der ersten Bilanzierung des Vertrages bereits bekannt sind mit ausreichenden Sicherheiten versehen sein Bei der Ermittlung von Sterblichkeiten 1 Ordnung geht man zunachst von beobachteten Todesfallen aus Es werden dann Sicherheitszu oder abschlage fur das Irrtums und das Anderungsrisiko eingerechnet Dies fuhrt dazu dass bei Versicherungen mit Todesfallcharakter die zur Tarifkalkulation verwendete Sterblichkeit 1 Ordnung hoher ist als die tatsachliche Sterblichkeit Bei Versicherungen mit Erlebensfallcharakter Rentenversicherungen wird mit einer Sterblichkeit gerechnet die niedriger liegt als die beobachtete Sterblichkeit Hier wird ausserdem ein Trend zur Berucksichtigung der kunftigen Verbesserung der Sterblichkeit eingerechnet Ferner werden die ermittelten Sterbewahrscheinlichkeiten geglattet Rechnungsgrundlagen fur Beitrage und Deckungsruckstellungen Bearbeiten Im Altbestand der Lebensversicherung werden in den Geschaftsplanen der Versicherer die Rechnungsgrundlagen fur die Berechnung der Deckungsruckstellung meist entsprechend denen der Beitragskalkulation bestimmt Bei bestimmten insbesondere alteren Vertragen kann es hier allerdings Unterschiede gegen in einigen Fallen von Anfang an in anderen aufgrund einer spateren Anpassung der Rechnungsgrundlagen da diese sich als nicht mehr vorsichtig genug herausstellten Auch gibt es fur die Berucksichtigung der Abschlusskosten im Fall der Deckungsruckstellung besondere Vorgaben Im Neubestand gibt es wegen der durch Europarecht vorgeschriebenen Kalkulationsfreiheit keine Vorgaben fur die Beitragskalkulation sie mussen nur ausreichend vereinbart werden Hingegen stellt die DeckRV Anforderungen an die Rechnungsgrundlagen der Deckungsruckstellung In der Krankenversicherung stimmen die Rechnungsgrundlagen fur die Berechnung der Beitrage und der Deckungsruckstellung nach der Kalkulationsverordnung KalV uberein Anpassung von Rechnungsgrundlagen Bearbeiten Zeigt sich in der Lebensversicherung dass die bisher zur Berechnung der Deckungsruckstellung verwendeten Rechnungsgrundlagen nicht ausreichend sicher sind so ist eine Anpassung dieser Rechnungsgrundlagen fur die Berechnung der Deckungsruckstellung erforderlich Die Deckungsruckstellung wird dann mit vorsichtigeren Rechnungsgrundlagen gerechnet was zu einer Erhohung der Deckungsruckstellung fuhrt Nachreservierung Aufgrund der Grossenordnung der Deckungsruckstellung kann dies zu wesentlichen Verlusten fuhren Aktuelles Beispiel ist die branchenweite Erhohung der Deckungsruckstellung fur Rentenversicherungen da sich die alte Rententafel DAV 1994R als nicht mehr ausreichend erwiesen hat Aber auch Erhohungen aufgrund unzureichender Kostensatze sind denkbar Ebenso ist ein niedrigerer Rechnungszins als ursprunglich kalkuliert zu verwenden wenn die aktuellen oder kunftigen Kapitalertrage nicht ausreichen die bisher verwendeten Rechnungszinsen zu erwirtschaften Eine Anpassung der Rechnungsgrundlagen der Deckungsruckstellung mit der Folge einer Senkung der Deckungsruckstellung ist nicht zulassig Stetigkeitsgebot Eine nachtragliche Anpassung der Rechnungsgrundlagen der Beitragskalkulation und damit eine nachtragliche Anderung der Beitrage ist grundsatzlich nicht zulassig da die Beitrage Vertragsbestandteil sind und in der Hohe massgeblich sind in der sie bei Abschluss des Vertrages zwischen den Parteien vereinbart wurden In der Lebensversicherung gibt es unter bestimmten Umstanden ein gesetzliches Erhohungsrecht des Versicherers das im Rahmen der Reform des Versicherungsvertragsgesetzes weiter ausgedehnt werden soll Hierbei durfen die Berechnungsgrundlagen Rechnungsgrundlagen und Berechnungsmethodik also die Formel angepasst werden auch wenn die Reform des Versicherungsvertragsgesetzes nur noch von den Rechnungsgrundlagen spricht Insofern wird zukunftig der Begriff der Rechnungsgrundlagen gesetzlich auch auf die Berechnungsmethodik ausgedehnt In der Krankenversicherung sind Beitragsanpassungen unter gewissen Bedingungen vorgeschrieben und kommen in der Praxis