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Rappertshausern vgl Rappertshusern Rappershausen Abbizus ist eine im 17 Jahrhundert abgegangene Siedlung im Gemeindegebiet von Mohlin im Kantons Aargau in der Schweiz Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Das ehemalige Gemeindegebiet 4 Sagen 5 Literatur 6 Siehe auch 7 WeblinksLage BearbeitenDas ehemalige Gemeindegebiet von Rappertshausern befindet sich nordostlich von Riburg im Gebiet Unterforst am Rhein Der Gemeindebann lag auf einer Halde gegenuber von Schworstadt auf 290 m u M und umfasste 193 ha Im Osten grenzte er an Wallbach im Suden und Westen an Mohlin In der Nahe der ehemaligen Siedlung befinden sich zwei romische Warten sowie das Naturschutzgebiet Haumattli am Rhein Rund 1 2 km sudwestlich der Wustung liegt das Flachmoor Breitsee Geschichte Bearbeiten nbsp Grenzstein zwischen Rappertshausern und MohlinIm Jahre 1376 wurde Rappertshusern erstmals urkundlich erwahnt Im Dorf wurde hauptsachlich Fischerei Schifffahrt und Landwirtschaft betrieben Die Abgaben und Zinsen fur die Bewirtschaftung wurden den Deutschordensherren zu Beuggen sowie der Herrschaft und Burg zu Rheinfelden entrichtet Wie aus einem Abgabenbuch zwischen 1400 und 1455 zu entnehmen ist hatten einige Burger von Rappertshausern ansehnlichen Grundbesitz In der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts wurden u a die Namen der Bauernfamilien Hartmann Huber Jacober Keller Meyer Ruily Schmit Steingut Stragglis Swob und Winman verzeichnet Einzelne Burger von Rappertshausern liessen sich nachweislich in der Stadt Rheinfelden nieder Rappertshausern war durch verschiedene Wege mit den Nachbarorten Niederriburg Mohlin und Wallbach verbunden Der Kilchweg fuhrte vom Dorf zur Pfarrkirche Meli im heutigen Mohlin Die Pfarrkirche Meli wurde bereits im Jahre 794 erstmals erwahnt und diente acht Dorfern als Gotteshaus darunter auch Rappertshausern Anfang des 16 Jahrhunderts war das Stift St Martin in Rheinfelden Obereigentumer uber den Mittelhof den Geldsbachhof und das Kobberhoflein von Rappertshausern Infolge Streitigkeiten zwischen den Anspruchen der Inhaber des Reichslehens und des Grundherrn wurde 1515 eine Beschreibung der gegenseitigen Rechte vorgenommen womit der 535 Jucharten grosse Gemeindebann von Rappertshausern zwei Grundbesitzern aus Rheinfelden zugeteilt wurde Bei der Belagerung von Rheinfelden durch die Schweden zwischen 1633 und 1638 wurde Rappertshausern stark in Mitleidenschaft gezogen Das Dorf wurde geplundert und zerstort Wann das Dorf ausstarb ist unbekannt Es existieren zwei ahnliche Sagen die das Aussterben auf die Pest zuruckfuhren siehe unter Sagen Das ehemalige Gemeindegebiet BearbeitenNach dem Aussterben des Dorfes eroberte die Natur das Feld am Rhein auf dem sich die einstigen Gebaude befanden nach und nach wieder zuruck Die zerstorten Hauser und Grundmauern mitsamt dem ubrig gebliebenen Hausrat wurden uberwuchert spater wurde die grosse Waldlucke aufgeforstet Beim Bau eines Jagdhauses auf dem Gebiet des ehemaligen Rappertshausern kam Hausrat zum Vorschein Ende 1999 verwustete der Orkan Lothar das Gebiet des Mohliner Unterforst erheblich und es entstanden erneut mehrere ausgedehnte Waldlichtungen Das verwustete Gebiet wurde inzwischen abgeholzt das Jungholz befindet sich nun in einer fruhen Phase der Aufforstung Grenzsteine nbsp Grenzstein zwischen Rappertshausern und Mohlin mit der Inschrift RAP Der Gemeindebann von Rappertshausern wurde durch zahlreiche Grenzsteine markiert die sich teilweise noch heute an Ort und Stelle befinden Einige von ihnen tragen die Inschrift RAP sowie das osterreichische Wappen und sind mit der Jahreszahl 1602 datiert Einige Grenzsteine befinden sich im Ortsmuseum Melihus in Mohlin eine Kopie in Bronze ist ausserdem im zweiten Geschoss des Gemeindehauses Mohlin ausgestellt Die auf der Nordseite des Bahndamms entlang verlaufende Rappertshausernstrasse im Ortsteil Riburg erinnert ebenfalls an das verschwundene Dorf Sagen BearbeitenIm Dorfchen Abbizus herrschte vor langer Zeit der Schwarze Tod Die Pest hatte hier besonders stark gewutet und raffte die Bevolkerung bis auf zwei Frauen dahin worauf diese in der Folge den gesamten Gemeindebann erbten Da sich die beiden Frauen aber furchteten allein im verlassenen Dorf zu bleiben machten sie sich auf den Weg ins Nachbardorf Wallbach Doch in Wallbach furchtete man sich vor dem Ausbruch der Pest und wollte zudem nicht noch mehr unverheiratete Frauen im Dorf also wurden sie abgewiesen Traurig wanderten die beiden nach Mohlin wo sie freundlich aufgenommen wurden Nach dem Ableben der beiden Frauen ging deren Erbe der gesamte Gemeindebann von Rappertshausern an Mohlin uber Nach einer anderen Version wanderten die beiden Frauen aus Rappertshausern zuerst nach Mohlin wurden dort aber abgewiesen und fanden schliesslich in Rheinfelden Zuflucht Der Name Abbizus ist die verstummelte Ausdrucksform des Namens Rappertshausern Literatur BearbeitenKarl Schib Geschichte des Dorfes Mohlin 2 Auflage 1985 S 19 40ff 58 101ff 106 114f 134ff 142 J Geissmann A John H Erismann Das ausgestorbene Dorfchen Abbizus In Aargauer Sagen Anekdoten und historische Texte Menschen Geister Fabeltiere Lehrmittelverlag des Kantons Aargau 1991 S 143f J Geissmann A John H Erismann Der schwarze Tod in Rappertshausern In Aargauer Sagen Anekdoten und historische Texte Menschen Geister Fabeltiere Lehrmittelverlag des Kantons Aargau 1991 S 144Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in MohlinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rappertshausern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 47 587072 7 875046 Koordinaten 47 35 13 N 7 52 30 O CH1903 632830 270800 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rappertshausern amp oldid 230861164