haufig vor Dabei werden alle Rechnungsgrundlagen uberpruft und der Beitrag wird neu kalkuliert Meist wird dabei der Beitrag erhoht Man spricht dann auch von einer Sanierung der betroffenen Tarife Verantwortliche fur die Rechnungsgrundlagen Bearbeiten Primar verantwortlich fur die Wahl der Rechnungsgrundlagen sowohl fur die in den Vertragen zu vereinbarenden Rechnungsgrundlagen wie fur Beitrage oder Ruckkaufswerte ist der Vorstand des Versicherers Der Verantwortliche Aktuar des jeweiligen Versicherers hat eine zusatzliche gesetzliche Verantwortung bei der Uberwachung der fur die Beitrage und die Deckungsruckstellung verwendeten Rechnungsgrundlagen Die Aufsichtsbehorde uberwacht die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen insgesamt der Wirtschaftsprufer bezuglich der Rechnungsgrundlagen der Deckungsruckstellung Die Berechnung der Beitrage und der Deckungsruckstellungen bei Sterbekassen und regulierten Pensionskassen sowie im Altbestand von Lebensversicherungen ist im Geschaftsplan festgelegt Eine Anderung bedarf damit der Genehmigung der Aufsichtsbehorde In der Krankenversicherung bedurfen Beitragsanpassungen der Genehmigung eines unabhangigen Treuhanders Verbreitete biometrische Rechnungsgrundlagen Bearbeiten In der Lebensversicherung werden weitgehend bei den biometrischen Rechnungsgrundlagen brancheneinheitlich die gleichen Rechnungsgrundlagen namlich die von der Deutschen Aktuarvereinigung erstellten Tafeln verwendet Wichtige aktuelle Sterbetafeln sind dabei die Tafeln DAV 2008T fur Versicherungen mit Todesfallcharakter DAV 2004R fur das Neugeschaft an Rentenversicherungen und DAV 2004R Bestand fur die Reservierung des Bestands an Renten Insbesondere grossere Versicherungen verwenden teilweise auch unternehmenseigene Tafeln In der Krankenversicherung sind die biometrischen Rechnungsgrundlagen uberwiegend unternehmensindividuell Ausnahme ist die Sterbetafel die jedoch angesichts der Tatsache dass auch Storno eingerechnet wird weniger Bedeutung als in der Lebensversicherung hat Rechnungsgrundlagen 2 Ordnung BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Lebensversicherer sind verpflichtet laufend ihre Rechnungsgrundlagen die sie fur die Deckungsruckstellung verwenden zu uberprufen Sie werden in der Uberschusszerlegung einzeln mit der tatsachlich eingetretenen Situation verglichen die dann der Aufsichtsbehorde vorzulegen ist Man stellt also z B gegenuber wie viel uber den Bestand des Unternehmens an Risikobeitragen fur das Todesfallrisiko nach den Rechnungsgrundlagen der Deckungsruckstellung eingenommen wurde und wie viel davon fur die tatsachlich eingetretenen Todesfalle verbraucht wurde Aufgrund dieser Erfahrungen werden aus den tatsachlichen Ereignissen Rechnungsgrundlagen 3 Ordnung realistische Rechnungsgrundlagen also Rechnungsgrundlagen 2 Ordnung fur die Zukunft abgeleitet So werden die beobachteten Sterblichkeiten in Bezug zur jeweils verwendeten oder zur aktuellen Sterbetafel gesetzt und man verwendet als Rechnungsgrundlage 2 Ordnung z B 60 der DAV Tafel 2008T Verwendung Bearbeiten Rechnungsgrundlagen 2 Ordnung werden fur den Nachweis verwendet dass gegenuber den Versicherungsnehmern bei Abschluss verwendete beispielhafte Angaben uber mogliche zukunftige Uberschussanteile nicht missbrauchlich uberhoht sind Finanzierbarkeitsnachweis Vor Einfuhrung neuer Tarife werden Hochrechnungen angestellt welche Gewinne zu erwarten sind Profit Test Grundlage sind Rechnungsgrundlagen 2 Ordnung sowie Annahmen zur kunftigen Uberschussbeteiligung Weblinks BearbeitenVerordnung uber Rechnungsgrundlagen fur die Deckungsruckstellungen DeckRV Verordnung uber die versicherungsmathematischen Methoden zur Pramienkalkulation und zur Berechnung der Alterungsruckstellung in der privaten Krankenversicherung KalV Einzelnachweise Bearbeiten 5 Fakten zum Hochstrechnungszins In gdv de GDV abgerufen am 23 Mai 2016 G Reichl Die PKV in der Zinsfalle Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rechnungsgrundlage amp oldid 213218862